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Test: Snazzy FX Mini Ark, Gitarren Synth Pedal

Giftgrüner Tank zum Abfahren!

31. Juli 2018

Snazzy FX Mini Ark titel

Die üppig ausgestatteten Pedale des Herstellers Snazzy FX wirken so, als seien sie dem Steuerpult eines Raumschiffs entsprungen! Sie wurden für die musikalisch abenteuerlustigen Gitarristen und Bassisten gebaut, die mehr als klassische Effektklänge wollen, um sich von der Masse abzuheben. Selbstverständlich könnte auch ein Keyboarder oder Produzent dieses Werkzeug einsetzen, um einige abgefahrene Klänge zu kreieren. Das Snazzy FX Mini Ark ist eine Art Harmonizer-Synth-Pedal, das bis zu drei Harmonien zum Gitarrensignal hinzufügt. Das Ganze kann dann mit verschiedenen Vibrato- oder Noise-Effekten weiterbehandelt werden. Auf der Seite von Snazzy FX werden auch gleichfalls Bausätze für diverse Effektgeräte angeboten. Der Sound- und Bastelfreak kommt hier also auch voll auf seine Kosten. Wie man auf der Seite sehen kann, sind auch noch weitere relativ große und bunte Effektgeräte zu erweben, die allesamt relativ verrückt aussehen.

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Facts & Features des Snazzy FX Mini Ark

Das giftgrüne Pedal kann durchaus als Pedalraumschiff bezeichnet werden. Das Gehäuse ist gebaut wie ein Panzer, aber dafür erstaunlich leicht. Hier darf man davon ausgehen, dass beim Bau des Gehäuses Aluminium verwendet wurde. Das Gehäuse wurde einwandfrei lackiert, das Design hat eine gewisse Flower-Power Aura. Dafür sorgt in erster Linie das Firmenlogo.

Wir finden eine Vielzahl an Potis (neun an der Zahl), die mit roten Knöpfen bestückt wurden. Auf deren Funktionen gehen wir gleich noch genauer ein. Zwei stabile Fußschalter übernehmen abgesehen vom Aktivieren des Effekts noch weitere Aufgaben. An der Unterseite des Pedals sind zwei Gummistreifen angebracht, diese sorgen dafür, dass das Pedal beim Betätigen der Fußschalter nicht wegrutscht.

Snazzy FX Mini Ark 1

— Das Snazzy FX Mini Ark – hier gibt es einiges zu regeln —

Die Stromversorgung (9 Volt DC) erfolgt über die koaxiale Netzteilbuchse. Ein Batteriebetrieb ist nicht möglich, im Lieferumfang des Snazzy FX Mini Ark befindet sich aber ein passendes Netzteil. Das verfügt über einige aufsteckbare Adapter, somit ist das Pedal problemlos weltweit bei diversen Netzspannungen einzusetzen. Der Stromhunger des Pedals ist in der Anleitung des Herstellers nicht angegeben, es ist aber zu vermuten, dass man es durchaus auch problemlos mit einem bereits vorhandenen qualitativ hochwertigen Netzteil versorgen kann. Das Snazzy FX Mini Ark arbeitet ausschließlich in Mono. Die entsprechenden 6,3-mm-Klinkenbuchsen finden wir an der Stirnseite des Pedals. Erstaunlicherweise schaltet der linke Fußschalter den Effekt an bzw. aus.

 Snazzy FX Mini Ark Gitarren Synth Pedal

Das Snazzy FX Mini Ark kann das Eingangssignal „tracken“, eine Oktave darunter oder darüber hinzuzufügen und die beiden in beliebiger Kombination mit dem Originalsignal oder einem anderen zu mischen. Nun kann man Mehrklänge in vielen Kombinationen erzeugen, indem man den Mixregler und die Position der Intervall- und Oktavenwähler ändert. Zusätzlich gibt es auch eine Hold-Funktion. Diese wird mit dem zweiten Fußschalter (dem rechten) aktiviert. Während der Sound anhält, gibt es einen zusätzlichen „Octave-Down-Effekt“, den man darüber spielen kann. Gate/Sustain-Schalter: Auf diese Weise kann man beim Spielen kontinuierlich ineinander übergehende Noten erzeugen oder sehr künstliche Staccatoeffekte erzeugen. Der Volume-Regler bestimmt die Ausgangslautstärke. Steht dieser auf 9.00 Uhr, haben wir Unity-Gain, also die gleiche Lautstärke bei aktiviertem und deaktiviertem Effekt.

