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Test: Sterling by Music Man JP100DRR, E-Gitarre

(ID: 50787)

Sound/Praxis

Bissig, drahtig und höhenreich präsentiert sich die Sterling by Music Man JP100DRR schon beim trockenen Anspielen. Etwas gewöhnungsbedürftig erscheint das Werks-Setting, welches durch eine unnötig hohe Saitenlage das Bild des gut bespielbaren Halses etwas trübt. Dessen Shaping setzt sich von denen der Vorgängermodelle deutlich ab, es ist recht flach und gar nicht so typisch Music Man. Dennoch ist auch dieses Halsprofil nach nur kurzer Eingewöhnung gut zu bespielen und bietet der linken Hand, dank seiner unbehandelten Oberfläche ein wunderbar natürliches Spielgefühl. Und ein ganz leichtes dazu, denn das Bodydesign der JP100 mit dem zierlichen Korpus und den passenden Fräsungen an der richtigen Stelle lässt die Gitarre regelrecht am Körper kleben.

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vibrato

— Funktioniert erstaunlich gut: das Sterling Modern-Vibrato —

Am Verstärker angeschlossen zeigt die Sterling by Music Man JP100DRR dank der DiMarzio-Pickups ein starkes Klangbild. Im Amazona-Test der JP-50 vor einiger Zeit wurden von mir ja noch die Pickups als minderwertig bemängelt, hier hat man offensichtlich dazu gelernt und nicht am falschen Ende gespart. Die beiden Humbucker ergänzen sich prima mit dem bissigen Grundsound des Instrumentes und bieten ein breites Einsatzspektrum bei extrem niedrigen Nebengeräuschen.

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So dürften sämtliche Stilistiken innerhalb des Rockbereichs die Gitarre vor keine Probleme stellen, sieht man mal von den Cleansounds mangels der Singlecoil-Option ab. Für Funk und Schnelles, Knackiges dürfte es bessere Vertreter geben, doch für charaktervolles Balladen-Picking oder angezerrte Sounds sind der Liqui-Fire und der Crunch Lab durchaus brauchbare Vertreter ihrer Gattung. Und im Distortion-Betrieb sowieso, denn dabei präsentieren sich beide Pickups mit einem hohen und matschfreien Outputsignal und zeigen dabei eindeutig, wofür diese Gitarre gebaut wurde. Zudem reagieren sie nicht zu empfindlich beim Zurückregeln des sehr schön leichtgängigen Volumepotis, sodass auch hier noch weitere Soundoptionen ohne größere Höhen- bzw. Dynamikverluste möglich sind.

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Fazit

Mit dem US-Modell der John Petrucci Signature kann und sollte man die Sterling by Music Man JP100DRR natürlich nicht vergleichen. Neben der fehlenden Piezo-Option wirkt die Gitarre bei Weitem nicht so hochwertig wie ihr Vorbild amerikanischer Fertigung, was sowohl die Auswahl der Materialien, als auch die Verarbeitungsqualität betrifft. Dafür aber bietet die Sterling by Music Man JP100DRR aber eine Menge Rockgitarre zu einem Viertel des Verkaufspreises des Originals und ist damit ohne Zweifel ein ernst zu nehmender Konkurrent beim Kampf um die Marktanteile bei Instrumenten um die magische 1000-Euro-Grenze.

Die Bespielbarkeit ist nach Korrektur des eher dürftigen Werks-Settings als sehr gut zu bezeichnen und auch die DiMarzio-Pickups passen bestens zum angeforderten Soundprofil einer modernen Heavy-Gitarre. Ungewöhnlich für Music Man, aber wohl von Mr. Petrucci so gewollt, erscheint das ungewohnt flache Halsprofil, welches schon sehr an die Halsprofile der „Highspeed-Bretter“ von z.B. der Ibanez RG-Serie erinnert. Aber die Eingewöhnungszeit dürfte nur von kurzer Dauer sein, denn es fühlt sich schon nach wie vor unverkennbar nach Music Man an.

Unterm Strich also ein ernst zu nehmendes Angebot für alle die, die auf der Suche nach einer flexiblen und preisgünstigen Rockgitarre sind oder als ausgewiesener Petrucci-Fan (trotzdem) nicht bereit sind, zwei satte netto Monatslöhne für das Original auf den Tisch zu legen.

Soundbeispiele: BOSS GT-Pro ohne Effekte in Logic Audio

Plus

  • gute Verarbeitung
  • Bespielbarkeit/Handling
  • erstaunlich stimmstabiles Vibrato-System
  • DiMarzio Pickups
  • Gigbag im Lieferumfang

Minus

  • Werks-Setting

Preis

  • Straßenpreis: 1219,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    e.mate

    Ist ja interessant, dass sie euch ne Ruby Red hingestellt haben…die wird ja in Deutschland gar nicht angeboten werden. Das kalkulierte Overpricing des deutschen MusicMan Vertriebs ist eh ein Witz :-(

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