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Test: Slate Digital Virtual Console Collection 2, Software Plug-ins

(ID: 104326)
VCC2_VMR_Modules

VCC 2: Mix-Bus (L) Channel (R)

 

An der Handhabung aber schon. Sukzessive werden alle Slate Digital Plug-ins dahingehend geupdatet, dass sie nur über das Virtuelle-Mix-Rack (VMR) aufgerufen werden können. Das Virtuelle-Mix-Rack ist genau das: ein Rack, in das mehrere Slate Digital Plug-ins geladen werden können, ohne mehrere Insert-Slots auf dem Kanalzug der DAW zu belegen. Das ist der Vorteil.
Die, ich will nicht sagen Nachteile, aber mindestens Unschönheiten sind zum einen, dass man nicht mehr einfach auf mehreren ausgewählten Tracks die VCC auf einmal instanziieren kann (soweit die Funktion von der DAW unterstützt wird), weil dann nur das leere Virtuelle-Mix-Rack aufgerufen wird. Es sei denn, man speichert seine gewollte VMR-Konfiguration vorher jedesmal als Default-Preset ab. Oder man muss in dem VMR Plug-in seine Rack-Kombination mit allen Einstellungen zusammenstellen und dann diese VMR-Instanz auf die anderen Tracks kopieren. Das erfordert ein ziemliches Umdenken, wenn man die VCC 1 gewohnt ist und angesichts der Tatsache, dass die VCC nur auf mehreren Tracks wirklich Sinn macht, keine Trivialität. Aber der Gedanke scheint Steve und Fabrice auch gekommen zu sein, denn zumindest ist unter dem Stern-Icon das Abspeichern als Default-Preset mit einem Mausklick erledigt.

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Eine andere Unschönheit ist der Regler für die Gruppenzuweisung und die Auswahl der Konsole, deren Einstellungen in der Version 2 optisch ungleich schwerer zu erfassen sind, eine typische Verschlimmbesserung. Diese zwei Unschönheiten kosten die VCC fast einen Stern.

Eine weitere Neuerung im Slate Digital Geschäftsmodell ist die Möglichkeit, ihre Plug-ins zu mieten. Der Preis beträgt knappe 20,- USD pro Monat für alle derzeitigen und zukünftigen Plug-ins. Das ist bisher aber optional und die Plug-ins können wie bisher auch weiterhin gekauft werden.

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VCC2-MixMasterMiete

Das Mieten von Software scheint überhaupt die neuste Entwicklung auf dem Softwaremarkt zu sein. Microsoft Office, Adobe, Avid Pro Tools 12, all diese Software kann nur noch gemietet werden. Das Pro und Contra des Themas könnte Bände füllen. Ob sich das Mieten im Audiobereich durchsetzen kann, wird letztendlich eine Frage der Qualität des Services sein.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    TobyB RED

    Hallo Markus,

    sehr schön ausführlich geschrieben. Abgesehen davon das es für mich keine Option ist die DAW aufzuplustern, waren die Soundbeispiele sehr gut. Diese Emulation ist schon nah dran, aber eben nur nah. Ich habe grade das ganze via DT 770 angehört und stelle für mich schon noch Unterschiede fest. Besonders fiel mir das ab BritN bis Brit4KE auf. British klingt noch etwas mehr rare. Sprich das ist zwar Roast Beef aber es fehlt etwas Saftigkeit.

    Was für mich ein Showstopper ist, das Mieten von Software. Und ich hoffe nicht das sich das durchsetzt. Für KMU und Einzelheinze ist eine derartige Option ein Groschengrab. Es vermindert sich zwar im ersten Moment zwar der Invest. Allerdings kann ich von der Miete nicht allzuviel abschreiben. Zum anderen der Worst Case trotz Miete geht der Hersteller in die Insolvenz, die Infrastruktur wird nicht weiter unterstützt, Software kaputt, was nun?

    • Profilbild
      Markus Schroeder RED

      @TobyB Hi Toby,
      danke,

      Wie gesagt das Mieten ist nur eine Option.

      Das wird, laut Slate, auch so bleiben und es gibt auch richtige und flasche Wege. Slate machen es richtig, Avid mit Pro Tools 12 mal wieder falsch.

      Axis Plug-ins lösen das Problem im Falle einer Insolvenz, indem sie die Plug-ins für immer freischalten.

      Aber es stimmt schon, für Hobbyisten und SOHO lohnt sich mieten wohl kaum.

