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Test: Spectrasonics Stylus RMX – Time Designer

(ID: 2304)

Time Designer

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Kernstück des Updates ist der Time Designer. Hierfür findet sich eine komplett neue Sektion im Plug-in, die über den Button “TIME” aufgerufen wird. Wollte man bislang einen Stylus-Loop variieren, gab es nur zwei Möglichkeiten. Entweder man arrangiert die einzelnen Slices eines Loops im Editor des Sequenzers, was meist mit einem gewissen Arbeitsaufwand verbunden ist, oder man setzt das Kreativtool Chaos Designer in Gang, welches seinem Namen entsprechend zufällige und oft maschinell wirkende Variationen eines Loops erzeugt. Der Time Designer setzt genau zwischen diesen beiden Punkten an, denn hiermit lässt sich ein Loop sehr schnell und nach musikalisch sinnvollen Regeln verändern.

Die obere Zeile im Grid-Fenster zeigt die Ausgangspositionen der Slices, die untere nach der Bearbeitung

Die obere Zeile im Grid-Fenster zeigt die Ausgangspositionen der Slices, die untere nach der Bearbeitung

Pattern Modify

Diese Abteilung besitzt nur zwei Parameter. Variation erzeugt bis zu sieben Abwandlungen eines Loops, die mit A bis H betitelt sind, wobei A der Original-Loop ist. Mehr erfährt man nicht, hier muss man einfach hinhören. Da Stylus RMX nur die Slices, nicht aber die tatsächlichen Sounds eines Loops kennt, sind konkrete Angaben natürlich nicht möglich. Jedenfalls liefert Variation neben alternativen Versionen mitunter auch gute Breaks, man muss nur B bis H durchprobieren, wobei einige Taktarten weniger Variationen haben.

Die zweite Funktion ist eindeutiger, hiermit wird die Taktart umgestellt. Standardmäßig haben Drumloops zwar in 98,753% aller Fälle den altehrwürdigen 4/4-Tanztakt, aber für Balladen, Jazz- und Rocksongs oder Motown-Coverversionen braucht man doch schon gerne mal 6/8, 7/8 oder 5/4. Darüber hinaus werden auch alle anderen mathematischen Taktmaße von 2/4 bis 13/8 angeboten. Bei der Umwandlung werden nicht einfach nur ein paar Noten eines 4/4-Loops abgeschnitten bzw. drangeklebt, sondern durchweg brauchbare Varianten generiert. Übrigens lohnt es sich insbesondere nach dem Ändern der Taktart die Variationen zu probieren. Wenn ein dominanter Klang/Step zu sehr in den Vordergrund gerückt ist, findet sich hier in der Regel eine ruhigere Version. Die gewählte Taktart kann übrigens ebenso wie andere Time Designer-Einstellung beibehalten werden, während man die Library nach weiteren Loops durchsucht.

Hat man einen Song mit Taktartwechsel, braucht man nur die entsprechenden Varianten zu erzeugen und die MIDI-Files nacheinander per Drag-and-Drop in den Sequenzer zu ziehen. Einem Remixauftrag für Dave Brubecks “Blue Rondo à la Turk” kann man gelassen entgegensehen.

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Groove Lock

Der Name deutet es an, in diese Sektion wird der Beat einem bestimmten Groove-Muster angepasst. Bekanntermaßen tragen alle Drumloops ihr eigens Feeling in sich, vom ausgeprägten Shuffle bis hin zum filigranen Microtiming. Das gilt in erster Linie zwar für handgetrommelte Beats, aber auch für Maschinenrhythmen mit spezifischen Swing-Settings.

In der Groove Lock-Sektion lässt sich zunächst ein Grid Lock einstellen, an dem ein Loop ausgerichtet werden kann. Von 1/1 bis 1/64 Noten, inklusive Triolen, können Beats mittels eines Schiebereglers anteilig angenähert (Tight) oder auch entfernt (Loose) werden. Ein gerader 16tel Beat lässt sich über das 1/12 Grid zu einem triolischen Beat abwandeln oder mit dem Swing-Regler dosiert shufflen.

