Klingen wie Hans Zimmer - das Strymon Cloudburst als Plug-in
Nachdem Strymon Ende 2024 bereits zwei Plug-ins des ElCapistan und Strymon DIG auf den Markt gebracht hat, folgt nun mit dem Cloudburst ein Ambient-Reverb Plug-in. Für viele Musiker gehört das Strymon Bigsky und insbesondere die Ambient-Sounds dieses Pedals zu den besten Sound-Veredlern überhaupt. Der legendäre Cloud-Algorithmus wurde in dem Cloudburst-Effektgerät bereits für das Pedalboard angeboten. Jetzt folgt also mit dem Strymon Cloudburst Plug-in die Lösung für die DAW.
Inhaltsverzeichnis
Der Cloud-Algorithmus ist sehr flexibel: Er reicht von subtileren Raumklängen über sphärische Ambient-Reverbs bis zum markanten Shimmer-Reverb. Das Plug-in verfügt, wie das Effektpedal, über den neu entwickelten Ensemble-Modus. Hiermit werden harmonische Synth-Pads im Stil eines Ensembles generiert und von der individuellen Spielweise und Dynamik gesteuert.
Die Bedienelemente des Strymon Cloudburst Plug-ins
Bei Plug-ins spielt meiner Meinung nach die Optik eine große Rolle. Und die Optik des Cloudburst ist in seinem edlen Metallic-Blau sehr ansprechend. Ganz zentral ist das virtuelle Poti für den Amount, sprich, dem Anteil des Ensembles platziert. Bei einem optisch dreidimensional anmutenden schwarzen Poti mit weißer Markierung hat man das Gefühl, auf ein echtes Poti zu schauen. Nach dem Betätigen eines Potis wird dieses durch einen bläulichen Ring erleuchtet. Damit ist gut erkennbar, welches Poti gerade bewegt oder automatisiert wird.
Links und rechts vom Ensemble-Poti wird in einer grau hinterlegten Anzeige der Effektanteil optisch dargestellt. Der Regelbereich des Potis reicht von 0 bis 255 und entspricht damit dem Regelbereich eines MIDI-Controllers. Dieser kann, im Gegensatz zur Pedalversion, also stufenlos eingestellt werden.
Die übrigen fünf Potis entsprechen der Pedalversion. Links sind dementsprechend die Potis für Pre-Delay, Tone und Mod angeordnet. Die Werte der Potis werden beim Betätigen jeweils in weißer Schrift oberhalb des Potis dargestellt. Das Pre-Delay reicht von 0,2 ms bis 1500 ms. Die Regelbereiche der Potis für Mod und Tone werden, wie bereits erwähnt, in einer Skala von 0- 255 ausgegeben.
Rechts sind die Potis für das Decay und den Mix angeordnet. Diese beiden Potis sind etwas größer und auch per Maus oder Touchpad immer gut zu erwischen.
Ein kleiner, virtueller Kippschalter wechselt zwischen Infinite und Freeze oder, um es etwas poetischer auszudrücken, zwischen dem erstarrten beziehungsweise, dem eingefrorenen Signal und der Unendlichkeit. Zwei Taster aktivieren dann noch die Hold-Funktion und ein Kill-Dry. Im ausgeschalteten Zustand sind sie schwarz, aktiviert man sie, so wechselt ihre Farbe zu blau.
Ein weiterer Taster mit einem dargestellten Schloss aktiviert eine globale Mix-Einstellung. Wechselt man das Preset, bleibt die Mix-Einstellung konstant erhalten.
Etwas dezenter am oberen Rand des Plug-ins werden die Potis für das Input- und Output-Volume inklusive Meteranzeige angezeigt, an der rechten oberen Ecke befinden sich drei Bedienelemente. Dabei wechselt der mit einem Auge gekennzeichnete Button in drei Schritten die Darstellung der Potiwerte. Diese können entweder dauerhaft angezeigt, nur beim Betätigen des jeweiligen Potis erscheinen oder ganz ausgeblendet werden. Ein Fragezeichen aktiviert die Beschreibung der einzelnen Potis und Schalter.
