Die Kopfplatte trägt fünf klassische offene Tuner mit großen Flügeln, die ihren Dienst vorbildlich erfüllen. Für die A- und D-Saite gibt es einen Niederhalter, der dafür sorgt, dass nichts scheppert, weil genug Druck auf den Steg aus Kunststoff ausgeübt wird. Hier allerdings findet sich eine kleine Auffälligkeit, denn es gibt noch ein wenig unschönen Grat von der Bearbeitung. Kaum der Rede wert, einmal die Nagelfeile angesetzt und weg, ebenso wenig wie die nicht 100% gerade verlaufende Grenze der Lackierung, die in derselben Farbe („matching headstock“) wie der des Korpus ausgeführt ist. Während der Headstock also komplett lackiert ist, also auch seine Rückseite mit Klarlack, ist es der Rest des Halses nicht.
Am anderen Ende der Saiten haben wir die typische Brücke, die wie alle Teile „designed by MusicMan“ sind, aber auf welcher der „Sterling“-Schriftzug prangt. Bei ihr fädelt man von hinten die Saiten durch und kann die zweidimensional verstellbaren Reiter nach den Einstellarbeiten durch große seitliche Schrauben fixieren. Bleiben an Hardware noch die Gurtknöpfe zu erwähnen, die in herkömmlicher Art und Weise relativ klein dimensioniert ausfallen.
Die Einstellschraube des Halsstabes ist am unteren Ende des Halses zugänglich, wo eine entsprechende Fräsung in Korpus und Pickguard ausgespart wurde. Mittels eines einfaches Stiftes, wie z.B. einem Nagel, kann sie verstellt werden. Dafür muss man nichts auseinanderbauen oder entfernen.
Der Humbucker ist natürlich nach den Vorgaben der Mutterfirma gefertigt und kann mittels eines Kippschalter 3-fach geschaltet werden, wobei jede Spule einzeln angewählt wird oder aber beide zusammen. Die Potis der 3-bandigen Klangregelung tragen schwarze Domeknobs, und den Saft spendet ein 9V-Block in einem separaten Fräsfach mit praktischem Schnappdeckel auf der Rückseite, während der Rest der Elektronik unter dem Schlagbrett verstaut ist.
Handling
Mit seinen 4,6kg ist der Sterling Ray35 kein Leichtgewicht, aber noch im Rahmen, um damit auch längere Shows spielen zu können. Immerhin haben wir hier ja die tiefe H-Saite, und da langen andere Fünfsaiter ganz anders hin. Allerdings haben die meist auch massivere Hälse. Mit 50mm am Steg und 58mm am 12. Bund ist der Hals nur geringfügig breiter als ein kräftiger 4-Saiter-Hals. Damit ist dieser Fünfer prädestiniert, auch kleineren Männern und Frauen, die meist ebenfalls zierlichere Hände haben, die Tiefen der „dicken H“ ausloten zu lassen. Wenn man sich an die Abstände gewöhnt hat, dann flitzen die Fingerchen fixer als bei einem herkömmlichen Viersaiter. Wie gewohnt zu slappen, braucht allerdings doch eine Menge mehr Zeit, da leider auch an der rechten Hand sehr geringe Abstände der Saiten zu überwinden sind. Am Gurt hängt der Bass schön ausgewogen mit einer leichten Tendenz zur Waagerechten.
Hallo,
Wollte eigentlich heute den G&L L2000 testen und hab es auch( er ist es nicht, weil zu brutal und irgendwie immer hart) waren dann Sterling Ray und als Vergleich das Original dran.Der Hals beim Sterling ist schmaler als beim EBMM.Sehr angenehm und tonal ist er nicht ganz so spritzig.Aber trotzdem noch amtlich „stingray“.Großartige Klangregelung und klare Kaufempfehlung!