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Test: Solid State Logic SSL BiG SiX, analoges Mischpult

BiG SiX: Ein echtes Six-Pack!

21. Februar 2022
solid state logic ssl big six test

Solid State Logic SSL BiG SiX, analoges Mischpult

Unglaublich – mit der Ankündigung und dem zeitnahen Erscheinen des SSL BiG SiX gab es einen richtigen Internet-Sturm. Tests, Berichte, Vergleiche. Kaum ein Studiogerät der letzten Jahre hat so eine Welle geschlagen. Die YouTuber haben sich überschlagen und gelobt, gejammert, sie waren enttäuscht und gleichzeitig glücklich. Wahnsinn. Und ich habe vor, hier ein wenig Ordnung reinzubekommen. Am Ende dieses Berichts – so mein Anspruch – sollte Ihnen, verehrte Leser, zumindest klar sein, ob man den Kauf in Erwägung ziehen sollte und ob das Gerät den Hype wert ist.

SSL_BiGSiX_regler

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SSL BiG SiX: Eine Einordnung

Der BiG SiX ist kein SSL Twelve oder ein aufgeblasener viel besserer „normaler“ SiX. Ich kann es beurteilen, denn seit über einem Jahr ist der SSL SiX ein treuer Begleiter in meinem Studio. Denn rein von der analogen Seite klingen die Geräte identisch. Der Superanalogue-Kanal ist im BiG SiX nicht besser und auch die Stereo-Channels sind klanglich identisch. Außerdem ist der kleine SiX ein rein analoger Mixer und benötigt für die Arbeit an der DAW ein Audiointerface. Ich habe dafür zwei Universal Audio Audiointerfaces im Studio: Ein Apollo X6 und ein TWIN X Quad. Der BiG SiX hat ein eigenes Audiointerface in the Box und es ist sehr spannend, wie sich dieses klanglich schlägt.

Der BiG SiX kann also direkt an die DAW angeschlossen werden und wird problemlos mit Logic, Ableton, Cubase und Co. funktionieren. Mit knapp 3.000,- Euro ist der BiG Six auch eine ganze Klasse z. B. über dem Korg MW-2408 einzuordnen, den ich erst neulich im Test hatte. Auch hier werden wir prüfen, ob der SSL seinen Preis wert ist. Es wird also spannend!

SSL BiG SiX: Die Ausstattung

Durch das deutlich größere Gehäuse im Vergleich zum kleinen SiX hat SSL diesen Platz auch gut genutzt, um die Channel-Strips sinnvoll zu erweitern und optisch etwas zu entzerren. Während der SiX auf den ersten Blick sehr überladen und komplex wirkt, findet man sich beim großen Bruder schnell(er) zurecht.

SSL_BiGSiX_topX

Es gibt vier Mono-Superanalogue-Channels, die wahlweise als Mic-Preamps oder als Line-Input genutzt werden können. Jeder Kanal hat ein Highpass-Filter, einen Hi-Z-Schalter und eine dedizierte 48 V Versorgung z. B. für Kondensatormikrofone. Darunter der Gain-Regler, der einen Phasenumkehr-Schalter spendiert bekommen hat und die Zuweisung für einen bestimmten USB-Kanal des internen Interfaces.

SSL_BiGSiX_CH-Top

Dann von oben nach unten zwei Cue-Sektionen mit Post-Fader-Schalter ein 3 (!)-Band-Equalizer mit Bell-Option (= Kuhschwanz-Charakteristik) jeweils für die Höhen- und Bass-Bänder. Ein One-Knob-Kompressor, Panorama-Regler und ein schön sämig laufender langer Fader mit 8-teiliger LED-Peak-Anzeige. Insert, USB-Post-Fader, Pre-Fader-Schalter und ein Mute/Bus-B-Schalter ergänzen die Mono-Strips.

SSL_BiGSiX_CH-Cue

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Die vier Stereo-Kanäle bieten ebenfalls zwei Cue-Sektionen, 3-Band-Equalizer (diesmal ohne Bell-Option), Balance und – bis auf die Insert-Option – eine identische Fader-Bedienung.

SSL_BiGSiX_Line_EQ

So kommen wir erst mal auf 12 Kanäle: 4x Mono und 4x Stereo. Hinzu gesellen sich noch zwei externe Inputs (Stereo), wodurch die 16 Kanäle erreicht sind.

