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Test: Swissonic 4Zone, Zonenmixer/Mischpult

Kompakter Zonenmixer mit Radio und Media-Player

11. Juli 2019

swissonic 4zone

Swissonic ist eine Hausmarke vom Musikhaus Thomann und überzeugt mit günstigen und zum Teil außergewöhnlichen Produkten, die zudem recht gut sind. Dazu gehört auch der 4Zone, ein kompakter Zonenmixer mit UKW-Tuner und Media-Player, Mikrofonverstärkern und zusätzlichem Line-Eingang auf der Vorderseite. Was das Gerät kann, erfahren Sie in diesem Test.

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Wem die Begriffe Zonenmixer oder Matrixmischer nichts sagen, möge an Gastronomiebetriebe oder Ladengeschäfte denken. Ein Zonenmixer beschickt verschiedene Ziele mit unterschiedlichen Quellen, eine Prioritätsschaltung ermöglicht globale Durchsagen und schaltet derweil das Audio stumm. Besonders dabei ist, dass man jeder Zone ein anderes Audiosignal zuweisen kann. Denken wir an eine Gaststätte, könnte im Thekenbereich das Radio spielen, im Nebenzimmer hingegen Musik von CD. Weil Zonenmixer für die Festinstallation ausgelegt sind, kommen sie üblicherweise in Gehäusen mit 19 Zoll Einbaubreite. So belegt der 4Zone eine Höheneinheit und lässt sich mit Endverstärker, CD- und weiteren Media-Playern in einem Rack kombinieren. Die Zahl Vier deutet es an, maximal lassen sich vier Zonen beschicken.

Der 4Zone im Überblick

Swissonic 4Zone von schräg links

Geliefert in einem soliden Pappkarton erreicht mich das äußerst schlanke und vollgepackte Gerät, Kaltgerätekabel und Bedienungsanleitung in deutscher Sprache liegen bei. Weil der Swissonic 4Zone über einen UKW-Tuner verfügt, ist auch eine Wurfantenne mit gewinkeltem IEC-Stecker im Karton zu finden. Das Gehäuse wirkt solide und wertig, die Drehregler machen einen guten Eindruck und bieten entsprechend Widerstand, so dass man sie nicht gleich verstellen kann. Die Einstellungen erfolgen zumeist über Dip-Schalter, was zusätzlich vor Fehlbedienungen schützt. Equalizer oder andere klangformenden Möglichkeiten gibt es nicht, einzig der MP3-Player verfügt über sechs EQ-Presets.

Swissonic 4Zone hinten

Die ziemlich vollgepackte Rückseite beginnt links mit dem Kaltgeräteanschluss und den XLR-Ausgängen für die Aktivlautsprecher oder Endstufen. Die Reihenfolge der Zonen orientiert sich an den vorderen Volume-Reglern, so dass es mit Zone 4 beginnt. Neben jeder symmetrisch beschalteten XLR-Buchse befindet sich ein 6,35 mm Klinkenanschluss, an der ein Lautstärkeregler angeschlossen werden kann. Dies bietet die Möglichkeit, passende Regler in den jeweiligen Zonen zu positionieren, die es jedoch nicht als direktes Zubehör gibt. Ob dies jedoch sinnvoll ist, zumal man mehrere Kabel verlegen muss, anstatt einfach einen Widerstand in den Signalweg einzuschleifen,  muss man situationsabhängig entscheiden. In jedem Fall bietet der 4Zone eine zusätzliche Option, die genutzt werden kann, wenn man will.

Im rechten Teil des Anschlussfeldes befinden sich die Antennenbuchse, zwei Cinch-Eingänge und drei XLR/TRS-Kombibuchsen für Mikrofone und Geräte mit Line-Pegel. Auch hier beginnt die Reihenfolge mit Input 4, wobei nur die Inputs 3 und 2 über +48 Volt Phantomspeisung verfügen. Der Taster zum Aktivieren und der zugehörige Gain befinden sich jeweils rechts daneben und sind mit angeschlossenen Steckern schwer zugänglich. Ganz rechts befindet sich der Eingang 1, dem parallel eine alternative Anschlussbuchse auf der Frontseite spendiert wurde.

Swissonic 4Zone vorne

Entsprechend geht es vorne mit Eingang 1 und der zugehörigen 6,35 Millimeter Klinkenbuchse für ein Mikrofon los, neben dem Gain-Regler befindet sich hier die Taste zum Aktivieren der Prioritätsschaltung. Diese sorgt dafür, dass die Musik in der Lautstärke beim Sprechen abgesenkt wird. Rechts daneben werden die Eingänge 2 bis 4 geregelt, die roten Kappen der Potis setzen sie gut von den Zonenlautstärkereglern ab. Darunter befindet sich je eine Leiste mit vier Dip-Schaltern zum Aktivieren der jeweiligen Zonen. Eingang 1 wird stets auf allen Zonen ausgespielt, das ist für globale Durchsagen zwar sinnvoll, aber nicht in allen Situationen gewünscht.