Regler des Mini Ark

Anbei eine kurze Auflistung der Funktion der vielen Regler:

INPUT SENS: Dieser Knopf steuert, wie genau der Mini Ark dem Eingang folgt. Für leise Quellen (wie passive Gitarren und Bässe) sollte dieser Regler fast voll aufgedreht sein.

DRY: ist der Pegel des Originalsignals. Dieses Signal kann mit dem CLEAN/DIRTY-Kippschalter bei Bedarf leicht angezerrt werden. Der entstehende Klang geht in Richtung Fuzz.

OCT LVL: die Lautstärke der hinzugefügten Oktave

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INTERVAL LEVEL: regelt die Lautstärke des Intervalls, das mit dem INTERVAL Regler ausgewählt wird

OCTAVE und INTERVAL SWITCHES: Hiermit werden, basierend auf den eingehenden Noten, verschiedene Oktaven und verschiedene Intervalle festgelegt, die dem Originalsignal hinzugefügt werden

SUSTAIN/GATE-Schalter: Dieser Schalter funktioniert am besten im MAGICAL SELECTOR-Modus 1 (Linksanschlag) und erlaubt das Halten einer Note, bis die nächste Note angeschlagen wird. Der SUSTAIN-Modus ist relativ experimentell und erfordert ein sehr sauberes Anschlagen der Noten.

MAGICAL SELECTOR: Dieser Knopf bietet acht Modi bzw. Presets und sollte für das normale Tracking ganz nach links gedreht werden. Die restlichen Presets (2-8) sind unterschiedliche Vibrato oder Noise-Pegel.

Schnittstellen des Snappy FX Mini Ark

Das Pedal arbeitet ausschließlich in Mono. Via CV-Out kann der Mini Ark andere Pedale, die über einen CV-In verfügen, kontrollieren (z.B. Goatkeeper, Randys Revenge, Spring Chicken, Cyper Psychic…).

— Die Schnittstellen des Snappy FX Mini Ark —

Handling des Snappy FX Mini Ark

Beim Einstecken meiner Strat habe ich zuerst den INPUT-SENS (Eingangsempfindlichkeit) des Pedals eingestellt. Dieser gestattet es, den Instrumentenpegel für das Pitch-Tracking-Elektronengehirn des Mini Ark optimal einzustellen. Dies ist schnell und einfach nach Gehör zu erledigen. Mit meinem Singlecoil-Pickup am Hals drehte ich diesen Regler einfach fast voll auf. Das Handbuch empfiehlt, den Tonregler der Gitarre zurückzudrehen, damit das Pedal besser „tracken“ kann, ohne von den natürlichen Obertönen des Instruments verwirrt zu werden.

Solange man die Noten klar und präzise spielt, verfolgt das Mini Ark auch schnelle Linien problemlos. Da das Pedal die Tonhöhe und Dynamik des Eingangssignals abtastet, sendet es die Anschlagsstärke auch an den CV-Ausgang, sodass man auch jedes weitere Snazzy FX Pedal mit einem CV-Eingang per Dynamik steuern könnte. Auch in den anderen, radikaleren Modi interagiert das Mini Ark dynamisch mit der Anschlagsstärke und weiteren Spielnuancen. Man kann die Synth-Sounds mit dem Eingangssignal nach Belieben mischen.

