Viel Sound für wenig Geld
Früher oder später verabschiedet sich jeder aufstrebende Heimstudio-Besitzer von den kleinen Computer Desktop-Lautsprechern oder Kopfhörern und Studiomonitore müssen her, um den Mix auf ein neues Level zu bringen. Ein Blick auf die Preisschilder der amtlichen Lautsprecher zeigt aber schnell, dass diese oft mehr kosten als das übrige Equipment im Heimstudio zusammen. Nimmt man den maximalen Preisrahmen von 300,- Euro für ein aktives Pärchen als Obergrenze, stellt sich Ernüchterung ein. Viele der angebotenen Modelle reichen im Bass kaum unter 80 Hz und würden für die gute Beurteilung des Bassbereichs einen Subwoofer erfordern. Mancher „Studiomonitor“ sieht dabei auch den bislang genutzten Desktop-Speakern verdammt ähnlich. Wäre da nicht der Swissonic T204 Studiomonitor, der nicht nur amtlich aussieht, sondern auch ein sattes Bassfundament verspricht und ein Preisschild angeheftet hat, das schon nach einem ausführlichen Test schreit.
Thomanns Hausmarke
Swissonic ist, wie vielen Lesern bestimmt bekannt ist, eine der vielen Hausmarken des Musikhauses Thomann. Das Produktportfolio von Swissonic ist riesig und in unseren Tests konnten diese im Test bislang oft überzeugen. Auch Studiomonitore gehören zum Programm und somit stellt sich sofort die Frage: Können so extrem günstige Studiomonitore überhaupt vernünftig klingen und ein Heimstudio aufwerten? Wer sich etwas mit Lautsprechern auskennt, der weiß, dass ein hochwertiger Treiber schon mehr kostet als ein einziger Swissonic T204 Lautsprecher.
Natürlich müssen wir die Kirche im Dorf lassen und einfach beim Test (und beim Lesen desselben) auf dem Teppich bleiben. Physik bleibt Physik und Ingenieurskunst eben Ingenieurskunst. Trotz heutiger Fertigungsmethoden gibt es Unterschiede zwischen hochpreisigen Produkten und Low-Cost-Produkten. Die Schere ist heute nur etwas weiter zusammen, als sie es früher einmal war. Der Testablauf berücksichtigt also die Zielgruppe und das übliche Setting, in dem ein solcher Monitor normalerweise zum Einsatz kommt. Doch dazu später mehr. Schauen wir uns zunächst mal die technischen Daten und den Aufbau genauer an.
Swissonic T204 Studiomonitor
Beim Swissonic T204 Studiomonitor handelt es sich um einen aktiven 2-Wege-Monitor mit einem Class-D-Bi-Amping Verstärker. Im Klartext heißt das, dass der Hochton- und der Tiefton-/Mitteltontreiber von getrennten Endstufenkanälen angetrieben werden. Die Aufteilung der 80 Watt Leistung beträgt 50 Watt für den Bass-/Mitteltontreiber und 30 Watt für den Hochtöner. Die Trennung des Eingangssignals in zwei Bereiche findet also aktiv vor der Endstufe statt. Erledigt wird dies im Fall der Swissonic T204 von einem SigmaDSP. Die Trennfrequenz liegt bei 2,2 kHz. Von da aus geht es auf zwei 4 Zoll Tief-/Mitteltöner und einen 1,25 Zoll Hochtöner mit Seidenkalotte. Letzterer liegt zwischen den beiden 4 Zoll-Treibern.
Eine solche Anordnung in der Vertikalen nennt man auch D’Appolito-Anordnung. Benannt wurde sie nach Josef D’Appolito und 1983 erstmals vorgestellt. Sinn und Zweck der Anordnung ist es, im Bass- und Mitteltonbereich eine Kopplung der beiden Treiber zu erreichen, ähnlich wie das bei einem Line-Array der Fall ist. Dadurch ergibt sich eine etwas stärkere Bündelung in der Vertikalen, was weniger Reflexionen an der Decke und dem Boden zur Folge haben soll. Die mittlere Anordnung des Hochtöners sorgt zudem dafür, dass dieser sich gut auf Ohrhöhe ausrichten lässt, wenn die Lautsprecher auf einer Meterbridge stehen.
