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Test: Steinberg Dorico Pro 2, Dorico Elements 2, Notationssoftware

Version 2 soll es richten

23. Juli 2018

steinberg dorico pro 2

Endlich geht Dorico in die zweite Runde und wie bei Cubase und WaveLab haben die Hamburger den Namen angepasst: Steinberg Dorico Pro 2. Dorico startete etwas unfertig und erst mit der Version 1.2 kamen die Akkord-Symbole ins Spiel. Mit dem 2.0 Release soll Dorico nun Sibelius , Finale und Kollegen das Fürchten lehren. Klar werfen wir da einen Blick drauf.

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Steinberg Dorico Pro 2 sieht anders aus, als man das von anderen Notationsprogrammen erwarten würde. Die ganze Optik erinnert etwas an WaveLab und Cubase (kein Wunder), auch einige Short-Cuts kommen dem Cubasianer bekannt vor. An manchen Punkten sagt mir die Bedienung deutlich mehr zu als die in Steinberg Cubase oder Nuendo. Alles wirkt sehr intuitiv und frisch. Die mitgelieferten Sounds dürften auch den meisten Mitbewerber weiche Knie machen.

steinberg dorico pro 2

Richtig viel in der Tasche

Nach dem Konsum der üblichen Tutorial-Videos – da hat Steinberg einiges auf die Beine gestellt in den letzten Jahren – fühlt sich der geneigte Nutzer auch gerüstet, um mit Dorico seine Arrangements und Kompositionen zu Papier zu bringen. Der erste Eindruck, alles sei so intuitive, konnte sich da erst mal nicht halten: Zwar wurde bei Dorico alles richtig gemacht, was Finale und Sibelius wilde Flüche aus dem Nutzer herausholt, dafür sind im „Brot-und-Butter“-Bereich noch einige Abstriche zu machen. Bereiche markiert man in Dorico nicht so intuitiv wie bspw. in Sibelius (via Einfach-, Doppel-, Tripple-Click). Auch das Umwandeln notierter Akkorde in Symbole (ein Standard bei den Etablierten) bietet Dorico noch nicht. Das ist für einen echten Musiker kein ernstes Problem, aber es kostet Extra-Zeit.

steinberg dorico pro 2

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Vergleich von Steinberg Dorico Pro 2 mit Sibelius

Warum ausgerechnet ein Vergleich mit Sibelius? Dorico wurde von der Stamm-Crew der Sibelius-Entwickler geschaffen. Vor der Version 8 von Avid Sibelius wurde das Londoner Avid-Büro aufgelöst. Die freigesetzten Entwickler gingen zu Steinberg. Da drängt sich der Vergleich mit Sibelius geradezu auf.

steinberg dorico pro 2

Ein ausgefuchstes Management für Sätze und Partituren

Zunächst ist Sibelius ein sehr gut etabliertes Notensatzprogramm, das fraglos professionelle Ergebnisse liefert. Trotzdem gibt und gab es immer wieder Punkte in diesem Programm, die zur Kritik Anlass booten: Die Begrifflichkeiten sind nicht immer stringent genutzt, manche eingefügten Bilder lassen sich nicht mehr löschen/verschieben, verbalkte Achtel (und Sechzehntel) können nicht immer die Halsrichtung wechseln und der gleichen Dinge mehr. Auch das Einrichten der Partituren ist nicht richtig komfortabel. Die meisten DTP-Programme lösen diese Fragestellung besser und übersichtlicher.

steinberg dorico pro 2

Gut zu erkennen: Es werden einzelne Spieler angelegt, denen dann Instrumente zugewiesen werden. So lassen sich Instrumentenwechsel sehr leicht realisieren und verschieben, toll.

Hier punktet Steinberg Dorico Pro 2. Das Einrichten der Partituren ist erheblich komfortabler. Außerdem kann ein Dorico-Projekt mehrere Partituren beherbergen, die auch unterschiedlich besetzt sind. Klar ist das mit Sibelius auch möglich, aber nicht mit diesem Komfort und dieser Übersichtlichkeit.

steinberg dorico pro 2

Wiedergabe-Modus: Die blauen Balken zeigen die Spiellänge der Noten, die langen darunter die notierte Länge. Sehr ausgefuchst.

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Forum
  1. Profilbild
    McPrell

    Dann wird es doch jetzt Zeit für einen Test der aktuellen Sibelius Version. Der letzte Test hier auf Amazona ist von 2011. Und die Entwickler von Sibelius haben ja all die Jahre nicht geschlafen.
    http://www...../notation/
    Die jüngsten Entwicklungen galten Multi-Edit-Workflows und Cloud Sharing einer sehr spannenden Technologie die seit Jahren von Verlagen genutzt wird um Noten digital zu verkaufen.
    http://www.....ud-sharing

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      ComposerHH

      @McPrell Ich habe Sibelius 15 Jahre lang benutzt und zwar bis in die tiefsten Tiefen – ich habe für großes klassisches Orchester geschrieben….ich habe mich am Schluß tot geärgert. So viele Bugs, die über JAHRE nicht behoben wurden, schlechter Support…einfach nicht mehr tragbar. Anstatt unwichtige Updates, hätte man sich endlich mal an die Behebung der vielen vielen Fehler des Programms machen sollen, die von so vielen Menschen angesprochen wurden und unkommentiert und vor allem über viele Jahre unbeachtet blieben.
      Für Musiker, die das Programm oberflächlich benutzen mag es toll sein. Für Musiker, die tiefer graben, reiht sich eine Entäuschung an die andere und man ärgert sich und ärgert sich, bis man es schließlich in die Tonne wirft….nie wieder Sibelius !

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        ComposerHH

        @ComposerHH ach ja…welche Entwickler denn? Zuerst sind die ‚Erfinder‘ von Sibelius alle zu Steinberg/Dorico abgewandert und dann hat man die übrig gebliebene Entwicklungsabteilung vor 4 oder 5 Jahren komplett gefeuert. Es ging nur noch darum, Geld mit dem Programm zu verdienen und möglichst wenig zu investieren. Selbst Avid hat gemerkt, daß dies eine Sackgasse ist und dann doch wieder billige, notations-software-unerfahrene Programmierer aus bestimmten Staaten (ich möchte nicht ausländerfeindlich rüberkommen) eingestellt.
        schaut mal:
        https://blogs.nmz.de/badblog/2012/07/13/gefahr-fur-sibelius/

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          McPrell

          @ComposerHH Auf einen völlig veralteten Blog-Eintrag vom Sommer 2013 macht keinen Sinn, zu viel hat sich verändert: im Markt, bei Avid, in der Sibelius-Abteilung.

      • Profilbild
        McPrell

        @ComposerHH Auf welchem Sibelius Software-Stand bist bzw. warst Du denn ?
        Seit Juli 2018 sind wieder einige neue Funktionen und Bugfixing implementiert worden.

  2. Profilbild
    ukm

    Ich nutze derzeit Sibelius 7 und Notion 6 und wollte nun auch einmal Dorico Elements 2 testen. Da ist mir doch gleich nach dem Start die Audio Engine gestorben („audio engine died“). Ich habe allerdings den Sample-Content nicht installiert, weil ich den nicht brauche. Das war’s dann wohl.

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