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Test: Steinberg, Halion 4.5, Software Sampler

(ID: 508)

Multi-Oszillator Mode

Insgesamt können nun 8 Oszillatoren gleichzeitig aktiviert werden. Dieses Feature erlaubt außerordentlich fette und auch zweifelsohne abstrakte Klangergebnisse. Unter dem Reiter Zone sind die zunächst 3 Oszillator-Sektionen verfügbar. Dort lassen sich die jeweils 16 verfügbaren Wellenformen zuweisen und direkt darunter wird der Multi-Oszillator Mode aktiviert und editiert. Im Edit-Mode können nun dem ausgewählten Hauptoszillator weitere 8 Oszillatoren zugemischt werden. Die mit „No“ bezeichnete Funktion bestimmt die Anzahl der hinzugefügten Oszillatoren. Hier ist es auch möglich Kommazahlen einzugeben. So bedeutet beispielsweise 2.5, dass 2 Oszillatoren mit voller Lautstärke und einer mit halber Lautstärke wiedergegeben wird. Die Wellenformen der maximal acht zusätzlichen Oszillatoren werden von dem Hauptoszillator übernommen, was bedeutet, dass innerhalb einer Sektion auch stets nur eine Wellenform zur Verfügung steht. Vergleichbar ist dieses Feature mit einem erweiterten Unisono. Darüber hinaus können im Edit-Mode der Multi-Oszillatoren noch Detune für die Verstimmung und Stereo-Spread variiert werden. Stereo-Spread bedeutet hier die Veränderung des Stereopanoramas des Multi-Oszillators. Der Wert Null ist ein Monosignal und Wert Einhundert ein Stereosignal.
Insgesamt betrachtet könnte man hier also insgesamt 27 Oszillatoren erklingen lassen. Dazu könnte man noch den Suboszillator, die Ringmodulation und Noise zuschalten. Was dabei herauskommt, kann ich nur als gewaltig, ja schon fast als übertrieben beschreiben. Irgendwann hört sich das natürlich nicht mehr gut an, aber als Tester probiert man halt alles aus.
Schade finde ich bislang, dass der Suboszillator immer nur eine Oktave unterhalb der anderen Oszillatoren mitschwingt. Hier wäre eventuell die Auswahl von noch einer Oktave mehr ganz nett.
Dieser der Halion 4.5 Version bescherte Modus ist auf alle Fälle eine Bereicherung beim Sounddesign und schon alleine deshalb lohnt sich das ohnehin kostenlose Update.

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Multi-Oszillator-Mode des HAlion 4.5

Multi-Oszillator-Mode des HAlion 4.5

 

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Time-Stretching und Pitch-Shifting

Kommen wir nun zu einem für Sample-Freudige nicht unwesentlichen Feature. Die in den älteren Versionen mitgelieferte Time-Stretching und Pitch-Shifting Funktion war schon echt gut. Nun hat Steinberg die verbesserten Algorithmen aus Cubase 6 in den Halion 4.5 übernommen.
Dem Anwender stehen hier 2 Modi zur Verfügung, welche optimal auf die Ausgangsbasis des Audiomaterials abgestimmt sind. Der Solo-Mode ist für monophone Instrumente oder Vocals die erste Wahl. Es können hier nicht nur die Abspielgeschwindigkeit, sondern auch Formant Shifting, Grain Size und der Schwellenwert für die Transientenerkennung eingeschaltet werden. Mit dem Music-Mode sollten komplexere Audiodateien bearbeitet werden, wie Drumloops oder Teile aus kompletten Songs.
Das Time-Stretching lässt sich mit der DAW synchronisieren, welches insbesondere bei Drumloops ein feines und vor allem sehr gut funktionierendes Helferlein darstellt. Auch wenn der Hersteller schreibt, dass es nun keine Grenzen bei Tonart oder Tempo mehr gibt, sollte man es aber nicht übertreiben mit der Geschwindigkeitsanpassung.
Bei einem nicht ganz so komplexen 75 BPM Drumloop das Tempo auf 150 BPM zu bringen, ist aber überhaupt kein Problem und funktioniert perfekt. Selbstverständlich geht nicht immer alles direkt auf Anhieb und automatisch. Bei sehr komplexem Audiomaterial muss man auch selbst tätig werden, was sich aber nicht als unlösbare Herausforderung darstellt.
Auch bei Vocals gab es kaum Artefakte und ich bin angenehm überrascht.

Audio-Warp des HAlion 4.5

Audio-Warp des HAlion 4.5

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Stue

    Wie sind Stärken und Schwächen im Vergleich zum Flaggschiff-Sampler Kontakt zu beurteilen? Habe noch keinen Soft-Sampler, da fällt die Auswahl schwer. Beim Halion gefällt mir als Cubase-Nutzer das GUI, bei Kontakt gibt es meiner Meinung nach die wesentlich spannenderen Sounds/Instrumente – neben der Sample-Funktion ein weiteres Auswahlkriterium…

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @Stue Kontakt ist schon lange da wo Halion nie hinkommen wird. Warum wohl wird ein Grossteil der Librarys für Kontakt entwickelt.
      Ich habe noch keine Soundlibrary von Drittanbietern gesehen die für Halion gemacht wurde.

      • Avatar
        AMAZONA Archiv

        Offenbar ein „Kontakt“- und ein „Halion“-Experte. Außer, dass die Library des Halion 1.600 Presets bei 15 GB und die des Kontakt 1.000 Instrumente bei 43 GB umfasst, kannst Du uns sicher die Unterschiede in Bezug auf Features, wie z.B. hier im Test und den Workflow aus Deinen Erfahrungen heraus mitteilen. Danke!

        • Profilbild
          Julia

          Hab Kontakt und HALion, außerdem noch verschiedene andere Sampleplayer. Kontakt ist genauso eine unmusikalische Textwüste mit ein bisschen Grafikshow wie HALion, nur halt anders. Dass eine primitive Zuordnung wie z.B. Vibrato auf Modulationsrad erst auf Seite 254 im Manual beschrieben wird, sagt alles. Da ist HALion noch krasser, total vollgepackt mit Möglichkeiten und um sich die zu erschließen, braucht man seeeehr viel Geduld. Den guten Ruf haben diese Programme meiner Meinung nach nur wegen der ganz passablen Sounds, die mitgeliefert werden. Die Importoptionen sind bei beiden gut, das Handling jedoch sehr gewöhnungsbedürftig. Unter musikerfreundlich verstehe ich was anderes. Die HALion Synthesizer-Engine ist Kontakt aber deutlich überlegen, das Filter eine andere Welt. Brauch ich aber nicht, hab Synths als Hardware.

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Lange bevor Kontakt so richtig ins rollen kam, nutzte ich Halion. Außer der Hardwaresampler von E – MU oder AKAI gab es softwareseitig nicht viel das dem Konkurenz bieten konnte. Das änderte sich schnell als NI seine Instrumente in einem doch sehr günstigen Preis und noch dazu sehr guter Qualität anzubieten begann. So stieg ich auf Kontakt um und bin bis heute uneingeschränkt zufrieden damit. Wenn ich denn noch bedenke was mich heute die Neuversion des Halion kostet und das mit einem Komplettpaket vergleiche, kann mich Steinberg leider nicht überzeugen.

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