Der Swissonic T204 Nahfeldmonitor weist aber noch eine weitere Besonderheit auf. Schon beim Auspacken wird klar, dass da irgendetwas anders ist als erwartet: Vor lauter Treibern weiß man gar nicht, wohin man greifen soll. Der T204 hat nämlich in beiden Seitenwänden 5,25 Zoll Membranen eingebaut. Huch? Aber es soll sich doch um einen 2-Wege-Monitor handeln.
Das ist auch richtig, denn der Hersteller hat hier keine wirklichen Treiber installiert, sondern Passiv-Membranen. Passiv-Membranen dienen der Verstärkung des Bassbereichs und erweitern diesen nach unten. Die Membranen schwingen durch die von den aktiven Treibern erzeugte Luftbewegung mit. Damit die passenden Resonanzen erzeugt werden, muss die Membrangröße und ihr Gewicht stimmen. Richtig berechnet schlägt man locker eine ganze Oktave nach unten heraus.
Passivmembranen haben gegenüber den sonst üblichen Bassreflextunneln einen weiteren Vorteil: Auch bei kleineren Gehäusen lassen sie sich gut verbauen und es treten im Nahbereich keinerlei Strömungsgeräusche auf. Für unsere Swissonic T204 bedeutet das aber auch, dass man sie nur stehend betreiben kann.
Ein Blick auf den vom Hersteller angegebenen Frequenzbereich zeigt, dass die T204 tiefer reicht als die meisten anderen Monitore dieser Preisklasse: Der Frequenzgang wird mit 50 Hz bis 20 kHz angegeben.
Welche Anschlüsse bietet die Swissonic T204?
Schauen wir zum Schluss noch auf die Rückseite. Hier befindet sich nicht nur der Kaltgeräteanschluss für das Stromkabel (inklusive Sicherungshalter und Netzschalter), sondern auch der Regler für die Eingangsempfindlichkeit, drei Line-Eingänge (XLR symmetrisch, Klinke/Cinch unsymmetrisch) und die Tasten zur Anpassung des EQs an die Aufstellungsumgebung. Zur Verfügung stehen ein Low Cut (40 Hz, 50 Hz, 60 Hz), Low Filter (±2 dB), Mid Filter (±2 dB) und High Filter (±2 dB). Das war’s auch schon. Dass in dieser Preisklasse keine digitalen Eingänge zur Verfügung stehen, versteht sich fast von selbst.
Noch ein Wort zur Verarbeitung: Diese ist erstklassig. Das Gehäuse besteht aus MDF-Holz, das mattschwarz lackiert wurde. Die Kanten sind abgerundet und die Speaker besitzen ein kleines Waveguide. Das alles gibt es zu einem Gewicht von 4,6 kg pro Monitor. Ob der Monitor eingeschaltet ist oder nicht, verrät uns übrigens eine blaue LED neben dem Hochtöner.
Testaufbau und Testablauf der Swissonic T204
Möchte man Studiomonitore testen, müssten diese eigentlich nicht nur in einer akustisch optimierten Umgebung stehen, sondern auch in einem reflexionsarmen Messraum vermessen werden. Wer die Teststrategie von Lautsprecherpapst Anselm Goertz kennt, der weiß, dass das ein aufwändiges Unterfangen ist.
Da wir es bei den Swissonic T204 nicht mit einem High-End-Produkt für die professionelle Tonregie zu tun haben, sondern mit einem Einsteigerprodukt für das Heimstudio, findet der Test auch genau dort statt: im Heimstudio des Autors mit einem akustisch nicht gerade optimalen Raum und einem typischen Studiotisch, wie man ihn in den meisten Heimstudios wohl vorfindet. Die beiden Swissonic T204 stehen dort, wo sonst meine zwei passiven Event 20/20 Studiomonitore zu finden sind, die mir seit mehr als zwanzig Jahren gute Dienste leisten.