      Grüße,
      M :)

  2. Profilbild
    MidiDino AHU

    Es übt für manche mit Sicherheit eine Faszination aus, Emulationen bekannter Konsolen über bereits erstellte Aufnahmen laufen zu lassen. Praktisch als I-Tüpfelchen. So habe ich den möglichen Einsatzbereich des Softwarepaketes zumindest verstanden.

    Ich muss gestehen, dass in meinem Projektstudio ohnehin eine (kleine) ‚Konsole‘ steht, durch die alle meine Aufnahmen laufen (Spirit M8).
    Was letztlich produziert wird, egal ob mit Hilfe eines Analog-Mixers oder digital, hätte mit den softwarseitig emulierten Konsolen ohnehin nichts zu tun. Eine Faszination wäre völlig unangebracht. Es bliebe lediglich ein I-Tüpfelchen, über das sich sprechen ließe.

    Für ein solches I-Tüpfelchen würde ich jedoch keine Konsolen-Emulation nutzen wollen. Es gibt viele spezielle Helferlein, die besser in die jeweilige Produktions- und Sound-Umgebung passen. Die Frage muss allerdings jeder für sich beantworten.

    • Profilbild
      Markus Schroeder RED

      @MidiDino Hi MidiDino,

      natürlich muss sich eine Software, die sich als Emulation ausgibt mit dem Orginal messen lassen.
      Aber das ist nicht das eigentliche i-Tüpfelchen, sondern, dass einfach der Glue mit dem die VCC die Einzelspuren zusammenbringt hervorragend ist und dennoch subtil genug, um unabhängig vom Stil einsetzbar zu sein.
      Das es punktuell besseres gibt, steht außer Frage und das Plug-in macht auch weniger Sinn, wenn man seinen Mix über ein gutes analoges Mischpult schickt, sondern beitet eine ernstzunehmende Möglichkeit komplett „In the Box“ zu bleiben und zu einem ebenbürtigen Ergebnis zu kommen.

      Das die Software noch zusätzlich nach bekannten Konsolen klingen will, ist für mich persönlich nebensächlich.

      Es ist nicht ganz einfach zu verstehen was die VCC macht, wenn man es nicht über einen längeren Zeitraum ausprobiert hat.
      Deshalb würde ich in diesem Fall ganz besonders das Antesten anraten.

      Denn, wie Du sagst, ob man damit was anfangen kann ist höchst individuell.

      M :)

      • Profilbild
        TobyB RED

        @Markus Schroeder Hallo Markus und MidiDino,

        ich hab kürzlich eine Doku über die Foo Fighters und Dave Grohls Anschaffung einer Neve Konsole gesehen und Rupert Neve äussert sich in einigen Szenen auch teilweise zu der Technik da hinter. Und ich schätze die Pluginsammlung wandelt hier auch auf diesem Pfad. Das was wir als analoge Wärme bezeichnen in die Box „zaubern“. Sprich einen Verstärker so auszusteuern das ich am Ende einen schönen knackigen Pegel und einen dynamischen Pegelverlauf habe das ich in der Summe sowohl das Gesamtbild gut wahrnehme, aber z.b. den Bassknarz nicht nur wahrnehme sondern auch höre. Und da ja immer mehr ITB gemixt wird macht das Sinn. Zumal viele Produktionen im Dance Bereich, die ich in der letzten Zeit gehört habe, letzten Endes zwar sauber, aber auch steril klangen. Und für mich macht es klanglich schon Sinn so weit es geht Analog zu bleiben. Auf der anderen Seite macht es auch Sinn, ITB so etwas zu haben. Sprich die Plugins.

        • Profilbild
          MidiDino AHU

          @TobyB Mir ging es um anderes. Sämtliche Aufnahmen habe ja längst einen Fingeradruck, schon bevor ein Plug-In in den Mix kommt. Deshalb kann es ja nur noch um ein I-Tüpfelchen gehen, deshalb sind gute – richtig gute – Instrumente und die erste Aufnahmesstufe das Wichtigste. Dann aber ein Konsolen-Plug-In zu nutzen, das (a) trotz toller Namen klanglich kaum noch wirken kann, weil die Klangformung längst eingesetzt hat, (b) der bisherige Formung eins überbrät, also keine spezifische Rücksicht nimmt, macht es mir fragwürdig.
          Ich weiß durchaus wie schwierig es ist, ein passendes Set selber zusammenzusetzen, klanglich und auch finanziell, aber vielleicht führt daran kein Weg vorbei.

