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Test: Soundbrenner Pulse, Vibrationsmetronom

Am Puls der Zeit

8. Januar 2017

Erstmals auf der diesjährigen Musikmesse vorgestellt, sprang mir die Werbung für das Soundbrenner Pulse gleich ins Auge. In der entsprechenden Messehalle angekommen, lief ich den auskunftsfreudigen Jungs der Firma auch direkt in die Arme. Die wie farbig blinkenden überdimensionalen Armbanduhren fielen am Eingang direkt auf. Neugierig geworden fragte ich gleich, um was es sich denn bei diesem futuristischen Armband handelt. Nach kurzem Gespräch war ich neugierig und freute mich, das Soundbrenner Pulse Vibrationsmetronom nun ausgiebig testen zu können.

Nein, kein UFO....ein Soundbrenner!

Nein, kein UFO … ein Soundbrenner!

Was ist es

Beim Soundbrenner Pulse handelt es sich um ein Metronom, das wie eine Uhr am Handgelenk oder wahlweise auch am Arm oder Bein befestigt wird. Nach eingestelltem Tempo spürt man dann die Impulse, die vom Vibrationsmetronom ausgehen.

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Auspacken

Edel wirkt die Verpackung, ganz im Stil des bekannten kalifornischen Herstellers Apple und bringt somit schon mal Spaß beim Auspacken. Die optische Wertigkeit des Metronoms wird so schön unterstützt. Alles findet sich wohlgeordnet am richtigen Platz. Wer eine Schwäche für technische Designstudien hat und das sind nicht wenige in unserem erlauchten Kreise von Musikern, wird auch hier voll bedient.

Lieferumfang

Im durchgestylten Kästchen befindet sich außer dem Metronom eine Ladestation, die sich per Magnet an die Unterseite haftet. Zum Laden dient ein Mini-USB-Kabel. Zwei Bänder aus Silikon mit unterschiedlichen Längen liegen bei. Das Kürzere eignet sich gut zum Tragen am Arm bzw. Handgelenk. Auch bei schlanken Armen liegt der Soundbrenner angenehm an und stört nicht. Das längere Band dient zur Befestigung am Bein, zum Beispiel am Unterschenkel. Auch hier gibt’s ordentlich viel Spielraum, sollte jedem passen. Das Metronom verfügt über eine umlaufende Vertiefung, in die sich das jeweilige Band problemlos und sicher einfügt. Ladekabel und Bedienungsanleitung komplettieren das Set.

Schick gestyltes Kästchen

Schick gestyltes Kästchen

Aufladen und Ausprobieren

Ran an den Speck! Natürlich will ich gleich wissen, wie stark das Teil brummt. Erstmal wird das beiliegende Ladeteil per Magnetverbindung an die Rückseite des Soundbrenner Metronoms gehaftet. Mini-USB-Kabel eingesteckt, schon blinkt das schicke Teil orange, was beutetet, dass es sich im Ladezustand befindet. Der Akku sollte mindestens 30 Minuten geladen werden, eine Komplettladung dauert bis zu 2,5 Stunden. Ist die volle Ladung erreicht, leuchtet das Symbol durchgehend grün. Die Pulsuhr ist dann gewappnet für maximal 6 Stunden Dauereinsatz, was im Grunde ausreichen sollte. Die recht lange Ladezeit könnte allerdings problematisch sein, wenn man nicht rechtzeitig vor dem Gig daran denkt. Also, den Soundbrenner immer vorsichtshalber über Nacht aufladen.

Die Ladestation haftet per Magnet am Metronom

Die Ladestation haftet per Magnet am Metronom

Das Soundbrenner Pulse Metronom funktioniert standalone, also auch ohne die Kopplung zum Smartphone. Dazu muss der weiße Außenring mindestens um eine Vierteldrehung bewegt werden. Danach tippt man mit zwei Fingern auf die Oberfläche und erste Klopfzeichen machen sich bemerkbar. Möchte man das Tempo ändern (alles zwischen 20 und 400 Beats pro Minute ist möglich), gibt es zum einen den weißen Außenring, der sich rechts herum zum Steigern und links herum zum Reduzieren des Tempos drehen lässt. Die andere Möglichkeit besteht im „Tappen“ des Tempos. Hierzu klopft man mindestens dreimal mit zwei Fingern in gewünschter Geschwindigkeit auf die Oberfläche, das Soundbrenner Pulse Metronom übernimmt nun sofort das neu gewählte Tempo. Zum Ausschalten drückt man zwei Finger auf die Oberfläche.