Auch wenn es sich nicht um einen Messraum und auch nicht um eine akustisch optimale Regie handelt, möchte ich einige Messungen vornehmen und deren Ergebnisse zur Beurteilung des Gehörten mit heranziehen.
Messergebnisse der Swissonic T204
Die Messungen wurden allesamt mit einem günstigen Messmikrofon und der Software Room EQ Wizard sowie einem iConnectivity iConnectAudio 2+ Interface durchgeführt. Bei allen Messungen, die ich hier in diesem Raum in der Vergangenheit durchgeführt habe, ist der Bereich unter 200 Hz nahezu gleich: Hier finden sich die deutlichen Raummoden, die typisch für einen solchen kleinen, fast quadratischen Raum sind. Die Messung ist hier also mit Vorsicht zu genießen. Doch da solche Raummoden in den vielen ähnlich aufgebauten Heimstudios durchaus üblich sind, soll uns das von einer Messung nicht abhalten.
Was zeigt uns die Messung? Der Low Cut ist auf 40 Hz gestellt und alle weiteren Filter auf 0 dB. Wir sehen den vom EQ unbeeinflussten Frequenzgang. Dieser ist ab 500 Hz aufwärts recht linear mit einer sanften Höhenanhebung ab 4 kHz aufwärts. Diese könnte auch dem Messmikrofon zuzuschreiben sein und ist minimal. Der vom Hersteller angegebene Frequenzgang wird sehr genau eingehalten: Unter 50 Hz fällt der Frequenzgang steil ab und bildet bei 40 Hz bis 35 Hz einen kleinen Sockel, der rund 36 dB tiefer liegt als der Pegel bei 50 Hz. Unterhalb von 35 Hz geht es dann etwas sanfter abwärts und bei 30 Hz beträgt der Pegelabfall im Vergleich zu 50 Hz ungefähr 46 dB.
Die nächsten Messungen wurden mit den jeweils verschiedenen Filtereinstellungen vorgenommen:
Beim Low-Cut-Filter scheint sich nicht wirklich viel an der eigentlichen Grenzfrequenz zu tun. Das ist sehr erstaunlich. Vielmehr verschiebt sich der Sockel zwischen 40 Hz und 35 Hz um circa 2,5 dB nach unten. Beim Hörvergleich lässt sich auch kein für mich wahrnehmbarer Unterschied erkennen.
Das Low-Filter greift recht breit in den Bereich von circa 80 Hz bis 600 Hz ein mit einem Peak bei circa 150 bis 170 Hz. Hier werden die ±2 dB deutlich erreicht.
Das Mid-Filter scheint eine Center-Frequenz bei 1,5 kHz zu besitzen.
Beim High-Filter sitzt die Center-Frequenz irgendwo bei 9 kHz. Da es sich oberhalb dieser Frequenz nicht im gleichen Verhältnis weiter entwickelt, sondern die Filterwirkung wieder abnimmt, scheint es sich auch hier um eine Bell- und nicht um eine Shelving-Charakteristik zu handeln. Leider schweigt sich die recht knapp gehaltene Bedienungsanleitung zu solchen Details aus.
Im Hörvergleich verhalten sich die Filtereinstellungen sehr gutmütig und eher dezent. Drastische Veränderungen sind bei ±2 dB und aufgrund der großen Breite der Filter auch nicht zu erwarten. Breite Filterungen sind immer sehr musikalisch und für kleinere Anpassungen an den Aufstellungsort ist der integrierte DSP gut geeignet. Wer größere Korrekturen vornehmen will, muss einen Spezialisten bemühen. Hier gibt es genügend Plug-ins und Hardware. Dass man in dieser Preisklasse keinen USB-Anschluss zur Programmierung des DSPs erwarten kann, sollte sich von selbst verstehen.