Das übliche Zahnrad gibt einen Blick auf die Version des Plug-ins sowie Support-Informationen. In den hier verfügbaren Settings kann nochmals die Darstellung der Potiwerte in den drei genannten Schritten geschaltet werden. Auch lassen sich hier die Animationen neben dem Ensemble-Poti deaktivieren und es kann die Größe des Plug-ins in vier Schritten gewechselt werden.
Die Installation meiner Testversion war kinderleicht. Nach dem Download wird man durch die Installation geführt, mit dem Product-Key aktiviert man das Plug-in und schon ist es in der DAW in meinem Strymon-Ordner zu finden.
Das Strymon Cloudburst in der Praxis
Zunächst stelle ich den Input- und Output-Gain für meinen Sound ein. Die Meteranzeige lässt sich gut zwischen dem grünen und orangefarbenen Bereich einstellen. Bei Übersteuerung gerät man in den roten Bereich, aber mit dem Input-Volume hat man mit +/-36 dB einen recht großen Einstellbereich. Ebenso verhält es sich mit dem Ausgangs-Volume.
Das Pre-Delay stelle ich zunächst recht kurz ein, um einen direkten Reverbsound zu erhalten. Damit lässt sich das Klangbild aufräumen. Das Tone-Poti hilft sehr gut, um den Reverb-Sound an die gewünschte Klangvorstellung anzupassen. Nach links gedreht wird der Reverb dunkler und wärmer. Mit einem höher gedrehten Tone-Poti kann man auch „crispere“ und hellere Reverbs erzeugen. Damit lässt sich der Sound sehr gut in das Gesamtgefüge einbinden.
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Die Modulation ist eine der großen Stärken der Strymon Reverbs. Mit ganz zugedrehtem Mod-Poti deaktiviert man die Modulation. Über den gesamten Regelbereich steigert sich der Anteil der Modulation und fügt dem Reverb eine lebendige Bewegung hinzu. Die erste Hälfte des Regelbereichs verstärkt die Modulationstiefe. Ab der 12-Uhr-Stellung wird die Geschwindigkeit erhöht. Von schwebendem Chorus bis zu einem schnellen Vibrato ist also alles drin. Besonders schön ist die Modulation in Verbindung mit dem Ensemble.
Das Decay ist bei dem Strymon Cloudburst lang und kann auf eine Dauer von bis zu 50 Sekunden eingestellt werden. Das ist der Inbegriff von sphärischen Flächen und zusammen mit einer leichten Modulation lassen sich wunderbare Klangwelten formen. Die Reverbs bleiben selbst in extremen Settings immer musikalisch. Die Decay-Zeit kann natürlich auch sehr kurz eingestellt werden. Damit werden intern mehrere Parameter verändert und an dieses Setting angepasst. Über den gesamten Regelweg des Decay-Potis verändert sich also der Charakter des Reverbs. Somit ist das Plug-in flexibel und nicht nur für endlose Weltraum-Sounds geeignet, sondern es kann auch realistische, kurze Hallräume erzeugen.

Das Strymon Cloudburst Plug-in in der DAW. Auch mehrere Instanzen auf unterschiedlichen Spuren sind selbstverständlich möglich.
Das Mix-Poti reicht vom komplett trockenen Signal bis zum reinen Effektsignal. Das 50/50-Mischverhältnis liegt bei ca. 3 Uhr. Mit dem Kill-Dry kann das originale Signal stummgeschaltet werden. Dann agiert das Mix-Poti als Volume-Poti des Effektsignals. Insbesondere, wenn man das Plug-in in einen Effekt-Loop einschleift, ist diese Option natürlich sehr hilfreich.
