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Test: Slate Digital VPC Virtual Preamp Collection, Plug-in

(ID: 136339)

FG-76

Slate_VPC_FG76_Sine_0dBFS_VD_bypass

Ausgangssignal Sinus 0 dBFS – FG-76 -Bypass

Bei einem 0 dBFS Sinus-Signal ist die Schwelle beim FG-73 bei ca. 45 dB Verstärkung beim Virtual Drive-Regler und bei 80 dB Verstärkung ist die Verzerrung natürlich maximal und sehr gut hörbar.

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Slate_VPC_FG76_Sine_0dBFS_VD_0dB

FG-73 eingeschaltet

Beim FG-76 liegt die Übersteuerungsgrenze mit einem Sinus bei 0 dBFS bei ca. 34 dB Verstärkung über den Virtual Drive Regler.

Slate_VPC_FG76_Sine_0dBFS_VD_34dB

FG-76 Übersteuerung bei ca. 34 dB Virtual Drive

Slate_VPC_FG76_Sine_0dBFS_VD_76dB

FG-76 Übersteuerung bei ca. 76 dB Virtual Drive

FG-73 und FG-76 haben sehr unterschiedliche Klangcharaktere. Der 73 arbeitet eher in den mittleren Frequenzbereichen, die für die Präsenz und Luftigkeit sorgen. Die Übersteuerung des 73 kann aber auch deshalb schon mal scharf, ja sogar harsch und blechern klingen, allerdings keineswegs mit digitalem Charakter, sondern so, wie ein übersteuertes Mikrofon klingen würde und ein bisschen in Richtung Megaphon geht, aber in cool. Das kann je nach Anwendung richtig schön dreckig und rau klingen, wenn Bollocks Attitude gefragt ist. Der 73 ist von den beiden eindeutig der aggressivere PreAmp und damit auch mit größerem Feingefühl zu handhaben.

Der FG-76 hat wesentlich mehr Färbung und Sättigung, was für eine gewisse Wärme und Fettheit sorgt. Der 76 ist wesentlich schwerer zu „reizen‟ als der 73 und selbst bei maximaler Verzerrung klingt er immer warm, rund und analog. Den 76 kann man eigentlich nicht falsch einsetzen, er verhält sich immer friedlich und wohl gesonnen und auch subtiler als der 73.

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Was die VPC auch für DAW-Arbeiter one VMS-One zusätzlich noch interessant macht, ist quasi die VPC als kleine Virtual Console Collection zu missbrauchen. Steven Slate führt genau das in seinem Produktvideo vor. Also haben wir das nachgemacht. Die VPC auf allen Tracks eines DAW-Projekts instanziiert und gelauscht. Die Tracks fallen wirklich eine Spur besser zusammen und der Mix klingt allein durch die VPC-Behandlung paar Grade homogener, offener, analoger und ausgeglichener.

Es darf natürlich nicht verschwiegen werden, dass das DAW-Projekt schon fertig gemixt war, die VPC nimmt einem da kein Stück Arbeit ab. Wie so viele Plug-ins dieser Art machen sie gute Arbeit besser und richten einem nicht die gemachten Fehler.

Was auch noch auffiel war, dass je mehr Rauminformationen schon in den Quellenspuren vorhanden war, desto stärker profitierten diese von den PreAmp-Effekten. Bei Klängen aus Plug-ins waren die Ergebnisse oft weniger ausgeprägt. Der Glue-Effekt, als ein besseres Zusammenspiel der Tracks, ist aber dennoch merkbar.

Eine Anmkerkung zu den Audiodemos:
Bei den Audiodemos wird alle 30 Sekunden zwischen Plug-in Bypass und dem maximalen Virtual Drive umgeschaltet. Die Aufnahmen beginnen mit den Plug-ins auf Bypass.

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Fazit

Die VPC rundum zu empfehlen, fällt mir dennoch schwer. Es sind extrem gute Plug-ins, die dem Audiomaterial eine gewisse Lebendigkeit und Räumlichkeit einhauchen, die gerne mit „analog‟ in Verbindung gebracht wird. Wobei „hauchen‟ genau das richtige Wort ist. Die Effekte sind in ihrer Wirkungsweise stark vom Material abhängig und die Ergebnisse reichen von nicht offensichtlich bis bemerkbar. Richtig angewendet können die VPCs im Mix eine angenehme Hilfe sein. Natürlich vorausgesetzt, dass man sich für diese Ebene des Mixens interessiert.

