Sound & Praxis
Wie bereits beschrieben, erschwert der unglücklich angewinkelte Vibratoblock die Auflage für die rechte Hand unnötig. Auch das Werkssetting erscheint etwas unglücklich und zusammen mit den rauen Oberflächen der Bundstäbchen bedarf es schon einer gewissen Eingewöhnungsphase, bis sich die Sterling by Music Man LK100DLKB widerstandslos bespielen lässt. Dabei ist der akustische Grundsound schon sehr vielversprechend: schön klar, brillant und dabei mit einem kräftigen Sustain ausgestattet. Das recht ungewöhnliche (weil recht ausgeprägte) V-Shaping der Halsrückseite erweist sich in der Praxis als unproblematisch und man kann erahnen, wieso Steve Lukather dieses „spitze“ Profil zusammen mit einer unbehandelten Halsrückseite bevorzugt.
Der edel klingende akustische Grundsound der Sterling by Music Man LK100DLKB wird von den beiden Transition Pickups fast eins zu eins an den angeschlossenen Amp weitergegeben. Selbst im passiven Modus der Elektronik bieten sich durch die vielfältigen Schaltungsmöglichkeiten mittels des Fünfwegeschalters eine breite Palette an Sounds, seien es nun knackige Funklinien im Singlecoil-Modus der Tonabnehmer, bluesige und fett-triefig klingende Linien des Hals-Humbuckers oder schneidende Riffs vom Transition Humbucker am Steg.
Aber auch die Positionen dazwischen bieten interessante Facetten – und das bei nahezu keinen Nebengeräuschen. Richtig Schub bekommt das Ganze dann natürlich durch das Zuschalten der Elektronik mittels des Volume-Potis, das ja als Push-Pull-Variante ausgelegt wurde. Soundveränderungen finden keine statt, zumindest keine spürbaren, allerdings ist das Signal dann so kräftig, dass selbst der schwachbrünstigste Röhrenamp endlich mal in die Zerrung gehen könnte! Allerdings hat die ungünstige Einstellung des Vibratoblocks hier ihre Folgen, denn der Vibratohebel ist ebenfalls so stark angewinkelt, dass er am Volume-Poti hängen bleibt – und daher der rechten Hand nach Gebrauch mehr als nötig im Wege steht bzw. stehen bleibt.