Der Time Designer bietet eine große Auswahl an Groove Templates

Der Time Designer bietet eine große Auswahl an Groove Templates

Anstelle der Standard-Grid Locks können erweiterte Groovemuster verwendet werden. Das Menü bietet drei Abteilungen an Templates: Feel, eine große Auswahl an typischen, rhythmischen “Grundstimmungen” von Funk, Jazz Swing, Latin usw., zwölf Logic-Templates und schließlich akribisch aufgelistete Shuffles der beliebten Drummaschinen TR909, MPC und SP1200. Egal ob man nun einem Rock-Beat einen Jazz-Swing, einem geraden Rhythmus den typischen MPC-Shuffle oder irgendeine andere Querverbindung verpasst, über diese Operation können alle Loops an ein bestimmtes Muster angepasst werden.
Von diesem Gedanken abgeleitet kommt die wohl wichtigste Funktion von Groove Lock zum Zuge. Es können nämlich nicht nur die Templates als Master-Groove genutzt werden, sondern natürlich auch alle Loops der Library als Referenz dienen. Ist z.B. in Kanal 1 der Haupt-Loop geladen, lassen sich die anderen Kanäle direkt daran anpassen. Wie oft hatte man schon Loops zusammengesucht, die wegen leichter Groove-Unterschiede nicht 100%ig passten. Ein aufwendiges manuelles Anpassen im DAW-Editor ist von nun an nicht mehr nötig. Der Time Designer spart dem Anwender hier viel Zeit und erweitert die Einsatzmöglichkeiten der Library immens. Zu guter Letzt ist auch noch ein Import von MIDI-Files möglich, um die Beats etwa einer von Hand eingespielte Sequenz anzupassen.

Natural ist eine wichtige Funktion, wenn grobere Grid-Auflösungen auf einen detaillierteren Beat anwendet werden, z.B. ein gerader 16tel Grid auf einen locker gespielten Beat mit vereinzelten 32tel Noten. In diesem Fall würden die 32tel mit dem Tight-Regler einfach weggeschoben werden. Mit Natural bleiben die 32tel Noten erhalten und nur die 16tel werden entsprechend der Einstellung stärker an die 16tel Grid Locks herangezogen.

Die Funktion Simplify gehört eigentlich in die Pattern Modifiy-Sektion. Die Arbeitsweise ist denkbar einfach: Je weiter man den Regler bewegt, umso stärker wird ein Beat vereinfacht, sprich ausgedünnt. Speziell bei hektischen Grooves bietet sich das an. Allerdings hängt das Ergebnis auch von der Beschaffenheit des Loops ab. Sind die Sound stark verhallt, lang ausklingend oder gibt es Soundartefakte im Hintergrund, entstehen hörbare Lücken im Groove. Bei relativ trockenen Beats oder Percussion-Loops funktioniert Simplify jedoch ausgezeichnet.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Ich bin mir nicht ganz sicher, aber das eigentlich neue in Version 1.8 ist das man nun alle Parameter über die eigene Daw automatisieren kann via Midi Learn. Ein Feature das ich sehr lange vermisst habe bei Stylus RMX und in 1.7 noch nicht implementiert war. Sehr lustige Sachen kann man nun machen.

    • Profilbild
      der jim RED

      Hallo
      Yep, die MIDI-Implementation war der Grund für dieses nachgereichte Update 1.8. Das wurde direkt nach der Omnisphere-Release übernommen. Darüber hinaus gab es nur kleine Bugfixes (meist für spezifische Konstellationen) mit den Unterupdates auf die letzte Version. Näheres dazu auf der Spectrasonics-Website.

      Ciao

  2. Profilbild
    tuonodriver

    Wir Ihr im Fazit schon schreibt ist Stylus RMX ein mächtiges Werkzeug und meine erste Wahl wenns um Drumloops und dergleichen geht!Alleine die Tatsache das man sich nicht „nur“ auf die Spetrasonics eigene Library dank SAGE Converter verlassen muss,wertet das ganze nochmal erheblich auf! Ich finde auch das der Workflow „Fast“ nicht besser sein könnte! Stylus RMX ist ein creativtool ohne gleichen.

    Den einizigen Kritikpunkt den ich habe ist, mit Novations Automap(Pro) funktioniert Stylus irgendwie nicht richtig! Entweder werden die angelernten Paramter garnicht übernommen, oder es werden die falschen bzw. es reagieren gleich 2 Paramter auf einmal! Die Frage ist nun, liegts am Stylus oder an automap?! Habe aber ähnliche Probleme bei Omnisphere auch.

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