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Test: Steinberg UR824, USB 2.0 Audio-Interface mit integriertem DSP Mischpult und Effekten

(ID: 1179)

Monitoring

Der Monitor Output Regler kann die acht Ausgänge paarweise regeln. Dabei wird im Control Panel festgelegt, welches Paar geregelt wird oder ob mehrere Paare gemeinsam geregelt werden. So können auch mehrkanalige Setups bis 7.1 bequem in der Lautstärke kontrolliert werden.

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Stromversorgung und USB

Das externe Netzteil (immerhin 45 Watt) wird direkt neben dem USB 2.0 Port angeschlossen. Leider verfügt das UR824 über keine Zugentlastung für den USB Stecker, wobei wir doch alle wissen, wie schnell so ein USB-Stecker aus der Buchse rutscht. Man kann sich (ganz DIY-like) behelfen, in dem man selbst eine Zugentlastung an die vorhandene Erdschraube anbringt. Die Existenz der selbigen ist natürlich aus Erdungsgründen (Brummschleifen) sehr begrüßenswert. Einen Powerschalter gibt es übrigens auch. Dieser schaltet jedoch nicht hart, sondern ist als Taster ausgeführt, so dass das UR824 immer noch etwas Strom aufnimmt, auch wenn es ausgeschaltet ist. Ein nettes Feature namens „Power Management“ lässt das UR824 übrigens einschlafen, wenn der Rechner heruntergefahren wird.

DSP-Mischpult

Wie schon bei den Steinberg MR-Interfaces ist auch in die UR-Reihe ein nahezu latenzfreier DSP-Mischer integriert, der obendrein noch Effekte (Hall, EQ, Kompressor) auf dem DSP berechnen kann. Einem Monitormix ohne störende Verzögerungen steht also nichts mehr im Wege! <<<<

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Control Panel 1

Control Panel 1

Bedient wird der interne DSP-Mischer von der einer Software namens „dspMixFx“, wir sprechen hier aber vom Control Panel. In der Software werden die Ein- und Ausgänge als Mischpultkanäle angezeigt, und wenn man sich das Routing bzw. das Blockschaltbild vorher angesehen hat, ist das Ganze für den Profi sehr einfach und intuitiv zu bedienen. Der Einsteiger wird sich erst mit den verschiedenen Layern und Summen auseinandersetzen müssen, um das Konzept zu verstehen.
Dafür ist der DSP-Mischer gerade bei der Aufnahme von einem oder mehreren Musikern eine enorme Erleichterung, wenn es um das Monitoring geht. Er erzeugt nämlich so gut wie keine Latenz (Verzögerung vom Ein- zum Ausgang). Korrekterweise muss man sagen „keine hörbare Verzögerung“, denn digitale Systeme verursachen immer eine kleine Latenz im unteren einstelligen Millisekundenbereich. Leider ist das Control Panel von der Größe her fixiert, so dass nicht alle Kanäle gleichzeitig sichtbar sind. Eine variable Größe wäre auf großen Monitoren ein Vorteil. Die Größe scheint auf den 96 kHz Betrieb optimiert worden zu sein, denn in dieser Einstellung passt die reduzierte Kanalzahl genau in das Fenster.

Control Panel 2

Control Panel 2

Pro Eingangskanal steht ein DSP-Channelstrip zur Verfügung, der EQ und Kompressor berechnen kann. Zudem können sie natürlich Level und Panning bestimmen. Dem Reverb kann anschließend pro Kanal ein Send-Anteil zugemischt werden.

Das Schöne ist nun, dass es gleich vier dieser Mischungen geben kann. Ich kann also beispielsweise dem Kopfhörer 2 einen super klingenden verzögerungsfreien Kopfhörermix samt Kompressor, EQ und Hall erstellen, während ich aber die trockenen Signale aufnehme. Der DSP-Hall ist aber nur ein mal verfügbar.
Der oder die Musiker stehen dabei im Studio, während ich in der Regie einen anderen Mix abhöre und so beurteilen kann, wie sie die Aufnahme ins Gesamtklangbild einfügt. Dass ich in der Regie das Signal um ein paar Millisekunden verzögert höre, macht nichts. Die Hauptsache ist, dass sich die Musiker verzögerungsfrei hören können. Die gebotenen Möglichkeiten sind sehr flexibel, so dass viele Anwendungsfälle abgedeckt sind.