Der virtuelle Hold-Knopf friert das Signal ein, wenn man ihn aktiviert. Sein Verhalten ist über die unterschiedlichen Modi Freeze und Infinite wählbar. Infinite friert dabei sämtliche Sounds ein, die gespielt werden. Diese Option bietet sich an, wenn man einzelne Noten spielt und dem Part genügend Raum lässt. Im Freeze-Mode wird nur der Sound eingefroren, der beim Drücken des Hold-Tasters gespielt wurde. Über dieses erzeugte Pad kann man dann ohne Effekt spielen. Diese Option finde ich sehr gut, um mit einem Instrument die Hintergründe und die Melodie zu liefern. Man erzeugt quasi seinen eigenen Klangteppich.
Der Ensemble-Regler – die Besonderheit des Plug-ins
Das Ensemble-Amount-Poti ist nicht ohne Grund das Prominenteste in der Darstellung des Strymon Cloudburst Plug-ins, denn hier wird etwas ganz Besonderes geboten. Es werden permanent 48 Frequenzbänder des Eingangssignals analysiert und daraus harmonische Pads einer Streichersektion erzeugt. Diese neu erzeugten Texturen werden zum Reverb-Signal hinzugemischt. Der Anteil wird mit dem Amount-Poti eingestellt. Die Meter-Animation neben dem Poti gibt ein visuelles Feedback. Mit ganz zugedrehtem Ensemble-Amount ist dieser Effekt deaktiviert.
Er lässt sich wunderbar dezent hinzumischen, kann aber auch dominant eingeblendet werden. Damit klingt jeder Ton und jeder Akkord bombastisch. Die Ensemble-Option ist viel organischer und natürlicher als ein traditioneller Shimmer-Effekt. Und die Möglichkeit, diesen Effekt wirklich zu spielen, ist enorm. Je nach Lautstärke des gespielten Tons ändert sich das Frequenzspektrum und man wechselt zwischen Oktaven und Quinten. Mit dem Pre-Delay kann das Signal etwas aufgeräumt werden und mit dem Tone-Poti lässt sich das Ensemble klanglich sehr gut formen.
Das Tolle an einem Plug-in ist, dass die Potis per MIDI Learn einem Controller zugewiesen oder natürlich auch per Maus oder Touchpad bedient werden können. Nun können die Einstellungen der Potis animiert und je nach Song-Part intensiver oder dezenter eingeblendet werden. Damit ergibt sich eine tolle Dynamik im Arrangement.
Die Sounds sind cineastisch, Filmmusik im Stil von Hans Zimmer lässt sich damit perfekt komponieren und realisieren.
Als Reverb-Plug-in benötigt das Strymon Cloudburst natürlich etwas mehr Rechenleistung als etwa das Plug-in des Strymon ElCapistan Delay, aber die CPU-Auslastung ist nur minimal höher als bei dem Delay und daher absolut vertretbar.
Alle Reverb-Sound des Strymon Cloudburst haben einen vollen und lebendigen Charakter. Beim Spielen neige ich aufgrund des schönen Klangs oft dazu, etwas zu viel zum Sound hinzuzumischen. Aber vor allem mit dem Ensemble klingt es einfach zu schön, um es dezenter einzustellen. Dabei ist das Cloudburst Plug-in erstaunlich flexibel. Mit etwas zurückgeregeltem Tone, nur wenig Modulation und kurzer Decay-Zeit lassen sich auch sehr kleine Räume wunderbar darstellen. Man möchte es gar nicht mehr ausschalten.
Und die Möglichkeit, die Parameter zu automatisieren, ist natürlich immer ein Highlight. Insbesondere, wenn man als Gitarrist hierfür sonst immer noch eine Hand frei haben müsste. Ich kann das Strymon Cloudburst uneingeschränkt für die DAW empfehlen. Ein richtig gut klingender Hall gehört in jede DAW. Und mit dem Cloudburst bekommt man viel geboten. Vom kleinen Raum bis zum Gänsehautmoment, wenn die Streichersektion in die Unendlichkeit schwebt.
