Der schnelle, gemittelte und langsame Release-Parameter sind als eine Einheit zu sehen. Der „Average“-Parameter bestimmt dabei dynamisch, welche der beiden anderen eingestellten Werte von FAST und SLO zum Einsatz kommen. Dazu analysiert Average kontinuierlich die RMS- und PEAK-Lautstärke des Audiosignals. Der Wert des Average-Parameter legt dabei den Zeitraum der Analyse fest. Das resultierende Verhältnis zwischen der Durchschnittslautstärke und den Pegelspitzen bestimmt, welcher der Release-Zeiten zur Anwendung kommt.
Fall sich das kompliziert anhört, kann ich nur hinzufügen: In der sicheren Anwendung von Preview, Delay und Release werden die Noobs von den Pros geschieden und es muss mit Wochen gerechnet werden, um hierfür ein Gefühl zu entwickeln. So clever diese Anordnung ist, so viel Erfahrung erfordert sie.
Allein vom Tokyo Dawn Labs Kotelnikov Kompressor ist mir eine vergleichbare Release-Funktion bekannt.
Der Kompressor kann bis zu einem Verhältnis von 34:1 komprimieren, bei den verbleibenden Verhältnissen 50:1, 100:1 und 1000:1 sollte man wohl eher von Limitierung sprechen wie auch mit einem Verhältnis von 1:5 Signalen, die unter dem Threshold liegen expandieren, um z.B. übermäßigen komprimiertem Quellenmaterial wieder mehr Leben einzuhauchen.
Das Soft-Knee regelt die Weichheit des Übergangs, ab wann der Kompressor anspringt, ob exakt mit der Überschreitung des Threshold-Wertes oder graduell schon davor.
Das Gain-Make-Up gibt die Aufholverstärkung zwischen +/-60 dB an, mit der die Ausgangslautstärke den Anforderungen angepasst werden kann. Wobei der Parameter noch zwei Betriebsmodi hat, nämlich „off“ und „max“. Erster bedeutet „0 dB“, also keine Verstärkung und zweiter regelt die Aufholverstärkung immer auf 0 dBFS ein.
Das Arbeiten des Kompressors wird im übrigen auch im LCD angezeigt. Dabei wird das Eingangssignal (7) horizontal und das Ausgangssignal (8) vertikal angezeigt.
Links neben der Kompressoranzeige befindet sich noch das Gain-Reduction-Meter (5), das anzeigt, um wie viel dB der Kompressor die Lautstärke reduziert.
Alle drei Anzeigeskalen lassen sich auch hier interaktiv zwischen 3 und 24 dB umschalten.
Beim LCD in der Spalte ganz rechts lässt sich auch noch die Ausgangslautstärkeanzeige (10) zwischen True Peak (d.h. auch mit Inter-Sample-Spitzen) und Sample-Peak (reine Sample-Werte ohne Interpolation) umgeschalten.
Was gibt sonst noch? Parallele Kompression, bei der das Ursprungssignal mit dem bearbeiteten Signal gemischt wird, kann über einen Taster aktiviert werden. Über den Gain-Makeup-Regler wird der Anteil des bearbeiteten Signals am Summensignal bestimmt, während mit dem Gain (vor dem Limiter) die Eingangslautstärke bestimmt wird. Ist das Filter aktiviert, wird es vor den Kompressor geschaltet.
Es gibt auch noch eine Wellenformenanzeige, die das Originalsignal, das bearbeitete Signal und die Differenz (Gain-Reduktion) anzeigt, die über den Taster WF zu erreichen ist. Leider sind hier die Farben doch sehr kontrastarm ausgefallen und machen ein Erkennen der verschiedenen Ebenen nicht immer leicht.
Es gibt einen Mid/Side-Modus, bei dem die Taster für Kanal 1 dem Mittensignal zugeordnet sind und der Kanal 2 Taster den Seitensignalen (nur Stereoinformationen ohne Mitte). Für die beiden Kanäle können dann individuelle Einstellungen vorgenommen werden, d.h. solange der „Ganged“-Taster nicht aktiviert ist. Ist er aktiviert, gelten alle Einstellungen für beide Kanäle. Da es für den M/S-Modus meist angebracht ist, die Bearbeitung der beiden Kanäle zu entkoppeln („unganged“), gibt es diese Option auch sinnvollerweise für die Side-Chain, über den Taster „s/c link“
Zuletzt gibt es noch ein dreiseitiges Optionsmenü, in dem z.B. der Limiter-Typ, die gewünschte Bittiefe für das Dithering (DS1-MK3 verwendet im übrigen den POW-R Algorithmus), die interne oder externe Beschickung der Side-Chain und einige andere Optionen zu finden sind, die man auch auf der Oberfläche einstellen kann.