SSL_BiGSiX_Fader

Wie im kleinen Bruder, befindet sich im BiG SiX auch der berühmte G-Series Bus-Kompressor, der neben Threshold und Make-Up auch eine Auto-Release-Funktion bekommen hat.

SSL_BiGSiX_Gseries-Comp

Die Cue-Sektionen lassen sich einzeln pegeln und mit den „External“-Kanälen mischen. Es gibt zwei Kopfhörerbuchsen, die ebenfalls getrennt den Cues zugewiesen werden können.

SSL_BiGSiX_talkback

Die Monitor-Source-Sektion ermöglicht die Wahl zwischen Main, Bus B, Ext 1 und Ext 2 in verschiedensten Kombinationen. Die Monitorbuchsen werden über einen Drehregler mit zusätzlicher Dim-Option gepegelt und können optional Mono geschalten werden. Ganz rechts dann schließlich die Master-Fader-Sektion mit den Summen-Optionen, Bus-B-Regler und einer sehr fein auflösenden 12-teiligen LED-Peak-Anzeige. Und nicht zuletzt besitzt auch der BiG SiX einen Talkback-Kanal inklusive 48 V und LMC-Kompressor-Schaltung (ich muss ihnen jetzt nicht noch mal die Geschichte von Phil Collins und dem „In the Air tonight“ Recording erzählen, oder?).

Die Rückseite überrascht, denn hier hat man sich entschlossen, ausschließlich TRS- bzw. Klinkenbuchsen einzusetzen. Die DB25-Buchsen, die im SiX für die Inserts zuständig waren, sind ebenfalls futsch und so muss man sich als Umsteiger (Aufsteiger) vom kleinen SiX erst mal neue Kabel zulegen.

SSL_BiGSiX_backX

Aber ebenso wie bei der kleineren Variante nutzt es überhaupt nichts, sich von vorne über das Gerät zu beugen, um ein Kabel anzuschließen. Auch beim BiG SiX sitzen alle Stecker und deren Beschreibung unter einem „Vordach“. Auch wenn SSL die Beschriftung zusätzlich kopfüber ergänzt hat. Einen SSL (BiG) SiX Mixer kann man nur sauber verkabeln, wenn man freie Sicht auf die Rückseite hat. Alternativ geht auch blind mit Foto oder der Quick-Start-Anleitung. Aber das ist und bleibt ein Gefrickel.

SSL_BiGSiX_sideX

Dafür kann der Mixer sehr platzsparend aufgestellt werden und Kabel- und/oder Buchsen-Brücke sind nicht zu erwarten. Alles hat seine Vor- und Nachteile.

Also dann auf die Schnelle von links nach rechts die Rückseite:

Power-Schalter, 4-polige Buchse für das externe Netzteil, eine USB-C-Buchse für den Anschluss an den Computer, Main-Output (L&R), Main-Bus-Insert (je 2x Send und Return), Bus-B (L&R), Main-Monitor (L&R), Alt-Monitor (L&R), ST-Cues 1 & 2 (je L&R), Sum IP to Main (L&R), 4x Stereo-Inputs (je L&R) und 4x Superanalogue-Inserts (je 4x Send & 4x Return).

SSL_BiGSiX_USB02

Die Stereo-Kanäle haben also keine dedizierten Inserts, was man aber über die Cues und External-Channels ersetzen kann. Optional kann man natürlich auch einen Kanal opfern.

SSL_BiGSiX_back

SSL BiG SiX: Die Verarbeitung und das Handling

Ebenso wie beim SiX, merkt man sofort die Wertigkeit des Gerätes. Alle Regler, LEDs, Buchsen, Schalter und Bedieneinheiten sind von sehr hoher Qualität und vermitteln dies auch dem Besitzer. Im Gegensatz zum Korg MW 1608 / 2408 ist die Haptik hochwertiger und man spürt, dass man es mit einem echten SSL Gerät zu tun hat – wie auch schon beim kleinen SiX. Dafür zahlt man auch deutlich weniger. Der Korg MW-2408 kostet aktuell 1.399,- Euro und eigentlich müsste man sogar den kleineren MW-1608 als Vergleich heranziehen.

