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Test: SPL Crimson, Audiointerface und Monitor-Controller

(ID: 76940)

SPL Crimson Front

Insgesamt gibt sich der SPL Crimson sehr aufgeräumt. 16 hinterleuchtete Druckknöpfe und 8 Drehregler verwalten die gesamten Prozesse des Gerätes. Zum einen haben wir 2 unabhängige Mikrofonregler (+7 bis +60 dB), welche die jeweiligen SPL Mikrofonvorverstärker in diskreter Technik steuern. Die gleichen Vorverstärker befinden sich übrigens auch in der Gainstation, wie überhaupt das gesamte Innenleben des SPL Crimson aus Schaltungen besteht, die bereits seit Jahren in anderen SPL Produkten ihren Dienst verrichten. Die Regler sind angenehm schwergängig und laufen nicht Gefahr, versehentlich in ihrem Regelweg verstellt zu werden. 2 identische Regler für hochohmige Signale (-6 bis +31 dB) befinden sich unterhalb der Mikrofonregler.

Rechtsseitig befindet sich 2 unabhängige Kopfhörerregler mit einem Blendreglers, der zwischen den anliegenden analogen Eingängen und den DAWs bzw. anderen Sources überblendet. Den Abschluss bietet ein übergroßer Volumeregler, der wie alle anderen Regler ebenfalls in dunklem, mattem Aluminium ausgeführt wurde. In Sachen LED-Ketten hat man sich auf das Nötigste beschränkt. In Sachen Eingangspegel verwalten lediglich 4x 3 LEDs die Bereiche Signal (-42 dB), -6 dB und Overload. Rechts daneben lässt sich der Signalfluß mit dem Rechner über Host (orange), MIDI (grün) und Power (rot) verfolgen.

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Um Kondensator-Mikrofone mit dem SPL Crimson in den Arbeitsprozess zu integrieren, lassen sich die handelsüblichen 48V Phantomspeisung auf den Signalweg legen. Zudem regelt ein Highpass bei 75 Hz mit 6 dB pro Oktave die nötige Trittschallsicherheit. Die eigentliche Stärke des SPL Crimson liegt in der Mitte des Controlpanels. Hier lassen sich nahezu alle anliegenden oder abgehenden Signale an- und ausschalten, was eine ungemeine Flexibilität ermöglicht. Zudem kann man das Produkt wie einen Monitor-Controller nutzen, da durch die Stereoeingänge im Miniklinken-, Cinch- und Lineformat zusätzliche Abhörsektionen generieren lassen, die jedoch nicht über USB zum Rechner gelangen, sondern lediglich dem Monitoring dienen.

Über 4 Minischalter auf der Unterseite des Gerätes lassen sich zusätzlich der anliegenden Pegel der Cinch- und Miniklinkensignale variieren, der werksseitig auf 15 dB (für Miniklinke, Boost für iPhones etc.) und +7.8 dBu (Cinch zur Anpassung von -10dBV auf 0dBu) nivelliert wurde. Aufgrund der genannten Features lässt sich der SPL Crimson auch ohne Rechner als reiner Controller betreiben, oder aber man schließt sein iPad/iPhone mittels passender Adapter an die frei gewordene USB-Buchse an.

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Praxis

Wer die überragende Qualität der bisherigen SPL Produkte und die damit verbundenen Abgabepreise des Unternehmens kennt, wird verstehen, dass der SPL Crimson firmenintern gerne auch mal schmunzelnd als „Billigprodukt“ bezeichnet wird. In der Tat gibt es einige Details wie das externe Netzteil, fehlender Netzschalter oder die vergleichsweise einfachen Druckknöpfe, bei denen bewusst die Kostenschraube angezogen wurde, um auch dem Budget-orientierten Kunden ein Produkt aus der SPL Schmiede zukommen zu lassen. Was jedoch keineswegs zurück gefahren wurde, ist die Audioqualität des Produktes.

Aufgrund der hohen Qualität der relevanten Bauteile muss man auch dieses Mal dem SPL Produkt eine exzellente Audioqualität bescheinigen. Erwartungsgemäß gibt es keinerlei Pegelsprünge in den Regelwegen, alle Potentiometer arbeiten ohne jegliche Störgeräusche und der erreichte Headroom nebst Grundklang der diskreten Vorverstärker ist vorbildlich. Zudem werden alle anliegenden Signal latenzfrei geroutet und sorgen für timingfestes Arbeiten.

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Forum
  1. Profilbild
    ukm

    Ebenfalls danke für den Test. Ich hätte allerdings auch gern gewusst, wie es sich am PC verhält (Win7 64bit). Gibt es dazu eventuell noch eine Einschätzung?
    Weiterhin interessiert mich die Sache mit der MIDI-Hardware des ominösen Drittanbieters. Könnte das evtl. sogar einer der führenden Hersteller sein? Welche Probleme treten da auf?
    Was die Einstellung der Samplerate betrifft, ist mir Folgendes noch unklar:
    Bei allen Audio-Interfacs, die ich besitze, wird die Samplerate in der Control-Software des Interfaces eingestellt und die DAW übernimmt dann diese Einstellungen. Das Crimson besitzt aber keine derartige Software. Heißt das jetzt, ich kann in der DAW die Samplerate einstellen, und das wird dann vom Crimson übernommen? Funktioniert das mit allen bekannten DAWs?
    Im Voraus vielen Dank für Eure Bemühungen.