Bei eingeschaltetem 16 Bit Dithering verursacht das DS1-Plug-in im übrigen im Leerlauf ein Grundrauschen von bis zu -145 dBFS (bei 20 Bit ca. -152 dBFS und bei 24 Bit unter -165 dBFS ) bei. Die Auto-Blacking-Option der Hardware, also das Abschalten von Dithing, wenn kein Signal anliegt, wurde hier wohl nicht übernommen. Bei Mix-Anwendungen sollte man also darauf achten, das Dithering auch ausgeschaltet zu haben, auch wenn selbst -145 dBFS in der Regel nicht mal ansatzweise ein Problem darstellen.
Kritik am Softube Weiss DS1 Mk3
So sehr ich den durchdachten Workflow der DS1-Hardware nachvollziehen kann, so kommt mir bei dem Design des Plug-ins maximal die Bezeichnung „verpasste Chance“ über die Lippen. Für gutes Plug-in Design und auch Touchscreen gilt die Faustregel: Die Anzeige ist das Bedienelement. Selbst Sonnox haben das mit dem Dynamic EQ geschnallt und erstklassig umgesetzt.
Beim DS-1 Plug-in bekommt man jede Menge redundante und nicht entwirrte Anzeigen. Zusammenhänge Funktionen sind über die Oberfläche verteilt. Softube haben nur das Mindeste getan, um das DS1 Betriebsystem für den Bildschirm aufzubereiten. Wäre z.B. das LCD viermal so groß geworden und obige Regel beachtet, der DS1 wäre ein Bedientraum geworden. Stattdessen bleiben Softube auch hier bei ihren Leisten, leider.
Auch nicht ungenannt bleiben soll der wohl mondänste Preset-Browser der Sofware-Geschichte. Was Softube damit bezwecken wollen, weiß ich nicht, aber dem professionellen Anspruch des Plug-ins helfen sie damit kein Stück weiter.
Was den Klang angeht, so kann sich dieser gegenüber der aktuellen Konkurrenz von z.B. Flux Elixir, McDSP ML 4000 und Newfangled Audio Elevate absolut behaupten. Wobei Elevate wieder eine ganz andere Stufe an Limiter-Qualität und -Flexibiltät ist und derzeit wohl das Ultimum darstellt, was an Limitern zu haben ist und „Klang“ sich vor allem durch „nicht-hörbares Arbeiten“ bemerkbar macht.
Doch man sollte unterscheiden, das DS1-Plug-in enthält auch den originalen Limiter-Typ DS1. Der ist heute nur noch aus historischen oder Retro-Gründen interessant. Die beiden „Next Generation“-Limiter Typ 1 und Typ 2 sind hingegen eine ganz andere Nummer und trotz meiner Lobpreisung von Elevate wird einem sehr schnell klar, warum Weiss zu den Spitzenreitern im Mastering-Bereich zählen. Ihre Expertise für die Erstellung hochwertiger Algorithmen ist offensichtlich noch lange nicht am Ende.
Was das De-Essing angeht, muss ich leider gestehen, damit hatte ich nie viel zu tun. Nur bei einem aktuellen Projekt mit einem gewissen Opa Jott hatte ich wieder mal mit Sprachaufnahmen zu tun und da hielt sich das „S“-Problem aufgrund seiner S-Schwäche doch ehr in Grenzen. Außerdem ziehe ich als Kontrollfreak bei zischelnden Problemen dann immer doch lieber einen dynamischen EQ zur Abhilfe vor.
Doch lässt die De-Esser-Funktion im DS1 sich nicht so leicht die Butter vom Brot nehmen. Die morphenden Frequenzkurven des Filters sind schon etwas sehr Außergewöhnliches, die selbst Topprodukten wie DMG Audio Essence oder Eosis E2-Deesser das Wasser reichen. Aber letzen Endes sind das auch wieder nur verschiedene Charakteristika und gleichberechtigte Ergebnisse. Somit bleibe ich bei meinem universellen Dynamic EQ.