Hörbeurteilung der Swissonic Nahfeldmonitore
Für die anschließende Hörbeurteilung habe ich Musik gehört, die ich seit Jahrzehnten in diesem Raum auch auf meinen Event 20/20 Monitoren höre. Darunter Rocktitel von Bruce Springsteen, Dire Straits, Iron Maiden und diverse Pop-Songs. Es wurden sehr dynamische Aufnahmen aus den 1970er- und 1980er-Jahren gehört und auch laute und stark komprimierte Masterings jüngeren Datums.
Die Swissonic T204 Studiomonitore kommen mit sehr dynamischen Musiktiteln sehr gut zurecht. Die Stereomitte ist sehr stabil und die Stereoauflösung ist sehr gut. Die Stimme sitzt genau dort, wo sie hingehört. Sie scheint in meinem Testaufbau direkt aus meinem LG Display zu kommen, das sich mittig zwischen den beiden Testkandidaten befindet.
Beim Test mit dem Song „Tenth Avenue Freeze Out“ vom 1975 erschienenen Bruce Springsteen Album „Born to Run“ sind alle Instrumente klar zu orten. Der Bass ist schön rund. Die stark auf der Stereoachse verteilten Instrumente liegen exakt dort, wo ich sie aufgrund meiner Hörerfahrung mit diesem Song auch erwarte. Die Auflösung in den Höhen ist etwas geringer, als ich es von meinen Event 20/20 kenne. Aber das Ergebnis gefällt dennoch. Die ±2 dB Einstellung des High-Filters bringt eine subtile Verbesserung.
Was sofort auffällt ist, dass der Hörabstand enorm wichtig ist. Sitze ich direkt an der Schreibtischkante, bin ich für einen Monitor dieser Größe zu nah an den Lautsprechern. Nun verändert sich der Klang leicht, wenn ich den Kopf einige Zentimeter nach links oder rechts verlagere. Abseits der Mitte nimmt dann der Hochtonanteil etwas zu. Der optimale Hörabstand beträgt >50 cm und der Klang bleibt dann sehr konstant, wenn ich mich auf einer horizontalen Linie vor den Boxen bewege. Die Lautsprecher stehen also besser auf zwei Stativen hinter dem Tisch als direkt auf dem Tisch.
Weiter geht’s: Bei „Jungleland“, dem Album Closer, geht sprichwörtlich die Sonne auf. Die enorme Dynamik dieses Songs transportieren die beiden Monitore super und es macht Spaß, darüber einfach die Musik zu hören. Doch wie sieht es mit aktuellen Titeln aus?
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Zum Vergleich nehme ich denselben Künstler und einen Titel aus den späten 1988er-Jahren: Die Live-Aufnahme von „Tougher Than The Rest“, gemischt von Bob Clearmountain mit einem Mastering von Bob Ludwig. Die wuchtige Max Weinberg Snare in diesem Song wurde von Bob Clearmountain mit seinem 80er-Jahre Signature-Sound versehen und springt mir geradezu entgegen. Der tiefe Synthesizer-Sound aus dem DX7, der neben dem Schlagzeug den Song dominiert, klingt ebenfalls schön fett und gleichzeitig klar. Alle Instrumente sind deutlich zu orten und zu hören.
Weiter geht es mit einem aktuellen Album: Derselbe Künstler, dieselbe Band, andere Zeit: „Ghost“ vom aktuellen Springsteen Album „Letter to You“ ist ein echter Rocker und leider nicht so richtig für die Swissonic T204 gemacht. Heutige Songs haben eine erheblich geringere Dynamik als früher und genau das mögen diese Studiomonitore so gar nicht. Nun überwiegen die Dröhn-Frequenzen, alles wirkt zusammengepappt und die gerade noch gerühmte Klarheit ist dahin. Das können meine Event 20/20 besser. Ich vermute stark, dass nun die beiden Passiv-Membranen einen hohen Anteil am Klangerlebnis haben und sie von den in modernen Songs stark übertriebenen Bassanteilen bei gleichzeitiger überstarker Kompression angetrieben werden.
