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Test: Source Audio ZIO, Effektpedal

Das kleine schwarze für alle Fälle

24. April 2022
Source Audio ZIO

Source Audio ZIO

Das Source Audio ZIO möchte unseren Sound versüßen! So lautet zumindest die Ansage des Herstellers, der in Zusammenarbeit mit dem Pedal-Guru und Inhaber von Shoe Pedals, Christopher Venter, den kleinen schwarzen Treter entwickelt und zur Marktreife gebracht hat. Ein „Always-on-Pedal“ möchte das ZIO sein und bietet uns dafür neben seiner Funktion als Buffer einen Booster, der auf Basis von vier unterschiedlichen Schaltungen mit entsprechend unterschiedlichen Charakteristiken weit mehr bieten soll, als einfach nur die Lautstärke anzuheben. Und das alles voll analog, was für ein Pedal von Source Audio schon etwas Außergewöhnliches ist.

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Source Audio ZIO – Specs & Features

Mit den Maßen von 105 x 60 x 56 mm ist das aus schwarz eloxiertem Aluminium hergestellte Gehäuse des ZIO sehr kompakt ausgefallen, man könnte quasi von der Größe einer Zigarettenschachtel sprechen. Abgesehen von der Netzbuchse an der Stirnseite, wurden die Audioein- und Ausgänge an den Seiten angebracht, dazu zählen eine Eingangsbuchse, ein Hauptausgang sowie ein Line-Out, an dem sich ein weiterer Verstärker oder auch ein Stimmgerät anschließen lassen. Das ZIO arbeitet ab einer Spannung von 9 Volt, jedoch kann man der kleinen Kiste auch bis zu 18 Volt verpassen, um den Headroom maximal zu erhöhen. Das muss vorzugsweise mit einem Netzteil geschehen, denn mit Batterien ist hier kein Ton zu entlocken. Somit gibt es auf der Unterseite auch nichts weiter zu entdecken außer einer extrem glatten Oberfläche, die dem Pedal aber mit den vier im Karton mitgelieferten Gummifüßchen einen sicheren Halt gibt.

Mit im Lieferumfang befindet sich noch eine recht knapp gehaltene deutsche Bedienungsanleitung in Form einer Karte, mit der die Funktionen und Möglichkeiten des ZIO grob erläutert werden. Für weitere Infos steht auf der Website des Herstellers ein mit 13 Seiten deutlich ausführlicheres Handbuch bereit – dort allerdings nur in englischer Sprache.

Vier analoge Schaltkreise im ZIO

Vier Schaltungen bietet der Source Audio ZIO in seinem Innern, wählbar über einen Regler mit der Bezeichnung „Circuit“ auf der rechten oberen Seite des Bedienfelds. Dabei steht JFET für ein lineares und transparentes Signal, wie man es von unverzerrten Röhrenverstärkern her gewohnt ist. Low-Cut räumt den Bassbereich auf und verleiht dem Sound somit ein strafferes Klangbild, während der Modus Studio die Charakteristik des EQs eines Pultec-Mischpults mit seinen umfangreichen und sehr beliebten Cut- und Boost-Funktionen nachbilden soll. Als Vierte im Bunde nimmt sich der Modus E-Plex schließlich die Vorverstärkersektion des legendären Echoplex zur Brust. Die Intensität bzw. die Stärke des Boosters beträgt bis zu 20 dB und wird über den zweiten großen Regler (Output) dem Signal zugefügt.

Direkt unter den beiden Reglern haben zwei Minischalter ihren Platz gefunden. Der rechte bestimmt, ob das ausgehende Signal des Source Audio ZIO am Main-Output zu- oder abgeschaltet werden soll. Der Tuner/Line-Ausgang bleibt davon unbeeinflusst, dort liegt das Signal immer an und kann weitergeleitet und bearbeitet werden. Der linke Schalter ist eine Art Klangregelung, wenn auch auf eine besondere Art. Mit seinen drei Stufen Bright, Medium und Dark emuliert er verschiedene Kabellängen, die sich ja wie wir alle wissen, immer auch auf den Ton bzw. den Frequenzgang auswirken. Ehrlich gesagt wäre mir an dieser Stelle ein Tone-Poti lieber gewesen, denn besonders wirkungsvoll zeigt sich diese Funktion nicht unbedingt. Davon aber gleich mehr im Praxisteil.