Per Mini USB wird der Akku aufgeladen und arbeitet bis zu 6 Stunden

Per Mini USB-Port wird der Akku aufgeladen und arbeitet bis zu 6 Stunden

Die Apps

So richtig legt das Soundbrenner Pulse Metronom erst in Zusammenarbeit mit der Soundbrenner App für iOS oder Android los. Kompatible iOS-Geräte sind iPhone 4S, ab iPad 3, iPad Mini und neuer. Die meisten Android Geräte ab Baujahr 2011 werden ebenfalls unterstützt. Diese App verursacht keine Zusatzkosten und funktioniert nach erfolgreichem Kopplungsvorgang mit dem Smartphone optimal. In der App findet man sich schnell zurecht. Virtueller Temporegler, Tap-Funktion, Notenwert und verschiedene Takteinteilungen (Subdivisions) sind ebenso möglich, wie die einzelnen Beats mit unterschiedlichen Sounds zu belegen. Die Einzelschläge des jeweiligen Taktes können dynamisch in drei Lautstärkestufen gestaltet werden. Durch einfaches Antippen erhöht sich der Wert um jeweils einen Balken. Sind die drei Balken erreicht, beginnt man wieder bei Lautstärke 0. Dazu lässt sich einstellen, ob das Display bei jeder eins aufblitzt oder sogar der Handyblitz mit ausgelöst wird.

Die "Eins" leuchtet auf, hier im Screenshot gut zu sehen.

Die „Eins“ leuchtet auf, hier im Screenshot gut zu sehen

Durch die dynamisch einstellbaren Subdivisions (Einteilungen im Takt) lassen sich komplette Grooves erstellen, also ganz was anderes als das gewohnte Click, click, click. Die selber gestalteten Rhythmen lassen sich innerhalb der App speichern. So ließe sich eine eigene Playlist erstellen, praktisch für den Live-Einsatz. Von Werk ab sind schon einige Presets gespeichert. Schüttelt man das Smartphone, öffnet sich ein Fenster zur Rücksetzung auf die Standardeinstellung. dies muss allerdings bestätigt werden, so dass nichts Unerwartetes passieren kann. Die App ist auch ohne das Soundbrenner Metronom gut einsetzbar.

Unter OSX (ab Version 10.10) lässt sich ebenfalls eine Software installieren, die es ermöglicht, das Pulse Metronom mit einer DAW zu koppeln. Für Studioarbeit eine nette Sache oder auch um live Sequencer-Software einzusetzen, was bei vielen Bands Standard ist.

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Die Bedienung erfolgt durch antippen mit zwei Fingern

Die Bedienung erfolgt durch Antippen mit zwei Fingern (Tapping-Funktion) oder durch Drehen des weißen Ringes. Auf beide Arten lässt sich das Tempo auch ohne die App anpassen

Anwendung

Als Schlagzeuger habe ich mich sehr darauf gefreut, den Soundbrenner Pulse auszuprobieren. Live sowie bei Aufnahmen bin ich es gewohnt, zum Click zu spielen und nehme ihn schon fast nicht mehr wahr. Doch unterbewusst ist das „Geklicke“ allgegenwärtig.

Von daher wäre es doch wirklich eine sehr interessante Möglichkeit, sich von dieser gehörschonenden Methode etwas entlasten zu lassen. Leider muss ich sagen, dass es mir extrem schwer fällt, die Vibration beim Schlagzeugspielen wahrzunehmen. Ganz entscheidend ist die Wahl der Körperstelle für die Anbringung der Pulse Metronoms.

Als Drummer ist man viel in Bewegung, weshalb der Impuls des Soundbrenner kaum mehr zu spüren ist. Am linken Bein angebracht kam ich noch am besten klar, fängt dieses aber auch an sich zum Beispiel im Viertelnoten Abstand zu bewegen, war es hier auch schon wieder vorbei. Ob dieses Problem durch noch stärkere Vibrationen zu lösen ist, kann ich nicht sagen. Die starken physischen Bewegungen beim Schlagzeugspiel sind hier der Knackpunkt.