Iron Maiden nehmen mit einigen Songs ebenfalls am Hörvergleich teil. „Number Of The Beast“ ist eine wahre Freude. Schön druckvoll und klar klingt es aus den Boxen. Man könnte glauben, Dave Murray und Adrian Smith würden samt Amps direkt vor dem Hörer stehen. Bruce Dickinson klingt schön klar und direkt. Dann wieder der Sprung in die Neuzeit: „Speed of Light“ vom wesentlich aktuelleren Album „Book of Souls“ hingegen hat das gleiche Problem wie das aktuelle Springsteen-Album. Der stark komprimierte und dichte Sound klingt eher dumpf und angestrengt.
Dann der Härtetest für den Bassbereich: Billie Eilish. Die tiefen Bässe von „Bad Guy“ wummern einfach nur und überlagern alles andere. Nun gut, Billie Eilish ist mit ihren Songs schon extrem. Man muss den Swissonic T204 aber zugute halten, dass sie diese Songs trotzdem absolut verzerrungsfrei wiedergeben. Für mich ist der Bass nun einfach zu heftig. Vielleicht müsste man hier dann tatsächlich einen zusätzlichen EQ bemühen, möchte man sie für solche Mixes einsetzen.
Die Dire Straits hingegen vertragen sich wieder phantastisch mit den beiden Lautsprechern und ich habe mal eben ein ganzes Album durchgehört. Die Gitarre „knopflert“ herrlich aus den Membranen und die Zeit ist schnell vergessen.
Nun sind leider aktuellere Musiktitel immer auch für die Smartphone-Generation gemischt, die hauptsächlich über kleine und günstige In-Ear-Hörer Musik hört. Dies hat sich maßgeblich auf die Art und Weise niedergeschlagen, wie Musik heute klingt. Das ist nicht unbedingt immer von Vorteil für diejenigen, die Musik noch „altmodisch“ über Lautsprecher konsumieren. Ein Mix, der auf AirPods gut klingt, muss es auf Lautsprechern noch lange nicht tun. Mixes aus dem Vinyl-Zeitalter haben selten einen dröhnenden Tiefbass, weil dem durch die physikalischen Gegebenheiten der Schallplatte einfach Grenzen gesetzt sind. Auch übermäßige Kompression beim Mastering zählte damals nicht unbedingt zu den häufigsten Kundenbedingungen an den Tonmeister, was Radiostationen dazu verleitete, zwecks Reichweitenerhöhung der Dynamik mit Brickwall-Limitern an den Kragen zu gehen. Teure Studiomonitore können auch mit solchen Mixes umgehen, haben sie doch eine bessere Auflösung und auch eine knackigere Transientenwiedergabe, die bei günstigen Abhören sehr oft leicht verschwommen ist. Allerdings darf man für solche Modelle gerne das Zehn- bis Zwanzigfache des Preises eines einzelnen Swissonic T204 auf den Tisch legen.
Hörpause
Zum Schluss noch ein Wort zur Abschaltautomatik des Swissonic T204: Die Lautsprecher besitzen eine integrierte Abschaltautomatik, die nach 15 Minuten ohne Signal automatisch in den Standby-Betrieb schaltet. Die Betriebs-LED vorne leuchtet dann rot. Geht ein Signal ein, schaltet die Box wieder in den Normalbetrieb. Interessant: Die linke Box ist erheblich schneller als die rechte. Während aus dem einen Exemplar sofort wieder Musik ertönt, lässt Box Nummer 2 noch einige Sekunden auf sich warten. Nun gut, ich kann damit leben. Schön wäre gewesen, wenn man die Funktion abschalten könnte.
Schöner, aussagekräftiger Test.
Nie war es so bezahlbar, Musik selbst zu produzieren. Man sollte nicht vergessen, dass dies nicht der Erfolg der Boutique-Buden ist, die mehrere Tausend Euro für einen Vorverstärker oder Compressor aufrufen, sondern der Erfolg der oft geschmähten „Billigheimer“.
Nie vergessen: Ein mit billigem Equipment aufgenommener und veröffentlichter Song ist deutlich mehr als ein mit teurem Equipment niemals fertiggestellter.
