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Test: Solar Guitars A1.6FR SVART+, E-Gitarre

Back In Black!

2. Februar 2025
Solar Guitars A1.6FR SVART+, E-Gitarre mit viel Power

Test: Solar Guitars A1.6FR SVART+, E-Gitarre

Bei der Solar Guitars A1.6FR Svart+ handelt es sich um eine Powerstrat, welche wie nahezu alle Instrumente aus dem Hause Solar Guitars in Indonesien gefertigt wird. Es handelt sich um eine Metal-Gitarre – erwartungsgemäß mit High-Gain-Pickups und soliden Features. Ein Review:

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Das Konzept der Solar Guitars A1.6FR SVART+

Es ist schon abenteuerlich, wenn man bedenkt, dass Leo Fender 1954 seine Stratocaster nur deshalb gebaut hat, weil es ihm darum ging, die geringsten Lohnkosten von schnell angelernten Arbeitern mit den billigsten Hölzern, welche vor Ort wuchsen, zusammenzubauen. Dass dieses Instrument einmal das weltweit erfolgreichste Gitarrenmodell werden sollte, hätte sich wahrscheinlich der überzeugte Republikaner seiner Zeit niemals gedacht.

Noch heute, sprich 70 Jahre später, ist diese Korpusform die mit Abstand beliebteste und am meisten benutzte Instrumentenform im E-Gitarrenbereich, die man sich vorstellen kann. Aus dem für cleane und crunche Sounds hochbeliebte Instrument wurde insbesondere in den 80ern dann die legendäre Power Strat, die sich von der Formgebung her noch grob an die Stratocaster Form anlehnte, allerdings meistens mit Hochleistungstonabnehmern und einem entsprechenden Vibratosystem in neue Sphären vorstieß.

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Genau um ein solches Instrument handelt es sich auch bei der Solar Guitars A1.6FR SVART+. Mit einem Preis von knapp 1.100 Euro bewegt sich das Instrument, welches in Indonesien gefertigt wird, in der mittleren Preisregion.

Ole Englund, seines Zeichens Inhaber von Solar Guitars, bewies mit seiner Karriere vom Musiker, über sein Influenzertum, hin zum Unternehmer den nötigen Biss, um eine neue Firma mittelfristig auf die Erfolgsspur zu führen. Eine gute Entscheidung, kann er doch durch die konsequente Ausrichtung Richtung Metal mit Solar Guitars auf einen wirtschaftlich deutlich erfolgreicheren Weg zurückblicken als auf die Einkünfte, welche er bei seinen früheren Bands generieren konnte.

Wenn man Solar Guitars eins definitiv nicht vorwerfen kann, dann ist es die geringe Modellauswahl. Die Website zeigt über 200 verschiedene Gitarren- und Bassmodelle, welche in 10 unterschiedlichen Serien aufgeführt sind. Hier sollte optisch für jeden aus dem Metal-Bereich etwas Passendes dabei sein.

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Solar Guitars A1.6FR SVART+ Rueckseite vor weissem Hintergrund

Solar Guitars A1.6FR SVART+, Rückseite

Die Konstruktion der Solar Guitars A1.6FR SVART+

Die A-Serie von Solar Guitars zeichnet sich neben anderen Punkten wie zum Beispiel dem Reverse-Headstock unter anderem durch zwei sehr große Cutaways aus, welche von der Formgebung her gerne an die Ibanez RG Serie erinnern. So ist dies auch bei diesem Modell aufgeführt, zuzüglich zweier sehr schnittiger Shaping-Ansätze in den Beugen der Cutaways. Das gesamte Instrument ist in einer mattschwarzen Lackierung ausgeführt, welche absolut tadellos ausgeführt ist und keinen Anlass zur Kritik gibt.

In Sachen Holzauswahl geht Solar Guitars sehr traditionell zur Sache. Wir haben einen Korpus aus Erle, wir haben einen eingeleimten Hals aus Ahorn und wir haben ein Griffbrett aus Ebenholz. Die Mensur des Instrumentes ist die lange Mensur mit 648 mm. Wie bei den meisten Solar Guitars Instrumenten, besitzt auch dieses Instrument 24 Jumbo-Bünde, welche aus Edelstahl gefertigt sind. Der Hals hat als Profil ein mittelkräftiges C, während der Griffbrettradius mit 350 mm ebenfalls einem guten Durchschnitt entspricht. Mit diesen Abmessungen sollten die meisten Gitarristen keinerlei Probleme haben.