SSL_BiGSiX_sidelogo

Ich mag an dieser Stelle die Damen und Herren von SSL aber bitten, der USB-C-Buchse etwas mehr Aufmerksamkeit zu gönnen. Bei meinem Testgerät war diese schon sehr „ausgenackelt“, wie wir Bayern sagen und so hat das USB-Kabel zu wenig Halt und löste sich bei der kleinsten Erschütterung. Das ist aber wirklich meine einzige Kritik.

SSL_BiGSiX_USB

Das Handling ist mir ebenfalls sehr positiv aufgefallen: Nicht nur dass das größere Gehäuse, wie erwähnt, mehr Übersicht gibt. Dadurch, dass man hier keine digitalen Spielereien eingebaut hat, ist das Feeling maximal analog und sehr intuitiv. Das Audiointerface wird eigentlich gar nicht als solches wahrgenommen und man kann ganz einfach die jeweiligen Kanäle auf den USB-Bus schalten. Toll gelöst und es wird weder eine Software noch eine komplizierte Anleitung benötigt.

Nun, wie auch beim kleinen SiX, sind nicht alle Schalter durch LEDs markiert und so muss man ab und an genau hinschauen oder sogar fühlen, ob ein Schalter gedrückt ist oder nicht. Hier merkt man, dass es im Gegensatz zu den Korg Geräten kein Live-Mixer ist, der auch im Dunkeln bedient werden sollte. Es ist ein Studiogerät.

SSL_BiGSiX_sideregler

SSL BiG SiX: In der Praxis

Man braucht schon ein wenig, um zu erkennen, welche tollen Routing-Möglichkeiten im BiG SiX stecken. Wie schon beim kleinen Bruder, erschließen sich die Möglichkeiten erst nach und nach und dann ist man immer wieder verblüfft, wie gut das die Techniker bei SSL realisiert haben. Kopfhörer Mixes, Effektschleifen als Insert oder Aux-Wege einrichten, Summieren und einfach nur mischen. Man kann praktisch jeden Kanal mit jeder anderen Option verbinden und exakt einpegeln. Der BiG SiX weckt den Spieltrieb und es macht Spaß, immer mehr Konfigurationen auszuprobieren. Ja, es ist kein Digitalmixer und man kann die einmal gemachten Einstellungen (leider) nicht abspeichern – es ist eben ein analoger Mixer.

SSL_BiGSiX_Cue-master

One-Knob-Kompressoren sind ja meist nur eine Notlösung, aber was SSL hier mit den grünen Reglern macht, ist echte Magie. Sie lassen sich punktgenau einstellen und sind in ihrer Wirkung sehr effizient und auf den Punkt. Ehrlich: Das ist oft viel besser, als per Software oder am komplexen Bus-Kompressor an den Ratios, Thresholds und Make-Ups zu drehen.

Mit dem Big Six bleiben Sie im Flow, was ein nicht zu unterschätzender Faktor ist. Auch wenn man dann vielleicht im Step 2 des Mixes einen Hardware Kompressor oder ein gutes Plug-in einsetzt: Die grünen Regler in der SiX-Reihe hilft Ihnen ungemein.

Das gilt ebenso für die Equalizer, die klanglich und in der Bedienung wirklich überzeugen. Optimal gesetzte Frequenzbänder und ein sehr satter und charakterstarker Klang. Ich bin hier begeistert. Ja, man kann natürlich lamentieren, warum die Stereo-Kanäle keine Bell-Option haben. Oder man freut sich über die tolle Option.

SSL_BiGSiX_top-right

Die Kopfhörerverstärker kommen mit allem klar, was der Markt an sensiblen Headphones zu bieten hat und die Anschlussfülle lassen kaum einen Wunsch offen. Oder andersherum: Wer hier nicht sein gewünschtes Routing findet, der muss in ganz anderen Ligen suchen. Mir ist kein analoges Gerät bekannt, das solch eine Flexibilität bietet.

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Kundenbewertung:
(27)

SSL BiG SiX: Wie klingt er?

Rein analog sehe ich die SSL SiX Gebrüder in der Spitzengruppe aller aktuellen Mischpulte. Wenn man den speziellen SSL Sound sucht, dann wird man diesen hier in Reinkultur bekommen. Das Gerät bietet so viel Wucht, Volumen und Charakter bei einer sehr schönen und natürlichen Auflösung. Verschiedene Becken, Gitarren-Pickups, Klaviere und Stimmen: Sie werden mit dem Big SiX nicht nur jede Nuance und jedes Detail hören – nein, Sie geben diesen Quellen auch ihren ganz professionellen Touch, wie man es von besten Studioaufnahmen gewohnt ist. Immerhin verbaut hier SSL die identische Channel-Strip-Technik, wie in den ganz großen Konsolen. SSL SiX und SSL BiG SiX transportieren dieses Charisma und diese Frequenzen in Ihr Studio. Und allein das ist schon sehr beeindruckend.

