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Test: Skylife SampleRobot 2.0

Test: SampleRobot

2. August 2006

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Allgemeines
Seit gut einem Jahr ist die Software SampleRobot auf dem Markt, die es jedem Nutzer ermöglicht, eine Sample-Soundlibrary vollautomatisch bzw. halbautomatisch zu erstellen. Seitdem gab es mehrere kleinere kostenlose Updates, die relativ regelmäßig, immer mit einigen kleineren Detailverbesserungen und Erweiterungen erschienen sind.
Auf der Musikmesse in Frankfurt wurde dieses Jahr die neue Version 2.00 vorgestellt, die auch bereits erhältlich ist.
Ein kostenpflichtiger Sprung auf eine Versionsnummer vor dem Komma heißt auch immer, dass umfangreichere Features hinzukommen und es sich nicht nur um kleine Kosmetik handelt. Welche das sind und ob sich dieser Sprung für Sie lohnen wird, soll der folgende Test zeigen.

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Einen ausführlichen Test der Version 1.13 gibt es hier

Stabilität zeichnete den Roboter schon seit der ersten Stunde aus und um es vorweg zu nehmen, daran hat sich auch nichts geändert.

Ausgeräumt wurden hingegen bis heute die meisten der im damaligen Test beanstandeten Kritikpunkte und auch ein paar neue Dinge sind hinzugekommen, doch der Reihe nach.

Bis zur Version 1.57 waren die Updates für jeden Käufer der ersten Version kostenlos und haben einige kleinere Erweiterungen und Verbesserungen gebracht, z.B. für die Audiotreiberunterstützung (ASIO, 24 Bit), neue Exportformate (NN-XT, SFZ), einen Presetmanager mit 80 fertigen Vorlagen und noch einige andere kleinere Verbesserungen.

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– SampleRobot Version 2 –

Mit der neuen Version 2.00 ist SampleRobot noch weiter gewachsen, nicht nur was die Größe der Fenster betrifft, sondern auch die verschiedenen Versionen.


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– SampleRobot Essentials Version 2 –

SampleRobot Essentials ist eine etwas abgespeckte Version des großen Bruders.
Wer auf das 24Bit Format, einige zusätzliche Bearbeitungs-/Anzeigefunktionen, MIDI Monitor und MIDI Controller Unterstützung, Release-Sample Unterstützung, Funktion „Create Projects from Soundnames“ und den WaveRobot verzichten kann, ist hiermit gut bedient. Wer Multisample-Layer und sehr umfangreiche oder komplexe Soundlibraries produziert, sollte sich lieber gleich die große Version kaufen.

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– WaveRobot –

Der neue WaveRobot ist ein vom SampleRobot losgelöst erhältlicher Loop-Editor und nur in der großen Vollversion bereits mit enthalten. Das Programm lässt sich auch einzeln kaufen und betreiben, falls man nur einen Loop-Editor benötigt. Somit ist WaveRobot ein separates Programm, welches sich aber bei Installation von SampleRobot verlinkt und im Prinzip bemerkt man gar nicht, dass man mit zwei Programmen arbeitet. (Anmerkung: Die Standalone-Version von WaveRobot war zur Zeit des Tests noch nicht vollständig implementiert. Im Verbund mit SampleRobot funktionierte jedoch alles perfekt.) Der WaveRobot kann für die Bearbeitung einzelner Samples direkt aus SampleRobot gestartet werden. Natürlich funktioniert der WaveRobot ebenso gemeinsam mit der Essentials Version im Verbund, wenn man ihn nachträglich kauft und installiert. Schön ist an diesem Konzept, dass man eigentlich immer genau das kauft, was man braucht und nichts überflüssig bezahlt.
Wie sich die beiden SampleRobot-Versionen im einzelnen Funktionsumfang unterscheiden, kann man auf der Herstellerseite anhand der Feature-Listen nochmals genau nachlesen und vergleichen.

Installation:
Die Installation verlief genauso problemlos und schnell wie seinerzeit bei der ersten Version. Als Kopierschutz dient auch weiterhin das verbreitete Challenge-Response-Verfahren. Man kann sich online registrieren und erhält gleichzeitig einen Account, über den man später evtl. kostenlose Updates, Handbücher usw. downloaden kann.
Zu erwähnen ist hier als Besonderheit noch, dass man über den Account auch einige mit SampleRobot erstellte Sounds im SF2-Format kostenlos downloaden kann.

