HALion Sonic
Seit Steinberg zum Yamaha Konzern gehört, nutzen neue Produkte aus dem Hamburger Softwarehaus die japanische Entwicklungen mit. Für den Kunden kann das nur gut sein, denn Yamaha ist einer der wichtigsten Hersteller von Musikinstrumenten. Dieser Testbericht geht nicht auf alle Einzelheiten der Funktionalität ein, sondern auf die Gesamtfunktionalität. Details können Sie im HALion Sonic Handbuch nachlesen, das Sie auf der Steinberg Homepage finden.
Geschichtsuntericht
Erinnern wir uns, als Steinbergs VST (Virtual Studio Technology) noch in den Kinderschuhen steckte. Die Anzahl an VST-Instrumenten war spärlich gesät und das, was man damals den CPUs an Rechenleistung entlocken konnte, war im Vergleich zu heute ein Witz. Zwar konnte man zu diesem Zeitpunkt schon absehen oder sich zumindest ausmalen, was in Zukunft möglich war. Aber die Musiker mussten sich schon eine Weile gedulden, bis halbwegs professionelle VST-Instrumente wie HALion 1.0, NI Battery 1.0 oder Kontakt 1.0 auf dem Markt erschienen. Jeder kannte die Klänge aus Yamaha, Roland und Korg Synthesizern, und damit konnten diese VST-Instrumente lange nicht mithalten. Steinberg brachte schließlich zusammen mit der Firma Wizoo, die wiederum ehemalige Entwickler von Creamware angestellt hatte, den Hypersonic 1.0 auf den Markt. Ein für damalige Zeiten hervorragendes Produkt, welches aber noch nicht die Qualität der damaligen Hardware-Synthesizer erreichen konnte. Erst mit dem Hypersonic 2.0 konnte Steinberg dieses Niveau erreichen und war damit lange ungeschlagene Nummer 1 bei vielen Musikern. Hypersonic 2.0 vereinte hochwertige Samples und virtuell analoge Synthese mit erstklassiger Klangprogrammierung und extrem geringem Resourcen-Verbrauch – somit das optimale VST-Plug-in. Leider wurde Wizoo später von Digidesign (Avid) übernommen, und so brach dieses erstklassige Know-How für die VST-Welt weg. Zudem stellte Steinberg den Support für diese Produktreihe ein. HALion Sonic soll nun die Nachfolge des Hypersonic 2 antreten.
HALion Sonic 1.0
Steinbergs neuster Spross basiert auf der neuen HALion 4 Engine und ist somit zunächst ein Sampleplayer mit nachgeschalteter Synthesemaschinerie. Die Multisamples rekrutieren sich laut Steinberg sogar teilweise aus Yamaha-Samples, die auch im Motif Anwendung finden, und es sollen auch Klangprogrammierer an den Werkspresets beteiligt sein, die sich schon für Klänge des Motifs verantwortlich zeigten. Zusätzlich steht eine virtuell-analoge Synthese und Drum-Slicing samt aufwendigem Arpeggiator zur Verfügung. Soweit stehen die Aktien für ein erfolgreiches Produkt schon mal sehr gut! Mit HALion One hat HALion Sonic übrigens kaum mehr etwas gemeinsam, auch können HALion One Klänge leider nicht in HALion Sonic geladen werden. Laut Steinberg wird diese Möglichkeit aber in einem der nächsten Updates nachgereicht, indem es die HALion One Soundbänke als Halion Sonic kompatible Varianten geben wird.
Die Architektur des HALion Sonic besteht aus maximal vier Synthese-Layern mit Filtern, Hüllkurven und LFOs. Die vier Layer sind sehr umfangreich ausgestattet und werden in einem Mischer mit Insert- und Send-Effekten zusammengeführt. Eine HALion Sonic Instanz ist 16-fach multitimbal, wobei jeder Part noch mal in einem übergeordneten Mischer mit Insert- und Send-Effekten mündet.
Gutes Vst Instrument aber wie
im Test schon angesprochen eher lieblose programmierung der Synth Sounds.
Leider gibt der FlexPraser keine
Mididaten aus und einzelne Layer können nicht mit allen Filtereinstellungen und Hüllkurfen kopiert oder gespeichert werden.
Tom
@twrstudio Das mit den Layern ist mir noch gar nicht aufgefallen … Wäre natürlich nicht so toll.
Diese tausendfach dazugekommenen tollen neuen Features und 12 GB Sounds nutzen leider nichts wenn der Grundklang der Abspielroutine (subjektiv gesehen) nichts mehr klingt.
Das alte Hypersonic hatte einfach einen geilen Grundsound, und genau das hatte dieses Produkt letztendlich so beliebt gemacht. Aber das kapieren die Hersteller einfach nicht.
Es gibt z.B. billige PlugIns (mit wenigen Features), die immer auf Platz1 der PlugIn-Charts sind.
Tja, warum wohl?
Weil die Sound-Engine zufällig geil klingt. Und danach entscheiden die User letztendlich.
Ich finde den Grundklang des HalionSonic eigentlich auch sehr gut. Er hat eben eine andere, keine schlechtere, Klangcharakteristik.
Was den Hypersonic 2 immer besonders gut klingen lässt ist der Höhen-Hype in den Einstellungen. Nimm den mal raus. Die Engine selber ist zwar auch sehr gut, aber es sind meiner Meinung nach doch eher die Klangprogrammierer und auch die Grundsamples die letztendlich einen Großteil zum Erfolg des Hypersonic2 beigetragen haben.
Die Sounds gefallen mir sehr. Ich hätte nur eine Frage… wie kann man die Sounds so einstellen dass ich zb einen Piano Sound genau so dynamisch spielen kann wie den Sound eines Stagepianos. Ich finde ich kann auf meinem Stagepiano(Roland Rd 700gx) viel dymanischer spielen(klingt irgendwie fetter) als auf jeder Software. Hängt das vom Keyboard ab oder muss man was bei den Velocityeinstellungen verändern??
Ich frage mich immer warum die Hersteller solcher Plugins diese immer so halbherzig umsetzen. Sicher hat HalionSonic gegenüber von Hypersonic viel an features hinzugewonnen und das hört man in einigen Presets auch, trotzdem.. wenn ich das jetzt mal klanglich mit einer Hardware Workstation wie den betagten Oasys oder selbst Triton-Extreme von Korg vergleiche, dann kann selbst HalionSonic vom Klang nicht mithalten. Vielleicht liegt es auch daran, dass die Hersteller der Hardware mehr Zeit mit der Programmierung der Klänge investiert haben. Wo bleiben bei Halionsonic die kreativen Inspirationsquellen wie Karma und die vielfältigen live erzeugten Klangverbiegungsmöglichkeiten, die ein Oasys bietet? Die Zeiten wo man einfach nur lieblos immer die gleichen Standardklänge zusammenstellt (selbst mit Keyswitch) sind doch nun wirklich lange vorbei!!