Das Plug-in hat auch Factory-Presets, die ein guter Start für das Experimentieren sind. Cloudburst gibt es für macOS und Windows in den Formaten AU, AAX und VST3 und es kann in Mono und Stereo und mit einer Sample-Rate von 44,1 bis 192 kHz und in 16-Bit und 24 Bit verwendet werden. Intern wird das Signal mit 32 Bit Floating Point verarbeitet. In einer 19-seitigen Gebrauchsanleitung wird die Installation für Windows und macOS, das Preset-Management in verschiedenen DAWs und sämtliche Funktionen sehr übersichtlich erklärt.
Der Preis für den deutschen Markt ist mir bisher nicht bekannt. Aber er wird wahrscheinlich, ähnlich wie das ElCapistan und das DIG Plug-in, bei ca. 82,- Euro liegen.
Hier noch die Systemvoraussetzungen:
macOS
• macOS Monterey 12.7
• Intel Core i5 processor or Apple M1 processor
• 8 GB RAM minimum
• AAX, AU, or VST3 compatible Plug-in host software
• iLok account and Internet connection for activation
Windows
• Windows 10
• Intel Core i5 processor or AMD multi-core processor
• 8 GB RAM minimum
• AAX or VST3 compatible Plug-in host software
• iLok account and Internet connection for activation
Wie geil klingt das denn? 👍
Hahaha … Beispiel 10 … hahaha … an welchen Film vom Herrn Nolan erinnert das wohl? Hahaha! Sehr gut.
Und, ja, »Cloudburst« klingt super. Keine Frage. Ist aber halt ein »Schimmer«-Reverb, der noch dazu nach heftiger »Wucht« klingt, so nach dem Motto: »Traraaa … hier bin ich!!« (zumindest in den Soundbeispielen). Deswegen wäre es bei mir jetzt auch »nur« ein Effekt, ein Reverb, den ich höchst spärlich einsetzen würde. Eben weil man nicht immer dieses Hervorheben haben möchte. Wird auch schnell langweilig, wenn man ihn ständig verwendet.
Für einen normalen Reverb-Effekt bin ich mit dem »VintageVerb« von ValhallaDSP und jetzt seit einiger Zeit auch dem »LX-24« von Arturia höchst zurfrieden (letzterer bildet wohl den Lexicon »224« nach, dem Blade-Runner-Reverb vom Herrn Papathanassiou). Außerdem steht hier noch ein »PCM-80« herum.
will gar nicht nach Hans Zimmer klingen.
der war Mal gut.
heute haben Soundtracks keine Melodien mehr.
@Numitron Ich dachte schon ich stehe alleine mir dem Gedanken da.
@Filterpad Tut ihr nicht aber wenn der Delay Dude wie HZ klingt, dann muss Magie am Werk sein. Ich wollte auch schon immer Gitarre spielen, wenn die Saiten nicht wären.
@Filterpad Nein, stehst Du nicht. Ich will überhaupt nicht wie jemand anderes klingen. Das kann der jeweilige jemand anderes viel besser.
@Numitron Mei, er geht halt auch nach der Zeit. Melodien interessieren ja auch in der Popmusik schon seit Jahren keinen Menschen mehr (es sei denn, man kann sie auf einem Kinder-Xylophon nachspielen).
Ich persönlich finde die Musik zum Beispiel von »Interstellar« einfach nur großartig. Die Idee, so etwas mit einer Kirchenorgel zu machen, muss man erst einmal haben. Und sie dann auch umsetzen. Oder bei »Batman«, als Thema quasie nur diese beiden Töne (das Thema hat der Delaydude ja in seinem Soundbeispiel 10 anklingen lassen, über das ich mich sehr gefreut habe). Nee, lass‘ ma‘ … er macht halt auch das, was gefragt ist.
Ich habe eigentlich eher das Problem, dass ich bei anderen Filmkomponisten eher so wahlfreies Gedudel höre. Ich sehe gerade »The Brutalist« (in zwei Etappen, weil … mei), der ja sogar einen Oscar für die Musik von Daniel Blumberg bekommen hat … und ich habe das Gefühl, dass der Film überhaupt keine Musik hat. Wenn DAS die Zukunft der Filmmusik ist … nee, ohne mich. Dagegen »Tenet« von Ludwig Göransson … Du hörst einen einzigen Ton und Du weißt, das ist »Tenet«. Hat zwar auch keine Melodien, dafür aber ein Sounddesign, das sich gewaschen hat. Gerade im Track »Freeport«; da erzeugt das »Ratcheting« eines einzigen Synthesizer-Sounds so eine Spannung … geil.
