Mehrere Effekte in einem einzigen Gehäuse - zum günstigen Preis
Wenn ich unterschiedliche Lichteffekte einsetzen möchte, was kann ich da machen? Ich schaffe mir meine Wunscheffekte als einzelne Geräte an oder ich werfe zunächst einen Blick auf die Stairville All FX Bar. Denn das ist eine kompakte all-in-one Lichtbar, die mit Grating-Lasern, UV-Strahlern, Strobe-Arrays und RGBWA-Beam-Strahlern ausgestattet ist. Und das ist doch schon eine Menge an beliebten Effekten. Damit lassen sich wechselnde Beams und Matrixeffekte in bunten Farben, Schwarzlicht, kleine Laser-Shows und weißes Stroboskop-Gewitter erzeugen. Lohnt sich die Anschaffung der Stairville All FX Bar mit ihrem recht günstigen Preis von knapp 220,- Euro? Dieser Testbericht wird es herausfinden.
Inhaltsverzeichnis
Vor mir steht ein längliches Metallgehäuse mit den Abmessungen 760 x 180 x 245 mm (L x B x H – inklusive Standfüßen und Haltebügel). Das Gewicht liegt bei rund 5 kg. Die seitlichen Kanten sind abgerundet, was die längliche Form etwas gefälliger erscheinen lässt. Zum Schutz vor Stößen sind die äußeren Rundungen zudem noch mit Kunststoffmaterial eingefasst.
An der Vorderseite sitzen auf einer Ebene symmetrisch angeordnet sämtliche Austrittsöffnungen. Bis auf die Linsen der Beam-Spots, von denen es schließlich insgesamt drei gibt, und eine als zentrales Element montiert ist. Mit jeweils 70 mm Durchmesser sind die Linsen schon ordentliche Hingucker. Dahinter arbeiten 192 RGBWA-LEDs mit jeweils 0,12 Watt Leistung. Zwei kleinere Linsen mit rund 32 mm Durchmesser verteilen das Schwarzlicht im Raum (je 3 Watt UV-LEDs). Links und rechst an den äußeren Rändern der FX-Bar gibt es an jeder Seite u-förmig angeordnet 18 kaltweiße Stroboskop-LEDs (je 0,5 Watt), daneben befinden sich die zwei Laseraustrittsöffnungen. Als Lasermodule sind Rot mit 100 mW (650 nm) und Grün mit 30 mW (532 nm) verbaut. Die Laserklasse ist 2M. Ein kleiner Infrarotsensor für die Signale der mitgelieferten Fernbedienung vervollständigt die flache Frontseite der Stairville All FX Bar.
Die Laserklasse 2M
Die Klassifizierung der Laserklassen nach DIN EN 60825-1 sagt zum Betrieb von Lasereinrichtungen: Die Klasse 2M liegt in einem Wellenlängenbereich zwischen 400 und 700 nm und hat eine Leistung von 1 Milliwatt oder weniger. Die Laserstrahlung ist ungefährlich, solange diese nicht durch optische Instrumente wie Lupen oder Ferngläser verstärkt wird. Für den Betrieb sind keinerlei Schutzmaßnahmen erforderlich.
Laserklasse 2M bedeutet in diesem Fall auch: Es ist keine Abnahme oder Bestellung eines Laserschutzbeauftragten erforderlich.
Professionelle Power-Twist-Buchsen
Auf der Rückseite sind die Anschlüsse und Bedienelemente untergebracht. Strom bezieht die Stairville All FX Bar im rechten Bereich über die blau gekennzeichnete Power-Twist-Buchse (baugleich mit PowerCon). Das Netzkabel wird natürlich mitgeliefert. Es gibt auch eine weiße Power-Twist-Ausgangsbuchse zur Spannungsversorgung weiterer Geräte, die auf der linken Seite zu finden ist. Entsprechend der Verteilung, Eingänge rechts und Ausgänge links, sitzt der 3-polige DMX Eingang neben dem Netzeingang und der 3-polige DMX-Ausgang neben dem Netzausgang.
Das bekannte Display mit den vier Tasten zur Bedienung direkt am Gerät darf natürlich nicht fehlen. Vier kleine LEDs (DMX, Sound, Auto, Slave) informieren über den gewählten Betriebszustand. Neben dem Display sitzen das Mikrofon für die Musiksteuerung und der Regler für die Empfindlichkeit des integrierten Mikrofons.
Lüftungsschlitze sind auf der Rückseite ebenso zu finden, wie der Zugang zur Sicherung, der nahe dem Netzeingang angeordnet ist. Drei nicht zu übersehende gelbe Aufkleber weisen auf das Thema Laserstrahlung hin.
Wer keine Erfahrung im Umgang mit Lasern hat, wundert sich bestimmt über das kleine Schloss am Gerät und die mitgelieferten Schlüssel beim Zubehör. Das ist eine Sicherheitsmaßnahme. Zur Inbetriebnahme der Laser muss der Schlüssel im Schloss gedreht werden, sonst funktionieren die Laser nicht. Außerdem müssen Laser grundsätzlich während des Betriebs jederzeit schnell abgeschaltet werden können, um Gefahren, zum Beispiel bei Störungen, zu vermeiden – eine zweite Sicherheitsmaßnahme. Der Anschluss mit der Bezeichnung Remote für den separat erhältlichen Not-aus-Schalter ist direkt neben dem Sicherheitsschloss zu finden. Und ohne diesen Schalter funktionieren die Laser ebenfalls nicht. Das sollte grundsätzlich bei Anschaffung von Produkten mit Lasern ebenfalls beachtet werden. Am Ende des Testberichts habe ich einen preiswerten Not-aus-Schalter verlinkt. Zwei Fangseilösen an den äußeren Rändern links und rechts komplettieren die Rückseite.
