Soundiron Mars
Unter dem Namen MARS veröffentlicht die amerikanische Sound-Schmiede Soundiron einen neuen virtuellen Chor. Fokus der Library ist ein männlicher Chor und ein paar wenige Solisten. Was dahinter steckt und ob man sich die Kosten für einen echten Chor ab sofort sparen kann, soll der folgende Test zeigen.
Überblick
Hervorgegangen ist die Firma Soundiron aus der Trennung des Unternehmens Tonehammer, die in den letzten Jahren mit einigen Sound Librarys teils sehr gut klingende Produkte auf den Markt gebracht haben. Nach der Auflösung der Firma spaltete sich das Entwicklerteam in die beiden Firmen 8dio und eben Soundiron.
Die Chor Library umfasst nach der Installation knapp 20 GB an Daten – eine ganze Menge Holz für einen einzelnen Chor. Die Datenmenge kommt aber natürlich nicht von ungefähr. Etliche Features wie Legato Phrasen, Marcato oder Poly Sustain weisen daraufhin, dass man eine Vielzahl von Samples zum Abfeuern bereit, ab sofort unter seinen Fingern hat. Hauptfokus der Library ist ein 30-köpfiger Männerchor, der sprachlich sowohl Latein als auch Slavonisch (russische Liturgiesprache) beherrscht. Zusätzlich verfügt die Library noch über Samples dreier Solisten (ein Bass und zwei Tenöre), die ebenfalls mit vielfältigen Artikulationen aufgenommen wurden.
Technisch basiert MARS auf Kontakt von Native Instruments. Voraussetzung ist Version 4. Allerdings funktioniert die Library entgegen vieler anderer Sound Librarys nicht mit dem frei erhältlichen Kontakt Player – eine Vollversion ist auf alle Fälle Voraussetzung.
Sound
Insgesamt 16.000 Samples sollen dafür sorgen, den männlichen Chor so realistisch wie möglich klingen zu lassen. Alle Aufnahmen liegen im Format 24bit / 48 kHz vor. Insgesamt klingen die einzelnen Samples sehr hochwertig, aber erst das Zusammenspiel vieler Samples macht natürlich den Klang aus. Doch hier zunächst ein Überblick der einzelnen Patches.
Choral Effects
In diesem ersten Ordner befinden sich allerhand Spezialsounds wie Body Percussion, Clusters, gesangliche Aufwärmübungen des Chores, Geschrei etc. Insgesamt eine schöne Sammlung mit seltenen Sounds. Diese braucht man sicherlich nicht jeden Tag, aber die Filmmusiker unter den Lesern wissen, dass man genau dann einen schreienden Chor braucht, wenn man ihn eben nicht zur Hand hat. Von daher eine schöne Zugabe zu den eigentlichen Sounds.