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Die vier Regler für die Zonen folgen darauf, das sind quasi die Main-Outputs. Ihnen wurden LEDs zur Seite gestellt, die über ein anliegendes Signal informieren und die Kontrolle ohne Kopfhörer ermöglichen. Spannend wird es danach, hier findet sich eine helle, einzeilige LED-Anzeige mit acht Tasten für den Media-Player und das Radio. Diese Bauart kenne ich von vielen günstigen Radios und ist schnell zu durchschauen. Dies ist faktisch der fünfte Eingang, der Gain wird über den Player geregelt, dem ich mich gleich noch gesondert widmen werde. Auch hier stehen vier Dip-Schalter bereit, um die auszuspielenden Zonen festzulegen. Darunter ist Eingang 6 in Form einer Mini-Klinke mit zugehörigem Mäuseklavier untergebracht, auch hierfür gibt es keinen Gain-Regler. Ganz rechts finden wir den Kopfhöreranschluss als 6,35 mm Klinke mit zugehörigem Lautstärkeregler und vier Drucktasten zum Aktivieren oder Deaktivieren der zu überwachenden Zonen. Das Gerät summiert alle Eingänge als Monosignal, das ist für den vorgesehenen Zweck auch sinnvoll.

Der 4Zone in der Praxis

Swissonic 4Zone im Betrieb

Der flache Zonenmixer erfreut mich aufgrund seiner soliden Verarbeitung, lediglich die seitlichen Gehäusekanten auf der Oberseite könnten etwas besser entgratet sein. Die Drehregler laufen nahezu sauber, schwergängig genug und einzig die fehlende Verriegelung der rückseitigen XLR/TRS-Buchsen könnte quasi ein Sicherheitsproblem sein. Deckel und Front sind aus einem gebogenen Stück Blech gefertigt, so dass links und rechts zwei verstärkende Winkel für den Rackeinbau mit je drei Schrauben angebracht wurden.

Swissonic 4Zone von schräg hinten

Der 4Zone ist nahezu selbsterklärend, was auch für den rudimentären Media-Player und das Radio gilt. Die Beschriftungen auf Vorder- und Rückseite sind auch ohne Handbuch gut nachvollziehbar. Die Cinch-Eingänge auf der Rückseite und die Ergänzung mit dem sechsten Mini-Klinkenanschluss für den spontanen Smartphone-Einsatz machen den 4Zone unglaublich flexibel. Wenn man wenigstens für die Line-Eingänge den linken und rechten Kanal separat schalten könnte, dass man zwei Zonen als Stereo-Paar definiert, wäre der Komfort noch besser.

Etwas kritisch sehe ich die Remote-Buchsen für die Lautstärkeregelung, die in den Signalweg eingeschleift wurden und nur die frontseitigen Regler ergänzen. Dreht man nun eine Zone über den Remote-Eingang ab, betrifft das auch den ersten Prioritätskanal. Nehmen wir als Beispiel eine Arztpraxis, in der Musik in vier Zonen auch ins Wartezimmer ausgespielt wird, nur dort sollen Durchsagen hörbar sein. Dreht nun jemand den zugehörigen Lautstärkeregler runter, weil die Musik stört, betrifft das entsprechend auch die Ausrufe der Anmeldung. Besser wäre ein Umgehen des Prioritätskanals, damit Durchsagen auch bei Abdrehen der sekundären Lautstärke hörbar bleiben. Hier sei noch mal der Hinweis erwähnt, dass Kanal 1 stets auf allen Zonen ausgespielt wird. Für diese Anwendung verwendet man besser einen anderen Kanal mit zuweisbarer Matrix.

Mit gemischten Gefühlen betrachte ich die immerhin abschaltbare Prioritätsfunktion. Sie reduziert die anderen Kanäle auf ein Minimum und blendet sie nach über 10 Sekunden wieder sanft ein. Das ist für eine moderierte Veranstaltung ein guter Wert, so dass nicht bei jeder Sprechpause die Musik wieder mit voller Kraft ertönt, für kurze Durchsagen finde ich das Intervall etwas zu lang. Regelbar ist es zumindest von außen nicht, so dass als Alternative der Swissonic ZM 4 in Frage kommen kann. Dessen Prioritätsschaltung ist auf rund zwei bis drei Sekunden eingestellt und die Musik wird vollständig ausgeblendet. Der kleine Haken ist jedoch, dass sich diese Funktion nur im Gerät deaktivieren lässt.

Swissonic 4Zone schräg rechts

FM-Radio und Media-Player des 4Zone

Auf den ersten Blick ist es zwar nur ein einfacher Media-Player, auf den zweiten offenbaren sich mir bekannte Funktionen. In anderen Bereichen bin ich nämlich auf viele MP3-Player gestoßen, beispielsweise Dynavox FMP3, die mit einem sehr ähnlichen Chip ausgestattet sind und ebenfalls über eine gute Qualität verfügen. So zeigt sich im Radiobetrieb die bekannt exzellente Empfangsleistung, die selbst entferntere Stationen noch gut ankommen lässt. Grund dafür ist der in diesem Fall sinnvolle Mono-Empfang. Wer möchte, kann das Gerät auch an das Kabelnetz oder eine Hausantenne anschließen, es ist aber zu vermuten, dass dabei der Empfänger überfahren wird und Störungen durch Überlagerungen auftreten.