An der Unterseite sind sechs Gummifüße angebracht, die zum Abstellen der FX-Bar dienen, aber nicht unbedingt für den Betrieb auf dem Fußboden. Ein Hochständerflansch wäre hier natürlich klasse, aber den gibt es leider nicht. Dieses Kombigerät lässt sich zwar stehend betreiben, wie in der Bedienungsanleitung angegeben, aber dazu sollte eine erhöhte Position gewählt werden, sonst kommen die Lichteffekte nicht wirklich gut zur Geltung. Das kann zum Beispiel ein Regal, ein Tisch oder ein anderer geeigneter Standort mit gewisser Höhe sein.
An den zwei schmalen Seitenflächen sitzen die Öffnungen für die aktiven Lüfter. Sie saugen die Luft in das Gehäuse, die dann an den hinteren Austrittsöffnungen herausströmt.
Im Rig oder auf dem Lichtstativ installieren lässt sich die Stairville All FX Bar am schwenkbaren Montagebügel. Er kann mit zwei kräftigen Feststellschrauben in stufenlosen Positionen arretiert werden. So ist es möglich, die FX-Bar für optimalen Einsatz in vertikaler Position auszurichten.
Mit der Fernbedienung ist das ganz einfach
Zur bequemen Bedienung wird eine Infrarot-Fernbedienung mitgeliefert. Damit lassen sich zum Beispiel die Automatik-Funktionen aktivieren oder der Musik gesteuerte Betrieb umschalten. Die Geschwindigkeiten der Programmabläufe können mit der Fernbedienung ebenfalls eingestellt werden.
Durch die zehn vorprogrammierten Shows (Auto- und Musikmodus) bekommt man bereits ein abwechselndes Lichtspektakel geboten, das die Komponenten Strobe-Arrays, Laser mit Grating-Effekt, Beam-Spots und UV-Licht in unterschiedlichen Kombinationen zur Geltung kommen lässt. Für die ersten Testläufe habe ich die Stairville All FX Bar auf ein Sideboard gestellt. Diese erhöhte Position ist bereits ausreichend, um den Raum mit verschiedenen Lichteffekten zu füllen.
Wie bei allen Beleuchtungseffekten wird es aber immer erst dann so richtig cool bei der Lightshow, wenn Dunst oder Nebel im Raum vorhanden sind. Speziell die Grating-Laser entfalten in diesem Umfeld ihre besonderen Qualitäten. Aber auch die Beam-Spots kommen erst dann so richtig gut zur Geltung.
Die beiden aktiven Lüfter sind in stiller Umgebung zwar zu hören, aber schon bei laufender Musik oder dem allgemeinem Geräuschpegel auf einer Party oder beim Auftritt einer Band geht das Geräusch garantiert unter.
Die Stairville All FX Bar spielt mit DMX alle Vorteile aus
Wer den all-in-one Lichteffekt professionell einsetzen möchte oder alle gebotenen Möglichkeiten ausschöpfen will, bindet die FX-Bar bestimmt in ein DMX-Universum ein. Hier ist dann die Auswahl zwischen 2, 5, 8 oder 10 DMX-Kanälen. Natürlich kommen erst im 10-Kanal DMX-Modus alle Qualitäten und Details voll zur Geltung. Dann lassen sich zum Beispiel die zwei Laser getrennt steuern oder mit individuellen Strobe-Effekten versehen. Auch die Rotation mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten in verschiedene Richtungen ist dann möglich. Beams, UV-LEDs und Stroboskope können ebenfalls nach Belieben im 10-Kanal DMX-Modus gesteuert werden.
Für wen sich die Stairville All FX Bar eignet
Den Einsatz der Stairville All FX Bar kann ich mir zwar auch bei einer Band vorstellen, aber noch besser passt die kompakte All-in-one-Lichtbar als prima Allround-Lösung in das Gepäck eines DJs oder eines Beschallers, der für Partystimmung sorgen möchte. Interessant ist sie aber auch für die Festinstallation im Club und natürlich ist sie ein preiswerter Hingucker für den privaten Partyraum. Mehre Effekte in einem Gehäuse, das ist doch eine schlaue Lösung.
Wie schade, dass ein Video oder zumindest Bilder der Effekte fehlen. Gerade bei solch einem Produkt wäre doch ein Testvideo passend.
@TimeTourist Ich hab’s versucht, aber meine Bilder sahen nicht annähernd so aus, wie es in echt war. Von daher habe ich entschieden keins davon
in den Test einzubauen.
@p.ludl Sehr schade – aber die Entscheidung verstehe ich.
Das Gerät scheint baugleich mit der „EUROLITE LED Multi FX Laser Bar“ zu sein.
Ein Video in „Vierfach-Konfiguration“ gibt es hier:
https://www.youtube.com/watch?v=64WGUy-jUyM&t=38s
@Gammalicht Ah – super. Danke für den Link!