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Test: Sony MDR-M1, Studiokopfhörer

Günstiger Allrounder fürs Tonstudio?

21. Februar 2025
sony mdr m1 test kopfhörer

Sony MDR-M1, Studiokopfhörer

Nachdem Sony im Frühjahr 2023 den MDR-MV1 Kopfhörer vorstellte, kam im September 2024, also rund 1 1/2 Jahre später, der Sony MDR-M1 auf den Markt. Dieser ist rund 150,- Euro günstiger als sein größerer Bruder. Wo liegen die Unterschiede und wie lässt sich der M1-Kopfhörer im Tonstudio einsetzen? Das verraten wir euch im folgenden Testbericht.

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Aufbau des Sony MDR-M1

Mit dem MDR-M1 bietet Sony eine Alternative zum eingangs erwähnten MV-1. Optisch und auch technisch unterscheiden sich die beiden Kopfhörer deutlich, wobei der MDR-M1 hinsichtlich seines Aussehens eher in Richtung des günstigeren MV-7506 tendiert.

Beim Material setzt Sony M1 vor allem auf Kunststoff, was das leichte Gewicht von gerade einmal 216 Gramm erklärt. Der Kopfhörer ist als geschlossenes sowie ohrumschließendes Modell konzipiert und Sony bewirbt ihn als „geschlossener Referenz-Monitor-Kopfhörer für Creators mit Ultrabreitband-Wiedergabe.“ Was das für den Klang bedeutet, werden wir im Praxistest näher begutachten.

sony mdr m1 test kopfhörer

Die Verarbeitung des Kopfhörers ist gut, auch wenn der haptische Eindruck aufgrund des vielen Kunststoffes etwas leidet. Solide ist er aber dennoch gebaut, so dass einem langjährigen Einsatz im Tonstudio voraussichtlich nichts im Wege steht. Der Kopfhörer ist komplett in Schwarz gehalten, das nur durch die weißen Schriftzüge und den blauen Professional-Aufkleber unterbrochen wird. Er ist kompakt designt, lässt sich aber leider nicht zusammenfalten.

Der angenehm weich aufsitzende Ohrbügel ist mit Kunstleder ummantelt, ebenso die Ohrmuscheln. Dadurch, dass der Kopfhörer nicht all zu stramm sitzt, entwickelt sich bei längeren Hör-Sessions auch keine übermäßige Wärme. Er sitzt aber dennoch sicher auf dem Kopf auf. Der Tragekomfort ist insgesamt sehr hoch, woran auch die kipp- und leicht drehbaren Ohrmuscheln ihren Anteil haben, denn hierdurch passt sich der Kopfhörer sehr gut an unterschiedliche Kopfformen an.

sony mdr m1 test kopfhörer

Lieferumfang

Zum Lieferumfang des Sony MDR-M1 gehören zwei unterschiedlich lange Kabel, entsprechend lässt sich das Kabel bei einem Defekt einfach austauschen. Das erste Kabel misst 2,5 m, das zweite ist mit 1,2 m Länge deutlich kürzer. Beide sind gerade ausgeführt und enden auf einem vergoldeten 3,5 mm Klinkenstecker. Ein Adapter auf 6,3 mm Klinke liegt bei. Das Kabel wird auf der linken Seite des Kopfhörers angeschlossen und durch ein Schraubgewinde fest in der Buchse arretiert. Aus Versehen rutscht hier also definitiv nichts heraus.

Leider wird der M1-Kopfhörer ohne Tasche oder Aufbewahrungsmöglichkeit geliefert. Das hätte ich bei einem 250,- Euro Kopfhörer aber durchaus erwartet.

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sony mdr m1 test kopfhörer

Technische Daten

Beim Sony MDR-M1 kommen 40-mm-Treiber zum Einsatz und laut Hersteller umfasst der Frequenzbereich 5 – 80.000 Hz. Ja, richtig gelesen, 80 kHz. Ob der Kopfhörer wirklich so hoch hinaufreicht, lässt sich mit dem menschlichen Ohr natürlich nicht überprüfen, aber meine Erfahrung mit solchen Kopfhörern ist, dass ein nach oben erweiterter Frequenzbereich den Klang oftmals entspannter und luftiger erscheinen lässt. Ob das beim MDR-M1 ebenfalls so ist, werden wir im Praxisteil herausfinden.

Weitere Daten zum MDR-M1: Die Empfindlichkeit wird mit 102 dB/mW angegeben und die Impedanz beläuft sich auf 50 Ohm.

sony mdr m1 test kopfhörer

Sony MDR-M1 vs. MDR-MV1: Unterschiede

Der größte Unterschied zwischen den beiden Kopfhörern ist die Bauart, denn der M1 ist als geschlossener Kopfhörer konzipiert, der MV1 als offener. Beim Frequenzgang und der Treibergröße (beide verfügen über die HD-Treiber von Sony) gibt es keine Unterschiede und auch beim Gewicht liegen beide Kopfhörer ungefähr gleich auf (M1: 216 g, MV-1: 223 g).

Lediglich bei der Impedanz gibt es Unterschiede: Der MV-1 liegt hier bei 24 Ohm, der M-1 bei 50 Ohm.

sony mdr mv1 m1 vergleich kopfhörer

Sony MDR-M1 (links), MDR-MV1 (rechts)

Wie klingt der Sony MDR-M1 Kopfhörer?