SSL_BiGSiX_overtop

Fällt denn die digitale Sektion dagegen ab? Nein, denn sie transportiert völlig unauffällig und neutral den Charakter des BiG SiX in Ihre DAW. Da gibt es nichts zu kritisieren. Auch wenn hier bei 96 kHz Schluss ist: Ich würde hier nur bei absoluten High-End-Anforderungen über einen höherwertigen Wandler gehen. Warum ich das schreibe? Das fällt nur im direkten Vergleich auf, wenn ich die unkomprimierte digitale Quelle über den Universal Audio X6 abspiele. Hier sind die Wandler und das Umfeld eben noch mal eine Klasse für sich – und so kostet ein X6 eben auch schon alleine fast so viel, wie der BiG SiX.

SSL_BiGSiX_top_left

Sind Sie aber ein „normales“ Focusrite Scarlett, Steinberg UR oder Presonus Audiointerface gewohnt, dann werden Sie sicher erfreut sein, wie gut die Wandler im BiG SiX klingen.

SSL_BiGSiX_top_mid

Bei den Klangbeispielen habe ich einen kleinen Jam mit Bongo, Shaker, Korg Grandstage (Grand-Piano), Akustikgitarre über Mikro, Akustikgitarre über Tonabnehmer gemacht. Erst die rohen Einzelspuren und dann den Mix. Alles wurde live eingespielt und nicht weiter bearbeitet. Im Mix dann nur ein paar Reverbs eingefügt.

Insbesondere an der Sologitarre hört man die große Dynamik der Super-Analogue-Channelstrips und die Natürlichkeit der Percussion. Der „Mix“ ist hier nur ein schnelles Mixup der Stems.

SSL BiG SiX: Abschließende Bemerkungen

Ich will hier noch mal auf die am Anfang gestellten Fragen eingehen:

Sollten Sie den Kauf einen SSL BiG SiX erwägen?

  • Wenn Sie den kleinen SiX und ein gutes Audiointerface haben und wenn sie mit den Kanälen und der Ausstattung zufrieden sind, dann lautet die Antwort nein. Der BiG SiX wird ihre Studioarbeit klanglich nicht verbessern.
  • Wenn Sie einen Mittelklasse-Mixer haben und ein durchschnittliches Audiointerface, dann empfehle ich Ihnen den BiG SiX wärmstens. Ihre Produktionen werden durch das Gerät einen spürbaren Schritt machen. Der BiG SiX bietet hier absoluten Profistandard.
  • Ist das Gerät den Hype wert? Ich sage ja. Es ist kein „Game Changer“, wie man es im amerikanischen Sprachgebrauch gerne sagt, aber die Qualität und Professionalität dieses Gerätes ist am Markt aktuell einmalig und Sie werden das Grinsen beim Blick auf dieses Gerät nicht mehr wegbekommen.

Und somit ist der BiG SiX auch in Sachen Preis absolut realistisch eingestuft. Er ist weder zu billig noch zu teuer. Er überrascht mit mehr Möglichkeiten, als zunächst aus dem Datenblatt klar wird und überzeugt klanglich sowie qualitativ. Und bevor ich es vergesse: Ja, ein internes Netzteil wäre schön gewesen, aber ich kann mir gut vorstellen, dass die Superanalogue-Channel-Strips sehr sensibel auf EM-Strahlung reagieren. So kann ich mir das externe Netzteil zumindest schöndenken.

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Fazit

Der Big SiX beeindruckt auf allen Ebenen. Klang, Verarbeitung, Ausstattung und Charakter: Wer nicht mehr Kanäle benötigt und in die Oberliga analoger Mischpulte aufsteigen möchte, der muss sich den SSL BiG SiX unbedingt ansehen und anhören. Die Superanalogue-Channel-Strips, die Equalizer und Kompressoren bilden zusammen mit dem sehr guten Audiointerface ein Paket, das aktuell unschlagbar am Markt ist. Der Solid State Logic BiG SiX ist ein Best Buy – ohne Wenn und Aber!

