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Test: Sterling by Music Man CT50 Cutlass SGN, E-Gitarre

(ID: 168798)

Das Vibratosystem der Sterling by Music Man CT50 Cutlass

Wer ordentlich „surfen“ möchte, kommt um ein Vibratosystems nicht herum. Auch hier finden wir das Music Man eigene System vor (Chrom 2-Point Vintage Tremolo), das sehr ausgereift und für seine Stimmstabilität gekannt ist. Erwähnenswert ist auf jeden Fall der dazugehörende schöne und kräftige Vibratohebel, der sich einer glänzenden Kappe aus Chrom erfreut. Das wirkt nobel. Der Hebel wird einfach in die entsprechende Bohrung gesteckt und lässt sich zum Transport bequem wieder herausnehmen.

Die Brücke ist auf zwei Bolzen gelagert, diese können mit dem mitgelieferten Sechskantschlüssel in der Höhe justiert werden. Das Vibratosystem spricht angenehm schnell an und gestattet auch heftige Verstimmungen jenseits eines Bigsby-Style oder Fender Standard-Tremolos mit sechs Schrauben. Von der Stimmstabilität war ich positiv überrascht. Im letzten Hörbeispiel wird dies deutlich, da ich den Vibratohebel schon relativ hart anfasste. Etwas Grafit im Sattel könnte die gute, wenn auch nicht ausnahmslos perfekte Stimmstabilität noch weiter verbessern, da man bei heftigem Einsatz des Vibratosystems auch gelegentlich ein hohes „Ping“ hört, was darauf hindeutet, dass die Saiten, die sich im Sattel bewegen, etwas zu viel Reibung erzeugen.

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— Zwischen Klassik und Moderne – das Vibratosystem der Cutlass aus Fernost —

Das Vibratosystem liegt auf dem Korpus auf, somit kann (in Werkseinstellung) zunächst nur eine Verstimmung der Saiten nach unten realisiert werden. „Mean and mighty“ Eddie Van Halen hat dies, in den Zeiten, als unterfräste Tremolos noch nicht existierten, mit seinem Floyd Rose auch so gemacht. Wenn man mit dem Vibratosystem auch ein Verstimmen nach oben erreichen möchte, kann man die beiden Bolzen mithilfe der mitgelieferten Schlüssel natürlich etwas herausdrehen. Dann muss man natürlich die Höhe der einzelnen Reiter wieder nach unten korrigieren, um die vorhergehende Saitenlage wieder herzustellen. Die Federn der Federkammer erlauben ein relativ weiches Tremolieren. Das System spricht relativ schnell an, man benötigt also recht wenig Aufwand, den Federzug zu überwinden.

Elektrik & Tonabnehmer der Sterling by Music Man CT50 Cutlass

Die komplette Elektrik wurde auf einem schneeweißen Schlagbrett montiert. Die Gitarre besitzt, im Gegensatz zu einer typischen Stratocaster, lediglich einen Volume- und einen Toneregler, was jedoch völlig ausreicht, da der zweite Toneregler einer Strat (soweit er nicht modifiziert wurde, um andere Aufgaben zu übernehmen), oft gar nicht eingesetzt wird. Die Anwahl der Tonabnehmer erfolgt, wie bereits oft gesehen, mittels eines 5-Wege Blade Switches. Leider muss ich bei unserem Testmodell negativ anführen, dass der 5-Way-Switch Kontaktprobleme bei der Anwahl des Halspickups hat, was dann und wann zu Aussetzern im Ton führt. Mag sein, dass es sich hier um einen Einzelfall handelt, von Fehlern in der Serie ist uns zumindest nichts Weiteres bekannt.

Die Sterling by Music Man CT50 Cutlass wurde mit drei hauseigenen „Vintage Single Coil“ Tonabnehmern bestückt. Das bedeutet, wir kommen nicht in den Genuss von Brummfreiheit, da die Tonabnehmer schlichte, aber gute Einspuler sind, die naturgemäß dazu neigen, Einstreuungen durch Licht etc. aufzusaugen und an den Verstärker weiterzugeben. Brummfreie Tonabnehmer oder einen Preamp, wie in den deutlich teureren USA-Modellen suchen wir hier vergeblich und sind bei dem günstigen Preis wohl auch nicht zu verwirklichen.