Solar Guitars A1.6FR SVART+ Front vor weissem Hintergrund

Einmal mehr wurde ein sehr geschmackvoller Übergang vom Hals zum Korpus generiert, indem ein sehr angenehmes und weiches Shaping das Spiel in hohen Lagen nicht beeinflusst. Mit einem Gewicht von knapp 3,3 kg ist das Instrument zudem vergleichsweise leicht und dürfte auch Musikern mit empfindlichem Rücken keine Probleme bereiten.

Passend zum Instrument wurden auch alle Hardware-Teile schwarz lackiert. Seien es die 18:1 Locking-Mechaniken, welche ebenfalls mit einem S wie Solar bedruckt wurden, oder das schwarze von Floyd Rose lizenzierte Vibrato-System der Modellreihe 1000. Ebenso schwarz sind die Spulenkörper der Tonabnehmer, welche von Seymour Duncan für Solar gefertigt werden und mit dem Namen Solar + Humbucker in der Neck- und Bridge-Position versehen wurden. Des Weiteren besitzt das Instrument einen Master-Volume- und Master-Tone-Regler.

Kommen wir nun zu einem fetten Minuspunkt des Instruments, in Form des 5-Wege-Schalters, mit dem man bei zwei Humbuckern die üblichen Positionen von 1 bis 5 anwählen kann. Ich weiß nicht, ob mir in meiner Karriere schon mal ein so praxisfremder Schalter untergekommen ist, aber ich kann mich beim besten Willen noch nicht mal bei Instrumenten, die deutlich günstiger im Ladenpreis waren, daran erinnern, so einen indirekten und wackeligen 5-Wege-Schalter vorgefunden zu haben.

Ich persönlich weiß nicht genau, warum man bei einem an sich hochwertigen Instrument auf einen solchen Schalter zurückgreift, aber in irgendeiner Weise wird sich die Firma dabei etwas gedacht haben. Seien es finanzielle Gründe oder vielleicht ist in der Endkontrolle etwas falsch gelaufen. Schnelles oder gar intuitives, blindes Anwählen der Position ist mit diesem Schalter auf jeden Fall unmöglich.

Solar Guitars A1.6FR SVART+ Profil vor weissem Hintergrund

Solar Guitars A1.6FR SVART+, Profil

Die Solar Guitars A1.6FR SVART+ in der Praxis

So elegant ein mattschwarzes Instrument auf den ersten Blick natürlich erscheint, die Probleme zeigen sich unmittelbar, nachdem man das Instrument zwei- bis dreimal in die Hand genommen hat. Unmittelbar nach dem ersten Spielen ist die Gitarre mit Fett und Schweißflecken der Hände übersät. Es ist nicht so, dass man das Instrument dann als hässlich bezeichnen müsste, weit gefehlt, aber die Eleganz ist nach Sekunden zerstört. Von daher immer ein großflächiges Microfaser Tuch mit in den Gitarrenkoffer legen. Apropos Koffer, dem Instrument wird weder ein Gigbag, noch ein Koffer beigefügt.

Das erste Spielen im Trockenmodus verheißt ein gutes Attack- und Resonanzverhalten. Die Gitarre spielt sich sehr leicht, liegt sehr angenehm in der Hand und wird den wenigsten Gitarristen in irgendeiner Form Probleme machen. Das Sustain-Verhalten ist insbesondere für eine Gitarre mit einem Floyd Rose Vibrato System sehr gut und erlaubt auch lang ausklingende Töne. Dead-Spots konnte ich auf dem gesamten Griffbrett nicht entdecken.

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Als nächstes muss ich Solar Guitars erstmal ein fettes Lob aussprechen. Endlich hat die Firma auf die Kritiken, die ich mehrfach wegen des Floyd Rose Federsystems ausgesprochen habe, reagiert. Um dem störenden Federhalleffekt vorzubeugen, welcher sich bei einem Floyd Rose System, welches nicht nachträglich gedämpft wurde, zwangsweise ausbreitet, hat die Firma in jede Feder eine kleine Kunststoffhülse eingeführt, welches das Schwingen der Federn verhindert. Eine einfache und zugleich sehr effektvolle Behebung des Problems.

Am Amp gespielt offenbart das Instrument dann sehr schnell seine Stärken und leider auch seine Schwächen. Fangen wir mit den Stärken an. Dieses Instrument wurde für High-Gain gebaut und genau hier kann das Instrument auch seine Stärken ausspielen. Insbesondere die Tonabnehmer funktionieren im High-Gain-Bereich sehr gut, indem sie auch bei stärkster Verzerrung immer noch ein vergleichsweise transparentes Klangbild erzeugen und dennoch genügend Aggression übermitteln, als dass sich der Sound im Heavy Metal auch wirklich durchsetzt.

