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Test: Steinberg HALion 1.1

Steinberg

21. November 2001

Nach Steinbergs Zwischenupdate 1.01 ist es nun an der Zeit, die Version 1.1 unter die Lupe zu nehmen. Neben Bugfixes und Performance-steigerungen haben auch neue Funktionen Ei nzug erhalten.

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Neue Funktionen

Zunächst möchte ich auf die beiden neuen Features eingehen. Es gibt jetzt eine Import-Funktion für Gigasampler-Sounds, die allerdings gleich das andere Feature nach sich zieht, da HALion mit dem neuen „Mega-Trigg“ seine Stimmarchitektur auf die Funktionen von Gigasampler erweitert.
Wie schon die Sound-Font Import-Funktion, findet sich auch die Gigasampler Import-Funktion unter dem „Select a Device“ Pop-Up auf der Options-Page.

Das zweite neue Feature, den Mega-Trigger, findet man auf der Modulationspage. Der Mega-Trigger erlaubt das Ansteuern von Samples über eine logische AND/OR Verschaltung. Grundlegend erlaubt Mega-Trigg die Ansteuerung von Samples, abhängig von bestimmten Bedingungen. Um den Import von Gigasampler Sounds vollständig zu erfüllen, muss dieses Feature aber auch in HALion vorhanden sein, erlaubt Gigasampler es doch, abhängig von z.B. dem Pedal, andere Samples abzuspielen.

Wie man in der Abbildung erkennen kann, ist die logische Verschaltung zwischen drei Controllern möglich. Somit könnte man in Abhängigkeit vom gedrückten Pedal z.B. mit dem Modulationsrad verschiedene Samples auswählen, die mit dem nächsten Note-On Befehl abgespielt werden.
In der Abbildung erkennt man ein importiertes Giga-Piano mit zwei Sample-Ordnern. Der eine Ordner ist für das Spielen ohne Pedal, der andere wird bei gedrücktem Pedal aktiviert.
Etwas versteckt findet sich der Zugang zur Mega-Trigg-Page, der in der unteren linken Ecke der Mod-/Tune-Page liegt.

HALion unter Logic
Unter Logic finden sich noch einige Bugs oder VST-Inkompatibilitäten, die das Handling von HALion erschweren. So hat der „Full Quality during Export“-Button auf der Options-Page keine Funktion beim Einrechnen in eine Audiospur. Hier sollte man also auf die Stellung des „Quality“-Reglers achten. HALion kann zudem die Samples von Instrumenten nicht lokalisieren, was an der Dateiverwaltung von Logic liegt , da sie anders aufgebaut ist als in Cubase.

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Bazillus´

1. In der Tat, der Glide-Regler, der in der Version 1.01 zwischenzeitlich seinen Dienst versagte, ist in Version 1.1 wieder funktionsfähig. Leider hat es nun den „Fatness“-Knopf erwischt, der nicht mehr reagiert.

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2. Die dynamische Stimmenzuordnung könnte immer noch etwas durchdachter sein; hier hat sich leider noch nichts geändert. HALion schneidet nämlich immer stur die letzten Noten ab, anstatt gehaltenen Noten eine Priorität zuzuweisen. Spielt man nun beispielsweise einen Klang mit längerer Release-Phase im unteren Manualbereich mit langen Noten und im oberen Manualbereich mit 8tel Noten, so werden die gehaltenen Bassnoten einfach abgeschnitten.

3. HALion vergisst oft noch die Pfade der Samples, wenn man ein Programm lädt. Hier hilft es leider auch nicht, das Programm nochmals zu speichern.

4. Wenn PLAY RAW aktiviert ist und man die Stimmenbegrenzung im Mod/Tune auf mehr als 62 setzt, begrenzt HALion die Stimmen nicht mehr. Die Begrenzung erfolgt nur bei 62 Stimmen oder weniger. Im ungünstigsten Falle kann so das System überlastet werden und friert ein.

5. Wenn ich ein Sample lade, das seinen Loop-Punkt genau auf dem letzten Sample hat, bildet HALion keine Schleife, sondern spielt das Sample nur bis zu seinem Ende ab.

6. Wenn man von der Mega-Trigger Page in die Modulationspage zurückwechseln möchte, kommt es häufig zu einem Absturz von HALion. Meistens bleibt Cubase von diesem Absturz nicht verschont. Also immer schön Autosave aktivieren. Diese Auflistung der Bugs soll nicht vollständig sein, ich hoffe aber, dass sie dem Einen oder Anderen eine böse Überraschung oder langes Suchen nach der Ursache ersparen kann.

Performance

HALion 1.1 kann zwar auf meinem System nicht mehr Stimmen erzeugen, aber die Modulationssettings wirken sich nicht mehr so stark auf die Gesamtperformance aus. So sind die in Version 1.0 aufgetretenen Knackgeräusche jetzt nicht mehr vorhanden. Auf meinem Pentium III mit 1 GHz sind nach wie vor, je nach Tagesstimmung von Windows, ungefähr 64 Stimmen mit Filter möglich. Sobald man aber zwei Instanzen von HALion öffnet, reduziert sich die Anzahl der möglichen Stimmen um etwa acht.
Im Vergleich mit dem EXSP24 von Emagic unter Cubase VST ergeben sich kaum Leistungsunterschiede. Auch der EXSP24 konnte mit 64 Stimmen und Filter überzeugen. Es kommt aber auch ein wenig auf den verwendeten Filter an. Ein 12 dB Filter verbraucht etwas weniger Leistung als z.B. ein 24 dB Filter. Bei beiden Tests habe ich ein Sägezahn-Multisample mit einem 12 dB Filter und zwei Hüllkurven benutzt.

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Fazit

Man kann HALion durchaus als „fast ausgereift“ bezeichnen. Ich persönlich störe mich allerdings noch an der Verwaltung der dynamischen Stimmenzuordnung. Freuen würde ich mich auch über kräftigere Filter. Die momentanen Filter klingen zwar nicht schlecht, sind aber ein wenig schwach auf der Brust. Alternative Filter à la Native Instruments oder gar Waldorf würden sich im HALion sicher nicht schlecht machen. Bleibt zu hoffen, dass in der nächsten Version keine Regler ihre Funktion verlieren oder neue Bugs hinzukommen.

Steinberg gab uns den Hinweis, dass wohl die meisten Probleme in einem Update auf 1.11 behoben sein werden, das in ca. 2 Wochen auf den Markt kommt. Wir werden selbstverständlich auch diese Version noch mal auf Herz& Nieren prüfen!

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