Control Panel 3

Control Panel 3

Die Effekte stehen dem Käufer des UR824 übrigens parallel auch als rein native VST3 Effekte zur Verfügung, um sie später auch bei der Abmischung in Cubase einsetzen zu können. Das ist mal ein wirklich rundes Konzept, ich bin begeistert.
Zwar ist eine Kaskadierung zu einem anderen Audio-Interface nicht möglich, aber es besteht die Möglichkeit, das UR824 standalone zu benutzen. Die letzten DSP-Settings werden gespeichert, und man kann das Gerät auch ohne USB entsprechend zum Beispiel als Analog-Digital-Wandler benutzen.

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Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Hallo und vielen Dank für den ausführlichen Testbericht! Mich würde insbesondere noch ein Wort zum Klang des UR824 interessieren – gerade, weil ich für gelegentliche Aufnahmen mit kleinen, klanglich feinen klassischen Ensembles ein Gerät suche, dass gute, sauber abbildende Vorverstärker bietet. Die technischen Werte scheinen ja nicht schlecht zu sein. Was sagt das geübte Ohr dazu? Gerade auch im Vergleich zu den üblichen Konkurrenten (RME etc.)?
    Herzlichen Dank für eine Antwort!

    • Avatar
      AMAZONA Archiv

      Wo und wie werden die Aufnahmen denn gemacht? In einem Studio mit akustisch getrennter Regie? Oder in einem Raum? Welche Mikros verwendest du?

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        ..es sind in der Regel „klassische“ Aufnahmen: Haupt- und Stütz-Mikrofonierung, das Ensemble im Ganzen. Jazz/Rock/Pop nehme ich im Grunde nie auf, weshalb ich die umfangreichen Monitoring-Funktionen und die DSP-Effekte des UR824 eigentlich nicht brauche.
        Für die Mikros: Die üblichen Kleinmembran-Mittelklasse-Verdächtigen (Rode NT5, Oktava, Audio Technica etc.; manchmal geliehene Sennheiser MKH 8050 oder Neumänner). Ich mache nicht besonders häufig Aufnahmen; mich interessiert vor allem ein feiner, sauberer Klang der Vorverstärker und die Möglichkeit, den unproblematisch aufzunehmen (Laptop + Cubase). Da es sich v.a. um kleine Ensembles handelt, brauche ich wohl nie mehr als 8 Kanäle gleichzeitig; vielleicht mal mit der Option, einen 8-Kanal-Preamp notfalls dazuzunehmen (ADAT o.ä.).
        Ich habe mal ein RME Fireface 400 besessen und war mit dem Klang natürlich sehr sehr zufrieden. Die Frage ist für mich, ob die Vorverstärker des Steinberg-Gerätes an die Qualität heranreichen.
        Danke für ein paar Erfahrungen!!

        • Avatar
          AMAZONA Archiv

          Ich hatte mit dem 824 ein paar Aufnahmen mit einem TLM103 gemacht und die waren sehr gut und natürlich. Da du das FF400 referenzierst, das habe ich ebenfalls und bin der Meinung dass es noch neutraler klingt als der 824. Zu neutral kann aber auch schnell nüchtern werden…. aber du hast ja auch eine gute Auswahl an Mikros.

  2. Profilbild
    BuzzGo

    Noch immer nutze ich das Steinberg 824 als Hauptinterface in meinem Studio. Es wurde via ADAT um weitere acht Kanäle erweitert (Behringer Ultragain Pro-8 Digital).

    Die Cubase Integration ist super, da man hier direkt in der MixConsole auf die Features des Interface zugreifen kann.

    Auch wird die Unterstützung in der kommenden Cubase Version (Cubase 13) sichgestellt.

    Top!

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