          • Profilbild
            TobyB RED

            @MidiDino Hallo MidiDino,

            deswegen führte ich Neve an. Aufnehmen und abmischen ist halt ein Prozess und du sagst ja richtig das am Anfang das Instrument steht und dann eine Prozesskette kommt. Und der Fingerabdruck zieht sich durch bis zum Ende. Ich denke das muss der interessierte Nutzer für sich entscheiden ob das Werkzeug was für ihn ist. Ich hatte eingangs schon geschrieben, das ich konsequent den Weg out of the box gehe und an anderer Stelle das die DAW für mich in erster Linie eine komfortable Mehrspurbandmaschine ist aber mehr auch nicht. Die Frage der Kosten hab ich für mich durch geplantes und kontrollierten Kaufens von Equipment gelöst. Ich verstehe deine Bedenken, ich habe generell ein Problem mit der digitaler Emulation analoger Schaltungen.

          • Profilbild
            Markus Schroeder RED

            @MidiDino MidiDino, das Argument mit dem intialen Fingerabdruck ist zwar richtig aber hinfällig.

            Wenn Du diverse Instrumente (mechanische, elektrische wie digitale) abmischen willst und die kommen oftmal in der Realität aus ganz verschiedenen Ecken der Welt und wurden mit ganz unterschiedlichem Equipment aufgenommen / produziert, kann an den verschiedenen initialen Fingerabdrücken dann auch keine analoge Konsole der Welt mehr etwas ändern.

            Das Argument greift höchstens, wenn es sich wirklich um eine echte, live eingespielte Studioproduktion /-session handelt, bei der alles auf konsistente Weise aufgenommen wurde. Dann noch mit der VCC kommen zu wollen ist ziemlich unsinning, das ist richtig.

            Ich kann nur nochmal wiederholen, die VCC erleichtert den Mix-Prozess mit divergentem Material an sich – mit verschiedenen gewichteten Nuancen – um es insgesamt homogener klingen zu lassen.

            Aber natürlich, wenn man Mist aufnimmt kommt auch Mist raus, an dieser Wahrheit ändert sich nichts.

            M :)

            • Profilbild
              MidiDino AHU

              @Markus Schroeder Warum ist ein Fingerabdruck hinfällig, Markus? Natürlich sind die Instrumente und die Aufnahme-Qualität entscheidend, nicht nur bei Sessions, sondern auch, wenn Einzelspuren separat aufgenommen werden. Dort etwas zu verbessern, macht nach meinem Ermessen mehr Sinn, als nachträglich Mist zu be-i-tüpfeln ;-) Was dieses Verbessern ausmachen kann, hängt allerdings von den klanglichen Vorstellungen ab, die man hat oder entwickeln kann …

              • Profilbild
                Markus Schroeder RED

                @MidiDino Aber genau darum geht es doch, oder ich verstehe Dich völlig falsch.

                Die VCC ist, wie eine analoge Mischkonsole, Teil des Mixprozesses. Dass man bei DAWs diese Prozesse nachträglich anwenden ist der Vorteil (und die Crux) gegenüber analogen Konsolen, bei denen man auf einen bestimmten Klang festgelegt ist und hat nichts mit „be-i-tüpfeln“ zu tun.
                Nicht mehr, als wenn man Aufnahmen jedlicher Art nach dem Aufnahmevorgang über diverse (analoge) Konsole, Effektgerät schickt.
                So wie ich Dein „be-i-tüpfeln“ verstehe trifft das doch auf jeden „verbessernden“ Eingriff in das Audiomaterial zu.

                Sorry, wenn ich mich hier an Kleinigkeiten aufhänge, vielleicht verstehe den Kritikansatz nicht.
                M :)

                • Profilbild
                  MidiDino AHU

                  @Markus Schroeder Gut. Da haben wir den ‚Punkt‘, an dem wir unterschiedlicher Ansicht sind :-) Ich würde VCC nicht als Konsole sehen, auch wenn im Fall von daw-internen PlugIn-Signalen, die aus einem PlugIn-Instrument stammen, VCC gleichsam wie eine Konsole fungieren kann. Ich störe mich an dem ‚im Nachhinein‘ – vielleicht bin aber auch schon zu alt ;-) -. Für mich beschreibt ‚im Nachhinein‘ einen sekundären Effekt.