Der einzige wirklich Kritikpunkt, den ich aber anbringen kann, liegt mal wieder an der Benutzeroberfläche, die bei der Hardware funktioniert, als Plug-in aber bestenfalls akzeptabel ist. Hier rächt sich Softubes sklavische Unterwerfung unter photorealistische Nachbildungen mit unnötigen Redundanzen und außerdem ist die Oberfläche nicht skalierbar. Die Konkurrenten Sonnox Dynamic EQ, Fabfilter oder der neue EVO-Channel von Flux zeigen, wie zeitgemäße Bildschirm- und Maus-basierte Oberflächen funktionieren. Gerade beim DS1 hätte Softube da einiges an zusätzlicher Benutzerqualität herausholen können. Verpasste Chancen, wie bei so vielen anderen Übertragungen von Betriebssystemen bei digitaler Hardware ins Plug-in-Format.
Ich weiss nicht was man zum preis sagen soll….. Es gibt immer mehr Software Lösungen die preise haben die ziemlich übertrieben sind
Mich würde ja gerne mal ein A/B/C/D/E/F/G Vergleich zwischen den Kauflösungen und z.b. der Masteringkette in Logic interessieren. Oder Mastern mit Final Touch auf dem Ipad. Ich meine LUFS, db, dbfs, dbu , M/S, Goniometer, Expander, Limiter und Co alles vorhanden. Die Profile für Youtube, Spotify und Co. kann ich dann auf Wunsch auch laden und speichern. Und bei iLok brutzeln mir immer leicht die Nackenhaare. Und irgenwelchen Vorteil muss das es haben haben, sonst kann ich es schlecht verargumentieren, das ein Plugin 2 1/2 mehr kostet als eine DAW, 444 € hört sich ziemlich 666 an. Ich glaub ja nun nicht, das die kostenlosen Plugin 2 1/2 mal schlechter sind.
@TobyB Ein solcher Vergleicc wäre ein ziemliches Mammuthunterfangen.
Ich denke, dass wir uns in diesem Sektor generell bei den letzten 10% (ehr weniger) des qualitativ machbaren bewegen. Wie gesagt ist das inzwischen eher eine Frage des Geschmacks – und des Know Hows sowieso.
:)
@Markus Schroeder Hallo Markus,
das war mir schon klar, einfach kann jeder. Die Situation für Einsteiger würde ich mittlerweile als undurchsichtig bezeichnen. Und auf Featureebene auch. Ich denke auch das es eine Frage des Geschmacks ist, mit welchen Tools und Verfahren man Tracks auf den letzten Metern auf die Sprünge hilft. Fürs Know How gibts Bücher und Tutorials. Für kleines und großes Geld. Und bei den letzten 10 Prozent hilft Augenmass und Erfahrung. Wenn man bereit ist sein Ohr kritisch zu hinterfragen ;-) Aber rein intellektuell würd mich mal interessieren wie sich die Freeware TDR(z.B.) gg. 444 € schlägt. :)
@TobyB ich hab jetzt mal einen kurzen Vergleich zwischen TDR Kotelnikov und dem Kompressor des DS1 mit akustischen Drum Samples gemacht.
Beim TDR klingt es, wie das Orignal nur lauter und entsprechend komprimierter. Der DS1 modeliert / coloriert hingegen eine sehr natürlich Räumlichkeit _heraus_, die von sich aus schon edel klingt.
Etwas das ich bisher nur bei ganz wenigen anderen Plugins erlebt habe. 100% neutral ist aber trotzdem was anderes.
Der Magic-Faktor liegt da eindeutig beim DS1.
Was ist jetzt besser?
:)
@Markus Schroeder Hallo Markus,
es kömmt drauf an ;-) Was der Song benötigt. Wäre ja doof jeden Song mit der selben Einstellung „zu bügeln“. Manchmal ist Magic okay. :)
@TobyB Exact!
Ich denke, dass der Preisvergleich doch ziemlich hinkt. Es ist wenig zielführend, dieses Plug-In mit Freeware, oder einfachen Limitern zu vergleichen, denn es handelt sich ja nicht ausschließlich um eine „mach lauter“ Software. Das plug-in richtet sich eher an Leute, die wirklich vom Fach sind (wie der Autor im Bericht bereits erwähnt hat).
