Channelstrip
Der DSP-Kanalzug steht für jeden Eingangskanal zur Verfügung. Zusätzlich legt Steinberg diesen als nativen VST3 Effekt bei, so dass er auch auf andere Cubase-Spuren angewendet werden kann. Der Kompressor ist „State-Of-The-Art“ und bietet alle nötigen Parameter nebst Softknee- und Sidechain-EQ. Der Equalizer bietet drei Bänder, wie auf dem Screenshot zu sehen ist. Der Clou ist jedoch der Morph-Knob. Er bietet fünf Positionen, zwischen denen gemorpht werden kann. Mit geeigneten Presets lassen sich so sehr schnell grobe Klanganpassungen vornehmen, die auch gleich (falls gewünscht) mit aufgezeichnet werden können. Man sollte diese Funktion aber mit Bedacht wählen, da ein einmal aufgenommener Kompressor die Dynamik einschränkt und nicht wieder von der Spur entfernt werden kann.
Rev-X
Auch der REV-X Halleffekt ist als DSP- und native Variante verfügbar. Klanglich macht er eine wirklich sehr gute Figur und kann so manch anderes Plug-in in die Schranken weisen. Kein Wunder, denn die Rev-X Algorithmen (Hall, Plate, Room) basieren auf jahrzehntelanger Erfahrung Yamahas.
Integration in Cubase
Während das Steinberg UR824 wie gewohnt als ASIO-Interface mit samt Software-Control-Panel funktioniert, gibt es eine direkte Integration in die Haussequencer Cubase und Nuendo. Dem Interface liegt übrigens ein Cubase AI6 bei, während wir im Test Cubase 6 verwendeten. Um alle Funktionen des UR824 nutzen zu können, muss zunächst der Control Room aktiviert und in den VST-Verbindungen die entsprechenden Ein- und Ausgänge konfiguriert werden. So können dann auch bis zu vier Monitor-Mixe geroutet werden.
Hallo und vielen Dank für den ausführlichen Testbericht! Mich würde insbesondere noch ein Wort zum Klang des UR824 interessieren – gerade, weil ich für gelegentliche Aufnahmen mit kleinen, klanglich feinen klassischen Ensembles ein Gerät suche, dass gute, sauber abbildende Vorverstärker bietet. Die technischen Werte scheinen ja nicht schlecht zu sein. Was sagt das geübte Ohr dazu? Gerade auch im Vergleich zu den üblichen Konkurrenten (RME etc.)?
Herzlichen Dank für eine Antwort!
Wo und wie werden die Aufnahmen denn gemacht? In einem Studio mit akustisch getrennter Regie? Oder in einem Raum? Welche Mikros verwendest du?
..es sind in der Regel „klassische“ Aufnahmen: Haupt- und Stütz-Mikrofonierung, das Ensemble im Ganzen. Jazz/Rock/Pop nehme ich im Grunde nie auf, weshalb ich die umfangreichen Monitoring-Funktionen und die DSP-Effekte des UR824 eigentlich nicht brauche.
Für die Mikros: Die üblichen Kleinmembran-Mittelklasse-Verdächtigen (Rode NT5, Oktava, Audio Technica etc.; manchmal geliehene Sennheiser MKH 8050 oder Neumänner). Ich mache nicht besonders häufig Aufnahmen; mich interessiert vor allem ein feiner, sauberer Klang der Vorverstärker und die Möglichkeit, den unproblematisch aufzunehmen (Laptop + Cubase). Da es sich v.a. um kleine Ensembles handelt, brauche ich wohl nie mehr als 8 Kanäle gleichzeitig; vielleicht mal mit der Option, einen 8-Kanal-Preamp notfalls dazuzunehmen (ADAT o.ä.).
Ich habe mal ein RME Fireface 400 besessen und war mit dem Klang natürlich sehr sehr zufrieden. Die Frage ist für mich, ob die Vorverstärker des Steinberg-Gerätes an die Qualität heranreichen.
Danke für ein paar Erfahrungen!!
Ich hatte mit dem 824 ein paar Aufnahmen mit einem TLM103 gemacht und die waren sehr gut und natürlich. Da du das FF400 referenzierst, das habe ich ebenfalls und bin der Meinung dass es noch neutraler klingt als der 824. Zu neutral kann aber auch schnell nüchtern werden…. aber du hast ja auch eine gute Auswahl an Mikros.
Noch immer nutze ich das Steinberg 824 als Hauptinterface in meinem Studio. Es wurde via ADAT um weitere acht Kanäle erweitert (Behringer Ultragain Pro-8 Digital).
Die Cubase Integration ist super, da man hier direkt in der MixConsole auf die Features des Interface zugreifen kann.
Auch wird die Unterstützung in der kommenden Cubase Version (Cubase 13) sichgestellt.
Top!