Plus

  • toller Klang
  • hochwertige Verarbeitung
  • komplette Ausstattung
  • maximale Flexibilität
  • sehr charakterstark

Minus

  • USB-C-Buchse könnte besser (stabiler) sein
  • Position der Drückschalter nicht immer optimal ablesbar
  • rückseitige Buchsen schlecht zu erreichen

Preis

  • 2.598,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Ananda AHU

    Danke für den schönen Bericht. Ich kann in allen Punkten nur beipflichten. Der Big Six steht jetzt hier eine Woche neben einem Behringer Wing mit Midas-Stageboxen im Studio und ergänzt diesen blendend. Ich (leider schwerhörig) empfinde den Big-Six-Klang als präziser in den Mitten wie den Wing, die EQs klingen toll, die Kompressoren, insbesondere der G-Series Bus-Kompressor klingen warm … und er macht mir im Handling einfach Spass durch seine wertige Haptik. Das Interface-Routing aus Ableton zurück über die analogen Kanäle inkl. EQ und Kompression ist eine ganz neue Dimension für mich… trotz gut ausgestatteter und hochwertiger Plugin-Sammlung. Was ich mir noch zusätzlich am Gerät gewünscht hätte: eine hochwertige digitale Schnittstelle neben USB, Dante z.B., und mehr Aux-Kanäle – Aufpreis dafür wäre für mich akzeptabel gewesen.
    Fazit: der Big Six ist wohl gekommen um zu bleiben, zumindest bei mir.

  2. Profilbild
    moinho AHU

    Vor ein, zwei Wochen hatte ich den BiG SiX auf Basis der Herstellerinformationen für die „will ich“-Kategorie für die Umgestaltung meines Aufbaus identifiziert…aber suchte noch nach einem vertrauenswürdigen Test.

    Deshalb: danke dafür, Jörg, perfektes Timing!

    (und bezüglich der Routingoptionen – nach dem Studium des Handbuchs dachte ich mir zu ein paar Sachen auch „so machen das also die Profis“, das bin ich so weder von meinen Klein- bis Mittelklassemixern noch von DAWs gewohnt).

  3. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Grundsätzlich stimme ich dem Tester zu, finde den Big Six super und habe ihn mir sofort angeschafft. Leider gibt es momentan noch eine Schattenseite, die hier nicht erwähnt wurde. Das mitgelieferte Netzteil erzeugt erst mal selbst Geräusche und noch viel schlimmer – mitunter sind diese Geräusche bei hoher Verstärkung auf den Micro-Channels auch zu hören. Das tritt besonders auf, wenn z.B. Synths unsymmetrisch angeschlossen werden.

    Hier muss SSL unbedingt aktiv werden. Es gibt einen Workaround mit einem kompatiblen Fremd-Netzteil, aber der Hersteller muss auch ein einwandfreies Produkt ausliefern.

    Ich habe selbst eine Support-Anfrage gestellt bei der geantwortet wurde, dass der Fehler bekannt ist und untersucht wird, aber seitdem ist leider nichts mehr passiert. Das wirkt dann ein bisschen so, als ob der Hersteller das Problem aussitzen möchte.

    Und sorry, auch ein Kritik am Test: Die Soundbeispiele geben nicht annähernd die Klangqualität wieder, die man damit erreichen kann. Für das was hier zu hören ist reicht auch en Behringer Mixer. Dann doch besser weglassen.

    • Profilbild
      Brot-Cast

      @omnyrok: Heute mehr der arrogante Boss.

      Hallo Jörg,
      mir gefallen die Audios – und danke für den tollen Test.

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        @Brot-Cast Was hat denn Kritik mit Arroganz zu tun? Du findest die Audios gut und ich sie unterirdisch, Beide Meinungen haben ihre Berechtigung, Alles andere ist Kindergarten. Dabei ist mir natürlich klar dass hier bei Amazona sowohl Profis bis Amateure Tests schreiben und ja auch alles kostenlos ist. Diese Audios klingen jedenfalls sehr amateurmäßig und dafür muss sich niemand einen SSL Mixer kaufen sondern erst mal an ganz anderen Stellen ansetzen.
        Und die Probleme mit dem Netzteil sind Fakt und bekannt.

