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Test: Sterling by Music Man Majesty MAJ170, E-Gitarre

Ihre Majestät in erschwinglich

20. Oktober 2024
Die Sterling by Music Man Majesty MAJ170, E-Gitarre in schöner Aufmachung

Test: Sterling by Music Man Majesty MAJ170, E-Gitarre

Die Sterling by Music Man Majesty MAJ170 ist eine siebensaitige E-Gitarre, die das Signature-Modell des Dream Theater Gitarristen John Petrucci ist. Ausgestattet mit aktiven Pickups, Tremolo und zahlreichen Features, gehört sie zu den Zugpferden von Sterling by Music Man. Wir haben uns die Gitarre ausführlich in diesem Test angesehen.

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John Petrucci gehört zweifellos zu den Zugpferden im Stall der Endorser des kalifornischen Premiumherstellers Music Man. John besitzt dort seine eigenen Modelle, unter anderem auch die Majesty, die aber nicht unbedingt für jedermann erschwinglich ist. Dass es auch günstiger und nicht unbedingt viel schlechter geht, beweisen die unter der Regie von Music Man in Fernost hergestellten Instrumente von Sterling by Music Man, die  im Vergleich zu den USA-Modellen deutlich günstiger angeboten werden. Im Sortiment von Sterling fehlt es an so gut wie nichts, nahezu jede Gitarre oder jeden Bass von Music Man gibt es auch in einer preisgünstigen Version von Sterling und eben auch die Majesty, die sich nun in einer siebensaitigen Variante in Form der Sterling by Music Man Majesty MAJ170 einem ausgiebigen Test stellt.

Music Man Majesty MAJ170 – Facts & Features

Wie frisch aus dem Windkanal und auch über 10 Jahre nach Erscheinen noch kein bisschen altbacken erscheint die Korpusform der Majesty MAJ100. John Petrucci und Music Man haben ein nahezu zeitloses Design erschaffen, das vermutlich noch in 20 Jahren nicht angestaubt wirkt. Linde ist das Holz der Wahl für den ergonomisch geformten und mit reichlich Fräsungen versehenen Body, der im Falle unseres Testmodells in Schwarz lackiert und dazu mit einem per Laser eingravierten Wappen auf der Decke verziert wurde. Eine Ahorndecke wie beim US-Modell wurde nicht verwendet, was schon mal einen Teil der Kosten einspart. Die aufgebrachte schwarze Lackierung besitzt, ähnlich wie die Stealth-Bomber der US-Luftwaffe, eine matte Oberfläche, was zum einen dem futuristischen Design des Korpus gut steht, zum anderen aber auch früher oder später zu unschönen Flecken an neuralgischen Stellen wie etwa in der Höhe der Armauflage oder rund um die Potis und das Cutaway führen kann. Erhältlich ist die MAJ170 aktuell noch in zwei weiteren Lackierungen: „Chalk Grey“ sowie „Arctic Dream“ sind die Alternativen, die ebenfalls in matter Konsistenz auf Korpus und Halsrückseite gepustet werden.

Die Sterling by Music Man Majesty MAJ170 in Nahansicht

Die John Petrucci Signature Gitarre bei uns im Review

Der eingeleimte Hals wurde aus Mahagoni gefertigt, genauer gesagt aus drei Streifen, von denen aber dank der deckenden Lackierung nichts zu sehen ist. Auch wenn die matte Lackierung, wie bereits erwähnt nach ein paar Jahren einen unschönen Zustand erreichen könnte, wirkt sich die Oberfläche umso positiver auf die Halsrückseite und deren „Griffigkeit“ aus – hier klebt selbst bei feuchter Greifhand nichts. Die Bespielbarkeit gestaltet sich hervorragend, wobei der flache Radius des Griffbretts und das insgesamt sehr flache Halsprofil ihren Teil dazu beitragen. Kleine Wappen-Inlays (und ein ganz großes mit den Initialen von John Petrucci im ersten Bund) zieren das Palisandergriffbrett, das mit 24 Bünden ausgestattet ist. Die Qualität der Bundierung ist hervorragend, alle Kanten oben und unten wurden sauber abgerichtet und auch an eine ausreichende Politur der Bundoberflächen wurde gedacht. Somit kann der Spaß von Anfang an ohne nervige Schleifgeräusche beginnen. Getrübt wird der Spielkomfort lediglich von einer deutlichen Kopflastigkeit: Ein Problem, das eigentlich seit den frühen 80er Jahren als beseitigt schien, aber trotzdem immer mal wieder auftaucht. Ausgewogen balanciert kann man die MAJ170 daher nicht nennen, sowohl auf dem Schoß als auch am Gurt zieht es das Instrument deutlich nach links. Hierfür scheinen die sieben Klemmmechaniken an der Kopfplatte mit verantwortlich zu sein – vielleicht ist es genau die eine zu viel. Womit wir auch schon bei der Hardware angelangt sind.

Die Hardware der Music Man Majesty E-Gitarre

Die sieben Klemmmechaniken stammen, genau wie das Modern-Tremolo, aus eigener Fertigung von Sterling. Durch eine Fräsung in der Decke unterhalb des Vibratoblocks ist das System frei schwebend aufgehängt, was nicht nur kräftige Down- sondern auch Up-Bendings ermöglicht. So lautet zumindest die Theorie, in der Praxis jedoch sollte man mit dem Vibratohebel nicht ganz so brutal zu Werke gehen, denn das könnte mehr oder weniger starke Verstimmungen zur Folge haben. Durch die Zweipunktbefestigung des Vibratoblocks im Korpus arbeitet das System dennoch angenehm weich und nuanciert, zudem flutscht der Vibratohebel mit einem Klick in seine Aufnahme und bietet eine Bedienung ohne jegliches Spiel. Ebenfalls ohne nennenswertes Spiel arbeiten die Mechaniken, die wie der Vibratoblock unter einer satten Chromschicht strahlen.

