Schon auf den ersten Blick erkennt man, dass das Gerät nicht in die normale Rubrik „Kopfhörerverstärker“ fällt, zu viele Schalter und Regler gestatten die Möglichkeit der Klangformung, ganz im Gegensatz zu den zumeist spartanisch ausgestatteten „normalen“ Kopfhörer-Verstärkern.
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Frontseitig empfängt uns ein überproportional großer Volume-Regler für den Kopfhörer. Ein Crossfeed-Regler, welcher sich über sechs Stufen regeln lässt, ermöglicht pegelbezogen die frequenzabhängige Simulation des Übersprechens beider Kanäle. Die Veränderung des Wertes ist in etwa mit der Änderung der Raumgröße bei gleichgebliebener Lautsprecheraufstellung zu vergleichen.
Mit dem Regler Speaker Angle stellt man laufzeitbezogen die frequenzabhängige Simulation der Stereo-Basisbreite ein. Hierbei kann ein Winkel von 15-75 Grad eingestellt werden. Mit dem Center Level Regler regelt man die Intensität der Mittensignale in Bezug zur Crossfeed- und Speaker Angle-Reglung des Stereosignals.
Bei der normalen Hörerfahrung über Kopfhörer ist das Mittensignal (Phantom-Mitte) eher leiser als die Seitensignale, die durch den Super-Stereo-Effekt lauter erscheinen. Die durch Crossfeed- und Speaker Angle Verengung der Basisbreite kann zu einer Intensivierung der Phantom-Mitte führen, welche sich über diesen Regler sehr fein zurücknehmen lässt.
Über zwei Kippschalter lassen sich die Kombination Crossfeed / Speaker Angle und Center Level deaktivieren, so dass man einen guten A/B-Vergleich zu einem regulären Headphoneamp hat.
Zwei große VU-Meter bieten den optischen Blickfang des Phonitors. Der Anzeigebereich reicht von -20 dB bis +5 dB. Bei Bedarf kann die Empfindlichkeit um 6 dB herabgesetzt werden, so dass der Anzeigebereich bis +11 dB reicht. Neben Zeigern verfügen die „Bullaugen“ noch über eine Signal-LED, welche das Anliegen eines Signals oberhalb -22 dB anzeigt und eine Overload-LED, welche bei +21 dB ihre Arbeit aufnimmt.
Die VU-Meter können zwischen zwei Betriebsarten, dem VU- und dem Programm-Modus wählen. Im VU-Modus zeigen die Zeiger einen Durchschnittspegel an und agieren mit einer Anstiegszeit von ca. 300 ms. Im Programm-Modus reduziert sich dieser Wert auf ca. 2 ms.
Eingestellt wird die Arbeitsweise der VU-Meter und die Meter-Calibrierung ebenfalls an zwei kleinen Schaltern an der Frontseite. Über einen DIM-Schalter reduziert man die Abhörlautstärke um 20 dB. Diese Funktion wird in der Praxis normalerweise genutzt, um zwischen zwei definierten Lautstärken während des Mischens zu wählen.
Über einen Solo-Schalter kann man bei Bedarf den rechten, respektive linken Kanal einzeln Solo-In-Place abhören. Möchte man den jeweiligen Kanal Solo-To-Center abhören, so muss man die zuständigen Mono-Schalter ebenfalls aktivieren.
Über einen Phasenschalter lässt sich die so wichtige Phasenumkehrschaltung aktivieren, mit der sich jeweils der linke oder rechte Kanal in der Phase drehen lässt. Bei gleichzeitiger Aktivierung der Mono-Schaltung lässt sich zwischen den beiden Audiokanälen eine Differenz bilden. Übrig bleibt, was im Stereobild nur rechts oder links vorhanden ist.
Rückseitig verfügt der Phonitor über XLR-Links/Rechts Ein- und Ausgänge. Das Eingangssignal geht unverändert an die Ausgangsbuchsen, es geht also kein Monitorausgang verloren. Zudem sind ein Ground Lift, ein Spannungswahlschalter und der Kaltgerätestecker vorhanden.
Sehr guter Test. Ich hätte nur nochmal extra rausgestellt, wie „unspektakulär“ der Phonitor beim ersten Hören klingt. Oftmals hört mann dann den Satz „Wää?? Is der Bypass drinnen?“ oder so :)