Für Gitarristen und Basser hat Cubase auch was Neues unter den spätwinterlichen „Christbaum“ gelegt: das VST-Amp-Rack. Bei der Verstärker und Lautsprecher-Emulation scheiden sich ja sehr die Geister. Die einen lehnen es komplett ab, andere finden das generell gut, wieder welche schwören auf einzelne Modelle. Ich bin „leider“ kein Gitarrist und versuche das mal möglichst „neutral“ zu sehen. Ich finde beide Lösungen (reales wie virtuelles Ampen) reizvoll. Beides produziert einen gewissen Sound. Welcher nun am besten gefällt, ist jedem selbst überlassen. Spielt die neue Cubase On-Board Lösung ganz vorne mit? Lasst es mich so sagen: Ich war positiv überrascht! Die ersten Amp und Box-Simulanten unter Cubase waren von bescheiden bis „ganz nett“, aber „amtlich“ ist etwas anderes. Ich möchte allerdings nicht wissen, wie oft uns so ein „ganz nett“ Sound im Radio als Gitarrensound untergejubelt wird. Kompetenter können das sicher die „Vollblutgitarristen“ beurteilen.
Da wir gerade von Klang sprechen. Wie schon erwähnt, wird der „Brot und Butter“-Sound-Lieferant „Halion One“ in „Pension“ geschickt. Er ist nach wie vor auf der Programm-DVD enthalten und lässt sich selbstverständlich installieren, wird aber nur noch aus Kompatibilitätsgründen gebraucht, denn Halion Sonic SE – so der Name der neuen Soundschleuder, die mit Cubase 6 den Weg auf die Festplatte findet – spielt klaglos die Sounds der Halion One-Ära. Das symphonische Orchester von Steinberg liegt im übrigen als 60 Tage Testversion bei und kann zum verbilligten Preis käuflich erworben werden. So kommt man bei einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis zu einem brauchbaren Orchester. Wer es „ernst“ meint, wird aber nicht um Lösungen wie die Vienna Special Edition (und vergleichbare) herum kommen – wir sprechen dann aber auch über einen anderen Preis! Auch Halion Sonic (der „große Bruder“ des mitgelieferten Software-Romplers) und die SE-Version von „The Grand 3“ liegen ebenfalls als Trail bei – so angelt die Steinberg-Soundschmiede gleich nach neuen Usern, denn die mitgelieferten Trails können online in vollwertige Produkte (mit Hilfe des entsprechenden Lizenzschlüssels für den eLisencer) – gegen einen reduzierten Preis – umgewandelt werden.
Mit Cubase 5 schlug Steinberg unter anderem mit LoopMash als mitgeliefertem VSTi auf. Auf den ersten Blick mag es dem Ein oder Anderen (da nehme ich mich gerne mit ein) sich nicht sofort erschlossen haben. Was die Steinberger da allerdings präsentierten, war für Musiker mit großer Loop-Library bzw. großer Affinität zu Loops (auch selbst gebastelten) eine ganze Menge an kreativem Potential. Für alle, die LoopMash weder aus der freien Wildbahn noch aus der Ferne kennen, möchte ich die Funktionen kurz beschreiben. Mit diesem virtuellen Instrument kann der geneigte Anwender bis zu 8 Loops kreativ miteinander kombinieren, bearbeiten… Dabei fungiert eine Loop als Master. Über Empfindlichkeitsregler lässt sich die Quatität der Mischautomation dieses Plug-ins bestimmen. Diese Funktion genauer zu erklären, ist müßig, das muss man selbst versucht oder gesehen haben! Dieser Remixer bietet noch einen Performance Modus und einen Szenenspeicher, so dass sich dieses VSTi perfekt zur Live-Performance nutzen lässt.
Mit Version 2, reloaded sozusagen, sind noch ein paar Erweiterungen dazu gekommen. Die Szenen-Speicher wurden auf 24 verdoppelt, mehr als 20 neue Effekte (zum Beispiel: Scratches, Stutters und Tape Stops), Drag’n’Drop-Datenaustausch mit GrooveAgent One und weiteren LoopMash-Instanzen und ein neues Rückgängig/Wiederholen-System.
Als sonar-User fand ich den Test sehr interessant. Danke.
Stimmt es eigentlich, dass die Mac Version von Cubase 6 jetzt komplett auf dem cocoa Framework basiert?
@El Blindo Ja gerne :-)
Das mit dem Framework weiß ich nicht, aber es ist so, dass es keine 32-Bit-Version vom Carbon-Framework gibt. So kann es eigentlich nur Cocoa sein. (http://blo.....-64bit.gif )
Ob es VST-Expression (oder ein Äquivalent) bald für Sonar geben wird? Ich kenne ProTools-User die schon mit den „Hufen scharren“ ;-)
Danke für die Info. Wenn das tatsächlich so sein sollte, könnte das bedeuten, dass ich als Blinder mit Cubase und Voiceover arbeiten könnte. Das wäre ja nicht schlecht.
Tja, ob Sonar sowas mal bekommt, weiss ich nicht. Ich könnte mir aber vorstellen, dass nach dem neuen Design von Sonar in Version X1, in der nächsten vielleicht solche Tools integriert werden.