Zwei Lautstärketasten lassen den fehlenden Gain-Regler nicht vermissen, einzig ein Erdungsbrummen ist hörbar, wenn man die Lautstärke in 16 Stufen auf 0 stellt. Dies fällt aber nur bei absoluter Maximallautstärke auf. USB-Sticks und SD-Karten liest er in FAT32, dabei ist das Handling sehr einfach und intuitiv. Steckt man eine Karte oder USB-Stick ein, schaltet das Gerät automatisch in den MP3-Betrieb. Entnimmt man den Datenträger, wird auf den zuletzt gehörten Sender umgeschaltet. Die Senderprogrammierung ist möglich, eine Scan-Funktion gibt es auch. Die sechs EQ-Einstellungen können allerdings nur im MP3-Modus genutzt werden, selbst große Speicherkarten werden in FAT32 eingelesen.

Swissonic 4Zone Media-Player

Man sieht sie nicht, jedoch kam hier eine Speicherkarte mit 512 Gigabyte zum Einsatz.

Die Überraschung ergab sich beim langen Drücken auf die Play-Taste. Im Gegensatz zum Dynavox FMP3, bei dem ich eine Zufallswiedergabe vermisse, ist diese sogar ordnerübergreifend vorhanden. So ein bisschen hat das Vintage-Look, denn der Player nummeriert alle vorhandenen Dateien durch und zeigt deren vierstellige Position auf dem Laufwerk an. Dieses Playermodul gibt es auch in Geräten mit Fernbedienung und Zifferntastatur zur Direktanwahl, diese wäre im 4Zone jetzt praktisch. So muss man sich mit der Resume-Funktion begnügen, denn entnimmt man ein Medium und steckt es wieder ein, wird die Wiedergabe am selben Punkt (Full Resume) fortgesetzt. Die Mode-Taste erlaubt das Wechseln zwischen den drei Modi SD, USB und Radio, sofern man die Speichermedien eingesteckt hat. Mini-USB-Sticks und SD-Karten kann man bedenkenlos eingesteckt lassen.

Subjektiv betrachtet ist gerade dieser Medien-Player ein Zugewinn, denn er bietet viele Funktionen bei einfacher Bedienung. Natürlich könnte man das Vintage-Display bemängeln und den Umstand, dass das Gerät kein DAB+ anbietet. Jedoch muss man in diesem Fall auch das Gesamtpaket gemessen am Kaufpreis berücksichtigen. Wenn man beispielsweise eine Ansammlung kleinerer SD-Karten mit verschiedenen Genres vorhält, ist eine flexible Beschallung in ordentlicher Qualität direkt mit dem 4Zone möglich. Den Einschalter auf der Rückseite kann ich aufgrund der kompakten Bauweise verschmerzen, zumal sich der Media-Player von vorne ausschalten lässt.

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Fazit

Der Swissonic 4Zone ist ein schlanker und zugleich vollgepackter Zonenmixer mit integriertem Player für SD-Karten, USB und UKW-Radio. Die Bedienung ist dabei sehr einfach, der Player überrascht mit seiner Vielseitigkeit. Insgesamt sechs Eingänge stehen zur Verfügung, wobei sich auch der spontane Smartphone-Einsatz am frontseitigen Klinkeneingang anbietet. Der Sinn der rückseitigen Anschlüsse für die Remote-Steuerung der Lautstärke erschließt sich mir nicht so ganz, abgesehen davon liefert Thomann hier ein sehr überzeugendes Gesamtpaket ab. Wer einen All-in-one-Mischer mit Media-Funktion sucht, der zudem wenig Platz beansprucht, kann bedenkenlos zugreifen.

Plus

  • kompaktes, robustes Gehäuse
  • einfache Handhabung mit soliden Drehknöpfen
  • reichhaltige Ausstattung mit gutem Media-Player
  • Dip-Schalter für die Zonenkonfiguration schützen vor Fehlbedienung

Minus

  • etwas träge Prioritätsschaltung
  • Remote-Volumes werden in den Signalweg eingeschleift

Preis

  • Ladenpreis: 159,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    lerxt

    Hi Stephan, danke für den bericht. Ist der mediaplayer auch mono? Gibt es keinen trick den stereo zu spielen?

    • Profilbild
      Stephan Merk RED

      @lerxt Moin, der Chip an sich wird zwar Stereo sein, das ist er beim Dynavox FMP3 auch, wenn man einen Kopfhörer anschließt. Da allerdings alles als Mono ausgeführt ist, also auch die anderen Eingänge, wird man das technisch bestimmt nicht einfach umbauen können. Einen Trick als Solches, der von außen ersichtlich wäre, gibt es jedenfalls nicht.

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