Allerdings bleibt einem zusätzlich zum Vibrationssignal noch die visuelle Kotrolle. Jeder Beat des Soundbrenner lässt sich einer anderen Farbe zuordnen. Das sieht zwar cool aus, nur wer möchte schon beim Spielen ständig auf das Metronom schauen? Vielleicht ist für diese Arbeitsweise aber auch etwas Erfahrung nötig. Möglicherweise reicht ein gelegentlicher Blick aus dem Augenwinkel. Dazu müsste man sich allerdings schon eine längere Zeit an den Pulsgeber gewöhnen. Die Arbeit mit diesem außergewöhnlichen Metronom schärft auf jeden Fall die Sinne und sensibilisiert die Wahrnehmung.

Für Schlagzeuger schwer wahrnehmbar

Für Schlagzeuger schwer wahrnehmbar. Am Fuß nützt leider auch das Blinklicht nicht, um sich zu orientieren

Dies stimmte mich etwas enttäuscht über das Produkt. Anders sieht es allerdings aus der Perspektive eines nicht so zappeligen Musikers aus. So probierte ich die Vibrationsuhr auch beim Bass- und Keyboardspielen aus. Hier stellten sich sofort wesentlich bessere, zufriedenstellende Ergebnisse ein. Nach einer gewissen Gewöhnungszeit würde ich sicher einen Soundbrenner auch auf der Bühne nutzen. Interessant wäre das mal, mit 5 gekoppelten Pulsmetronomen und einer kompletten Band zu testen. Die Vibration ist deutlich stärker als die eines Handys, laut Hersteller siebenmal so stark. Durch den Präzisionsmotor im Inneren des Soundbrenner Pulse sind absolut präzise Vibrationen möglich. Interessante Einblicke in den inneren Aufbau gibt dieses Produktvideo:

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Forum
  1. Profilbild
    Dahausa

    Nette Idee!
    Mit ner Pebble Smartwatch (wird ja leider nicht mehr hergestellt) und einer Metronome-App lässt sich das aber kostengünstiger in etwas abgespeckter Variante mal ausprobieren. Vorteil der Smartwach ist, dass man die immer bei sich hat.

    • Profilbild
      Chick Sangria

      @Dahausa Da hätte man auch alles in einem Gerät.
      Ob es nämlich noch „einfache Bedienung“ ist, wenn man immer eine App dazu braucht, wage ich zu bezweifeln. Und wieviele iOS-Versionen macht der Hersteller mit? Die üblichen Fragen.
      Bevor man 100 Euro ausgibt, sollte man vielleicht darüber nachdenken, ob es auch mit einem iPhone geht. Spontan findet man die App „Dr Metronome Vibration“. Hat damit jemand Erfahrung?

      • Profilbild
        RoGo541

        @Chick Sangria iPhone bwz. AppleWatch hab ich nicht ausprobiert, da ich keins der beiden hab. Die Android Wear App Metronom macht ihr Ding, dh. gibt durch kurze Buzzers die Viertel an. Vielmehr nicht.
        Ich glaube der große Vorteil der getesteten Soundbrenner-Puls ist seine Teamfähigkeit. Die Wear Metronom-App kann sich weder mit einer DAW synchronisieren, noch mit anderen Wear Metronom-Apps. Also eher für Solokünstler oder zum alleine Üben gedacht. Könnte auch bei der Apple-Watch so sein ..

        • Profilbild
          Chick Sangria

          @RoGo541 DAW-Synchronisation ist sicher ein Plus. Aber ist es nicht auch umständlich, jedesmal ein Gerät zu koppeln? Und wieviel mehr Vibration bringt das Teil als ein Smartphone?

          • Profilbild
            RoGo541

            @Chick Sangria Ich will jetzt nicht zu arg die Lanze für das Soundbrenner-pulse brechen, ich kenne es ja nicht aus eigener Erfahrung. Aber im Bandkontext (ok, Ausnahme Schlagzeuger – siehe Test) macht es meiner Meinung nach eventuell schon Sinn, falls man nicht den Klick im Ohr haben will. Ich stell mir da so Singer-Songwriter oder Unplugged-Geschichten vor. Evt. lässt sich über den DAW-Umweg ja auch zu einem Playback syncen. Mit etwas Phantasie gibt es da sicher einige sinnvolle Anwendungsmöglichkeiten. Für Alleinspieler reicht sicherlich auch die einfache Wear-Lösung aus.

          • Profilbild
            RoGo541

            @Chick Sangria Blöd ist natürlich, dass die DAW-Integration z.Zt. anscheinend nur für den Mac realisiert wurde und nicht auch für Windows.

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