Für unseren Test musste sich der MDR-M1 an unterschiedlichen Quellen beweisen. Neben einem SPL Phonitor Mini kam der Monitorcontroller Drawmer CMC2, ein älteres iPhone SE sowie ein Mackie 1604 Pult mit seinem Kopfhörerausgang zum Einsatz. Ebenso vielfältig wie die Signalquellen war die Auswahl der Musik. Neben Aufnahmen von klassischen Orchestern kamen u. a. Norah Jones und Jennifer Warnes, aktuelle Charts-Songs, 80er Synth-Pop und einige Old-School wie auch moderne Hip-Hop-/Rap-Produktionen zum Einsatz.

sony mdr m1 test kopfhörer

Erstaunt war ich zunächst von der vergleichsweise hohen Lautstärke, die der M1-Kopfhörer produziert – und das auch ohne, dass er von einem kraftvollen Kopfhörerverstärker mit Signalen versorgt wird.

Recht ausgeprägt ist der Tieftonbereich, so dass gerade Hip-Hop-Produktionen mit dem M1 viel Spaß machen. So richtig neutral ist das am Ende des Tages natürlich nicht, aber als geschlossenen Kopfhörer sehe ich den Sony auch nicht im Mix & Mastering-Bereich beheimatet, sondern für Aufnahmen und das Monitoring. Und da darf der Klang meiner Meinung nach ruhig etwas Spaß bringen.

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Der mittlere Frequenzbereich wirkt recht aufgeräumt und sowohl Keyboard- als auch Gitarren-lastige Tracks bringt der Sony gut ans Ohr seines Hörers. Einzelne Instrumente lassen sich gut auseinanderdividieren und auch im Bereich der Sprachverständlichkeit braucht sich der Kopfhörer nicht verstecken.

Etwas enttäuscht bin ich dagegen vom hohen Frequenzbereich. Auch wenn Sony das obere Ende mit 80.000 Hz angibt, fallen die oberen Frequenzen im Gesamtbild des Kopfhörers leider etwas ab, so dass man ihn für die Beurteilung von Mixes nur schwer einsetzen können wird. Irgendwie klingt das etwas matt und mir fehlt es im oberen Bereich auch an Detailreichtum.

sony mdr m1 test kopfhörer

Bei der räumlichen Darstellung kann der Sony dagegen wieder überzeugen. Schön positioniert er Instrumente und Gesang im Raum, so dass Mix-Entscheidungen gut getroffen werden können. Die Abdämpfung nach außen liegt auf einem guten Niveau und auch äußere Störgeräusche kann der Kopfhörer gut abdämpfen, so dass sich mit ihm auch in lauteren Umgebungen noch gut arbeiten lässt.

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Fazit

Alles in allem ist der Sony MDR-M1 ein guter Kopfhörer, der sich für die Bereiche Monitoring, Multimedia oder zum reinen Musikhören eignet. Die Verarbeitung ist gut, der Tragekomfort hervorragend und mit zwei unterschiedlichen Kabeln samt Adapter fällt der Lieferumfang gut aus. Zum vollkommenen Glück fehlt hier lediglich eine Möglichkeit zur Aufbewahrung in Form einer Tasche oder eines Beutels.

Klanglich macht der MDR-M1 Spaß und bietet ein gutes Bassfundament sowie eine gute Mittendarstellung. Etwas schwächer fällt dagegen der Hochtonbereich aus, so dass ich ihn nicht – auch aufgrund des wenig neutralen Klangs – für Mix & Mastering empfehlen kann. Zum Musik hören oder für den Recording-Bereich ist er dagegen gut geeignet.

Plus

  • kompaktes Design
  • leicht
  • Tragekomfort

Minus

  • keine Tasche im Lieferumfang enthalten
  • Höhen etwas matt

Preis

  • 249,- Euro
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Kundenbewertung:
(4)
Forum
  1. Profilbild
    martin stimming AHU

    ich hab ihn seit release, also schon drei, vier monate, und bin sehr glücklich mit ihm! tonal eher warm, dabei deutlich präziser und „neutraler“ als der mdr7509, welchen ich davor als brot und butter hörer hatte.
    als daily driver für mich fast perfekt!

  2. Profilbild
    Olaf Strassen

    Vielen Dank für die Einblicke in dieses Modell. Wie schneidet der MDR-M1 denn im direkten Hörvergleich zum MDR-7506 ab, der für mich seit rund 30 Jahren die erste Wahl im Studio ist?

    • Profilbild
      martin stimming AHU

      @Olaf Strassen na, sie haben ihn ausgehend vom 7506 einfach weiterentwickelt – ich hab mich auf Anhieb wohl und sicher gefühlt.
      der mdr7506 (stimmt, 6 nicht 9) hat ja diesen grauenhaften spike bei 10k, der ist zum Glück nicht mehr da. der bass ist auch ausgewogener, wobei sie dieses (fast hifi-) voluminöse trotzdem noch beibehalten haben.
      wie der test auch sagt ist er deutlich räumlicher, aber natürlich nach wie vor geschlossen und dadurch auf der direkten (die mitte im kopf-) seite.
      das kabel find ich schlechter, es ist hörbar (gibt schlimmere aber auch deutlich bessere), aber die muscheln sind welten besser! den 7506 musste ich nach ner stunde absetzen weil der hitzestau zu doll wurde, hier gehen locker 2h.

      ich hab wirklich viele ausprobiert und der ist wie für mich gemacht, das ist aber ne sehr, sehr subjektive sache. mir gefällt vor allem diese „Arbeitsgerät welches trotzdem Spaß zu hören macht“-ausrichtung.

  3. Profilbild
    SynthNerd AHU

    „Der maximale Schalldruck wird mit 102 dB/mW angegeben“

    nee, dB/mW gibt die Empfindlichkeit an 🙂

    trotzdem ein für mich interessanter Testbericht

  4. Mehr anzeigen
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