@El Blindo Danke für Dein Feedback.
Ich hoffe, dass ich Dir nicht zu nahe trete: Aber Du bist Blind und arbeitest erfolgreich mit einem Software-Sequencer? Das geht, geht gut? Ich bin ehrlich beeindruckt!
@Florian Scholz Danke. Ach was. Ist doch nichts dabei, danach zu fragen.
Ja ich arbeite als Blinder mit einen Sequenzer und das geht sogar richtig gut. Man muss sich natürlich eine andere Arbeitsweise, als man sie als Sehender hat, angewöhnen. Zum Beispiel kann ich nicht einfach mit der maus auf irgendeine Note klicken, sondern muss mit den Pfeiltasten zu der jeweiligen Note springen. Die Anschlagsstärke kann ich dann z.B. als numerischen Wert eingeben. Es ist manchmal halt ein wenig tricksen. Nur leider funktioniert auf Grund der unwissenheit vieler Hersteller, die Bedienung der meisten Plugins nicht so gut.
Bei den VSL Librarys, musste ich mir z.B. jedes Instrument als FXP abspeichern lassen, damit ich überhaupt an die Sounds kam. Aber sonst funktioniert das Arbeiten mit Sonar ganz gut.
Jetzt hoffe ich, entweder durch die Anpassung von Logic, oder cubase auf den Mac umzusteigen. Nur leider kommt man ja nicht so ohne weiteres an den Support von Steinberg.
„Ich empfehle in diesem Zusammenhang auch mit 32 BIT Float aufzunehmen. Aktuelle Wandler, die 32BIT Float aufnahmeseitig anbieten, gibt es zwar nicht, jedoch vergrößert sich somit der Spielraum für destruktives Editing erheblich.“
Inwiefern ensteht mehr Spielraum für’s Editing ?
Was genau ist damit gemeint ?
Ich nehme nämlich in 44.1KHz / 24 bit auf.
Das ist in einem solchen Kommentarfeld schwer zu erklären… Du hast bei 32BIT Float eine immens große Systemdynamik zur Verfügung. Über/Untersteuerung ist quasi „unmöglich“. Du musst nicht diesen strengen Blick auf Pegel haben – vereinfacht gesagt. Das macht bei den Spuren aber hauptsächlich Sinn, wenn Du DESTRUKTIV bearbeitest. Friedemann Tischmeyer hat das schön in seinen DVDs beschrieben!
Gruß
Florian
Hallo! Wie siehts mit dem Arbeitstempo aus? Hat sich da was getan im Vergleich zur Version 4 ?
Z.B. Öffnen, Schließen, Workflow, Anzahl der Mausclicks während der Benutzung des Mixers.
Danke.
Ich habe die 4er Version schon lange nicht mehr im Einsatz, von daher kann ich nicht richtig vergleichen. Wie ich im Test ja angedeutet habe, kommt es ein wenig auch darauf an, ob man Anfänger oder versierter Cubasianer ist. Anfänger finden die Änderungen bestimmt als Vereinfachung, da manches nicht mehr so versteckt ist. Ich hatte aber niemals ein Problem mit der Menuführung/Arbeitstempo ;-)
Gruß
Florian
Ja, und noch was, wieviel RAM-Speicher wird vom Program (leeres Projekt) benutzt?
Was soll diese Zahl bringen? Ist zu sehr vom jeweiligen System abhängig und erlaubt keine Rückschlüsse! Unter 64-Bit-Systemen ist das kein Thema und eine aktuelle 32-Bit-DAW habe ich derzeit nicht am Start.
Klasse Test!
Ich habe das Update noch nicht gemacht. Von sowas wie Noteexpression habe ich schon seit Jahren geträumt.
Ich werde erst warten ob wirklich ein paar VSTs erscheinen die dieses Format auch wirklich unterstützen.
So wie ich das bei KVR rausgehört habe scheint Urs da aber etwas mit Zebra in der Entwicklung zu haben, was natürlich großartig wäre.
Cheers
Dennis
„Für Gitarristen und Basser hat Cubase auch was Neues unter den spätwinterlichen „Christbaum“ gelegt: das VST-Amp-Rack.“
Hat Cubase 6 tatsächlich einen Bass Amp? Ich meine auf der Musikmesse „nur“ Gitarren-Amp-Simulationen gesehen zu haben. Irre ich mich?
@stringled Sorry, dass ich jetzt erst schreibe! Explizite Bass-Presets/Modelle konnte ich nicht entdecken, aber Du kannst das ja „zweckentfremden“ ;-)
Was ist eigentlich der Unterschied von der Vollversion zur Artist – Version? Vielen Dank für Antworten :)
Hallo Florian,
ich benutze bis jetzt nur Logic pro, möchte nun aber auch mit einer anderen DAW arbeiten. Würdest Du mir lieber Cubase oder Pro Tools empfehlen? Ich weiß, diese Frage kann man schwer beantworten, aber zu was tendierst Du? Vielen Dank und Gruß
Fabian
@Mr. MeloD Kommt sehr stark auf das an, was Du damit tun willst!
Ich persönlich bin eher Cubase-Fan! Es ist einfach einen „Taken“ aktueller :)