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Test: Steinberg D`Cota

Steinberg D`Cota

19. März 2003

Moment mal, das kommt mir aber irgendwie bekannt vor, werden sich einige Synthesizerfreaks wohl schon gedacht haben, als Steinberg ihr neues VST Instruments D´cota im Internet vorgestellt haben.

Und tatsächlich, D´cota ist ein Abkömmling vom VirSyn Tera der deutschen Fa. VirSyn.

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Der VirSyn Tera ist sozusagen die Mutter von D´cota. Den Test zum VirSyn Tera von Andreas Stadelmann könnt ihr hier nachlesen. Der D´cota ist eine Gemeinschaftsentwicklung mit der Firma Steinberg, die dieses Produkt exklusiv vertreibt. Der VirSyn Tera wird weiterhin das Flaggschiff bleiben, welches regelmäßig gepflegt und erweitert werden wird.

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Bei dem VirSyn Tera handelt es sich um ein modulares Synthesizerkonzept, hier hat man die Möglichkeit, die Module frei zu verschalten. D´cota wird als Hybridversion für MAC und PC geliefert. Das Handbuch liegt in drei Sprachen vor (Englisch, Deutsch, Französisch). Die Installation ist wieder einmal so leicht, dass man hier kein Wort darüber zu verlieren braucht. Der neue Steinberg VST Synthesizer beherrscht 3 verschiedene Synthesearten, die da wären:
1. Analoge Synthese mit fester Struktur plus die Möglichkeit von FM und eine Menge an analogen und digitalen Wellenformen.
2. Spektrale Synthese, hier liegen die Wurzeln im VirSyn Tera Spektrummodul. Im D´cota wurde dieses Modul erheblich erweitert und mutierte so zur eigenen Syntheseart. Diese Synthese ist in keinem Hard- oder Softwaresynthesizer zu finden.
3. Wave Synthese, eine Neuentwicklung für den D´cota. Sie besteht im Wesentlichen aus drei unabhängig voneinander einstellbaren Kammfiltern, die von einem komplexen, modulierbaren Formantspektrum angeregt werden. Sehr geeignet für „Plucked Sounds“ und sehr lebendige Klangverläufe mit starkem Resonanzcharakter.

DER ANALOGSYNTHESIZER
Als erste Syntheseart möchte ich die analoge Synthese vorstellen, die wohl am häufigsten von den meisten Usern genutzt werden wird und die sich auch mit den virtuell analogen Synthesizern von Heute messen lassen muss.

Das User Interface von D´cota gestaltet sich sehr übersichtlich und klar gegliedert. Als Rohmaterial stehen 3 Oszillatoren, Noise und Ringmodulation zur Verfügung.

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Die Glidefunkion in D´cota bietet auch eine „Finger“ Betriebsart, die bei anderen Synthesizern oft als Legato Glide oder Fingered Glide bezeichnet wird. Der Arpeggiator lässt Oktavbereiche von 1-8 zu, verschiedene Clockauflösungen, mit denen sich auch Shuffle-Arps erzeugen lassen sowie einen Up-, Down-, Alt- und Random Mode.

OHNE MODULATION NIX LOS!
Die Modulationsverknüpfungen in D´cota erschließen sich nicht auf den ersten Blick, sind aber auf den zweiten Blick sehr gut gelöst. Möchte man z. B. den Cutoff Wert des Filters mit dem LFO 1 modulieren, so klickt man auf das „C“ (Aufruf für die Controllerleiste auf der Computertastatur à bei Cubase SX muss „PlugIns verwenden Tastaturbefehle“ an sein“) und wählt die entsprechende Modulationsquelle (LFO 1) aus folgender Grafik aus:

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Dann klickt man mit der Maus auf das gewünschte Modulationsziel (Cutoff) und zieht für eine positive Modulation die Maus nach oben. Die Modulationsstärke wird durch eine gelbe Einfärbung des Cutoffreglers dargestellt. Zieht man die Maus nach unten, färbt sich die Modulationsstärke blau, was eine negative Modulation zur Folge hat.

Zum Ausgang:

Die letzte Stufe im Signalweg des D´cota ist der 3-fach Effektprozessor. Im Amp/FX Teil kann man drei verschiedene Abtastraten der Samplingfrequenz wählen. Dieses Feature lässt sich als Lo-Fi Effekt verwenden, welches gleichzeitig auch noch den CPU Verbrauch reduziert.

Die drei Effektgeräte in einer Übersicht:

Distortion, Stereo Delay und Chorus. Die Modulationsquellen und die Ausgangsstufe (inkl. Effekte) sind übrigens in allen 3 Synthesearten von D´cota verfügbar.

LASS JUCKEN KUMPEL!
Nun wollen wir uns mal den D´cota Analoggrundsound etwas genauer anhören. Ebenfalls will ich hier die Standardaufgaben für Analogsynthesizer anhand von ein paar Klangbeispielen demonstrieren. (siehe Beispiele unten)

ROHKOST
Hier nun der erste Kritikpunkt. Die Oszillatoren bedienen sich zwar einer Antialiasing Engine, was aber anscheinend zur Folge hat, dass in einigen Oktavlagen die nötigen Obertöne fehlen. Hier ein kleines Beispiel anhand eines rohen Sägezahns. Trotz der MP3 Qualität der Klangbeispiels hört man deutlich, dass bei einigen Noten die gewisse „Knarrzigkeit“ fehlt.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Ich besitze seit einiger Zeit den Steinberg DCota und musste leider feststellen, dass die Sounds im Multimode – selbst wenn man sie einzeln abspeichert – sich nicht mehr laden lassen. Sehr ärgerlich, da ich gerade ein prima kraftwerk-like Soundset in acht(!) Stunden Arbeit zusammengeschustert hatte. Auch kann ich nicht bestätigen, dass der virtuell-analoge Sound einem Hardware-Synth das Wasser reichen kann. Ein ähnlicher Effekt wird lediglich durch den intensiven Einsatz von Tube/Distortion erzielt. Dann aber eben nicht unverzerrt und dadurch auch unsauber. Man muss eben, wie bei den meisten Synths schon noch mit EQ nachregeln um ein relativ gutes Ergebnis zu erzielen. Ich kann den dreckigen Sound ganz gut brauchen, deshalb wird der DCota auch weiter benutzt. Heute habe ich mir das Update bei Steinberg heruntergeladen. Mal sehen, was dabei rauskommt….

  2. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Ich habe jetzt nach dem Update herausgefunden, dass beim DCota die Sounds unbedingt als Bank gespeichert werden müssen, bevor das eigene Projekt der jeweiligen Workstation gesichert wird. Nur dann werden die Sounds im Multimode korrekt gesichert. Die „-“ Bewertung für diesen Bug sollte aus diesem Grund auf „—“ korrigiert werden. Ansonsten muss ich meine harsche Kritik relativieren. Ich kann mittlerweile sogar behaupten, dass er sich hervorragend eignet, um Drum-Sounds zu bauen. Diese klingen tatsächlich wie von einer analogen Drummachine und insbesondere bei Toms und Bassdrums sogar besser als jedes Battery 3 Sample. Allerdings gehört schon eine Menge Fummelarbeit dazu, um gute Ergebnisse zu erzielen. Wem aber ein DCota irgendwo günstig in die Finger fällt, der sollte auf jeden Fall zuschnappen, denn Steinbergs Dinosaurier kann sich klanglich durchaus mit den modernen Plugs von NI, Terratec und Co messen.

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