Regelungstechnisch ist die Gitarre äußerst spartanisch ausgestattet, nur ein einzelner Volume-Regler steht zur Verfügung. Lustigerweise war dieses Potentiometer bei der ursprünglichen Eddie Van Halen Signatur-Ausführung noch mit einem „Tone“-Knob ausgerüstet. Eddie meinte seiner Zeit lakonisch, dass sich der Ton ändern würde wenn er mit dem Volume-Regler arbeiten würde, wobei er ja gerade im verzerrten Modus absolut Recht hat. Erst müssen die Halbwellen nicht mehr abgeschnitten werden, bevor sich die Lautstärke ändert.
Die Gitarre ist mit einem Sterling Double Locking-Vibratosystem ausgerüstet, welches erwartungsgemäß dem Floyd Rose-System nacheifert. Auch wenn es die Form nicht direkt vermuten lässt, konstruktionstechnisch zielt das Instrument mit seinem gesamten Ansatz latent in die „Superstrat“-Abteilung. Dies ist nicht weiter verwunderlich, war es doch Leo Fender himself, welcher nach dem Verkauf seiner Firmen- und Namensrechte als reicher Mann die Firma Music Man im Jahre 1972 gründete, um sich auch weiterhin als Konstrukteur zu betätigen.
Praxis
Nimmt man das Instrument das erste Mal in die Hand, scheint alles ein wenig kleiner ausgeführt, als man es von vergleichbaren Instrumenten her gewohnt ist. Dennoch verfügt die Gitarre über die lange 64,8 Zentimeter Mensur und vermittelt das ureigene Spielgefühl selbiger. Trotz der eigenständigen Korpusform vermittelt die Gitarre bereits bei den ersten Gehversuchen ein vertrautes Gefühl. Durch den ungewöhnlich tiefen unteren Cutaway und den weichen Übergang am Halsfuß lässt sich das Instrument in der Tat bis in die höchsten Lagen komfortabel spielen. Auch schmiegt sich die Gitarre ganz im Fender-Stil ohne jede Kanten und Ecken an den Körper des Künstlers.
Angefangen mit dem Stegtonabnehmer in unverzerrten Modus punktet das Instrument mit einem knackigen und charaktervollen Grundsound, während der Halstonabnehmer aufgrund der geänderten Amplitudenabnahme der Saiten weicher und wärmer zu Gange ist. Die Pickups interagieren sehr schön mit der jeweiligen Spieltechnik des Musikers und drücken dem Künstler kein eng gestecktes Klangspektrum auf. Mit zunehmendem Verzerrungsgrad begibt sich die Gitarre in den Bereich, welche ihr vom ursprünglichen Konstrukteur des Instrumentes zugewiesen wurde.