Die Stärken der Tonabnehmer auf der einen Seite sind aber leider auch die Schwächen der Tonabnehmer auf der anderen Seite, denn mit abnehmendem Verzerrungsgrad wird der Charakter der Tonabnehmer immer schwächer, bis er meines Erachtens im Clean-Bereich wirklich nur noch unterer Durchschnitt ist. Hier klingen die Tonabnehmer vergleichsweise matt, eher dumpf und vermitteln keinerlei Spritzigkeit, respektive Dynamik die einen hochwertigen cleanen Sound ausmachen.

Ein kleines Intro für die darauffolgende Power-Ballade kann man bestimmt mit diesen Tonabnehmern gut umsetzen, aber hochwertige, cleane Sounds in der Oberliga klingen definitiv anders. Dieses Problem konnte ich bei den Solar Plus Tonabnehmern bereits in der Vergangenheit feststellen und das Ganze hat sich bis heute auch nicht geändert.

Vom ergonomischen Ansatz her ist das Instrument sehr gut, es lässt sich sehr leicht spielen und dürfte den meisten Gitarristen keinerlei Probleme bereiten. Auch das Vibrato-System war vom Werk aus sehr gut eingestellt und bedurfte keinerlei Nachjustierung. Interessant ist, dass Solar Guitars nach wie vor auch Floyd Rose Systeme im Programm hat, wobei man sich doch über weite Strecken auf die Evertune Bridge eingeschossen hat.

Ich für meinen Teil bin zudem immer ein großer Freund der fluoreszierenden Markierungen am Griffbrettrand, welche zwar nur eine Kleinigkeit darstellen, in der Praxis aber häufig den Unterschied zwischen gut und sehr gut machen.

Solar Guitars A1.6FR SVART+ im Studio vor Wand

Solar Guitars A1.6FR SVART+ im Studio

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Fazit

Mit der Solar Guitars A1.6FR SVART+ hat der Hersteller einmal mehr eine gute Gitarre für den High-Gain-Bereich im Portfolio, welches mit einer guten Ergonomie und praxisgerechten Detaillösungen wir dem internen Abdämpfen der Spiralfedern des Floyd Rose Systems überzeugt.

Würde man nun noch den wackeligen 5-Wege Schalter ersetzen und eventuell über einen Tausch der Pickups nachdenken, wäre das Testergebnis tadellos.

Plus

  • Verarbeitung
  • Ergonomie
  • Sound High-Gain
  • Dämpfung Federn Vibratosystem

Minus

  • wackeliger und indirekter 5-Wege Schalter

Preis

  • 1.099,- Euro
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Solar Guitars A1.6FR SVART+
Kundenbewertung:
(1)
Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Eibensang

    Gerade als Nicht-Metallkopf – ich hab’s mehr mit Blues (sanft angeschmutzt), Funk (spritzig clean) und Rock (crunchig angezerrt) – kann ich mich dem herben Urteil über die müden Clean-Sounds hier nur anschließen. So schade!

    Denn das Design der Axt ist dermaßen unwiderstehlich für meinen Geschmack, dass ich sie am liebsten bestellte – wobei ich ihre Stärken gar nicht ausspielen könnte (und außerdem nicht auf aktive PUs stehe. Meine erste E-Git hatte welche – und ich bekam fast graue Haare über das ständige Aufpassen auf den Batteriestatus, gerade bei Konzerten war das nervig für mich).

    Hach, am liebsten wäre ich in dem Fall sogar Jazzer! Mache mir zwar nix aus der Musik, aber könnte ich sowas spielen, tauchte ich am liebsten mit genau obiger Axt zur nächstbesten traditionellen Jazzsession auf. Nur um etwas Angst zu verbreiten, wenn ich mich zwischen die geschätzten Damen & Herren Kollegen setzte: Die sicher befürchteten, sie würden womöglich schon im Vorbeischlendern mit den superspitzen Hörnern dieser vollendeten Schönheit von Gitarre aufgeschlitzt. Würde latürnich nie passieren!

    Aber diese Solar sieht einfach superscharf aus, in jeder Hinsicht! Möge sie ihr Zielpublikum glücklich machen! (Und ja, sie chugt. 😎Dat kannse. Und wie!)

    • Profilbild
      zwiefelpunc

      @Eibensang Die Gitarre trifft so gar nicht meinen Geschmack. Aber damit auf einen Blues, oder besser noch, Jazzgig zu gehen… das ist genau mein Geschmack von Humor👍

  2. Mehr anzeigen
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