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Allgemeine Verbesserungen:
Insgesamt hat man einige kleinere Verbesserungen und Erweiterungen am Interface-Design vorgenommen, die den Workflow und die Übersichtlichkeit betreffen. Sowohl die Menüs als auch die Oberfläche selbst wurden etwas überarbeitet.
Es ist nun möglich, mit SampleRobot in verschiedenen Auflösungen/Fenstergrößen zu arbeiten. Zwar gibt es immer noch keine freie Skalierung, aber auch so lässt es sich besser an die jeweiligen Bedürfnisse anpassen. Zumal der neue WaveRobot in einem separatem großen Fenster geöffnet wird.
Die meisten wichtigen Funktionen lassen sich nun über Shortcuts erreichen. Da häufig dieselben Arbeitsschritte anfallen, ist man mit Shortcuts immer schneller als mit der Maus, wenn man sie sich einmal angewöhnt hat.
Des Weiteren zeigt die virtuelle Tastatur jetzt mittels eines Punktes, welche Tasten über Midi empfangen werden.
Ebenso gibt es in der Midi-Monitor-Sektion einen neuen Midi-Capture Button, der bei Aktivierung verschiedene Daten wie Velocity oder Aftertouch automatisch in die Multi-Sample-Sektion übernimmt. Einige Menüs sind um Funktionen erweitert worden, die ebenfalls den Workflow beschleunigen.
Auch einige Optimierungen der Audio-Engine und des Loopalgorithmus wurden vorgenommen. Alles in allem eher marginal erscheinende Updates, die jedoch in der Summe und im Alltag bzw. im ständigen Gebrauch so einige Arbeitsschritte und somit auch Zeit sparen.
Apropos Zeit: Wer mit der Zeit, während der SampleRobot die vollautomatische Aufnahme vollzieht, nichts anzufangen weiß, kann sich demnächst mit dem angekündigten, in SampleRobot integrierten, ChessRobot die Langeweile vertreiben.  

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– WaveRobot –

WaveRobot:
Der WaveRobot wird direkt aus dem SampleRobot gestartet und läd sogleich das im Editorfenster vorab gewählte Sample. Nachdem man die gewünschten Änderungen im WaveRobot getätigt hat, schließt man ihn einfach wieder und die Einstellungen werden automatisch in SampleRobot übernommen.
Das Arbeiten mit dem WaveRobot gestaltet sich wesentlich komfortabler als in dem kleinen Note/Loop/Release-Editor von SampleRobot. Auch hier kann man die Wellenformen sehr schnell mit der Maus verschieben und auf gewünschte Größen zoomen, je nach Zoom-Einstellung fast auf Bildschirmgröße. Man hat verschiedene View-Einstellungen zwischen denen man bequem hin- und herspringen kann und auch das Übereinanderlegen der beiden Stereo-Kanäle der Wellenformen ist möglich. Die gewünschten Marker kann man sich für eine bessere Übersichtlichkeit ebenfalls in der Ansicht über das Display-Menü ein- und ausschalten. Das kleine Informationsfenster im linken Bereich zeigt die jeweils aktuellen Daten in Samples, Sekunden und Prozent, je nachdem auf welchem Parameter/Marker man sich mit der Maus befindet. Die verschiedenen Bearbeitungsfunktionen für Loopeinstellungen, Crossfades usw. befinden sich im rechten Fensterbereich. Die Funktionen entsprechen überwiegend dem Note/Loop/Release-Editor, sind jedoch durch den direkten Zugang der Parameter und der Fenstergröße besser zu erreichen. Dadurch lässt sich schneller und entspannter arbeiten.

Falls man an dem Sample tiefer greifende Veränderungen vornehmen möchte, kann man dies jederzeit über einen externen Sample-Editor bewerkstelligen. Über das Menü kann man den in den Preferences eingestellten externen Editor inklusive Sample direkt laden lassen, dort die notwendigen Arbeitsschritte vornehmen und ihn wieder schließen. Auf Wunsch werden dann die Änderungen am Material mittels des Speichern-Befehls des externen Editors in den WaveRobot übernommen.
Einige Funktionen sind noch nicht implementiert, wie z.B. die Autogain-Funktion oder im File-Menü eine Funktion zum Speichern und Öffnen von Dateien. Das soll nach Aussage des Herstellers jedoch in Kürze erfolgen. 