    • Profilbild
      Tyrell RED

      @ukm Hi UKM, da ich den MAC-Test gemacht habe, hier kurz eine Antwort. Der Drittanbieter war nicht ominös, wir wollten nur keine Werbung dafür machen. Es war einmal MOTU Midi-Express und einmal Emagic AMT8 (da die auch noch sehr stark im Umlauf sind und an sich reibungslos funktionieren). Auf die Win-Frage antwortet sicher Axel. :-)

      • Profilbild
        ukm

        @Tyrell Die Zusammenarbeit mit externen MIDI-Interfaces hatte ich jetzt noch gar nicht in Betracht gezogen. Mich hätte aber einmal interessiert, wie sich das Crimson-eigene MIDI-Interface jetzt verhält, nachdem es wohl ein Hardware-Upgrade diesbezüglich gegeben hat.

    • Profilbild
      Axel Ritt RED

      @ukm Hallo UKM, ich selber habe den Test auch nur mit einem Mac gemacht, daher kann ich dir leider keine fachliche Antwort bzgl. der WIN Performance mache.

      Bzgl. der Samplerate dürftest du bzgl. der Übernahme durch den Crimson richtig liegen, ob dies aber bei allen auf dem Markt befindlichen DAWs der Fall ist, kann ich hier nicht abschließend beurteilen. Im Normalfall dürfte aber alles reibungslos funktionieren.

      Im Zweifelsfall bei Treiberfragen / Aktualisierungen immer kurz bei SPL direkt nachfragen, die Jungs sind sehr kontaktfreudig und helfen dir bei Supportfragen gerne weiter.

      • Profilbild
        ukm

        @Axel Ritt Ich bin immer noch etwas skeptisch. Bei analoger Hardware reicht es oft aus, wenn man hört, wie es klingt, evtl. weiß, welche Komponenten verbaut sind und wie ergonomisch es sich bedienen lässt und sich ansonsten auf die Reputation des Herstellers verlässt. Das klappte mal ganz gut; Qualität sprich sich herum.
        Sobald digitale Komponenten ins Spiel kommen, sind verlässliche Messergebnisse manchmal auch recht nützlich. War da nicht noch eine Ungereimtheit mit den tatsächlichen und den in der DAW angezeigten Latenzwerten? Wie sind denn nun die „tatsächlichen“?

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Ich bin begeistert vom Crimson. Die einzigen zwei Dinge, die mich etwas stören, sind:
    1. man kann das Volumen nicht komplett herunter regeln – ein leises Signal bleibt stets hörbar
    2. im unteren Viertel des Volumenreglers, wird das Signal links schneller leise, als rechts

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      Begeistert über ein Gerät, dass quasi zwei KO-Punkte mit sich bringt.
      Oder biast du da überpingelig?

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        Vermutlich bin ich pingelig. ;) Wobei ich sagen muss, dass mich das wirklich immer wieder stört. Es hindert mich nicht daran, den Crimson ansonsten zu geniessen, aber es stört mich – muss ich zugeben. SPL hat mir auf Rückfrage wie folgt geantwortet:
        „Die Volume-Potis blenden nicht ganz nach null aus, was auch mit der Monitor Mix-Regelung zusammenhängt und der zusätzlichen Verstärkung von +7dB auf dem Volume-Regler. Die Regelbandbreite ist bei jedem analogen Poti beschränkt. Wir haben uns für mehr Luft nach oben entschieden, da man auch einfach das Quellsignal abschalten kann, was einem Mute entspricht.“

        Mir gefällt der Crimson ansonsten aber wie gesagt so gut (Verarbeitung, Klang), dass ich über die beiden Kritikpunkte halt hinweg sehe.

        • Profilbild
          Tyrell RED

          Klingt doch irgendwie plausibel. Übrigens, wenn du den DIM Schalter drückst, sollten die letzten dB auch noch gekillt werden.

  3. Profilbild
    ukm

    So, ich habe den (oder das) Crimson (je nach dem, ob man sich auf Monitor-Controller oder Audio-Interface bezieht) nochmal gekauft.
    Nach den ersten Tests zu urteilen, funktioniert jetzt alles einwandfrei. In der Eigenschaft als Monitor-Controller ist der Crimson wesentlich geradliniger zu bedienen als das MPatch-4M, das ich vorher hatte. Da ist SPL wirklich ein sehr gutes Konzept gelungen. In der Zusammenarbeit mit Studio One v2 unter Win7 64bit habe ich noch keine Probleme festgestellt. Die Einstellung der Samplerate z. B. erfolgt in den Songeinstellungen von Studio One, und im ASIO Panel des Crimson kann man erkennen, dass die Änderungen umgesetzt wurden – sehr gut gelöst. Man muss also zumindest aus diesem Grund das ASIO Panel noch nicht einmal öffnen, wenn alles reibungslos funktioniert. Falls jemand fragt, wie es klingt – messtechnische Aussagen habe ich nicht, ich würde nach dem ersten Eindruck sagen, wenn der Input gut ist, dann klingt es auch gut. Mit Latenzwertvergleichen habe ich mich auch noch nicht beschäftigt. Wenn da nichts passiert, was mich während der Arbeit stört oder zu ärgerlichen Nebeneffekten führt, werde ich das wohl auch nicht tun.

  4. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Hallo,

    Ist es normal das man über die Speaker ein Umschaltgeräusch (Knacken) beim switchen zwischen den A/B Monitor-Ausgängen hört?
    Das knacken hört man auch über den Kopfhörer und verstärkt sich auch wenn man den Master-Poti aufdreht.

  5. Profilbild
    MrMeloD

    Danke für den Test!

    Weißt Du wie die Wandler deiner Meinung nach im Vergleich zu anderen Desktop Interfaces klingen (zB.: Focusrite Forte, Apogee Duet, o. ä.)? VG Fabian

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