PS: Boa, »Tenet«, Du merkst, ich bin Fan. Werde ich mir heute noch mal ansehen … eine völlig verkannte Perle.
@Flowwater ja, ich glaub der ist pandemiebedingt untergegangen / konnte nicht vernünftig in den kinos laufen. ich find den auch extrem gut, irgendwie in jeder hinsicht! und ja, die freeport stelle ist der hammer
@Flowwater stimmt.
in der Popmusik ähnlich.
oder es werden bekannte alte Songs geklaut. 😉
lustigerweise gab’s bei „arrival“ eine Stelle da klingt die Melodie exakt wie bei Kraftwerk.
elektronische Drums mit verschiedenen Tonhöhen.
glaub radioland heißt der Kraftwerksong.
@Numitron Übrigens auch ein unglaublich geiler Science-Fiction-Film. Ich kann mich an keinen SF-Film seit der Jahrtausendwende erinnern, der auf mich so einen intellektuellen Eindruck gemacht hatte (die Idee, dass Sprache nicht nur das Bewusstsein prägt, das ist sogar erweisen, sondern – das jetzt nur als SF-Idee – Raum und Zeit miteinander verbindet). Genial, echt genial.
@Flowwater mir scheint, wir haben den gleichen filmgeschmack ;)
@martin stimming 🙂👍
@Flowwater Hallo Flow, ich erinnere mal eben an den Anfang von „Once Upon a Time in the West“, die Warteszene auf dem Bahnhof: Morricone hatte dafür bereits einen Soundtrack erstellt, aber er hat dann Leone überzeugt, die Stelle ohne alle Musik zu lassen und statt dessen die „natürlichen“ Geräusche (Quietschen, Wassertropfen, Fliegensummen etc.) zu betonen. Schau und hör Dir das noch mal an – ich sag, Morricone hatte Recht.
Beeindruckt hat mich auch die Stelle im Dunkirk-Soundtrack, an der HZ nur mit etwas Streicherkratzen eine unglaubliche Spannung aufbaut – Adrenalin pur!
https://www.youtube.com/watch?v=Q4Dz05rY5UY
Mein Eindruck zum Plug-In: Egal was Du reinschickst, es kommt „ganz großes Kino“ raus. Damit kann ich wie HZ klingen, oder wie andere Filmkomponisten, oder wie mein ganz eigener Soundtrack – aber für einen „ganz normalen“ Hall schaue ich mich doch lieber anderswo um. Ein Spezialist für einen bestimmten Einsatzzweck, das finde ich gut, auch wenn ich diesen Einsatzzweck derzeit nicht habe.
@chardt
>[…] ich erinnere mal eben an den Anfang von „Once Upon a Time in the West“ […]
Jaaaa … ganz großes Kino, auch bei der (nicht vorhandenen) Musik. Da sind wir natürlich auch wieder beim Sound-Design.
Ich erwähnte »The Brutalist«, weil mir musikalisch dort absolut nix aufgefallen ist, was irgendwie erwähnenswert wäre. Es gibt ca. im ersten Drittel des Films eine Szene, wo »er« eine Privatbibliothek einrichtet. Das ist schon so gefilmt, dass selbst einem Nicht-Architekten auffällt, wie toll das aussieht. Aber selbst dort – wo ein Filmkomponist bei der Präsentation der Bibliothek in die Vollen greifen könnte – das ist irgendwie … naja … lasch. Ein Hans Zimmer hätte daraus kinotechnisch für den Zuschauer einen lebensveränderten Eindruck gemacht (ich übertreibe natürlich). Und leider habe ich den Eindruck, dass in sehr vielen Filmen einfach irgendwie so ein selbstähnliches Gedudel vorherrscht. Deswegen bin ich nach wie vor ein Riesen-Fan vom Herrn Zimmer (und, wie gesagt, ich kann’s nur wiederholen: eine Kirchenorgel (!) in einem SF-Film).
