Auf den neuesten Stand gebracht
Im Jahr 2012 durfte ich für Amazona.de die Sample Library Albion aus dem Hause Spitfire Audio testen. Die Firma war damals fast nur den Größen aus London und Hollywood bekannt, fertigten sie zu dieser Zeit doch vornehmlich hochpreisige Orchesteraufnahmen an und versorgten das Who is Who der Filmkomponisten mit entsprechendem Soundmaterial. Mittlerweile gehört das Team um Paul Thomson und Christian Henson zu den Big Playern im Sample Library Markt. Der Spitfire Katalog umfasst viele unterschiedliche Librarys und Instrumente, wobei die Orchestersounds weiterhin einen Großteil des Repertoires ausmachen. Nun hat das Team aus London die Library Albion One vorgestellt und die schauen und hören wir uns mal genauer an.
Aufbau
Wie eingangs bereits erwähnt, kennt man den Namen Albion bei Spitfire Audio schon viele Jahre. Immerhin handelte es sich um die erste öffentliche Orchester Library, die den Weg der Firma maßgeblich bestimmte. Der Anklang war damals sehr groß, so dass die Herren Thomson und Henson sich schnell an weiteres Material heranwagten. Als Erweiterung bzw. Vervollständigung zu Albion kamen im Laufe der Jahre die Librarys Loegria, Iceni etc. hinzu, die Johannes Rauner bereits für Amazona.de getestet hat.
Nun folgt also Albion One, die sich wiederum dem Klangkörper eines großen Orchesters widmet. Herzstück ist ein aus 109 Musikern bestehendes Orchester, das – wie bei Spitfire Audio üblich – in den Air Studios aufgezeichnet wurde.
Wer im Besitz von Albion 1 ist, wird sich sofort bei Albion One zurecht finden. Gleich geblieben ist nämlich die Aufteilung in die vier großen Ordner Albion One Orchestra, Brunel Loops, Darwin Percussion Ensemble und Stephenson’s Steam Band. Neu ist lediglich der Ordner Albion Legacy, der die Original Library Albion aus dem Jahr 2011 inklusive aller danach veröffentlichten Updates enthält.
Auch die Aufteilung innerhalb der Orchester Sektion ist gleich geblieben. So finden sich hier wieder die großen Sektionen Brass, Woodwinds und Strings aufgeteilt nach High, Mid und Low. Ziel von Albion war stets das schnelle und praxisnahe Arbeiten mit einzelnen Sektionen des Orchesters und nicht mit einzelnen Instrumenten. Diesem Motto bleibt Spitfire Audio auch bei Albion One treu. Vorteil dieser Arbeitsweise ist sicherlich der Zeitfaktor, denn sehr schnell und unkompliziert kann man mit Albion musikalische Themen orchestrieren und mit etwas Übung extrem gut klingen lassen. Der Nachteil liegt auf der Hand, man hat als Komponist nur eingeschränkten Zugang zur Orchestrierung und das Arrangement klingt mit wenigen Einzelspuren schon wie das größte Orchester Hollywoods. Big und Epic geht damit also super, fein und leicht eher weniger.