Die Sterling by Music Man Majesty MAJ170 in Seitenansicht

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Music Man Majesty MAJ170 – Pickups

Befeuert wird die Sterling by Music Man Majesty MAJ170 von zwei aktiven Ceramic-Humbuckern, die direkt in die Decke eingesetzt wurden. Die Elektronik ist wie beim US-Modell aktiv, das zugehörige Batteriefach mit Schnellverschluss für den 9-Volt-Block wurde gut verborgen unterhalb des Vibratofachs auf der Rückseite angebracht. Die Bedienung beschränkt sich mit Potis für Lautstärke und Ton auf ein Minimum, wobei das Tone-Poti als Push-Pull-Variante arbeitet und durch Drücken einen Booster aktiviert. Der hebt das Ausgangssignal um satte 12 dB an und sorgt damit für den letzten Kick beim Solieren. Das Sahnehäubchen wäre noch eine Coil-Split-Schaltung gewesen, um vor allen den Clean-Sounds ein größeres Potenzial zur Verfügung zu stellen. Aber diese Option bleibt wohl ausschließlich dem US-Modell vorbehalten. Die Potis und der 3-Wegeschalter besitzen eine gute Qualität und sollten dem neuen Besitzer viele Jahre keine Probleme bereiten. Die Regler mit ihren griffigen Metallkappen arbeiten feinfühlig und lassen sich nuanciert bedienen, während der Schalter mit deutlicher Rückmeldung fest in seinen drei Positionen einrastet.

Die Sterling by Music Man Majesty MAJ170 in der Praxis

Ich muss gestehen, dass ich zunächst skeptisch war, ob und wie diese schlanke Konstruktion mit ihrer 648 mm Mensur wirklich in der Lage ist, die tiefe H-Saite würdig zur Geltung zu bringen. Um so mehr wurde ich bereits nach den ersten Riffs und Licks überrascht: Tatsächlich glänzt das Instrument mit einem ausgewogenen Klangbild in fast allen Kategorien und zeigt sich mit dem wirkungsvollen 12-dB-Booster als extrem druckvolles Klangwerkzeug mit einer komfortablen Bespielbarkeit und einem bärig starken Sustain im Gepäck. Durch die aktive Elektronik spielen Dynamik- und Klangverluste überhaupt keine Rolle, mit den nuanciert bedienbaren Reglern lassen sich von warmen Clean-Sounds, über deftigen und dynamischen Crunch, bis hin zu singenden Lead-Sounds eine Menge Sounds abrufen, die darüber hinaus mit einem sehr geringen Rauschspektrum auskommen.

Sterling by Music Man Majesty MAJ170 aufgestellt

Über die besondere Ergonomie des Sterling bzw. Music Man Majesty Korpus ist schon viel gesagt bzw. geschrieben worden, in diese Kategorie reiht sich auch zweifellos die siebensaitige Variante ein. Ein Übergang zwischen Hals und Korpus ist faktisch nicht vorhanden und mit den Fräsungen auf Vorder- und Rückseite des schlanken, fast schon zierlichen Bodys saugt sich die Gitarre in allen Positionen regelrecht am Körper des Spielers fest. Wäre da nur nicht das Problem mit der Kopflastigkeit, an die ich mich persönlich nur schwer gewöhnen könnte. Aber Fans von John Petrucci bzw. der Majesty werden sicher darüber hinwegschauen.

Sterling by Music Man Majesty MAJ170 – Klangbeispiele

Sterling by Music Man Majesty MAJ170 zuhause

Guter Klang & flexible Hardware – die Sterling by Music Man Majesty MAJ170

Für die folgenden Klangbeispiele habe ich die Sterling by Music Man Majesty MAJ170 zusammen mit einem Mesa/Boogie Studio 22+ Combo eingesetzt. Vor dem Verstärker wurde ein AKG C3000 Mikrofon platziert, aufgenommen wurden die Tracks in Logic Audio mit einem Limiter auf der Summe zum Abfangen der Pegelspitzen. Ansonsten wurden keine weiteren Effekte eingesetzt.

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Fazit

Sicher, zum ungleich teureren US-Modell ist es noch ein Stück. Dennoch zeigt sich die Sterling by Music Man Majesty MAJ170 als eine gelungene Erweiterung des Majesty-Konzepts, bei dem die siebte Saite nicht bloß die zweite Geige spielt, sondern fröhlich im Septett mitspielt und zu einem insgesamt sehr ausgewogenen und druckvollen Klangbild beiträgt. Abzüge in der Bewertung gibt es für dieses durchaus gelungene Instrument lediglich für die nicht ganz zuverlässige Stimmstabilität und die spürbare Kopflastigkeit.

Plus

  • druckvoller Sound
  • massig Sustain
  • ordentlich verarbeitet

Minus

  • kopflastig
  • Vibratosystem nicht stimmstabil

Preis

  • 1.499,- Euro
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Kundenbewertung:
(9)
Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    oldwired

    Ihr sprecht von einer siebensaitigen Gitarre, auf allen Bildern, mit Ausnahme des letzten, ist allerdings eine sechsaitige Gitarre zu sehen. Ging da in der Bildredaktion was schief?

  2. Mehr anzeigen
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