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Test: Sony MDR-7510, Studiokopfhörer

Günstiger Allrounder fürs Studio?

24. Dezember 2018
sony mdr 7510

Sony MDR-7510

Egal ob man nun für die nächste Aufnahme einen ersten, zweiten oder zusätzlichen Kopfhörer braucht, ob man mixen oder mastern möchte, ein günstiger Studiokopfhörer wie es der Sony MDR-7510 ist, kann ja eigentlich nie verkehrt sein. Aber eine gewisse Qualität, egal ob klanglich oder hinsichtlich der Verarbeitungsqualität, muss natürlich vorhanden sein und genau dies werden wir im folgenden Test überprüfen.

Erster Eindruck zum Sony MDR-7510

Fast schon wie auf Samt gebettet trifft der Sony MDR-7510 bei seinem Besitzer ein. Ein einfacher Pappkarton mit durchsichtigem Kunststoffdeckel erlaubt den ersten Blick auf den Studiokopfhörer, dieser wird galant auf einem Stofftuch drapiert, das Auge kauft ja schließlich mit. Heraus kommt ein dynamischer Kopfhörer der geschlossenen Bauweise, der erstaunlich leichtgewichtig ist. Das geringe Gewicht kommt nicht von ungefähr, der Kopfhörer besteht komplett aus Kunststoff. In dieser Preisklasse allerdings nicht verwunderlich. Viele ähnlich teure sowie auch deutlich hochpreisigere Modelle haben bereits bewiesen, dass sie auch ohne Stahl- oder Aluminium-Konstruktion eine lange Lebensdauer haben. Einen Langtest können wir hier natürlich nicht bieten, aber der haptische Eindruck des MDR-7510 ist absolut zufriedenstellend.

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Die Optik des Sony Kopfhörers ist sehr zurückhaltend gewählt. Alles ist in Schwarz gehalten, lediglich der Schriftzug des Herstellers sowie das Wort „Professional“ heben sich hiervon ab. Auch hat Sony dem MDR-7510 keinerlei schnörkelhaftes Design verpasst, er überzeugt mit Zurückhaltung.

Sony MDR-7510

Die Ohrmuscheln sind an zwei Stellen mit dem oberen Rahmen verbunden. Auffällig ist, dass sie schräg nach vorne geneigt sind, also nicht in einer vertikalen Ebene mit dem Rahmen verlaufen. Die Aufhängung lässt sich um ein paar Zentimeter nach vorne und hinten drehen, so passen sich die Ohrmuscheln gut an den Kopf an. Natürlich lässt sich auch die Größe des Kopfhörers verstellen, hierfür lässt sich jede Seite um einige Zentimeter herausziehen.

Obwohl ich zunächst etwas skeptisch bin, was die feste Schrägstellung der Ohrmuscheln angeht, erweist sich die Stellung als extrem komfortabel. Der Anpressdruck könnte für meinen Geschmack zwar etwas ausgeprägter sein, aber der Kopfhörer sitzt auf alle Fälle ausreichend fest auf dem Kopf auf. Heftiges Kopfschütteln geht in Ordnung, Headbangen sollte man sich aber vielleicht für das abendliche Konzert aufsparen.

Ausstattung und Daten des Sony MDR-7510

Am Kopfhörer ist ein 3 m langes Spiralkabel befestigt, das auf einem vergoldeten 3,5 mm Stereo-Klinkenstecker endet. Das Kabel ist fest montiert, kann also nicht ausgetauscht werden. Zum Lieferumfang des MDR-7510 gehört ein ebenfalls vergoldeter Adapter von kleine auf große Klinke, ein schwarzer Stoffbeutel für die Aufbewahrung oder den Transport sowie eine kurze Bedienungsanleitung. Somit ist beim MDR-7510 alles vorhanden, was man für den stationären oder mobilen Einsatz benötigt.

sony mdr 7510

Die technischen Daten des Studiokopfhörers erscheinen auf den ersten Blick äußerst solide. Nur 24 Ohm Impedanz weist der Kopfhörer auf, hier befinden wir uns also im unteren Bereich. 50 mm Treiber kommen zum Einsatz, der maximale Schalldruck liegt bei 108 dB. Der Übertragungsbereich wird mit 5 bis 40.000 Hz angegeben, die Nennbelastbarkeit liegt bei satten 2.000 mW. Genauere Angaben zu Abweichungen vom linearen Klang und in welcher Größenordnung lässt Sony jedoch offen.

