Nun nimmt der SPL DeS den Platz im Rack ein.
DeS von vorn
Ich bin gespannt, was sich mit dem erweiterten Funktionsumfang anstellen lässt. Als Teststimmen nehme ich aus meinem Großmembran-Vergleichstest zwei Samples her.
Zuerst versuche ich mich an der weiblichen Stimme, die Heidrun eingesungen hat. Hier zuerst das Originalfile:
Female Voice, original
Zunächst setze ich nur das Lowband ein, das ich auf Female geschaltet habe. Das Poti drehe ich mit 8 ziemlich weit auf. Praktisch ist die LED, die mir das Eingreifen des Prozessors anzeigt.
Female Voice, Low Band
Trotz der hohen Einstellung befriedigt mich das Ergebnis noch nicht so ganz, zwar bleibt der Grundklang gut erhalten, das Zischeln könnte aber etwas besser ausgeblendet werden. Das bessert sich mit Zuschalten der zweiten Stufe, dem High Band. Auch hier wähle ich die hohe Einstellung 8 auf der Skala von 0 – 10.
Female Voice, Low + High Band
Damit bin ich nun zufrieden, trotz der hohen Bearbeitungen bleibt das Signal lebendig und das Lispeln, das oft bei zu starkem De-Esser Einsatz hervortritt, unterbleibt hier.
Zum Vergleich habe ich das Soundfile noch mit einem Plug-in, dem Toneboosters De-Esser, bearbeitet. Er wird im Track Essentials Bundle zusammen mit sieben weiteren Plug-ins für insgesamt 19,95 Euro angeboten.
Female Voice, Toneboosters De-Esser
Hier ist tatsächlich eine kleine Veränderung der gesamten Stimme vernehmbar, die nicht mehr ganz so klar und durchsetzungsfähig erscheint. Die Aufgabe De-Essing erledigt das Plug-in allerdings auch gut.
Tolle Geräte, jedoch erschließt sich mir der wahre Sinn des 500er Formates nicht. Da es genauso spezielle Geräte im 19 Zoll Format gibt und dazu gibt es noch ein passendes Netzteil und ein stabiles Gehäuse inklusive, wo bei so machen 500er Teilen gänzlich fehlt. Aber sicher habe ich keine Ahnung. Vielleicht will man sich einfach als besonders hervor tun. Wie zum Beispiel Porsche oder Mercedes.
Nun ja, es gibt einige Vorteile, die für das 500er Format sprechen. Da wäre zunächst der Platbedarf, so sind in einem 10er Rahmen, der etwa 3HE bei 19″ entspricht, eben 10 Einheiten unter zu bringen. Eine kleine 6er Lunchbox, wie ich sie im Fredenstein-Test hatte, lässt sich schicker zum Mobile-Recording mitnehmen als ein 19″ Rack.
Dazu kommt die freie Zusammenstellung der Module in einem Rahmen mit einem Netzteil.
Ich habe eben noch einen Preamp im Test, den es einfach nur noch als System 500 gibt, wenn es also unbedingt der sein soll, bleibt einfach keine Wahl.
Im Falle des TDx hatte ich ja auch geschrieben, da ist es schon mehr als eine Überlegung wert, ob nicht der zweikanalige Transient Designer 2 zum selben Preis die bessere Entscheidung ist.