@Flowwater , die Geräusche in den ersten elf Minuten sind die Musik. Der Quietsche Loop vom Windrad und die Dampfeisenbahn sind Loops ;-) Genauso wie die im Pistolenlauf geschüttelte Fliege. Das soll ja mit den Bildern hinführen zum Leitmotiv mit der Mundharmonika und einsetzendem Orchester. Da braucht es bis zum Knall 3 Sätze und 4 Schüsse. Super Idee, Klasse Umsetzung.
@TobyB Jeppo. 🙂
Wie schon John Cage richtig bemerkte (ich glaube, er war’s): »Alles ist Musik« (oder war’s Martin Stimming?). Wie man auch sehr schön in »4’33“« erleben kann (und auch die wunderbare Heavy-Metal-Hommage von »DeadTerritory«/YouTube nicht vergessen).
@Flowwater „Mei, er geht halt auch nach der Zeit…“
Interstellar und Batman begins sind doch inzwischen schon uralte Filme.
@Klaus Trofob Gut, ich habe zu »uralt« eine andere Beziehung. Uralt ist für mich »Metropolis« von Fritz Lang (1927) oder »Moderne Zeiten« von Charlie Chaplin (1936). »Blade Runner« (1982) wäre für mich »alt«. »Interstellar« (2014) ist gerade mal »schon ’n bisserl älter«. Diesen Film mit einem abwertenden Begriff wie »uralt« zu belegen, hat für mich ein wenig was von »alles was älter als 2 Sekunden ist, ist scheiße.« Und das mag ich nicht.
Kann mir jemand sagen, ob dies eine Einzelplatzlizenz ist oder ob sie auf zwei Stationen gleichzeitig aktiviert werden kann?
@Olaf Strassen gleichzeitige Freischaltungen: 2
siehe https://www.thomann.de/de/strymon_cloudburst.htm
Soeben erworben 🤩
@Gero van Apen Ah, auf Thomann habe ich nicht nachgesehen. Ganz lieben Dank!
Hat was! Der Preis geht (vermutlich) auch voll in Ordnung! Doppeldaumen hoch! 👍👍
@Tomtom Auf deren Seite $79.-
@Filterspiel Oh ja, vielen Dank!
Das hört sich für mich an, als würde man einen Synth-Layer drunter legen, nicht wie ein direktes Reverb. Ich finde, bei den Klangbeispielen gibt es eine Tendenz zum Dröhnen.
@anselm Ich finde der Algo reagiert ziemlich dynamisch und berücksichtigt in Echtzeit die harmonischen Anteile und gewichtet danach. Wenn die Streicher noch durch beliebige andere Synths ersetzt werden könnten wäre das obergenial. Vielleicht kommt noch eine Pro Version.
@anselm „…..Das hört sich für mich an, als würde man einen Synth-Layer drunter legen, nicht wie ein direktes Reverb….“
Genau das war auch mein erster Eindruck….
oder als ob nur das Reverb eines Synthpads hinten dran gehängt wird.
@anselm Im Test findet sich eine mögliche Erklärung:
„Das Plug-in verfügt, wie das Effektpedal, über den neu entwickelten Ensemble-Modus. Hiermit werden harmonische Synth-Pads im Stil eines Ensembles generiert und von der individuellen Spielweise und Dynamik gesteuert.“
@chardt Ich hatte auch den Gedanken, daß das Plugin evtl. genau so etwas macht, wie einen Layer erzeugen. Würde man ein Reverb auf einen Aux legen und dort nur auf das Reverb einen deutlichen Chorus hinzufügen, dann hätte man evtl. ebenfalls den Effekt, daß der Hall sich klanglich so sehr von der Klangquelle unterscheidet, daß es als separater Klang wahrgenommen wird.
Also vielleicht ist es beabsichtigt. Aber ich persönlich kann keinen Gefallen daran finden.