Wenn man auf den Preis schaut, sollte man feststellen, dass die Plug-In Version ca 1/20 der Hardware kostet, was für diejenigen, die damit professionell arbeiten ein ziemlicher Kracher seim dürfte. Einziges Problem ist dann halt die Latenz von 8192 samples, und das Interface Design. Ich denke, man richtet sich an erfahrene Mastering Ingenieure, die das Original kennen.
Es wäre schön gewesen, wenn Softube eine moderne Oberfläche geschaffen hätte, die man als Alternative hätte laden können. Dann wäre es für normale User einfacher gewesen, sich einzuarbeiten.
warum genau hinkt der vergleich? Er hat es ja ziemlich klar argumentiert und dargestellt. Warum muss man „vom fach“ sein? Ich empfehle dir sehr erstmal tiefer in die Möglichkeiten vom (zum Beispiel) dem Elevate Limiter der um die 90 Euronen kostet und im bundle immer noch unter 200 oder den Tdr Limiter 6 Ge der 11 mal weniger als der Ds 1 Mk3 kostet um festzustellen das das einzige das hinkt der preis vom Weiss plugin ist.
@pytrel Ich verstehe deine Frage nicht. Steht doch alles klar in meinem Posting. Weiss Plug-In = 1:1 Code der Hardware Version. Ganz einfach. Wer das braucht spart eine Stange Geld.
Es ist keine frage die ich gestellt habe. Nur ein Gedanke. Also, Ja wenn man es unbedingt braucht. Bloß ist die Hardware eine komplett Überholte Dsp Box mit software drauf. Die Hardware ist sozusagen obsolet. Also kann man das Plugin ziemlich genau wie alle andere mit… anderen Plugins vergleichen oder nicht? Die Plugins die ich erwähnt habe sie so ziemlich genau die definition von „nicht nur mach lauter“ Werkzeuge. Ich wüsste nicht warum also Leute die „wirklich vom fach“ sind , unbedingt ein bestimmtes Werkzeug brauchen wenn es mittlerweile wirklich mehrere gibt mit denen man in den richtigen Händen ein Niveau von Klangqualität erreichen kann das man ruhig als Referenz bezeichnen kann
@pytrel Na ja, das hängt von der Betrachtungsweise ab. Klar, als DSP Box betrachtet ist die Originalhardware jedem Smartphone unterlegen. Worauf es ankommt ist der Algorithmus. Der ist eben sehr, sehr gut. Die DSP Boxen haben zusätzlich auch noch andere Fähigkeiten, z.B. Echtzeit-Berechnung, mit extrem niedgriger Latenz. Ich kenne die Speizifikationen der Weiss Hardware nicht, aber würde mal grob davon ausgehen, dass die Latenz um den Faktor 100 niedriger sein wird, als beim Plug-In. Wie gesagt, es kommt immer auf den Blickwinkel an: UA benutz für ihre DSP Karten auch uralte Shark Chips, aber es werden trotzdem laufend neue Plug-Ins veröffentlicht – oftmals von obsoltenen Boxen mit überholten DSPs ;-) Mit Sicherheit gibt es gute, preiswerte Plug-In Lösungen aber der Weiss-Algorithmus ist auch in der heutigen Zeit nicht obsolet.
Compressor/Limiter nun 199$. Langsam wird es.
funkymothers, was die Latenzen angeht liegst Du leider völlig falsch. Die 8000 Samples Latzenz hängen damit zusammen, wie im Weiss-Algorithmus die Side-Chain-Funktion ausgeführt ist und hat überhaupt nichts mit der „Berechnungsgeschwindigkeit“ der „Hardware“ oder des Plugins zu tun.
Aus dem Gambit DS1 Handbuch Seite 9:
„The DS1-MK3 uses a different method to generate the gain control signal: The audio passing through the mainchain is delayed by a fixed amount of time, determined by the „overall delay“. By branching the signal out of the delay line, the sidechain „sees“ the signal before it reaches the output, thus allowing look-ahead compared to the mainchain. The resulting corrected output signal has no overshoots, no leading edge distortion or other side effects due to timing lags in the sidechain.“.
