Dementsprechend verspricht der Custom EQ beim Anheben der Höhen mehr Klarheit, Tiefenauflösung und Glanz. Bei den oberen Mitten mehr Breite und Präsenz, ohne einen nasalen oder quäkenden Nebeneffekt. Die tiefen Mitten sollen Wärme, Dichte und Körper bringen, ohne alles (zu sehr) zu verdröhnen oder zu vermatschen. Die Tiefen sollten Mächtigkeit und Punch erlangen und trotzdem nicht an Definiertheit einbüßen. Das Boosten soll also alle die positiven Eigenschaften hervorheben, die wir an Musik und analogem Sound so lieben.
Die Cuts arbeiten hingegen auf einer ganz anderen Ebene. Absenkungen finden im Üblichen dort statt, wo diverse klangliche Aspekte unerwünscht sind. Dementsprechend soll ein Absenken der Höhen dünne und blecherne Klangcharakteristika reduzieren, aber das Material nicht dumpf werden lassen. Bei den wichtigen oberen Mitten sollen nasale und quäkende Eigenschaften reduziert werden, ohne dass die Präsenz und Direktheit darunter leidet. Bei den unteren Mitten und Tiefen soll die Verwaschenheit reduziert werden, ohne die Wärme zu beeinflussen und ein Dröhnen reduzieren, ohne den Körper zu schmälern.
Lift
Das Lift Plug-in soll laut Steven einen universellen Mixprozess einfacher machen. Viele Spuren oder auch fertige Mixe benötigen einfach nur noch ein wenig Aufwertung, sei es in der Luftigkeit, der Präsenz oder dem Körper. Also nahm Steven die von seinem Team entwickelten EQ-Algorithmen und experimentierte mit diversen Filterkurven mit jeweils eigenen Ausgangsstufen und musikalisch harmonischen Profilen.
Übrig blieben schließlich zwei Frequenzkurven für Low- und Hi-Shelf, welche die Höhen und Tiefen mit einer natürlichen klingenden Charakteristik anzuheben vermochten. Die Einfachheit der Anwendung und die Qualität der Ergebnisse überraschten sogar Steven. Zur Perfektion fügte er den EQ-Kurven nur noch zwei Optionen mit anderem Schwerpunkt für insgesamt 4 Kurvenvariationen hinzu. Auch so steht es geschrieben.
Hi Lift Present ist eher auf die oberen Mitten spezialisiert für mehr Präsenz und Direktheit.
Hi Lift Silky ist konzentriert sich natürlich auf die Silbrigkeit der Höhen.
Low Lift Big macht den Tack fetter und mächtiger.
Low Lift Punchy verleiht den Tiefen mehr Punch.
Auch wenn es nur nach „Beigabe“ aussieht, ist das Lift Plug-in alles andere als das und ergänzt den EQ auf perfekte Weise. Einfacher kann man nicht zu Ergebnissen kommen.
Was nicht gefällt
Die Oberfläche der Custom Series und der VMR im Allgemeinen ist für meinen Geschmack zu klein geraten und außerdem nicht skalierbar, was im Zeitalter von 4K-Bildschirmen absolut nicht mehr zeitgemäß ist. Mal ganz abgesehen von der restlichen Problematik dieser skeuomorphen Software-Oberflächen.
Auch erweisen sich Automationsaufgaben aufgrund der Vereinheitlichung in der VMR als äußerst ineffektiv. Ohne Parameternamen wird das Automatisieren schwierig.