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      Mir gefällt der Audio Mix auch nicht. Da groovt nix. Um die analoge (!) Soundqualität eines Mixers zu demonstrieren muss mindestens ein Vergleich mit anderen Mixer herangezogen werden. € 2.500 sind kein Pappenstiel. Da lohnt sich schon die Erwägung vllt. doch in eine 500er Lunchbox zu investieren.

    • Profilbild
      Jörg Hoffmann RED

      Hallo Omnyrok, danke für Dein Feedback. Das Problem mit dem Netzteil ist bei mir nicht aufgetreten, sonst hätte ich es erwähnt. Ich wohne in einem sehr neuen Gebäude und habe zudem noch einen Netzfilter vor dem Studioequipment. Vielleicht liegt es daran?
      Zu den Audios: Ja, das scheint sehr simpel gestrickt, aber letztlich habe ich versucht, so pur wie möglich aufzunehmen. Keine Quantisierung, keine EQs, und keine Kompressoren. Alles eben „Raw“, um nur die Qualität des BiG SiX zu hören. Den Mixer solltest Du sowieso erst selber testen und hören. Ein Test kann immer nur ein Anhaltspunkt sein. Wenn ich mich aber im Netz so umhöre, dann liege ich mit meiner sehr positiven Einschätzung des Geräts nicht daneben ;-).
      Viele Grüße, Jörg

      • Profilbild
        olduser

        @Jörg Hoffmann Du kannst die Nebengeräusche des Netzteils mit jedem Sequential Synth nachvollziehen auch mit P5 oder 10.

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        @Jörg Hoffmann Hallo Jörg,

        erst mal vorweg – ich besitze ja bereits einen Big SiX seit Auslieferung, hatte vorher einen SiX und finde diese Mixer beide super. Möglicherweise ist Dir der Fehler schlichtweg nicht aufgefallen. Dummerweise tritt das auch nicht in jeder Konstellation auf, sondern abhängig vom Synth der dran hängt. Das Geräusch kommt aber definitiv vom Netzteil und man hört es im Signalweg der Monokanäle bei mehr Gain. Das darf absolut nicht sein.
        Vielleicht wurden mittlerweile die Netzteile ersetzt oder kamen aus einer schlechte Charge, aber SSL muss auch bei den Käufern reagieren. SSL hat mir den Fehler ja bestätigt, aber bisher noch nichts dafür getan ihn zu beheben.

        Bei Deinen Audiodemos muss ich leider dabei bleiben – das ist nichts, was irgendwie auch nur annähernd die Qualität des Mixers zeigt. Bei der Bongo hätte ich nicht mal erkannt, dass das eine ist. Also ich würde sowas jedenfalls nicht veröffentlichen.
        Dass man die Qualität des Mixers erst erkennt wenn man damit arbeitet, würde ich wiederum bestätigen.
        Viele Grüße, Omnyrok

    • Profilbild
      moinho AHU

      Danke für den Hinweis bzgl. des Netzteils. Nach dem was man von Dir (und anderen Quellen) da so liest scheint auch klar, an welcher Stelle genau SSL da Mist gebaut hat – was freilich nicht weiterhilft. Und auch wenn ein geeignetes Ersatz-Netzteil nur ca. 2-3% Preisaufschlag ausmacht, so isses trotzdem eher als maue Nummer zu bezeichnen.

  4. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    2500€ und Wandler etwas über Niveau eines 150€ Interfaces. Aber ansonsten beste Analogtechnik die nichts speichern kann. Am Ende klingt alles so gut wie im High-End Studio. Alles irgendwie komisch, alleine schon vom lesen.

    • Profilbild
      Klang X

      Ist der Test jetzt Werbung und/oder Lobgesang?

      Klingt für mich alles nach Marketing-Strategien und 1000€ extra für den Firmennamen. Damit der Kunde auch den Eindruck hat er bekommt super mega giga Qualität, die Hits entstehen jetzt von ganz alleine und auf top Niveau.

      Marketingslogan wie die sogenannten „Superanalogue-Channel-Strips“… was ist das?
      Also gibt es analog, jetzt also auch noch superanalog… gibt es auch noch megaanalog?

      „Superanalog, jetzt noch analoger als analog…“

      Und dann die Probleme mit dem Netzteil, sehr peinlich… klingt eher wie gewollt und nicht gekonnt.

