Soniccouture III
Die rührige Klangfabrik Soniccouture hat wieder drei neue Produkte feilgeboten, wobei zwei die Fortsetzung bereits vorhandener Produkte darstellen, Abstrakt Beats 2 und Konkrete 2, das dritte Paket sich aber als etwas Neues für die Welt der Sampleliebhaber zeigt: E-Bow heißt das Zauberwort und sollte es in dieser Hinsicht doch schon etwas Gescheites geben, bitte ich darum, mir das dezent als Kommentar zu hinterlegen, damit Millionen Leser gemeinsam mit mir eines Besseren belehrt werden.
Aber gehen wir der Reihe nach vor!
Abstrakt Beats 2 bietet Loops, die sich in jeweils drei Typen als wav-, rex- und Apple Loop Files in der Auslieferung befinden. Alle Dateien sind als Stereo-Samples in 24 bit bei 44,1 KHz abgelegt. Wie bei der ersten Abstrakt Beats werden hier sowohl Full-Tracks als auch einzelne Bestandteile des vollen Tracks wie z.B. HiHat, Bass Drum- oder Snare-Läufe zur Verfügung gestellt. Sprechende Namen tun ihr Übriges, um nach Stil, Tempo und Inhalt (Full, Snare, HiHat z.B.) schnell fündig zu werden.
Konkrete 2 baut auch auf seinem Vorgänger auf, denn hier handelt es sich um „Drum Kits“, wie sie außergewöhnlicher kaum sein können, denn mit normalen Kits hat diese Sammlung wenig gemein. Viel wurde hier experimentiert und mit zeitgemäßen Tools operiert, um diese Klänge zu erzeugen und zu Kits zusammenzustellen. Diese mit Worten zu beschreiben fällt mir wirklich schwer, denn vieles klingt recht bizarr, ohne damit eine Unbrauchbarkeit in einem musikalischen Kontext zu bescheinigen. Im Gegenteil, es wurden viele brauchbare Kits zusammengestellt und der Hersteller empfiehlt das Abarbeiten der mitgelieferten MIDI Demo Files, um mit deren Analyse auch einen regen Gebrauch der Glitch Machine zu initiieren. Von diesem Rat habe ich auch profitiert und die große Vielfalt an neuen Drum Kits schnell erfasst.
Kontakt 2 oder höher-Anwender können darüber hinaus mittels der schon erwähnten Glitch Machine, eigens mittels KSP-Scripts jeweils für Konkrete 1 und 2 hergestellt, in kürzester Zeit interessante Patterns in Sachen Klang erstellen. Ich habe hier schon mit Kontakt 3.0.1 arbeiten dürfen und es klappte auch gemeinsam unter Cubase 4.1 in meinem Fall gut.
Nun aber zu dem schon angedeuteten E-Bow! Dieses Werkzeug ist den Gitarristen vorbehalten, die durch das elektromagnetische Verhalten eben dieses E-Bows die Saiten der Gitarren zum Schwingen bringen und ihr Instrument in einer Art Feedback ertönen lassen….nur, dass es tonal und kontrollierbarer spielbar ist. Da die grundsätzliche Klangausrichtung die eines Streichinstruments war, stand dem Namen E-Bow dank seiner physikalischen Eigenart nichts im Wege. Dieser Klang wurde nun von den Soniccouture-Produzenten dergestalt eingefangen, dass die 450 Samples der akustischen Gitarre in stereo, die 500 Samples der elektrischen Gitarre in mono mit 24 bit bei 44,1 KHz aufgenommen wurden. Die elektrische Gitarre wurde dabei möglichst neutral über DI aufgezeichnet, um dem Anwender über eigene Plug Ins die Möglichkeit zu geben, den gewünschten Verstärkersound einzubinden. Ein Key Switch ermöglicht bei allen Instrumenten das Umschalten zwischen Vibrato und Non-Vibrato. Auch das Modulation Wheel ist benutzt worden, um zwischen Low Power und High Power zu differenzieren, welches sich hörbar im Obertonbereich bemerkbar macht. Auch von Release-Samples wurde reger Gebrauch gemacht, was allerdings bei EXS24-Usern im Mono- und Legato-Mode wohl nicht geht. Überhaupt ist darauf hinzuweisen, dass in Kontakt 2/3 die KSP-Scripts ihre Anwendung finden, dafür in EXS24 Channel Strips zur Verfeinerung des Klangs ausgeliefert werden. Für beide Anwendergruppen kann wohl gesagt werden, dass Soniccouture viel Wert auf die authentische Wiedergabe der Aufnahmen gelegt hat, was ich allerdings nur für die Kontakt-Benutzer bestätigen kann. Vielleicht kann ein künftiger EXS24-Anwender ein paar Worte als Kommentar beisteuern?