:)
@Markus Schroeder Da hast du recht, Markus – und das ist bei der Hardware laut Handbuch auch so. Sobald Look Ahead benutzt wird geht die Latenz natürlich nach oben. Mir ging es eigentlich eher darum, zu illustrieren, dass schwache Rechenleistung nicht gleich schwache Performance bedeutet – besonders bei Realtime Anwendungen. Das wird alles ein Bisschen OT, deshalb zum Abschluss zur Illustration ein anderes Beispiel: Autotune unter TDM (lächerlich“ schwache“ Motorola DSP’s) unter 70 samples delay, nativ sind es mehr als 1500 samples.
Du hast recht und ich stimme dir da auch zu. Gute Sachen werden selten Obsolet. Ich meinte auch nicht das sondern das, was das Weiss plugin bietet ist nicht das Geld wird. Es ist nämlich nicht 3 mal besser als andere Plugins. Es hat halt seinen eigenen „Flair“. Aber das haben auch die anderen. Ob es jemanden 500+ Euro wert ist muss jeder für sich entscheiden. Jetzt ist auch ein Eq Plugin für 1000 euro rausgekommen. Der soll auch spitze sein….. (no further comment) … :-)
danke für den ausführlichen und ausgewogenen test!
@martin stimming Hallo Martin,
cool, dass Du hier aktiv bist! Ich bin grosser Fan, besonders von „Alpe Lusia“. Die Skalierung von den grossen ATCs bei Dir im Studio zu meinen SCM19er im Wohnzimmer ist unglaublich, Dein Album ist eines der bestklingenden elektronischen Veröffentlichungen, die mir bis jetzt ungekommen sind. Ich freue mich schon aufs nächste! LG
@martin stimming Danke Martin, schön, dass er informativ für Dich war. :)
Soeben haben Softube auch eine Auskopplung des Weiss Kompressors/Limiters für $299 herausgebracht.
https://www.softube.com/index.php?id=weiss_complim
Sehr schöner, differenzierter Test Markus, vielen Dank dafür! Und endlich mal jemand, der sich kritisch mit dem GUI auseinandersetzt. Ich finde, der Platz auf dem Bildschirm und eine maus-gerechte Bedienung sind Ressourcen wie Soundqualität und CPU-Verbrauch und gehören nicht verschwendet. Ich glaube allerdings, dass das Bedienkonzept nicht dem Unwillen geschuldet ist, das OS der Hardware für den Desktop aufzubereiten, sondern eher der Autosuggestion à la UAD dient. Sieht aus wie echt, muss auch so klingen. Als Anmerkung finde ich, dass 8000 Samples oder je nach Parameter mehr als eine Sekunde Latenz auch im Masteringeinsatz kaum Echtzeit-Feeling zulassen und einen Minuspunkt verdient hätten.
@swellkoerper Danke für das Lob!
Nun ja, mit den drei Einzelplugins MM1, Deess und Comp/Lim haben Softube ja gezeigt, dass es auch andersgegangen wäre.
Was die 8000 Samples Minimallatenz (ca 0,25s) , sehe ich aufgrund von Plugin-Delay-Kompensation, die jede DAW hat eigentlich keine Probleme. Ist ja wie gesagt kein Tracking-Plugin.
Was die Verzögerung angehen, hab ich ähnliches auch schon bei der Slate VCC erlebt, als ob die Parameter von einem Wert zum anderen über einen fixen Zeitraum morphen würden. Das empfinde ich einerseits angenehm, weil es da Ohr weniger belastet andererseits macht schnelle A/B Vergleiche schwieriger. Vielleicht hang das mit dem Oversampling zusammen, vielleicht liegt diesem „Phantomverhalten“ aber auch eine ganz andere Ursache zugrunde.
Ich bin der Sache aber bisher nicht weiter nachgegangen, weil es mir nicht wichtig genug erschien.
Da möchte ich doch auchmal meinen Senf dazugeben…
Vorweg-ich benutze die Hardware seit etwa 20 Jahren und habe vorher auch mit dem BW102 gearbeitet. Das Interface ist mir natürlich so vertraut daß ich da keinen Makel sehe, aber durchaus in der Kritik zustimme (vor allem der Schatten der Knöpfe!).
