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Test: SONiVOX TWIST, Spectral Morphing Synthesizer

(ID: 1304)

Sequencer

Zu den klangformenden Teilen im engeren Sinne kommt ein Stepsequencer. Wie gewohnt lassen sich pro Schritt (1 bis 32) auf zwei Ebenen mittels Balkendarstellung sowohl Tonhöhe als auch Anschlagstärke einzeichnen. Mit gedrückter Maustaste kann man sowohl komplexe rhythmische Muster als auch Melodien einmalen bzw. konstruieren. Dank der ausgesprochen gut gelösten Bedienung macht dies Freude. Denn hier spielt TWIST einen seiner Trümpfe aus: Er ist sehr einfach zu bedienen, und ist wohl als echtes Instrument gedacht. Ein Reset-Button erleichtert die Bedienung zusätzlich und ermöglicht bequemes Löschen und Wiederanfangen. Dazu kommen ein paar Feinheiten, die das „Arrangieren“ mit der Maus sehr vereinfachen, sowie die Möglichkeit der Speicherung von Patterns. Insgesamt gut. „Intelligent Rhythm Control“ ist eine einfache Spielhilfe, wieder mit etwas hochtrabendem Namen. Eingehende Noten werden, angepasst an das Sequencertempo, quantisiert. Prinzipiell verspielt man sich also kaum, sofern man die richtige Notenlänge einstellt. Je nach Vertrautheit mit Tastaturen vielleicht willkommen, aber welcher Anfänger startet mit TWIST? Seltsam.

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Schick, gut bedienbar und selten im Einsatz: der Stepsequencer von TWIST

Schick, gut bedienbar und selten im Einsatz: der Stepsequencer von TWIST

Klang und Presets

Prinzipiell klingt TWIST richtig gut. Druckvoll, laut, und gläsern. Und ein bisschen ohne Bauch. Aber dafür eben neuartig, wenn auch etwas bemüht. Trotzdem: richtig gut. Eben ein additiver Synthesizer der neuen Generation und damit eben beachtlich. Die Presets sind im Schnitt ganz in Ordnung. Sie sind für Musiker konzipiert und recht gut spielbar. Was nicht immer der Fall ist – häufig wird die Show überbetont. Leider fehlen Presets, die den Stepsequencer ausreizen. Dafür sind einige solcher Patterns zum Selberbasteln dabei,  schön. Dazu kommt TWIST mit 200 Presets in allen möglichen Kategorien. Von Bässen über Synthdrums zu Stabs, FX und Flächen. Besonders gefallen haben mir einige der Leads, ein paar der Bässe und Stabs und die Effekte. Die Drums sind mittel. Sehr synthetisch. Sogar für eine Synthesizernarren wie den Autor. Vielleicht was für Spezialisten, die den neuen Sound suchen? Die Stärken von TWIST sind dann doch eher die Pads. Hier spielt das Wunderkind seine Trümpfe aus. Im „Röcheln“ ist TWIST klasse, und dank des gläsernen Klangs klingt manches erhaben. Ideal für etwas „spirituellen Zucker“ in Ambient oder ähnlichen Stilen. Auch einige der wenigen Keys gefallen. Alleine mit dem Modulationsrad lassen sich häufig sehr spannende Klangverbiegungen machen, hier macht TWISt seinem Namen – und dem „Spectral Morphing“- Slogan alle Ehre. Der Klang bleibt aber immer sehr, sehr digital. Und meist recht kühl, aber klar. Abgefahren-dreckig wird es nie oder nur selten. Und wer analog sucht, den trösten zumindest einige der schönen Leads. Sonst sicher nichts für Analogfans.

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Bedienung und Praxis

Dank großer GUI (“Graphical User Interface“, sprich Benutzeroberflache) ist TWIST für große Bildschirme prädestiniert. Mit den fünf grundlegenden Knöpfen für die Synthese lassen sich Sounds leicht anpassen oder eben stark morphen. Mittels simplem MIDI-Learn lassen sich alle Regler direkt und simpel auf den MIDI-Controller seiner Wahl legen. Sehr schön, nicht jeder Sequencer macht es einem da einfach. Auch ansonsten glänzt die Bedienung, da wurde an Musiker gedacht, weniger an Bastler. Ein paar Feinheiten sind etwas seltsam: Warum nennt TWIST seine eigenen Patches im Auswahlbrowser nur mit eigener Endung und landet nicht direkt im eigenen Patchverzeichnis? Man landet im übergeordnete Ordner und sieht das hauseigene Sample-Verzeichnis des Plug-ins. Verrat! Jetzt weiß es jeder. Ist TWISt am Ende doch ein ROMpler?

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Fazit

Mit Sicherheit ein tolles Ding, trotz Wortgewalt. Aber wirklich ein Wunderstück oder gar innovativ? TWIST ist in jedem Fall sehr eigen, prädestiniert fürs Atmosphärische und schön einfach zu bedienen. Der Klang ist richtig gut und druckvoll, sehr digital, kühl, und – mit Filter – auch gelegentlich „elektro-kompatibel“. Auch wenn die Effekte hier den Klang eher bestimmen als ergänzen, klingt es toll. Wenn auch sicher nicht für jeden. Die Bedienung bietet viel Feinheiten, aber manches ist etwas unübersichtlich. Bleibt der Punkt: Wer braucht TWIST? Vor allem diejenigen, die den „kühlen Sound“ wollen. Zum Beispiel Leute aus härteren oder experimentelleren Genres. Und alle, die einen modernen „Röchler“ oder etwas Neuartiges suchen, können ihn mal antesten. Es bleibt halt sehr, sehr speziell.

Plus

  • druckvoller, klarer, kühler Sound
  • wirklich interessante Echtzeitmanipulationen möglich
  • Bedienung allgemein sehr sauber

Minus

  • letztlich eingeschränkter Klangcharakter
  • etwas unfertiger Eindruck bei manchen Details

Preis

  • Straßenpreis: 129,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Überall wird gemorpht. Ob nun der Twist oder Morphos oder wie auch immer. Meiner Meinung nach ist ein „richtiger“ Wavetablesynth wie z.B. der Wave, mit der Möglichkeit eigene Wavetables zu erstellen, das Maß aller Dinge. Bis dato kann dieser Syntheseform nichts das Wasser reichen. Meine pers. Meinung.

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      Es geht doch nicht darum welche Syntheseform besser oder überlegen ist. Entscheidend ist doch die Vielfalt verschiedener Syntheseformen und schlußendlich der Klang. Was da wem überlegen ist ist doch uninteressant.

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