Das sind wirklich interessante Lautsprecher für den Preis. Lese ja sonst nicht so viele Tests über Monitore, aber der war wirklich interessant. Danke! Wirklich unglaublich, was mittlerweile so möglich ist.
Interessante Geräte. Wie würde der Test die Monitore als Ergänzung zu KH120A einordnen? Letztere sind meine Abhöre, die ich ohne Subwoofer betreibe.
@Sven Blau Meinst Du zur akustischen Ergänzung, oder zur Ergänzung eines mehrkanaligen Setups?
Wenn Dir stereo reicht, fehlt Dir nur noch ein Subwoofer. Aber vorher solltest Du den Raum mit Bassfallen in Ordnung bringen, sonst wirst Du so enttäuscht sein wie ich, als ich den KH805 dazustellte. Mit akustischer Behandlung des Raums sind die KH120A im Gespann mit einem guten Subwoofer klasse Teile, die meiner Erfahrung nach auch für Midfield-Monitoring geeignet sind – wenn der Raum entsprechend behandelt ist. Mein Stereodreieck hat nicht ganz eine Seitenlänge von 3 Metern, und das funktioniert gut.
@bluebell Nein, ich meinte einfach als zweite Abhöre. Subwoofer habe ich nicht vor zu kaufen, brauche ich einfach nicht.
@Sven Blau Ah, Du meinst als langweilige, kraftlose Abhöre wie Auratones oder Yamaha NS10, um zu sehen, wie der Mix am Küchenradio klingt. Ich denke, dafür sind die T204 zu bassstark.
Und um zu hören, ob untenrum im Keller was mulmt, dürfte ein Subwoofer die deutlichere Anzeige sein. Brauchst Du aber nicht, wie Du schreibst.
@Sven Blau Ich betreibe die KH120A als Front mit den JBL 305 als Rear Lautsprecher in einem recht gut klingenden Raum und das funktioniert für meine Anwendung sehr gut – die beiden System haben einige Ähnlichkeiten in ihrer Struktur, beide sind sehr räumlich und der Sweetspot ist sehr groß.
Die JBLs können deutlich weniger laut und sind auch unpräziser, aber es fühlt sich nicht inhomogen an, eher wie eine zusätzliche Klangnote im Gesamtbild – und ich höre eh mit moderaten Lautstärken.
Ich verwende Surround um „im“ Sound zu sitzen statt nur davor, mir ist Perfektion nicht so wichtig.
Die JBLs kosten das gleiche wie die Swissonics – wäre spannend, wie die sich gegeneinander behaupten.
Aber der enge Sweetspot wäre für mich das Ausschlusskriterium bei den Swissonics, obwohl es sonst ein interessantes System ist.
Als Zweitsystem zu den KH120A kann ich die JBL 305 wärmstens empfehlen, die 306 soll sogar noch etwas besser klingen – sagt AudioScienceReview…
Wie sind die Teile im Vergleich zu etwas teureren Markenprodukten qualitativ einzuordnen?
Wie z.B. den Tannoy Gold?
super gemachter test!
nach meinem Gefühl etwas übertriebener jubel über den preis, schließlich gibt’s schon um 30-40 € mehr eine reihe von beliebten alternativen von bekannten Herstellern
@Lapin Tatsächlich viel Hurra was mich nicht wundert. Ob die Qualitätskontrolle nicht öfter mal versagt, kann bei dem Preis nicht ausgeschlossen werden. Mir wird es persönlich schon etwas gruselig, wenn ich Schlüsselkomponenten eines Studiosetups zum Rampenpreis bekomme. Eigentlich wollte ich mich bei Adam nach neuen Monitoren umschauen aber nach Recherche scheinen die immer stärker die Produktion nach Asien zu verlagern. Es werden dann wohl HEDD, was aber noch probegehört werden will. Meine alten KRK waren an sich nicht schlecht aber die Rasterung der Potis, mangelndes Matching und die Abschaltung machen mich wahnsinnig. Da merkt man auch die Herkunft. Also besser dreimal überlegen wäre meine jetzige Einstellung zu dem Thema.