  3. Profilbild
    skeet

    Danke erstmal für den sehr ausführlichen und aufschlußreichen Artikel.
    Ich finde es lediglich schade dass die VCC1 Demo soviel lauter ist als die VCC2 Demos..
    Das macht den A/B-Vergleich etwas nutzlos..
    Vielleicht kann das ja noch behoben werden?

    Besten Gruß!

  4. Profilbild
    Markus Schroeder RED

    Das Argument mit dem intialen Fingerabdruck ist zwar richtig aber hinfällig.

    Wenn Du diverse Instrumente (mechanische, elektrische wie digitale) abmischen willst und die kommen oftmal in der Realität aus ganz verschiedenen Ecken der Welt und wurden mit ganz unterschiedlichem Equipment aufgenommen / produziert, kann an den verschiedenen initialen Fingerabdrücken dann auch keine analoge Konsole der Welt mehr etwas ändern.

    Das Argument greift höchstens, wenn es sich wirklich um eine echte, live eingespielte Studioproduktion /-session handelt, bei der alles auf konsistente Weise aufgenommen wurde. Dann noch mit der VCC kommen zu wollen ist ziemlich unsinning, das ist richtig.

    Ich kann nur nochmal wiederholen, die VCC erleichtert den Mix-Prozess mit divergentem Material an sich – mit verschiedenen gewichteten Nuancen – um es insgesamt homogener klingen zu lassen.

    Aber natürlich, wenn man Mist aufnimmt kommt auch Mist raus, an dieser Wahrheit ändert sich nichts.

    M :)

  5. Profilbild
    Betancourt

    Ich halte das VCC schon für äußerst interessant und immer dann für mehr als sinnvoll, wenn Produktionen komplett im Rechner gemischt und summiert werden. Natürlich geht es u.a. auch um Klangformung, Charakter etc. aber in erster Linie doch eher um Eigenschaften wie Homogenität, Räumlichkeit oder Lebendigkeit eines gesamten Mixes. Also ist es eigentlich gerade nicht so, daß man im Nachhinein seinen Aufnahmen noch einen emulierten Analogsound überstülpt – VCC benutzt man, um das Fehlen einer hochwertigen analogen Konsole oder zumindest einer externen Summierung auszugleichen. Auch bei hochwertigen, charaktervollen Einzelaufnahmen dürfte es eigentlich immer sinnvoll sein, das VCC zu benutzen, anstatt den Mix rein über Protools oder andere DAWs zu laufen zu lassen. Slate ist bei Analogemulationen derzeit State-of-the-Art, so daß bei vernünftigem Einsatz des Plugins gute bis sehr gute Resultate möglich sein sollten ohne allzu künstliche / aufgesetzte Klangfärbungen. Ein wichtiges Konkurrenzprodukt wäre ja noch das Waves NLS, obwohl das vermutlich nicht mit dem VCC wird mithalten können.

  6. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Um das mal auf einen Punkt zu bringen…
    Hallo MidiDino und werte mit Ton-macher.
    Ich nutze die VCC jetzt schon seit einiger Seit sowohl in Version 1 wie auch die jetzige..
    Du darfst nicht denken, dass die VCC radikale Eingriffe in Summen oder Einzelspuren tätigt.
    Vielmehr sind es subtile kleine Nuancen die vornehmlich geübte Ohren wahrnehmen können und den Effekt bringen, dass es „wie aus einem Guss“ wirkt.
    Soll heißen, es vereinfacht bei digitalen Mischungen oder Mastern den Schritt des Glue-ings.
    Es sind kleinste Dinge und davon viele.
    Ich habe immer den Eindruck, dass die Collection ein wenig Mojo in die Mischung bringt.
    Ein ähnlicher Effekt wird ja durch die zahlreichen Bandmaschinen Plug-Ins emuliert.
    Hat man bei Bandmaschinen noch den Nebeneffekt einer leichten Komprimierung, so bewirkt die VCC lediglich das besagte Glue-ing wie Entstehung von Wärme.
    Subtil aber wahrnehmbar.
    Saug dir einfach eine Demo und probiere es aus.
    Du wirst feststellen, dass du rein digitale Produktionen wesentlich angenehmer klingend kriegst.
    Das war jetzt viel Text, kurz gesagt übernimmt dieses Plug-In also die digital fehlende Summierung.
    Hoffe ich konnte etwas dazu beitragen.

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