Die Vergleiche mit anderen Limiten hinkt aber gewaltig,
ein DS1 kann natürlich auch ‚Lautmachen‘ aber es geht doch weit darüber hinaus und ist auch nicht der ursprüngliche Ansatz des DS1 gewesen.
Es gibt so viel feine Dinge die man mit ihm machen kann (nur als Beispiel etwa lo-shelving expansion um die Bässe auf der Bassdrum zu akzentuieren, Stimmen leiser machen durch Mid Kompression auf den Mitten…) daß man auch nach Jahren am Gerät immer mal wieder was neues entdeckt das man machen kann.
Aber es ist natürlich kein einfaches Gerät und fordert schon mehr vom Benutzer-allerdings ist das ja auch ein bißchen der Fun an der Sache :-)
das etwas erweitere Parameter-Set hat durchaus seine Berechtigung. Und was man mit einem Dynamic EQ macht bekommt man eigentlich auch mit dem DS1 hin.
Im Vergleich beim ‚Lautmachen‘ schlägt der DS1 doch immer noch fast alle die ich gehört habe, insbesondere all die Limiter die schnell in die Verzerrung neigen (wie etwa der Fabfilter um nur ein Beispiel zu nennen) zeigen sich doch schnell Unterschiede; das fällt vielleicht nicht sofort vordergründig auf (da braucht man manchmal wirklich ein bißchen Abstand) ist aber sehr ermüdend und versaut eine Menge.
Ich habe das Plugin sofort gekauft (da gab es für Weiss User auch einen gehörigen Discount), da ich wie die meisten Hardware User immer gerne einen zweiten gehabt hätte. Er kann eben immer (fast) nur eine Sache und das reicht oft nicht.
Den MM1 fInde ich schrecklich, den Deess dafür umso besser, gerade für Vinyl ist der ganz praktisch ausgelegt.
So gesehen finde ich den Preis echt in Ordnung.
was interessieren denn die genannten Konkurrenten, die können nichts. Wichtig ist, wie sich der Weiss gegen Fabfilter Pro L2 und Voxengo Elephant schlägt.
@Maxim Die „genannten Konkurrenten“ klingen mindestens so gut wie ein Pro L2 wenn nicht besser.
Und wenn ich noch immer lese das das Weiss plugin nicht bloß ein Lautmacher ist als wären die anderen Plugins nur Lautmacher das denke ich mir das da ein HNO Termin längst fällig ist, denn mit der Realität haben solche aussagen wenig gemeinsam :-)
@pytrel ernsthaft, „min. genauso gut“? Vielleicht mal neue Monitore kaufen. ;) Oder sich ein paar ernsthafte Meinungen aus der „Masteringszene“ einholen. Es gibt keinen besseren Limiter als den L2. Die meisten kommen nicht mal annähernd an die Transparenz heran.
@Maxim Ich denke meine Monitore haben genug gekostet. Die Kopfhörer auch. Und Ernsthaft verbunden mit „Masteringszene“. Fabelhaft. Selbst in der wunderbaren „Szene“ haben nicht alle die selbe Meinung. Komisch oder? :-) Vergleich sie mal selber bevor du Meinungen sammelst. Oder vertraust du deinen Ohren nicht? Vergleiche den Eventide Elevate und den Dmg Limitless mit dem L2 und sag mir danach das der L2 was besser kann. Transparenz hat er nur in der Komfortzone. Sonnst hat er ganz schön viele Verzerrungen für ein „Masteringszene Darling“
@pytrel den L2 kann man schön bis 6 db Gainreduction anfahren. Der Limitless klaut schön Bässe. Wenn man darauf steht … ich nicht. Und dieser Multiband Elevate verwandelt das Signal schnell in künstliches Plastik. Aber jedem seins ;)
