Und so wird der Soulsby Atmegatron auch eindeutig als „hackable“ bezeichnet. Über ein spezielles FTDI-Kabel kann man auf das Atmegatron dann auch alternative Betriebssysteme aufspielen. So gibt es beispielsweise ein Atmegadrum Betriebssystem, das den Synthesizer in eine 8-Bit Drummachine verwandelt. Dazu gibt es dann noch eine ausdruckbare Schablone, die über die originale Bedienoberfläche gelegt wird. Man erwirbt also mit dem Atmegatron gleich mehrere Geräte:
- Atmegatron – 8-Bit Synthesizer, monophon, 1 Oszillator
- Atmegadrum – 16-Pattern zu 6-Steps, 8-Bit Drums
- Delayertron – Delayeffekt mit 128 internen Wavetables (also ohne Audioeingang)
- Atcyclotron – Wavetablesynthesizer mit 4 Wavetables
- Duotron – alternativer Synthesizer mit 2 Oszillatoren, nicht auf 8-Bit Wavetables beschränkt
- Odytron – wird mit Programmierkabel und drei Overlays geliefert (Atmegatron, Atmegadrum, Delayertron)
Alle Daten dazu findet man auf der Website: http://soulsbysynths.com/
Würde man das Atmegatron aufschrauben, könnte man die zugrundeliegende Arduino-Uno auch direkt über ein USB-Kabel programmieren. Ansonsten ist das FTDI-Kabel Pflicht, kostet jedoch im Soulsbysynth Shop 11 Britische Pfund (also ca. 15 Euro). Selber löten ist hier nicht möglich, da es sich um einen USB-To-Serial-Konverter mit aktiver Elektronik handelt.
Dieser Test beschränkt sich auf die Inkarnation als Atmegatron. Als was der Atmegatron auf keinen Fall angesehen werden sollte, ist als C64-Sid-Kopie. Denn erstens ist er rein monophon und arbeitet strikt mit 8-Bit Integer Werten. Im Vergleich dazu arbeitete der C64-Sid mit einem 12-Bit D/A-Wandler für die digital erzeugten Schwingungsformen. Hier ein Zitat aus einem Bob Yannes Interview, dem Designer des SID:
„The Pulse waveform was created by sending the upper 12-bits of the accumulator to a 12-bit digital comparator. The output of the comparator was either a one or a zero. This single output was then sent to all 12 bits of the Waveform D/A.“
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Was einfach heißt, das Atmegatron klingt fieser, dreckiger und brachialer als ein SID. Die Schwingungsformen, die LFOs, die Hüllkurven – alles ist in 8-Bit kodiert, hat also nur 256 (0 bis 255) einnehmbare Werte. Aus einer einfachen Sinuskurve wird durch Anheben der Amplitude dann ganz schnell so was:
Und genau auf dieser 8-Bit Beschränkung basiert der Charakter des Atmegatrons.
Schöner Anti-Analog-Synth, aber ich vermisse einen externen Input. So käme man ein wenig aus der Chip-Tune Ecke raus.
Auf welcher Quelle basiert denn das erste Soundbeispiel?
@rio Hi Rio,
den habe ich selber erstellt, mehrere Spuren mit dem Atmegatron.
Lead, Bass und die Bass Drum bzw. Snare Sounds habe ich am Gerät selber programmiert.
@t.goldschmitz Klingt ja nett ;) aber im live Einsatz wäre der atmegatron nicht polyphon, wie in deinem track, richtig?
@rio Bei den Drums kann man das so programmieren, dass die umschalten. Hab‘ in Reaper ein kleines Tool geschrieben, dass das leisten könnte.
PM mich, dann kann ich Dir den Sourcecode schicken.
@t.goldschmitz hast du beim „Atminitron Beispiel Song 1“ einen Arp mit speziellen Pattern verwendet? Hast du den Patch noch im gerät?
@rio ps: ich mein den der bei 0:16 startet.
@rio Puh das ist schon etwas lange her.
Kann auch sein, dass ich das Arp im Sequencer hatte…
Im Projekt finde ich aber grade nur die Audiospur. Wenn es Dir wichtig ist, kann ich noch mal die FP durchforsten.
Hm,
nö. Da bräuchtest >Du schon ca. 6 davon.
Allerdings OS ist frei, 6 Arduino mit PWM Ausgang beliefe sich auf 100 EUR.
Ich habe ein Script zu Steuerung eines ATmegatron Minis für JesuSonic (Scriptsprache für REAPER Effekte) geschrieben. Hier der Link;
http://hom.....lsbysynths