Snappy FX Mini Ark – der Sound

Hören wir uns das grüne Biest nun mal an. Durch Spielen an den Reglern versuchte ich zunächst, interessante Klänge zu finden, um diese dann aufzunehmen. Dabei versuchte ich, die für das Pedal charakteristischen Sounds zu finden, um den Grundsound des Pedals herauszufiltern. Natürlich ergibt sich allein durch die Beeinflussung der vielen Bedienelemente eine große Bandbreite an Sounds. Leider wären diese nur zu reproduzieren, wenn man sich gewisse Reglerstellungen notiert, da ein Speicher bzw. Speicherplätze nicht im Pedal integriert wurden.

Der Sound des Mini Ark ist wirklich satt. Das Pedal tastet das Eingangssignal gut ab und ist ungefähr vergleichbar mit dem Lovetone Ring Stinger oder dem Pigtronix Mothership. Es ist jedoch keinesfalls Pflicht, die besagten Pedale zu kennen, da diese wirklich nur eine sehr kleine Sparte im Pedaluniversum besetzen.

Hier hören wir einen Mix aus dem Originalgitarrensignal und dem Effekt. Beide Signale lassen sich unabhängig am Mini Ark in der Lautstärke beeinflussen.

 

Nun hören wir eine Art Riff. Hier wurde dem Originalsignal eine Quarte, die der Synthi erzeugt, dazugemischt:

 

Der MAGICAL SELECTOR hat enormen Einfluss auf den Charakter des Sounds und stellt einige interessante Klangfärbungen bereit.

 

 

Dieser Sound erinnert an mittelalterliche Flöten und hatte wohl entscheidenden Einfluss auf die gespielten Noten dieses Soundbeispiels:

 

Hier nun ein Theremin-artiger Sound:

 

Hier steht der obere Kippschalter auf Dirty, damit wird ein relativ kranker Fuzzsound erzeugt. John Scofield hätte womöglich seine Freude dran:

 

Die Klangbeispiele wurden mit folgendem Equipment aufgenommen:

Stratocaster SSH – Snazzy FX Mini Ark – Peavey Classic MH – MESA/Boogie 1 x 12″ Thiele Box mit Creamback Celestion Lautsprecher (Klon) – Shure SM57 – Apogee Duett – Mac mit Logic (etwas Hall und Delay hinzugefügt).

Snazzy FX Mini Ark angel

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Fazit

Das Snazzy FX Mini Ark ist ein schönes Spielzeug für Gitarristen (Bassisten, Keyboarder), die bereits einige „Brot-und-Butter-Effekte“ besitzen. Das Pedal bietet klanglich eine Vielzahl von Möglichkeiten, da verschiedene Intervalle zum Originalsignal hinzugefügt werden können und der Sound auch noch angezerrt werden kann. Der MAGICAL SELECTOR bietet viele zusätzliche Klangoptionen. Der Effekt eignet sich eher für monophones Spiel, da Akkorde oder Doublestopps unter Umständen nicht optimal verarbeitet werden. Die Sounds, die das Pedal generiert, sind spärlich eingesetzt wahrscheinlich am effektivsten.

Ein Wermutstropfen dieses Pedals ist der Mangel an Speicherbarkeit, somit ist es relativ aufwendig, einen favorisierten Klang exakt zu reproduzieren, da hierfür alle Reglerstellungen manuell wiederhergestellt werden müssen. Die Verarbeitung und das Design überzeugen auf ganzer Linie, wenn auch der zu berappende Preis nicht unerheblich ist. Allerdings ist das Pedal auch sehr individuell und wird in nur vergleichbar kleinen Stückzahlen hergestellt. Wenn man auf der Suche nach einem sehr speziellen Effektgerät ist, kann das Snazzy FX Mini Ark eine gute Wahl sein.

Plus

  • Sound
  • Design
  • Verarbeitung

Minus

  • keine Speichermöglichkeit
  • hoher Preis

Preis

  • Ladenpreis: 419.- Euro
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Klangbeispiele
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    AMAZONA Archiv

    Na das ist ja mal wieder so abgefahren und so krank dass es mich fast interessieren würde aber als ich den Preis gesehen habe habe ich es wieder verworfen. Ich denke zum rumexperimentieren wäre es mal interessant gewesen aber in der Preislage investiere ich lieber in sinnvolleres.

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