Die George Kapa Signature!
Die Marke Solar Guitars hat sich längst als feste Größe in der modernen Metal-Gitarrenszene etabliert. Mit der neuen Solar Guitars GC1.6GK präsentiert der Hersteller eine E-Gitarre, die speziell für harte Riffs und dynamisches Spiel entwickelt wurde. Was die von Ola Englund gegründete Marke auszeichnet, wie sich die GC1.6GK im Praxistest schlägt und warum sie trotz Retro-Optik eine Top-Wahl für Metal-Gitarristen ist, erfährst du hier im ausführlichen Review.
Inhaltsverzeichnis
Ola Englund & die Geschichte hinter der Solar GC1.6GK
Solar Guitars ist längst kein Geheimtipp mehr, sondern fester Bestandteil der modernen Metal-Gitarrenszene. Hinter der Marke steht Ola Englund – YouTube-Monolith, Produzent und bei Bands wie The Haunted oder Feared für gnadenlosen Shred-Tone an der Gitarre verantwortlich. Solar-Gitarren stehen für kompromisslosen Metal-Sound, moderne Features und eine Designsprache, die auch optisch keine Fragen offenlässt. Schon öfters hatten wir die Gelegenheit, uns Instrumente von Solar Guitars im Rahmen eines Tests genau zu betrachten – und bislang fielen die Ergebnisse fast ausnahmslos positiv aus.
Was steckt hinter der Solar Guitars GC1.6GK? Sie wurde in enger Zusammenarbeit mit dem griechischen Gitarristen George Kapa entwickelt, bekannt durch die Modern-Metal-Band Six For Nine. Kapa steht für kraftvolle Riffs, atmosphärische Soundlandschaften und technisch anspruchsvolles Spiel, quasi eine stilistische Mischung irgendwo zwischen Alternative Metal, Prog- und Post-Grunge angesiedelt. Genau das spiegelt sich auch im Design der Gitarre wider: aggressiv, modern, aber keineswegs überladen wirkend. Was die Solar Guitars GC1.6GK unter der Haube zu bieten hat und für was man sie einsetzen kann, wird der folgende Test uns zeigen.
Solar Guitars GC1.6GK – Facts & Features
Die Basis der Solar GC1.6GK bilden ein Korpus und ein Hals aus Mahagoni, die gemeinsam verleimt wurden. Der Hals-Korpus-Übergang ist kein wirklicher, hier geht es extrem homogen zu, sodass der Greifhand faktisch kein Widerstand beim Bespielen der oberen Lagen entgegengebracht wird. Zudem sorgt ein weit ausgesägtes Cutaway dafür, dass auch die oberen Register mühelos und komfortabel zu erreichen sind.
Das Griffbrett besteht aus Ebenholz, die darin eingesetzten 24 Super-Jumbo-Bünde wurden sehr gut abgerichtet, nichts hakt, schabt oder piekt an irgendeiner Stelle unangenehm. Die markentypischen Solar-Inlays sowie das auffällige Reverse-Headstock-Design sorgen dazu für einen hohen Wiedererkennungswert. Illuminierte Dots am Rand des Griffbretts dienen als zusätzliche Orientierung, falls es im Proberaum oder auf der Bühne vor dem ersten Riff oder Lick mal sehr dunkel zugehen sollte.
GC1.6GK – Hardware
Weiter oben an der Kopfplatte erwarten uns sechs Klemmmechaniken, die der Hersteller aus eigener Fertigung beisteuert. Mir persönlich erscheinen ja Klemmmechaniken an einer Gitarre mit fester Brücke oft übertrieben, ein Satz hochwertiger, „normaler“ Mechaniken hätte es bei einem Instrument wie diesem (ohne Vibratosystem) sicher auch getan. Zumal die verwendeten Tuner bzw. deren höheres Gewicht im Vergleich zu normalen Typen dafür sorgen, dass die GC1.6GK leider zur Kopflastigkeit neigt. Am Gurt pendelnd bemerkt man davon zwar nicht viel, ohne Gurt auf dem Schoß kann das jedoch durchaus nerven.


An der Funktion der Mechaniken gibt es allerdings nichts auszusetzen, sie verrichten ihren Job gut und halten das Instrument zuverlässig in Stimmung. Auch das eigentliche Stimmen gelingt mit ihnen recht schnell und präzise, obwohl sie doch sehr eng beieinander an der Kopfplatte angebracht wurden und Spieler mit kräftigeren Fingern sie vermutlich nur mit den Fingerspitzen vollständig umschließen werden können. Am anderen Ende wartet ein Tonepros ToM-Steg mit Stop-Tailpiece auf die Aufnahme der Saiten, beide Teile sind zuverlässig in der Decke verankert und mit einer fetten Chromschicht versehen, die auch aggressivem Handschweiß dauerhaft widerstehen sollte.