Im wahrsten Sinne des Wortes „knackig“ geht es beim Treten auf den Fußschalter zu, bei einem Preis von deutlich über 200,- Euro könnte man an dieser Stelle doch einen Softklicktyp erwarten. Die Betriebsbereitschaft wird durch eine grüne LED signalisiert, deren Leuchtkraft nicht zu stark ausgefallen ist. Somit lässt sich auch im Halbdunkeln die Stellung der Regler und Potis noch gut erkennen.

Source Audio ZIO

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Der Source Audio ZIO in der Praxis

Der ZIO lässt sich sehr flexibel im Signalweg einfügen. Neben dem Einsatz auf dem Pedalboard zur Auffrischung oder finalen Bearbeitung des Klangs kann die schwarze Box genau so gut zwischen Gitarre und dem Verstärker oder im FX-Loop zum „Anfahren“ der Endstufe eingesetzt werden. Abgesehen vom Knacken des Fußschalters nimmt das ZIO ohne Nebengeräusche seine Arbeit auf und wertet den Klang vom ersten Ton an deutlich auf. Tatsächlich ist es so, dass man sich bereits nach wenigen paar Minuten schon an diesen an Tiefe, Druck und Wärme strotzenden Sound so gewöhnt hat, dass man die Kiste am liebsten gar nicht mehr ausschalten möchte.

Dabei bieten alle vier Schaltungen interessante Facetten, angefangen bei der brillanten und glasklaren JFET-Schaltung über die sehr ausgewogen klingende Studio-Schaltung bis hin zum E-Plex-Modus, der dem Signal ungemein viel Sättigung und auch ein wenig charmant klingenden Schmutz hinzufügt. Das Rauschspektrum ist genau so hervorragend wie die Dynamik, mit der das ZIO dem Spielgefühl auf die Sprünge hilft.

So witzig die Idee mit der Simulation dreier verschiedener Kabellängen als Tone-Filter auch gemeint ist: Ein echtes Tone-Poti würde hier sicher mehr bewirken. Sicherlich sind Unterschiede im Klang bei der Auswahl über den Tone-Schalter zu bemerken, die bewegen sich aber mehr oder weniger im Bereich der Nuancen. Ein beherzt zugreifender Tone-Regler würde die Klangvielfalt aber deutlich mehr bereichern.

Source Audio ZIO Klangbeispiele

Für die folgenden Klangbeispiele habe ich den Source Audio ZIO zwischen meine Music Man Silhouette Special und einen Orange 15 Terror Amp verkabelt. Der Orange war verbunden mit einer 1×12″ Celestion Vintage 30 Box, vor der ein AKG C3000 Mikrofon platziert wurde. Bei allen Tracks habe ich zuerst ein Lick ohne und dann mit aktiviertem ZIO eingespielt.

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Fazit

Der Source Audio ZIO bietet mit seinen vier analogen Schaltungen ein flexibles Klangbild und eine beeindruckende Dynamik, auf die man schon nach wenigen Minuten im eigenen Setup nur ungern verzichten möchte. Neben den guten Rauschwerten gefällt „das kleine Schwarze“ weiterhin durch seine robuste Verarbeitung sowie die hohe Qualität der verwendeten Schalter und Regler. Als einziges Manko erscheint mir der Tone-Schalter, an dessen Stelle sich ein echtes Tone-Poti sicher besser gemacht hätte.

Plus

  • Klang
  • Rauschwerte
  • sehr kompaktes Format
  • robuste Verarbeitung

Minus

  • Tone-Funktion nicht besonders effektiv

Preis

  • 239,- Euro
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