Das gefürchtete „Schreckgespenst“ der Kopflastigkeit, das in den 70er Jahren bei vielen Herstellern die Runde machte und den Spielkomfort negativ beeinflusste, ist bei der Sterling by Music Man SR50 Stingray 3TS kein Thema, obwohl die Grundkonstruktion ja aus dieser Zeit stammt. Kenner werden wissen, dass die Original Stingray Gitarre stets im Schatten des Stingray Bass stand, die Leo Fender beide Mitte der Siebziger Jahre entwickelte.
Der Hals der Sterling by Music Man SR50 Stingray 3TS
Hinzu kommt natürlich das typische zierliche Halsprofil einer Music Man Gitarre, mit dem Leo Fender damals bei der Entwicklung ein weiterer Geniestreich gelungen ist. Und das bei unserer Sterling by Music Man SR50 Stingray 3TS zum Glück ohne lackierte Oberfläche auskommt, denn die Halsrückseite wurde ab Werk nur mit einem hauchdünnen Satinfinish versehen, was die Sache ungemein „griffig“ macht und der linken Hand somit einen nahezu widerstandslosen Weg vom ersten bis hinauf zum 22. Bund ermöglicht. Die Bundstäbchen wurden exzellent im Palisandergriffbrett eingesetzt und sauber abgerichtet, zur Orientierung dienen Dots aus eher unauffälligem Perlmutt.
Die Kopfplatte mit dem typischen Music Man 4-2 Design der Mechaniken wurde naturbelassen, was meiner Meinung nach den extrem vintage-lastigen Look der Gitarre etwas eintrübt. Zum einen ist das natürlich Geschmackssache, zum anderen erfordert ein „Matched Headstock“ aber natürlich auch einen größeren Arbeitsaufwand, was wiederum Auswirkungen auf den Preis hat. Hier muss man also damit leben, bei einer Original Stingray Gitarre aus der US-Fertigung von Music Man sind die Wünsche des Kunden nach solchen Optionen (gegen Aufpreis versteht sich) aber leicht zu erfüllen.
Sechs verchromte No-Name-Mechaniken sorgen für ein präzises Stimmen der Gitarre. Es handelt sich um Locking Tuner, die Saite wird also in der Mechanik eingeklemmt, nachdem sie den Weg durch den Block des Vibratos genommen hat. Und damit sind wir bei der Hardware und der Elektronik angelangt!