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– WaveRobot –

Fazit:
Die Produktpflege für SampleRobot war bisher, im Gegensatz zu einigen anderen Software-Schmieden, sehr gut und viele kleinere Dinge wurden bis zur letzten Version 1.57 kostenlos nachgeliefert. Lohnt sich nun das kostenpflichtige Update auf die Version 2.00?
Nun, diejenigen die schon mit SampleRobot arbeiten, warten vermutlich sowieso schon auf den Komfort, den der WaveRobot beim Editieren der Loops bietet. Für aktuelle Benutzer ist das Update meines Erachtens Pflicht, zumal der Preis in Höhe von derzeit 44,00 Euro für die neuen Features in Ordnung geht.
Für alle Neukunden wird der Einstieg dadurch interessanter und erleichtert, dass man durch die Auswahlmöglichkeit des jeweiligen Produktes den Umfang an seine Bedürfnisse bzw. an den Geldbeutel besser anpassen kann. So kommt auch jemand, der die Software vielleicht nur zu bestimmten Song-Backup-Zwecken gebraucht, oder gelegentlich mal eine Sampling CD zerschneidet und mappt, für einen angemessenen Preis in den Genuss der Software.

Da die Systemanforderungen wie bisher erfreulich moderat sind, läuft die Software auch auf älteren Rechnern.

Von den damals im ersten Test aufgeführten Punkten im Minus-Kasten ist nicht viel geblieben.
Bei den Export-Formaten sind neue hinzugekommen. Es fehlen immer noch ein paar wichtige, allerdings kann man mit den angebotenen Formaten schon das meiste über Importfunktionen der Sampler umgehen. Insofern relativiert sich dieser Minuspunkt etwas. Ich würde trotzdem dem Hersteller empfehlen, möglichst bald noch mehr Formate zu unterstützen. Sehr interessant wäre auch folgende Variante: Unterstützung des rex2-Formats inklusive Slicing-Funktion wie in Recycle. Der Oberhammer wäre dann ein zusätzlicher Batch-Slice-Algorithmus während der Aufnahme oder des Zerschneidens/Importierens einer Audiodatei. Wobei man die jeweiligen Samples dann im WaveRobot noch entsprechend nacharbeiten könnte. Das wäre doch einzigartig und absolut konkurrenzlos.
Wünschenswert wären für ein nächstes Update weitere Bearbeitungsfunktionen in den WaveRobot zu implementieren, wie z.B. Tools, um das Wave-Material stärker zu bearbeiten bei unmöglich realisierbaren Loops weise wie Wavelabs Loop-Tone-Equalizer.

Der vor einem Jahr beanstandete Punkt bzgl. der fehlenden Tastaturcrossfades ist wohl auch nicht mehr zu halten, wenn man sich die Entwicklung der Sampler ansieht. Tastaturcrossfades scheinen bei den Samplern immer mehr auszusterben und sind bei den heutigen technischen  Möglichkeiten wohl auch nicht mehr unbedingt notwendig. Man gönnt sich halt ein paar mehr Samples und vergisst, wozu Tastaturcrossfades gut waren…Ok, ich geb's zu, ich bin mit meinen fast 38 Jahren ein Saurier und stamme aus der Zeit, wo man noch versucht hat, einen Steinway-Flügel in 2 MB RAM zu packen.
Insofern bleibt der Minus-Kasten diesmal fast leer.

Wer sich seiner Sache immer noch nicht sicher ist, kann unter der Bezugsadresse auch Demoversionen der jeweiligen SampleRobot Version downloaden und in aller Ruhe testen. Auch die Handbücher liegen dort zum Download bereit.

PLUS
++++ neuer WaveRobot
++++ Zeit- und Arbeitsersparnis immer noch hervorragend
+++ läuft stabil
++ Ressourcen-schonend (Läuft auch auf älteren Rechnern)

MINUS
— es fehlen immer noch wichtige Exportformate (bisher nur Halion, SF2, SFZ, NN-XT, WAV)
– einige Funktionen sind noch nicht implementiert (WaveRobot Standalone, Autogain)

Wünschenswert: mehr Editfunktionen im WaveRobot

PREIS
UVP für die SKYLIFE SampleRobot2 Box: 299 EUR
UVP Downloadversion SampleRobot2 Vollversion: 289 EUR (über www.shop.skylife.de)
UVP Downloadversion SampleRobot2 Essentials: 99 EUR.
UVP Downloadversion SampleRobot2 Essentials + WaveRobot: 148 EUR.
Nutzer, die SampleRobot nach dem 01.04.2006 gekauft haben: kostenfrei
Upgrade-Preis für alle anderen SampleRobot Version 1.x Nutzer: 44 EUR.

Der weltweite Vertrieb der boxed Version wird von Egosys Inc. (ESI) / RIDI Multimedia abgewickelt.

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