Die Ausgangsbuchse unserer Cutlassbefindet sich der an der Zarge, somit entfällt im Gegensatz zu einer Strat das Schiffchen, das die Buchse beherbergt. Diese Lösung sorgt optisch für eine geringfügig „aufgeräumtere“ Optik des Instruments.

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Als Gurtpins kommt hier die Schaller-Variante zum Einsatz, die Pins wurden zum Schutz der Lackierung mit weißem Filz unterlegt.

Handling Sound

Die Bespielbarkeit der Sterling by Music Man CT50 Cutlassist als gut zu bezeichnen. Wer jedoch einmal den optimal geformten und „gerösteten“ Hals einer Music Man“Luke“ bzw. eines Petrucci Modells spielen durfte, muss leider neidlos anerkennen, dass wir mit unserem Testmodell in einer niedrigeren Liga spielen. Gemessen am Preis kann man aber absolut zufrieden sein. Die Gitarre klingt trocken sehr ansprechend und erzeugt nicht zuletzt durch ihren Ahornhals schöne perkussive Höhen.

Die Tonabnehmer leisten gute Arbeit und produzieren einen Singlecoil-Sound, wie man ihn von einer „Strat-artigen“ Gitarre erwartet. Wenn die Pickups auch eine gewisse Hochklassigkeit (wie man sie z.B. bei Suhr Pickups anderen Premiumherstellern findet) vermissen lassen, so sind sie dennoch wunderbar in alle Stilen einsetzbar.

Die Klangbeispiele wurden mit folgendem Equipment erstellt:

Sterling by Music Man CT50 Cutlass– Koch Twintone II Head, kein Hall, etwas Delay parallel eingeschleift, Clean bzw. Crunch Kanal – Mesa Boogie Box 1×12″ Box – Shure SM 57 – Apogee Duett – Mac mit Logic.

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Fazit

Erfreulich, was Music Man mit der CT50 Cutlass aus Fernost liefert. Eine solide hergestellte und TOP funktionierende Gitarre zum Studentenkurs, die eigentlich keine Schwächen zeigt, wenn man mal von dem minderwertigen 5-Way-Switch absieht. Sie hebt sich durch einige interessante Features von der Konkurrenz (Stratocaster) ab. Auch wenn sie mit den hochpreisigen Instrumenten aus gleichem Hause in einigen Disziplinen nicht vollständig mithalten kann, so bekommt man im Verhältnis zum Preis hier richtig viel geboten!

Plus

  • Sound
  • Verarbeitung
  • Gewicht
  • Vibratosystem
  • Handling

Minus

  • 5-Way-Switch, Kontaktprobleme beim Testmodell
  • Lackierung des Halses sehr sparsam

Preis

  • Ladenpreis: 649,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
    • Profilbild
      Johannes Krayer RED

      @ctrotzkowski Hallo Carsten,
      mit den Soundbeispielen ist alles o. k.. Meine MP3’s habe ich allerdings nicht normalisiert, komprimiert etc, deswegen erscheinen sie möglicherweise etwas leiser. Ich habe auch nicht so viel Hall verwendet.
      Gruß,
      Johannes

      • Profilbild
        ctrotzkowski

        @Johannes Krayer ..tja, dann ist es um so seltsamer. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß zwei Gitarren aus der selben Baureihe so dermaßen konträr klingen sollen. Die ältere warm und ausgewogen, die neue – wie soll ich sagen – wie durch ein altes Tefon aufgenommen :-)
        Ich hab mir grad den Spaß gegönnt, die Soundbeispiele der beiden Tests in der DAW zu vergleichen. Während in Stefan’s Test die Wellenformen/Spektren durchgängig rund mit leichter Welligkeit durch die Obertöne sind, werden bei Deinem Test die Grundwellen stets von den Obertönen geradezu zerrissen, und das Spektrum ähnelt eher weißem Rauschen als einer Glocke. Und das deckt sich m.E. mit dem Höreindruck, daß ich denke, daß starkes Aliasing die Samplerate-Conversion dominiert hat und unharmonische Verzerrung erzeugt.

        Übrigens den Testbericht an sich finde ich sehr gut und ausgewogen geschrieben. Daher haben mich die Beispiele so irritiert.

        Gruß,
        Carsten

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