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Klang des Sony MDR-7510

Bereits bei den ersten Tönen ist der MDR-7510 in der Lage zu zeigen, was er leisten kann. Eine Eingewöhnungsphase braucht es nicht, das Klangbild ist ab dem ersten Ton sehr angenehm und klar. Die geschlossene Bauweise des Kopfhörers sorgt für einen satten Sound, ohne sich zu sehr aufzudrängen. Ohne den Vergleich zu deutlich teureren Kopfhörern zu ziehen, fehlt mir während der ersten Session erst mal nichts. Das Klangbild ist gut aufgelöst, im oberen Bereich etwas betont und im oberen Bassbereich etwas zu satt, aber das hält sich alles noch im Rahmen. Für den Hi-Fi-Genuss auf alle Fälle zu empfehlen.

sony mdr 7510

Im direkten Vergleich mit einem teureren Focal Listen Professional und einem preislich vergleichbaren Beyerdynamic DT-240 Pro fallen dann einige Unterschiede auf. Die Auflösung ist beim Focal deutlich transparenter, kleine Details treten besser hervor und das Klangbild macht einen homogeneren Eindruck.

Nicht nur preislich spielt der DT-240 Pro in der gleichen Klasse wie der Sony, auch klanglich geben sich die beiden nicht viel. Während ich den Bassbereich beim Beyerdynamic als straffer und ausgeglichener empfinde, auch weil er deutlich schneller reagiert und beispielsweise Kick-Drums akkurater abbildet, gefällt mir der Höhenbereich beim Sony besser. Dieser ist schön zurückhaltend, ohne aufdringlich zu werden oder gar zu beißen. Letztlich also Geschmackssache, für welchen Kopfhörer man sich zwischen diesen beiden am Ende entscheidet.

Das Stereofeld ist beim Sony etwas eng bemessen. Grundsätzlich klingen geschlossene Kopfhörer immer etwas enger als halboffene oder offene Modelle, beim MDR-7510 ist das Feld aber für meinen Geschmack etwas zu eingeschränkt.

Die Schallisolierung ist beim Sony MDR-7510 sehr gut. Für Aufnahmen ist er somit auf alle Fälle geeignet, hier sollten bei normalen Abhörlautstärken keine ungewollten Signale an die aufnehmenden Mikrofone weitergetragen werden.

sony mdr 7510

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Fazit

Der MDR-7510 von Sony ist ein guter Studiokopfhörer für den schmalen Geldbeutel. Für einen aktuellen Preis von 111,- Euro bekommt man hier eine solide Verarbeitungsqualität, einen angemessenen Lieferumfang samt Stofftasche und Adapter sowie einen guten Klang geboten. Aufgrund der sehr guten Schallisolierung nach außen eignet sich der Sony sehr gut für Aufnahmen oder das Monitoring. Für den Mix- und Masterbereich ist mir sein Klangverhalten mit etwas auftrumpfenden oberen Bässen und dem engen Stereofeld etwas zu ungenau, hier gibt es in der Preisklasse noch bessere Modelle.

Für Tonstudios, die oftmals mehrere Instrumentalisten oder Sänger aufzeichnen, ist der Sony MDR-7510 einen genaueren Blick wert. Preisgünstig lässt sich mit dem MDR-7510 die Anzahl der vorrätigen Kopfhörer erhöhen.

Plus

  • Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Verarbeitung
  • Klang

Preis

  • Ladenpreis: 111,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    Numitron AHU

    Bei Leuten aus dem filmbusiness sieht man oft ähnliche sonykopfhörer. Ich würde gerne wissen warum. Von aussen sehen Sie sehr einfach aus.

    • Profilbild
      Franz Walsch AHU

      @Numitron Im Filmtonbereich war zu Zeiten der »Nagra« Geräte und davor der Beyer DT-48 (von 1937 – 2012 in immer weiter verbesserter Version gebaut) das Maß aller Dinge.
      Angefangen bei 5 Ohm bis zum letzten Modell mit 200 Ohm. Außerdem im medizinischen Bereich als Hörtestkopfhörer im Einsatz.
      Das 1956 gegründete IRT ist die Forschungseinrichtung der Fernsehanstalten (D, CH & A) und wichtigster Empfehlungsgeber für die Ausstattung von Fernseh- und Hörfunk-Studios.
      Heute sieht man die diffusfeldentzerrten Beyerdynamic DT-770/990 Pro als nicht direkte Nachfolger.
      Auf der Beyerdynamic Internetseite unter »Broadcast« mit weiteren Klassikern (DT-100/150/250) zu finden.
      Mit Aufkommen der mobilen von Sony dominierten Videokameras fürs TV gelangten die Sony-Kopfhörer in den Markt.
      Bei Produktionen sieht man heute aber auch »THE T.BONE HD660« und andere nicht spezialisierte Kopfhörer.

  2. Profilbild
    Danny Who AHU

    Das ist sicher der Sony 7506, müsste auch schon Jahrzehnte auf dem Markt sein. Neben dem Sennheiser 25 und dem Beyer 770 wohl einer DER Klassiker und die Gründe dafür werden sich vermutlich in entsprechenden Testberichten finden lassen. Beim Sony kenn ich die nicht konkret, bin dem bisher nicht begegnet.

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