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Test: Sony Oxford Dynamics und Transmod für Powercore

Sony Oxford Dynamics

21. Oktober 2004

Die Firma Sony hat durch die PlugIns Oxford-Equalizer und Inflator schon für klangliche Furore gesorgt. Lesen sie hier den Testbericht.

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Allein schon die Tatsache, dass die Sony PlugIns auf den Bearbeitungsstufen der gleichnamigen Sony OXF-R3 Mixkonsole basieren, machen diese PlugIns zu etwas ganz Besonderem. Vergegenwärtigt man sich, dass eine solche Konsole ca. 400.000,-€ (!!!) kostet, relativiert sich auch der im Vergleich zu den Mitbewerbern etwas höhere Preis, den Sony für seine Produkte aufruft und die zusätzliche Investition in eine TC Powercore-Karte, die als System-Voraussetzung zwingend notwendig ist.

Oxford Dynamics

Das Kompressor-Modul der Oxford-Konsole wurde nahezu originalgetreu in eine Software-Oberfläche portiert. Mit ein paar Änderungen hat Sony die Vorteile einer PlugIn-Darstellung mit der grafischen Darstellung der Kompressorkennlinie eingearbeitet, die übernommenen Drehregler mit LED-Kranz können hier in Kombination mit den Zahlenwerten einen schnellen Überblick garantieren. Unten links befinden sich die sechs Sektionen, aus denen die Oxford-Dynamics aufgebaut sind. Über den Access-Button aktiviert man die oberen Bedienelemente für diese Sektion und die Parameter in den virtuellen Displays passen sich der jeweiligen Funktion an. Sie werden merken, dass es sich hier um ein sehr mächtiges Tool handelt, was voraussetzt, dass man sich mit der Materie auskennt.

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Kompressor

Der Kompressor arbeitet wie gewohnt mit den herkömmlichen Parametern, die Bezeichnung Soft-Curve bedeutet im Sony-Jargon das ‚Knee’-Verhalten, also eine weiche Kennlinie. Die Attack- und Releasezeiten lassen sich in Ihrem Zeit-Verhalten in drei Stufen von linear bis exponentiell verändern, so dass verschiedene Klangcharaktere erzielt werden können. Der Verlauf der Attack- und Release-Kurve ist bei einem Kompressor das A und O, um den gewünschten Klang zu erreichen. Dies erfordert beim Einstellen natürlich ein gutes analytisches Ohr. Preset-Liebhaber werden sich also mit dem Oxford schwer tun. Für natürliche Kompression empfehlen sich die exponentiellen Verläufe, für Effektkompression eher die linearen. Trotz des Fehlens von programmabhängigen automatischen Regelzeiten kommt der Oxford im Gegensatz zu schlecht designten Kompressoren gut zurecht. Man kann den Oxford vom konzeptionellen Ansatz also nicht mit dem sehr guten automatischen Waves Rvox vergleichen, der ja quasi nur einen Regler für die Stärke der vollautomatischen Kompression besitzt. Mit dem Oxford werden dem Toningenieur alle Parameter offen gelegt, um gezielt in den Klang einzugreifen und so das Klangideal „heranzuschrauben“.

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In den anderen Sektionen befinden sich ähnliche Funktionen für Gate, Expander, Limiter, Sidechain-EQ und Warmth, wo bei die ersten Drei aufgrund von Trivialität wohl keiner Beschreibung bedürfen.

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Sidechain-EQ?Eher selten ist ein Equalizer im Detektorpfad eines Kompressors anzutreffen. Der Sinn besteht darin, den Kompressor gezielt auf bestimmte Frequenzbereiche reagieren zu lassen. Eine einfache Anwendung wäre ein DeEsser, wobei der Kompressor nur auf hohe Frequenzen reagiert. Man würde hier die tiefen Frequenzen absenken und die hohen anheben. Bei vielen Signalen ist es für ein sauberes, angenehmes Regelverhalten angebracht, die tiefen Frequenzen im Sidechain etwas abzusenken, damit Pump-Effekte vermieden werden. Tiefe Frequenzen haben aufgrund des i.d.R. höheren Pegels auf das Regelverhalten eines Kompressors sonst eine höhere Auswirkung. Um DSP-Leistung auf der Powercore zu sparen, gibt es auch eine PlugIn-Variante des Oxford ohne EQ.

Warmth?Da die Klangqualität des Oxford sehr gut ist und auf Verzerrungsarmut getrimmt wurde, kann man mit dem Warmth-Regler ein Klangverhalten hinzufügen, um das Verhalten älterer klassischer Kompressoren nachzuahmen. Es handelt sich dabei um hinzugefügte Obertöne und andere Modulationen, die dem Signal eine angenehme klangliche Färbung geben.

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Surround-Bus-Kompressor ?Um auch mehrkanaligen Formaten von bis zu sechs Kanälen gewachsen zu sein, ermöglicht das Bus-Kompressor PlugIn die gleichzeitige Bearbeitung von fün f normalen Kanälen und einem Subwoofersignal. An Stelle des Sidechain-EQ tritt nun eine Bass-Bearbeitungsstufe mit einem Lowpass-Filter und Levelanpassung. Selbstverständlich kann auch der Bassbereich komprimiert werden. Mit dem Parameter SUB-PASS kann man das Regelverhalten des Kompressors von 0 bis 100 % bestimmen.

TransMod?Was wir schon seit langem vom weltweit etablierten SPL Transient-Designer kennen, kommt nun auch als Oxford-PlugIn. Der Transmod kann die Dynamik einer Aufnahme in einer anderen, eher künstlerischen Weise verändern, als ein normaler Kompressor. Das einfachste Beispiel ist eine Snare-Drum, die sehr dynamisch gespielt wird, im Klang zu verändern. Man kann also den Attack der Snare anheben oder absenken, egal wie laut sie gerade gespielt wird. Ein normaler Kompressor hat einen festgelegten Threshold. Der Threshold des Transmod wird aber dynamisch angepasst.

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