Für Mix-Zwecke könnte man die VPC auch als eine einfacher zu handhabende Version der Virtual Console Collection bezeichnen. Allerdings liegt auch genau darin das Problem. Für denselben Preis erhält man bei der VCC erheblich mehr Spielmöglichkeiten, von der einfacheren Verwaltung der einzelnen Track-Instanzen ganz zu schweigen. Beide geben dem Mix aber einen Zusammenhalt, der sich vom jeweils anderen Plug-in unterscheidet. Doch ist das VPC-Bundle kein vordergründiges „Analogheilmittel“ und es werden, wie bei der VCC, entsprechende Erwartungen sicher enttäuscht.

Wenn ich der VPC in diesem Test nur ein „Gut‟ gebe, dann nur weil es eben keine Allround-Effekte sind, die für jeden von gleichem Nutzen sind, im Gegensatz z.B. zu den genialen Custom Series EQs (Test bei Amazona.de) von Slate Digital, mit deren Anschaffung man wirklich nichts falsch machen kann. Als Mix-Hilfen bleiben sie aber hinter den Möglichkeiten der VCC (Test bei Amazona.de) zurück. Die VPCs sind exzellente Spezialisten, deren Analog-Voodoo aber nur wirklich für diejenigen von Nutzen ist, die wissen wofür sie die Plug-ins brauchen. Diesen kann ich einen Testlauf nur wärmstens empfehlen.

Plus

  • Klang
  • einfache Handhabung

Minus

  • -

Preis

  • Ladenpreis: 135,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    hallo freunde des klang guter test also ich kenn sie und denke das sie gut sind….eq usw…soundtoys sind besser aber is a bisal was anderes….lg

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Also in Echtzeit lässt sich das ja nun nicht benutzen. Dafür muss man immer noch Hardware heran ziehen.
    Zum nachträglich mischen ist es wohl schon sehr nützlich.
    Und sieht natürlich super aus auf dem Bildschirm. Ein Lob für den Grafiker, da fühlt man sich doch gleich wie Zuhause.

  3. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Thunderbold, firewire, USB ist doch egal. In der Praxis kann ich die Latenz nicht auf 3ms runter drehen, sonst kackt jeder PC ab. Also leider nix mit Echtzeit. Schließlich muss der PC immer noch alles mal schnell ausrechnen und das kostet Rechenzeit. Und mit dem Mikrofon in Echtzeit den Effekt hinzurechnen während der Aufnahme, nee das glaube ich nicht dass er das packt.

    • Profilbild
      Markus Schroeder RED

      2ms Latenz (AvB/TB) gehen mit jedem aktuellen Rechner und wenn Du Latenzen unter 7ms hören kannst, dann findet das nur in deiner Vorstellung statt. :)

      Und in Echtzeit über das Plug-In aufzunehmen ist auch kein Problem. Die Plug-In Latenz des VMR liegt bei 0 Samples. Zusammen mit einem 64Sample Aufnahme Puffer hörst Du nix.
      Klappt bei mir mit Reaper wunderbar.

      Es ist nur dass es, wie Du schon sagst, weniger Sinn macht, das VPC direkt beim Aufnehmen draufzukloppen, well Du dann schon im Klang festgelegt bist. Das ist nicht der Vorteil DAW-basierter Aufnahmen. Sinniger ist es eine AUX-Spur abzuzweigen, die nicht in der Aufnahmekette ist.

      Grüße,
      M.

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        @Markus Schroeder Okay ich gebe zu Ich war nicht ganz auf dem neuesten Stand der Technik. Diese Thunderbold Geschichte hatte ich gar nicht auf dem Schirm. Wenn das wirklich geht, dann Geile Sache! Hurra.!

        • Profilbild
          AMAZONA Archiv

          geht auch mit meiner alten Hammerfall RME Multiface Soundkarte in Echtzeit in Ableton

  4. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Jetzt habe ich schon ein schickes Mischpult, und das hat mir schon immer bei live aufnahmen geholfen. Warum sollte ich mich jetzt mit Thunderbold neuem PC und vor allem Windows10 rumärgern. Alles nur noch am PC und die ewige Mausschubserei ist mir dann doch zu neu, zu störanfällig und Windows war irgenwie schon immer mein Feind. Lieber nicht, selbst berühmte Vorbilder haben gesagt: never change a running system. Und das nicht ohne Gund.

