Im Bundle noch wuchtiger!
Paart man den SWR Headlite Amp mit der dazu passenden im halben 19″-Format angebotenen SWR Amplite Endstufe, ergibt sich ein Kraftpaket mit satter 800 Watt Leistungsabgabe.
Genehmigen wir uns doch mal einen detaillierten Blick auf die SWR Amplite Endstufe. Die in den Ausmaßen exakt auf die SWR Headlite abgestimmte Endstufe kommt von vorn betrachtet sehr puristisch daher. Doch was außer einem Klinken-Input und einem Masterregler braucht es denn noch, um Leistung zu verstärken? Eine Pegelanzeige hat man spendiert, diese zeigt per 4-fach optischer Anzeige die Auslastung der Endstufe. Das Raster geht von -20dB bis +3 dB. Im Betriebsmodus findet sich auch mittig platziert das violettblau beleuchtete SWR-Logo. Rückseitig betrachtet bietet die SWR Amplite Endstufe 2 parallel geführte Speakon Outputs, daneben den Lüfter, sowie einer Pass-through Klinkenbuchse und einem XLR/Klinken Kombistecker-Input zur symmetrischen Verarbeitung des Eingangssignals zur Endstufe. Kurz und bündig, das war’s. Witzigerweise sind die Geräte deutlich tiefer als breit in ihren jeweiligen Abmessungen, doch noch kleiner ist beim momentanen Stand der Technik kaum vorstellbar. Wir reden hier von (HxBxT) 4,6×21,6×24,6 cm. Respekt!
Der Sound
Wenn die beiden SWR-Komponenten erst mal verkabelt sind, könnte man den Vergleich vom starken Zweikomponenten-Kraftkleber durchaus bemühen. Wir finden einen satten, druckvollen Ton, mit einer sehr aufgeräumten Frequenzführung. Nun, das hat SWR schon immer ausgezeichnet, doch genau das im geschrumpften Format wiederzufinden, freut bestimmt nicht nur den Tester. Im Proberaum heißt das für den Bandtauglichkeitstest, sauberes Spielen an den Tag zu legen, denn der Sound des SWR-Pakets verzeiht und beschönigt nichts. Dies kann aber eigentlich nur zum Vorteil gewertet werden, denn so ist der Bass im Klanggebilde einer Band detaillierter zu lokalisieren und muss nicht verschwommen irgendwo über der Bassdrum und zwischen den Gitarren vermutet werden. Das Soundspektrum ist SWR-typisch, am ehesten tendiert die Klangvielfalt in Richtung des SWR Redhead oder des 750X . Im Vergleich zu einer Gallien Krüger RB 800-Anlage, deren Boxen an die SWR-Geräte angeschlossen waren, kann ich nur sagen, dass SWR den differenzierteren Sound liefert, lediglich die nicht vorhandene Frequenzweiche und Bi-Amping Möglichkeit lässt noch Raum nach oben offen. Verschiedene Stilrichtung überfordern die SWR nicht, im Gegenteil, ob Slappen oder verstärkten Low End-Einsatz der H Saite, der Sound passt immer, ohne jedoch penetrant zu sein, das ist wohl entscheidend der 12AX7 Röhre in Preamp des SWR Headlite zu verdanken.
Im Studio macht der SWR Headlite auch gleich mal einen guten Eindruck, liefert er doch fein justierbare detailgetreue Sounds in symmetrierter Form. Und der halbe 19″ 1 HE-Amp passt dann schon mal auf den Schreibtisch, statt wuchtig im Weg rum zu stehen.
Im collegeartigen Gigbag finden der Headlite und der Amplite locker Platz, Stromkabel und ein Speakonkabel ist auch mit drin.
Mit den Soundbeispielen möchte ich die Vielfalt des SWR Headlite aufzeigen und habe mittels Reamping mal die Knöpfe mit unterschiedlichsten, teils recht extremen Einstellungen gefordert. Wer Reamping nicht kennt: Das pur eingespielte Bass Signal wird vom Computer in den Amp geschickt und unverstärkt erneut aufgezeichnet, so kann der Spieler mal nicht am Instrument, sondern an den Knöpfen drehen und sich die immerzu laufende Basslinie als Playback holen. Als Bass hatte ich den Fender Jazzbass USA Deluxe im Passiv-Modus. Dieser wurde direkt auf die Wandler der Digi002 unter ProTools gespielt. Danach ging das Signal via Reamping in den SWR Headlite und wurde erneut in ProTools aufgezeichnet.
Beispiel 1 ist komplett ohne EQ eingespielt und zeigt nur den Pegelunterschied zwischen dem unkomprimierten und komprimierten Signal und die Range des Aural Enhancers ohne EQ Zuschaltung
Beispiel 2 ist mit diversen EQ Einstellungen und dem Aural Enhancer eingespielt
Beispiel 3 zeigt nur den EQ mit Absenk- und Anhebeinstellungen
Beispiel 4 zeigt nur die auf maximal geboosteten parametrischen Bass-, dann Mitten-, dann Höhenfrequenzen, immer stufenlos von minimal bis maximal eingestellt
Beispiel 5 zeigt nur den Aural Enhancer.