Test: Sonnox, Fraunhofer Pro-Codec, Encoder Plug-in

Ein solches Tool war längst überfällig! Mit dieser Lösung haben die Entwickler aus dem Hause Sonnox Oxford wieder einen Coup gelandet und zementieren den Ruf als 1a Plug-in Schmiede in die Annalen der DAW-Geschichte fest.
Speziell die Kollegen der Mix- und Mastering-Zunft profitieren von diesem Plug-in. Aber auch als FX im Mix (z. B. auf Sub-Gruppen) lässt sich dieses Plug-in nutzen.
Ein wenig schade ist, dass es (derzeit) keine Möglichkeit zu geben scheint, externe Codecs einzubeziehen oder als Add-on nach zu rüsten. Das ist der größte, aber auch einzige wirkliche Schwachpunkt, denn gerade im 5.1-Zeitalter erscheint das Monitoren der Codecs sinnvoll. In manchen Situationen hätte ich mir gewünscht, MP3s mit deutlich schlechterer Qualität als 96kbps zu erzeugen, solche Files wird aber niemand ernsthaft hören wollen. Speziell beim Einsatz im Unterricht/Seminar, als Effekt oder zu anderen Demonstrationszwecken scheint eine solche Option u. U. brauchbar.
Sehr gut gefällt mir (wie bei allen Sonnox Plug-ins, die ich „zwischen den Fingern“ hatte) die vorbildliche Benutzerführung, die Optionen und das durchdachte Gesamtkonzept. Der integrierte AB und (wissenschaftlichere) ABX-Vergleich heben das Plug-in noch einmal deutlich hervor.
Die Batch-Encoding- und die Decoding-Optionen sind sehr vorbildlich und umfassend integriert und nur konsequent: Somit kann man sicherstellen, dass die erarbeiteten Einstellungen auch Eingang in das Endprodukt finden, was bei der finalen Kodierung über die DAW-Eigene Export-Funktion nicht immer garantiert werden kann, zumal dort evtl. andere Codecs Verwendung finden!
Die Trim-Funktion, mit welcher Overs (Übersteuerungen), die beim Codieren entstehen können, abgefangen werden, runden den absolut positiven Eindruck des neuen Sprosses aus dem Hause Sonnox vollständig ab.