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Test: Steinberg Nuendo 4 (Teil 1)

(ID: 2975)

Den Sample Editor hat Steinberg etwas kosmetische Behandlung spendiert. Ähnlich dem Inspektor einer Audiospur gibt es nun am linken Bildschirmrand eine recht übersichtliche Leiste, wo man nun relevante Informationen und Aktionen für die Audiodaten zusammenfasst. Da man sich nach der Neustrukturierung sehr schnell besser zurechtfindet als vor dem Update, würde ich die Kosmetik als gelungen bezeichnen. Mit dem sonst so häufig unangenehm gefühlten Suchen nach Altbekanntem als Folge eines Interfaceredesigns muss man im Fall des Sample Editors sicher nicht kämpfen. Langjährige User werden es den Steinies danken.
Die Überarbeitung der Media Bay ist auch eher moderat, was bei einer neuen Funktion auch nicht weiter wundert. Wichtigstes Merkmal ist die Möglichkeit zu überwachende Ordner bzw. Laufwerke festzulegen und so die Performance durch Beschränkung auf die relevanten Orte enorm zu steigern. So wird die Media Bay zu einem Tool, das man im Studioalltag wirklich gerne und vor allem schnell nutzen kann.

- Die neue Übersicht im Sample Editor -

– Die neue Übersicht im Sample Editor –

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Transpositionsspur

Und wieder ein Gedanke, der so einfach ist, dass man sich fragt, warum er erst jetzt verwirklicht wird: Cubase hat jetzt einen Root Key für einen Song. Über die Transpositionsspur kann man nun global alle Spuren pitch shiften. Die Spur gilt für alle Tracks im Arrangement egal ob MIDI/VSTi oder Audio, die sich über den Parameter „Global“ mit an die Steuerung koppeln sollen. So kann man z.B. Schlagzeug und Sprecher einzeln aus der Steuerung nehmen. Danach kann man sehr bequem und schnell nicht destruktiv ausprobieren, wie es klingt, wenn man z.B. den letzten Refrain transponiert. Eigentlich könnte Cubase an dieser Stelle allerdings auch ruhig mal ein „Wollen Sie das wirklich tun? (Nein/Wenn's sein muss)“ Dialog einblenden. Musikalisch birgt die Funktion ähnlich viele Gefahren wie das gerade Quantisieren der ganz frühen MIDI Sequenzer. Das Konzept einer globalen Transpositionsspur ist aber so gut, dass man sie sich glatt als individuelle Automationsspur mit Pitch Tracking in jedem Audiotrack vorstellen könnte. Letzteres würde dann der globalen Transpositionsspur dann auch die Möglichkeit geben, nur bestimmte Skalen innerhalb eines Songs zuzulassen. All das bietet die Transpositionsspur nicht oder noch nicht: Man kann lediglich mit wenigen Klicks den ganzen Song eine definierte Anzahl an Halbtönen nach oben oder unten rutschen. Das geht aber sehr viel schneller und leichter als zuvor.

Kleinigkeiten und weiteres

Neben der Fülle an neuen Features gibt es auch eine evtl. noch größere Menge an Features, die den Rahmen dieses Update Tests sprengen würden und hier nur kurz erwähnt werden sollen, ohne dadurch einen Anspruch auf Vollständigkeit erheben zu können. So kann Cubase nun auch Dateien der „Einstiegsdroge“ Sequel ohne weitere Konvertierung lesen. Mit MusicXML wird der bessere Austausch zwischen professionellen Notensatzprogrammen und Cubase möglich. Halion One kann nun als Default Player für Standard MIDI Files genutzt werden, für die neuen internen Synths gibt es über 400 neue Sounds. Den Logical Editor gibt es nun auch auf globaler Ebene für den Song. Einige dieser und weitere neue Features finden darüber hinaus in unseren Nuendo 4 Tests gebührende Erwähnung, in dem natürlich auch die Frage beleuchtet werden soll, was Steinberg für den Post Produktionsmarkt an Neuigkeiten bietet.

Stabilität und Performance

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Das Update zeigte auf dem Testsystem keine ernstzunehmenden Probleme und Bugs. Ein Fehler im Audio Export Dialog scheint allerdings fehlerhaftes Bouncen zu verursachen, wenn nicht alle Parameter – auch die, die nicht geändert werden müssen – nicht nochmals von Hand eingestellt werden. Mit einigen älteren ASIO Treibern z.B. von Creamware scheint es Probleme zu geben. Des weiteren kann es beim Bedienen des User Interfaces mitunter zu langsamen Verhalten bis hin zu kurzzeitigem Einfrieren der GUI kommen. Alles keine Showstopper, aber dennoch kann man nur hoffen, dass Steinberg schnell nachbessert.

Fazit

Was den Usern mit dem Update auf Cubase 4.1 geboten wird, ist wirklich enorm. Die Hamburger haben lange programmiert und getestet, bevor sie das Update auf die User losgelassen haben und mehr als nur ein wenig Interface Kosmetik und einige Bugfixes in die Welt geschickt haben. Der Herbst brachte bei vielen gängigen DAWs neue Versionsnummern vor dem Komma, bei Cubase 4 gibt's das Major Update diesmal für lau – ein absolutes Muss für Cubase 4 User und ein großes Kaufargument für die Nutzer der früheren Programmversionen. Schön, dass Steinberg unter der Flagge von Yamaha weiterhin so konsequent die Qualität und den Fuktionsumfang der hauseigenen Hauptsoftware steigern kann und Neuentwicklungen wie Sequel nicht zur Vernachlässigung von Cubase führen.

PLUS

+++ Sehr umfangreiches Update

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Klangbeispiele
Forum
  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Vielen Dank für den sehr informativen Bericht. Da ich selber mehrere Creamware Karten
    in meinem Rechner habe, würde ich mich freuen, wenn ihr mir sagen könntet, welche Schwierigkeiten ihr festgestellt habt, ob sie behebbar sind und ob ich doch erstmal nicht updaten sollte.

  2. Avatar
    AMAZONA Archiv

    das mit den creamware treibern ist echt nicht gut.
    wenns da kein update gibt seitens steinberg und/oder creamware/soniccore bleib ich bei SX3.1.
    die quali der creamware synths möchte ich nicht mehr missen!
    da kann das gros der vst scheisse auf den kindergeburtstags gehen (gell arturia)

  3. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Hatte das Problem schon ab SX 2.0. Da die Qualität von CW-Scope und des Noahs die meisten VST Plugins weit in den Schatten stellt, hab ich Cubase einfach rausgeschmissen und durch Ableton bzw. Magix/Samplitude ersetzt. Seitdem keinen Stress mehr.

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