    Jeder muss wissen wie er produzieren will, ich finde die Thunderbold Idee und deren Vorteile klasse, aber wer umsteigen will handelt sich wieder eine Menge Ärger ein, und ich kenne das, seit Jahren das gleiche….oh was neues, wunderbar.

    • Profilbild
      Markus Schroeder RED

      Warum solltest Du umstellen, wenn Dir das so lieber ist. Jeder wie er mag.
      Das steht aber in keiner Weise in Beziehung zu Deinen vorherigen Behauptungen, es würde am Rechner nicht funktionieren. Was es definitv tut – funktionieren.

      :)
      Greetz,
      M.

  5. Profilbild
    Markus Schroeder RED

    UPDATE: Ich muss sagen, ich benutze die VPC mittlerweile auf fast jeder akustischen Aufnahme! Was dieses Plugin an lebendiger Räumlichkeit aus mikrofinierten Abnahmen und alten / schlechten Live-Mikrofonmitschnitten herausholt ist beeindruckend.
    Auch für Restaurationsarbeiten kann ich es nur empfehlen.
    Es ist kein Wundermittel, aber verdammt nahe dran.

  6. Profilbild
    Coin AHU

    VCC, VFF, VMS usw… ich blicke da nicht durch.
    Das ist alles so nichtssagend.
    Meine Frage wäre, wozu das Mikrophon,
    wenn es hier nur um Plugins geht ?
    (siehe Bild auf Seite 1)
    Und trotz Anmerkung zu den Demos höre ich keinen Unterschied.
    Das klingt für mich alles gleich, nur die Lautstärke schwankt etwas würde ich sagen.

    • Profilbild
      Markus Schroeder RED

      @Coin Hi Coin,

      zu VCC: ließ bitte meinen Test dazu.
      TL:DR: VCC emuliert die Analogen Summierungsprozesse, die in diversen profesionellen Mixerkonsolenablaufen und es wirkt!


      zu VMS: ist eine extreme lineare „Mikrofon plus Mikrofonvorverstärker Hardware-Combo“ die mit Hilfe entsprechenden Slate Plug-Ins (siehe mein Link-Kommentar weiter oben) diverse Vintage etc. Mikrofone emulieren und koste ca. €1200.
      Siehe dazu diese Video: https://www.youtube.com/watch?v=JcCjfEjNZdY
      (Test zum VRS8 dazu steht noch auch aus, aber nicht von mir).

      Die VPC ist auch ohne das Slate Mikrofon-Bundle benutzbar, die Mikrofonemulationen (VMS) ohne die Hardware nicht (soweit ich weiß).

      Die Unterschiede zwischen den beiden VPC-Emulation sind erheblich, achte auf die Räumlichkeit! Das ist keine Lautstärkeanhebung sondern eine erweiterte Räumlichkeit.
      Da Glaswald aber nur die Drums und die Vocals mikrofoniert haben und den Rest per DI aufgenommen haben ist der Effekt hier tatsächlich eher subtil.

      Skeptikern mit iLok2+ kann nur empfehlen es selber auszuprobieren.
      Wenn ich es nicht selbst jederzeit reproduzieren könnte, würde ich es vielleich auch für Voodoo halten. Aber ich hab hier mittlerweile die dritte Aufnahmerestaurierung, bei der mir die VPC extrem geholfen hat. Gibt sicher noch andere Optionen, aber ich bin zufrieden.

      M. :)

  7. Profilbild
    Coin AHU

    Hallo Markus, ja ich musste es wirklich 5 mal lesen,
    bis ich es begriffen hab. Sorry.
    Wenn ich das richtig verstanden habe, handelt der Bericht über das VCC
    und VPC System und das VMS wird lediglich erwähnt.
    Ich möchte dem Produkt keine Unwirksamkeit unterstellen,
    sondern meine nur, dass ich den Effekt nicht höre.
    Naja, ist wohl nichts für meine „grobmotorischen Ohren“ ^^
    Danke Dir für die Erklärung :)
    Muss es wohl noch ein paar mal lesen.
    Gegen iLok und eLicencer habe ich übrigens nix.
    Beide sind an meinem Notebook seit ein paar Jahren,
    ohne Probleme im Einsatz.

    • Profilbild
      Markus Schroeder RED

      @Coin No Problem, ich freue mich immer wenn ich es schaffe Unklarheiten wieder zu beseitigen, die ich zuvor geschaffen habe ;)

      Ja, die VMS wird nur erwähnt, weil die VPC Teil des Konzepts ist, genauso wie die kürzlich erschienene Virtual Tube Collection (VTC).

      :)

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