Auf der Rückseite gibt es nicht viel zu entdecken, abgesehen von der obligatorischen „Bierbauchfräsung“ im oberen Bereich des Korpus und den zwei Fächern zur Abdeckung des Schalters sowie der übrigen Elektronik. Erfreulich ist in diesem Zusammenhang, dass die Deckel versenkt eingesetzt wurden, somit gibt es keine Konflikte mit dem Hosengürtel oder anderen Kleidungsstücken in Hüfthöhe. Das komplette Instrument wird von einem blauen Metallic-Lack bedeckt, der makellos bis in die kleinste Ritze aufgetragen wurde – matte Stellen oder gar Lacknasen sucht man hier vergeblich. Wäre ja auch eher ungewöhnlich bei einem Instrument, das die 1000-Euro-Marke doch deutlich überschreitet.
Duncan-Pickups mit Coil-Split – aber nur am Hals
Während in der Stegposition ein Seymour Duncan SH16 Custom Hybrid für die elektrische Abnahme sorgt, fügt ein Seymour Duncan SHPR 1N P-Rails am Hals seine persönliche Note dem Grundklang hinzu. Auffällig ist in diesem Zusammenhang, dass ausschließlich der Hals-Pickup über eine Coil-Split-Option verfügt, aktivierbar über das Tone-Poti, das neben seiner eigentlichen Funktion als Klangregler zudem als Push-Pull-Variante eine Doppelfunktion übernimmt.
Der SH16 Custom Hybrid am Steg hingegen ist und bleibt ein reinrassiger Humbucker und zeigt sich vom Anheben bzw. Einschieben des Tone-Reglers unbeeinflusst. Aber gut, so scheint es nach dem Geschmack des Künstlers zu sein und für ihn dem entsprechend wohl auszureichen bzw. zu passen. Positiv fällt auf, dass das Klangbild und die Dynamik auch bei Absenken des Volume-Reglers weitestgehend erhalten bleiben, somit lassen sich noch weitere Sounds entlocken bzw. die Interaktion mit dem angeschlossenen Amp verbessern.
Ein 3-Wege-Schalter im oberen Teil des Korpus sorgt für die Auswahl der Pickups. Man ahnt es schon – es stehen drei verschiedene Konfigurationen bereit: Neck-Humbucker im Solobetrieb, beide Humbucker gemeinsam oder eben als dritte Option die Auswahl des Humbuckers am Steg. Beide Potis und auch der Schalter hinterlassen einen guten Eindruck und dürften dem neuen Besitzer über viele Jahre hinweg keine Probleme bereiten. Der Schalter rastet spürbar und knackig in seinen drei Positionen ein und auch die Regler glänzen mit nur sehr wenig Spiel auf ihren Achsen und zeigen sich zudem als sehr ausgewogen über ihren gesamten Regelweg. Hinzu kommen die griffigen Metallknöpfe, die auch bei schweißnasser Hand einen sicheren Zugriff ermöglichen. Das betrifft insbesondere das Tone-Push-Pull-Poti, das sich mühelos und schnell anheben und auch wieder herunterdrücken lässt.
Solar Guitars GC1.6GK – In der Praxis
In der Praxis liefert die Solar Guitars GC1.6GK genau das, was man von einer modernen Metal-Axt erwartet: einen komfortabel bespielbaren Hals für technisch anspruchsvolle Spieltechniken und dazu einen voluminösen und fetten Sound, dem man der doch eher leichtgewichtigen Konstruktion nicht so ohne weiteres zutrauen würde. Die beiden Duncans liefern zwar kein besonders flexibles, aber dafür ziemlich passendes Klangbild mit durchdringenden Mitten, differenzierten und strammen Bässen sowie einem offenen Höhenspektrum.
Im Distortion-Bereich dürften daher vermutlich kaum Wünsche offenbleiben, bei den unverzerrten Sounds und bei aktiviertem Coil-Split des Hals-Humbuckers klingt die Gitarre ehrlicher als erwartet – nicht unbedingt glockig und warm im Stil einer Strat, aber mehr als brauchbar. Crunch- und High-Gain-Sounds sind allerdings ihr Zuhause und dafür wurde sie ja schließlich auch gemacht. Palm-Mutes knallen ordentlich und wuchtig, Lead-Sounds schneiden sich erbarmungslos durch den Mix und das Sustain ist potent genug für kraftvolle Slides oder fette Akkordwände. Wer Djent oder modernen Metal spielt, ist hier zweifellos mit dem passenden Werkzeug am Start.
Die Klangbeispiele der Solar Guitar in Retro Optik
Für die folgenden Klangbeispiele habe ich die Solar Guitars GC1.6GK zusammen mit einem Orange Micro Dark Top und einer daran angeschlossenen Celestion Vintage 30 Box verwendet. Vor der Box wurde ein AKG C3000 Mikrofon platziert, mit dem das Signal in Logic Audio ohne den Einsatz von weiteren Effekten aufgezeichnet wurde.
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