    • Profilbild
      Jörg Hoffmann RED

      Kazimoto und Klang X: SSL verbaut in den kleinen Geräten (SiX und Big SiX) tatsächlich die Channelstrip Technologie, wie in den sehr großen Konsolen. Diese Channel Strips nennt SSL „Superanalogue“. Schon seit vielen Jahren. Wenn man viel mit entsprechenden Konsolen und Channelstrips gearbeitet hat, oder diese testen durfte, der weiß um die Qualität. Ich habe hier aktuell gerade einen sehr hochwertigen Preamp im Test (doppelt so teuer wie der SiX), und trotzdem zeigt sich, wie gut auflösend und voll die SSL Technik klingt. Das darf man sich als Hersteller auch bezahlen lassen.
      Wir Tester – und das will ich immer wieder betonen – haben bei Amazona.de freie Hand.
      Und wenn Euch das Gerät nicht gefällt (warum auch immer), dann dürft Ihr das gerne Kund tun.
      Gruß, Jörg

  5. Profilbild
    zirkuskind 1

    Die Frage lautet: Ist das jetzt ein Tascam Model XY auf Steroiden, oder nicht?
    Die analoge Technik ist sicherlich besser als bei den Tascams. Und die Wandler nach dem Channelstrip (Post EQ Comp Fader) schaltbar. Verarbeitung besser. Interface besser. 3 Kompressoren an Board.
    Frage an die Tester:
    Was könnten weitere Vorteile des Big Six sein?

    Ein Vergleich wäre mal interessant. Klaro, enorme Preisunterschiede, dennoch wäre ich auf solch eine Gegenüberstellung neugierig.

    • Profilbild
      Jörg Hoffmann RED

      @zirkuskind Hallo, nein, das Tascam spielt eher in der Liga des von mir kürzlich getesteten Korg MW 2408. Der BiG SiX ist eher für das Studio geeignet und weniger für live. Der Klang ist definitiv eine Klasse höher und die analogen Effekte (EQ, Komp.) sind echte produktionstaugliche Funktionen und nicht ein „Add-On“.
      Am Ende ist natürlich immer der Mensch und derjenige, der das Gerät bedient, am wichtigsten. Aber der SSL BiG SiX ist ein Profigerät, dessen Technik auch in den größten Studios der Welt zu finden ist.

    • Profilbild
      olduser

      @zirkuskind Ich habe noch Beide (Tascam 12) , der Headroom des Big SiX ist erheblich größer, ich habe die beiden nicht paralell gestestet, bilde mir aber ein den Unterschied sofort gehört zu haben, klarer, präsenter, durchsichtiger für den Mix, schon ohne Behühung der Superanalog Kanäle.

      Die liegen preislich aber soweit auseinander , das kann man dem Tascam nicht vorwerfen, im Grunde ist das ein schöner Allrounder und wenn man da überlegen muss , sollte man bei Tascam bleiben.

  6. Profilbild
    Armin Bauer RED

    Ich stehe ja total auf den SSL Sound.
    Deshalb habe ich in ein Mynx Rack mit dem Preamp Modul XR627 und dem EQ XR425 investiert. Neupreis über 2.000,-
    Ich find´s geil, ist aber eben nur ein Mono-Channel. Wer mehr braucht und der BIG SiX annähernd den Sound liefern kann (zzgl. Interface), dann ist das Ding echt ein Schnapper.

  7. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Wow. Beim Six hatte ich schon feuchte Fingerchen aber beim Big Six wirds zum Wasserfall. Würde bei mir aktuell gleich mehrere Klappen mit einer Fliege schlagen. Einzig die Wandler lassen mich zweifeln. Für das Geld muss die UA Klasse wohl erreicht werden. Hey, wir reden von SSL.
    (Aber ok, X6 ist schon ne Hausnummer…)

  8. Profilbild
    padbell

    Tolles Teil…lechz…
    Eine Frage habe ich aber doch noch:
    Wie siehts aus mit dem Treiber? Oder ist es vielleicht class compliant?
    Oder hab ich was überlesen?
    Danke für all deine Arbeit!

  9. Profilbild
    m-ex

    Auch wenn der Test schon etwas zurückliegt ….

    Bei den Rezensionen auf der Thomann-Homepage schreibt ein Kunde am 23.05.2022 das der – auch hier bei den Kommentaren erwähnte – Fehler gefunden und gefixt sei.
    Vielleicht ist das ja von Interesse (zumindest habe ich gleich an die hier geführte Diskussion gedacht).

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