Man sollte die Kirche mal bei dem Preis im Dorf lassen und überlegen, wer eigentlich zur Zielgruppe gehört. Das sind einerseits Leute, die sonst vielleicht über ihre kleinen Computer-Aktivmonitore mischen würden oder über billige Kopfhörer, andererseits aber vielleicht auch Musiker, die gar nicht selber mischen, sondern einfach arrangieren, komponieren und Musikmachen wollen. Hier geht es nicht um den Studioprofi oder das ambitionierte Heimstudio. Hier geht es um Einsteiger mit einem 49€ Behringer-Interface, einem günstigen Mikrofon und einer kleinen DAW auf dem Rechner oder eben Leute, die etwas mehr wollen als die kleine Aktivabhöre neben dem Monitor. Als Zweitabhöre neben einem besseren System könnte ich mir die auch gut vorstellen – oder im Heimkino.
Gibt es denn auch Aussagen zur Entwicklung der Produktionsqualität bei ADAM oder bislang nur die Befürchtung?
Ich habe AKG K701 Kopfhörer, die noch in Österreich hergestellt wurden.
Im Laden habe ich zum Vergleichen bei der Suche nach einem weiteren Paar Kopfhörer die dort vorrätigen K701 verwendet. Diese waren in China hergestellt, deutlich günstiger als meine. Klanglich und auch von der optischen und haptischen Qualität war für mich kein Unterschied zu bemerken.
Es ist schön das langsam relativ anständiges equipment für menschen ohne große finanziele mittel hergestellt wird.
Für mich persönlich nicht interessant da die zu sehr einsteiger kategorie entsprechen.
Zum satz „ein hochwertiger Treiber schon mehr kostet als ein einziger Swissonic T204 Lautsprecher.“ würde ich umformulieren zu
„ein einzelner hochwertiger Treiber kostet schon mehr als ein ganzer Swissonic T204 Monitor.“
Schöner test. Die Raummoden referenz und dann probieren diese zu kontrollieren weicht ein bisschen von nutzen der lausprecher meiner meinung nach denn es gibt zwei szenarien.
Entweder klingt der raum gut oder nicht. Ob lautsprecher das gerade biegen können ist nicht das was ein lautsprecher ausmacht. Zummindest denk ich so. Dsp , Schalter , Filter sind schön zu haben aber die retten selten einen unausgeglichenen raum.
Bezüglich platzierung , die monitore sind sowas wie ein halbwegs Dàppolito system. Dieses bündelt dann stark in der Vertikalen achse so das man (im idealfall) Decken und Bodenreflexionen verringert. Preis ist das man eben einen schmalen sweetspot in der höhe hat.
Ich glaube ich brauch noch ein kaffee. Hier ist es gerade sehr früh :-)
@Letigo Raummoden lassen sich nicht mit DSPs kontrollieren, nur mit akustischen Maßnahmen. Diese wären hier in meinem Arbeitszimmer mal fällig. Da sind sicher auch einige Experimente angebracht. Kleine und fast quadratische Räume sind immer schwierig. Das hat aber mit den Monitoren nichts zu tun. Ich muss es halt nur erwähnen, da die Raummoden auch in die Messungen reinspielen und Welligkeiten im Bereich unter 150 Hertz zum großen Teil dem Raum anzulasten sind. Das ist halt ein normales Arbeits- und Musikzimmer und kein qualifizierter Messraum. Trotzdem messe ich gerne einfach mal nach, weil ich es interessant finde, eigene Höreindrücke zu verifizieren. Und viele Monitore stehen halt in unbehandelten Räumen, weil nicht jeder Homerecordler sein Schlafzimmer oder Arbeitszimmer in ein akustisch optimiertes Tonstudio verwandeln kann oder möchte.
@Markus Galla Ich habe den grund warum du es erwähnst nach mein kaffee besser verstanden.
War nur meine „erste reaktion“ wie diese youtube videos
Alles gut :-)