Sonalksis TBK 1,2,3
Die noch recht junge englische Software-Schmiede Sonalksis hat sich in kurzer Zeit einen hervorragenden Ruf in der Audio-Community erarbeitet. Einen Kenner der Branche überrascht dieser Erfolg nicht, weiß er doch, dass alle Gründungsmitglieder von Sonalksis früher bei AMS-Neve ihre Brötchen verdienten – was sicher alles andere als eine schlechte Referenz ist. Trotzdem geht man in Liverpool nicht den von anderen Software-Firmen bekannten Weg, bekannte analoge Klassiker 1:1 zu kopieren, sondern versucht stattdessen, mit eigenständigem Klangcharakter oder eigenen, neuen Konzepten den Kunden zu überzeugen. Letzteres gilt insbesondere für die PlugIns der „Creative Elements“-Reihe, die allesamt das Kürzel „TBK“ im Namen tragen und die hier jetzt genauer unter die Lupe genommen werden:
TBK1 – Creative Filter
TBK2 – Creative Digital Grimebox
TBK3 – Über-Compressor
Wir haben hier also ein Filter, eine „Grimebox“ (de facto Bitcrusher und Downsampler in einem Gerät) und einen Kompressor. Das klingt erstmal nicht bahnbrechend neu; allerdings merkt man recht schnell, dass auch bei so altbekannten Standards noch neue Ansätze möglich sind…
Oberfläche
Ob die „Creative Elements“ die eigene Kreativität zu steigern oder zumindest zu unterstützen vermögen, muss der Test noch zeigen; den Entwicklern der PlugIns kann man aber schon nach dem ersten Öffnen eine gewisse Kreativität bei der Gestaltung der Oberfläche attestieren. Diese besteht nämlich bei allen PlugIns aus wenigen, teilweise auch untypischen Bedienelementen und vor allem einem wirklich riesengroßen zentralen Drehregler. Es ist also definitiv nicht zu übersehen, welchen Parameter man bei Sonalksis als den jeweils wichtigsten eines PlugIns erachtete.
Aufgrund der aufgeräumten Oberfläche und der geringen Zahl an Parametern lässt sich jedes PlugIn auch ohne einen Blick ins gut geschriebene englische (PDF-) Handbuch schnell und intuitiv bedienen. Allerdings ist die Oberfläche bei allen PlugIns recht klein geraten (die Bilder hier zeigen die Originalgröße). Eine Möglichkeit zur Größen-Skalierung gibt es leider nicht.
Bevor wir uns nun die einzelnen PlugIns im Detail ansehen, sind hier noch die wichtigsten Gemeinsamkeiten aufgeführt:
– alle PlugIns gibt es für Mac und PC, die unterstützten Formate sind VST, AU und RTAS. Somit sollte man sie in so ziemlich jede Host-Applikation einbinden können
– alle üblichen Samplerates zwischen 44,1 kHz und 192 kHz werden unterstützt
– alle PlugIns arbeiten intern mit einer hohen Auflösung von 64 Bit
– Sehr niedrige Systemanforderungen:
PC: Pentium 3, 600 MHz, 256 MB RAM
Mac: G4 400 MHz, 256 MB RAM
– alle PlugIns arbeiten intern absolut latenzfrei. Natürlich kann man die System-Latenz damit nicht umgehen, aber die Software selbst verursacht keine zusätzliche Latenz – das ist nicht selbstverständlich!
Die Installation verläuft ebenso wie die Lizensierung äußerst problemlos, so dass man nach wenigen Minuten loslegen kann…
TBK1 – Creative Filter
Das Filter PlugIn erschien als erstes Mitglied der „Creative Elements“-Reihe und trägt eigentlich nur den Namen „TBK“ – inzwischen bezeichnet man das PlugIn zur Abgrenzung von den Neuerscheinungen aber auch als „TBK1“. Sonalksis selbst bezeichnet das PlugIn als „Creative Filter“ – auf den ersten Blick erscheint zumindest die Oberfläche – vom großen Drehregler in der Mitte abgesehen – nicht allzu kreativ, sondern eher klassisch bekannt, denn hier finden sich (fast) ausschließlich Bedienelemente, die man auch von anderen Hard- oder Software-Filtern kennt:
INPUT: Regelt den Pegel des EingangssignalsTYPE – Filtertyp, in diesem Fall sind Hochpass, Tiefpass oder Bandpass wählbar.
RESO: Hier kann die Stärke der Resonanz gewählt werden. Allerdings ist die Resonanz nicht – wie sonst meist üblich – stufenlos einstellbar, sondern man kann hier eine von vier Stufen auswählen.
SLOPE: Die Flankensteilheit, also die Absenkung in dB/Oktave. Hier kann man eine von 3 Stufen wählen – 12, 24 oder 48 (!) dB pro Oktave.
Diese Plugins sind wirklich sau-geil !
Der TBK2 sorgt für allerfeinste LoFi-Britzel-Effekte.
Der TBK3 sorgt für Verzerrungen und für mehr Biss und härteren Attack. Der Hit für aggressivste Synth-Lines!
Der TBK1 ist halt „nur“ nen Filter, der aber wirklich sehr gut klingt.
Jepp !
Kann Heinz nur zu stimmen. Besonders die Schlichtheit regt zum spielen an, der Klang ist sehr gut, nuanciert und immer High-End bzw. Lo-Fi ;)
Hallo Peter! :-)