@Maxim „6 db Gainreduction“ sagt nichts aus da du es mit nichts vergleichst. Bezüglich klaut Bässe, das machen alle Multiband Limiter. Ich würde es nicht genau „klauen“ nennen sondern umverteilen. Deswegen können die auch „Lauter“ als der L2. Du kannst übrigens bei beiden Limitern die Bänder bis auf eins reduzieren. Ich glaube du hast den Dmg nicht wirklich tief genug ausprobiert. Wenn du ein Band Ästhetik magst dann könntest du den Tdr Limiter 6 Ge oder den AOM Invisible limiter probieren. Der Tdr klingt mehr nach 1 Band auch wenn er 3 hat (wenn man will) . Den Invisible gibt es auch als vergleich zum Plro L2 irgendwo im YT und selbst da klingt er besser (auch wenn er eh auch teuerer als der Pro L ist aber viel billiger als der Ds1 Mk3). Abgesehen davon weiss ich nicht ob der Pro L2 multiband ist. Ich lese nur „advanced and highly program-dependent limiting algorithms“. Das schliesst für mich nicht aus das da Multiband unter der Haube steckt-en könnte. Bezüglich künstliches Plastik, ich kenne noch immer keinen Limiter der ALLES macht was ich gern hätte. Aber der Elevate kann bei bestimmten material Wunder bewirken
@pytrel Ja die Geschmäcker sind halt verschieden. Ich erwarte von einem Limiter, daß er eben nicht Bässe klaut, um Lautheit zu erzielen, weil das ja jeder kann. Ich hatte mal den Limitless kurz angetestet, fand den aber jetzt nicht sonderlich überragend. Der Elephant zum Beispiel fängt Bässe als Einbandlimiter sehr gut ab, ohne daß es im Bassbereich zerrt. Der läßt sich gut kombinieren. Der Mix wird sogar etwas bassiger. Der Pro L (oder L2) wiederum klingt einen minimalen Tick angezerrter, kann aber lauter als der Elephant. Und das Material bleibt in seinem Spektrum erhalten, das finde ich gut. Manche würden den Multibandansatz beim Limitieren halt komplett ablehnen. Wozu mischt man seinen Mix, um am Ende das Spektrum und damit das Timbre zu verschieben.
Ich muss aber auch sagen, daß ich ab 80% des Mixes in den Limiter hineinmische und dadurch auf einen lauten und dennoch dynamischen Mix komme.
@Maxim Teil1) Das du den Limitless nicht magst hab ich schon verstanden. Ich frage mich nur ob du ihn auch in einband modus getestet hast. Ich dachte als ich ihn erstes mal getestet hab auch warum er so bekannt und teuer ist. Dann über die zeit hab ich festgestellt das er mehr als ein Limiter ist. Multiband ist er nicht zwangsläufig denn das kann man einstellen. Er hat sogar einen sehr guten Clipper. Generell ist es ein plugin in das man sich echt ein bisschen einlernen muss weil da viele funktionen relativ versteckt sind. Bezüglich Lautheit würde ich nicht sagen das jeder gleich gut „Laut“ kann. Da bricht der einer oft erheblich früher zusammen als der andere. Zum thema Multiband. Ich möchte mich da nicht in eins der lager „kein multiband Vs multiband“ verharren. Es gibt Situationen wo Multiband einfach nützlich ist. Man kann auch ein Dynamischen Eq nehmen und einen Einband limiter danach einsetzen und sagen „ich hab es ohne Multiband limiter geschafft“ :-) Ich Mixe meine Sachen ähnlich wie du, also relativ früh mit einen Limiter auf dezente Einstellung um ein „Zukunftslupe“ zu haben.
@pytrel Teil 2) Warum manche Multiband beim Limitieren ablehnen. Erstens wird wohl heutzutage klar sein das es nicht diesen einen goldenen weg zum perfekten mix gibt,,, Abgesehen davon, naja das ist einfach. Nicht jeder mixt nur seine Sachen. Ich habe schon fertige Mixdowns bekommen bei denen es kein zurück in den Mixdown gab und ich mußte damit leben. Da war Multiband ziemlich hilfreich wenn man es nicht übertreibt. Zum Thema Bass erhalten jetzt. Ja ein Einband ist für das erhalten vom Mix-Gleichgewicht nützlich. Wenn du aber „Radiohit Laut“ möchtest (ich mag es nicht persönlich) dann kann einband nicht mithalten. Der preis ist das man die Energie die der Bass braucht um sich auszutoben weiter nach oben verschiebt wo das Gehör empfindlicher ist , überhaupt der Mix flacher wird und man verliert den notwendigen Kontrast um einen „Großen“ bass zu erlauben. Daran lässt sich nichts ändern. Aber ich denke das du das meiste davon eh schon weist daher kann ich nur sagen, für was du da beschreibst würde ich dir sehr empfehlen den Tdr Limiter 6 Ge ausprobieren.