Falsche Kategorie?
Eher „Keys“ oder 😉?
Ich habe sonst echt kein Must-have-Gefühl bei Reverb- und Delay-Effekten; aber beim Cloudburst war es das erste Mal seit langem, dass ich mir dachte: Den will ich gerne haben. Cool, dass es das jetzt als Plugin gibt … Die Frage bleibt aber, lieber doch das Pedal für den 3,5-fachen Preis (aber damit eben auch für die Gitarre beim Spielen, nicht nur für Recording etc. einsetzbar) oder das Plugin. Aber bei fast 300 Euro bin ich beim Pedal bisher doch zurückgeschreckt.
@JTMer: Nee, Cloudburst macht durchaus mit Gitarre Spaß.
@uelef Ich würde das Plugin eher in die Peace, Chill & Jam Ecke stecken, zum schwelgen halt, dafür ist es den Preis fast alleine Wert und ich bin kein Strymon Fan! 😂
Hui, das klingt ja mal sehr, sehr geil und interessant. Das kommt auf meine will-haben-Liste!
Zuerst war ich angefixt vom neuen iZotope Equinox. Das Teil hat aber einen riesen Nachteil. Durch den Algorithmus für jeden einzelnen Sound macht es keinen Sinn, dass Teil in den Send zu schicken. Man müsste/muss jede Spur einzeln „verhallen“. Das kann man natürlich machen bei 5 oder 10 Spuren. Bei 40 kostet es CPU und ist sehr umständlich. Der Cloudburst scheint ideal für den Send zu sein. Einmal superfett eingestellt und dann dosieren. Das angesprochene dröhnen ist mir auch aufgefallen. Aber ob es „schlecht“ dröhnt oder „fett“ dröhnt müsste man bei seinen Klängen und Monitoren ausprobieren. Was ich definitiv nicht bräuchte, wäre ein Hall für Klangdesign. Ich brauch Hall für die Simulation großer Räume. Ist bei dem vorgestellten im Moment etwas schwierig zu ermitteln. Groß klingt er ja, aber ist es eher Effektdesign oder Raumsimulation? Wobei ich feststellen musste, die bemühten Simulanten namens Faltungshall klingen auch sehr käsig und eher wie eine Kirche bei der Renovierung. Echt schwieriges Thema.
Und wer sich noch nicht entscheiden kann, greift erst mal zum Soundtoys SpaceBlender.
Übrigens bis zum 22.05.25 kostenlos👍
@harrymudd So ein Gedöns wie Spaceblender gibt es schon tausendfach. Ich bin diesem Cloud/Grain/Blend/Freeze-Gedöns ziemlich müde geworden.
Hier bekommst du einen Hall und der Streicher/Pad Bumms kommt nur dazu, wenn du den Ensemble-Regler hochdrehst. Mir gefällt am dosierten Ensemble Einsatz, daß der Hall lebendiger wird. Ich denke das Plugin skaliert ziemlich gut zwischen Hall und Ensemble.
Die Hörbeispiele auf der Strymon-Homepage sind von den unterschiedlichen Einsatzgebieten her nochmals aufschlussreicher.
@harrymudd den Spaceblender finde ich auch klasse und das vorerst auch noch für 0 €.
Wie Strymon zum Cloudburst ja erklärt, hat man den Cloud Effect vom Big Sky weiterverarbeitet und entwickelt. Ich habe das Cloudburst Plugin als Demo getestet und bleibe beim Big Sky, das reicht mir völlig aus.
@Kazimoto
dieses „Freeze-Gedöns“ findet man nicht nur im SpaceBlender – auch im Cloudbust. Ich find´s aber ein schönes Gedöns, gerade für experimentelles oder Ambientsachen.
@immer Musik für immer Musik immer So weit ich gesehen habe ist das ein Algo aus dem Big Sky MX, der als Hardware würde mich schon reizen.
Freeze ist ok, hat aber gefühlt jedes Plugin. Ensemble ist da schon was anderes, im Vergleich zum Spaceblender.