Softer Virus
Selbst als gediegener Computer-Mucker hat man es bei der Auswahl der richtigen Klangerzeuger nicht immer ganz leicht. Viele virtuell-analoge Software-Synthesizer schinden erst einmal mächtig Eindruck, doch das böse Erwachen lässt oft nicht lange auf sich warten. Hersteller denken ihre Konzepte nicht zu Ende, die Bedienung bereitet Kopfschmerzen, vor lauter Design erkennt man keine Regler mehr, lästige Bugs nerven selbst Jahre nach der Veröffentlichung noch, und die Sounds klingen auch nur solo wirklich gut. Will man sie in den Mix integrieren, offenbaren sich nicht selten spätestens jetzt grobe Mängel. Die dicken „Kauf mich“- Presets modulieren unkontrolliert und klingen bei jedem Durchlauf anders. Oszillator- und LFO-Phasenlagen lassen sich nicht fixieren, Hüllkurven knacken, anstatt knackig zuzugreifen, Unisono-Stereosounds brechen regelmäßig zusammen, Filter-Sweeps springen wie Pferdchen auf dem Schachbrett, und ohne starken EQ-Beschnitt klingt der Sound mittig, mumpfig, hart oder irgendwie anders beknackt. Wirklich überzeugen können auf Dauer nur wenige Plug-ins und diese meistens nur bei bestimmten Sounds und in bestimmten Tonlagen. Echte Alleskönner sind im virtuell-analogen Segment rar – und eher bei Hardware zu finden. Der Access Virus könnte so einer sein – oder der Clavia Nord vielleicht.
Das Team von Synapse Audio will mit der Entwicklung des hier getesteten „Dune“ eben beschriebene Missstände bei Software-Synthesizern gern zu Relikten der Historie erklären. Ein Allrounder soll er sein, ihr neuer Synth, einer, der in allen Disziplinen und Lagen hervorragend klingt. Trotz einer übersichtlichen, einfachen Bedienung dürfen auch sehr komplexe Klänge möglich sein – und zu allem Überfluss hat das kleine Unternehmen aus Karlsruhe gleich ein komplett neues Konzept integriert: „Dune“ steht für „Differential Unison Engine“, sehr frei übersetzt also für komfortabel ausgelegte Unisono-Funktionen. Das klingt schon insofern interessant, als dass Unisono-Sounds ohne Zweifel zu den größten Schwächen virtuell analoger Synthesizer zählen. Und Dunes Unisono-Engine, spätestens jetzt stockt einem der Atem, will noch mehr bieten als blitzsaubere, breite Stereosounds: Der Funktionsreichtum ist hier derart ausschweifend, dass man getrost auch von einem neuen Syntheseprinzip sprechen kann, welches die klassische subtraktive Synthese Dunes ziemlich spektakulär ergänzt.
Da fragt man sich doch gleich, wie zum Henker eine kleine Firma aus Nord-Baden einen Software-Synthesizer programmieren will, der den etablierten Marktführern im Plug-in Segment bis heute partout nicht gelingen mochte. Nun gut, wir werden sehen, ob David den Mund einfach nur zu voll genommen hat – oder der Konkurrenz mal ganz entspannt zeigt, wo der Hammer wirklich hingehört.
Installation
Beginnen wir einfach mal mit einem Standard-Start bei Tests: der Installation. Die ist bei Synapses Dune schnell und auf beiden Plattformen völlig problemlos erledigt. Installer starten, Plug-in Ordner und Seriennummer angeben, fertig. Synapse verzichtet auf nervige Challenge/Response-Verfahren oder gar USB-Licenser, mit denen ehrliche Käufer von Audiosoftware bestraft werden. Danke! Schließlich gibt es Leute, die zwar ganz brav Software kaufen, dann aber einen Crack benutzen, weil ihnen der Kopierschutz auf den Keks geht.
Erscheinungsbild
Vergleicht man die Optik des frisch geöffneten Dune mit anderen Synapse Produkten, fällt sofort das verändere Design auf – oder in anderen Worten – es gibt jetzt ein Design. Ältere Synapse Synths gingen mit der Bildenden Kunst wesentlich spartanischer um, wirkten aber übrigens dennoch stets sehr aufgeräumt und angenehm pragmatisch. Beim Dune wurde nun fein eine mattschwarze Bedien-Oberfläche mit schicken roten LEDs simuliert. Im Zentrum des Synths residiert ein blassblau beleuchtetes Display, wo die Patch-Verwaltung, die Modulationsmatrix und der Arpeggiator über Reiter angewählt werden können. Trotz des guten Aussehens erfasst man die Architektur des Dune sofort. Alle Module wurden durch geschickte Schattierungen und dezente Linien klar voneinander abgesetzt. Besser kann man ein Synthesizer-Layout eigentlich nicht machen. „Design Follows Function“ sagen Experten zu diesem Ansatz, das Design richtet sich nach der Funktion. Die Oberfläche erinnert tatsächlich ein wenig an einen Virus TI, nanu, mal schauen, ob es vielleicht noch mehr Parallelen gibt.
Klangerzeugung – Oszillatoren
Machen wir uns ans Eingemachte. Dune verfügt über zwei identische klassische virtuell-analoge Oszillatoren, die zunächst einmal die Modi Sinus, Rechteck (mit variabler Pulsbreite) und Sägezahn beherrschen. Mit der Taste „SEL“ können darüber hinaus 69 weitere Wellenformen geladen werden, die von klassischen Dreiecken bis hin zu wirklich kryptischen, teils metallisch klingenden Kreationen reichen. Hier schon ein kleiner Tipp: Es lassen sich über die Modulationsmatrix und einen LFO oder den Arpeggiator beatsynchron Wavetables abspielen. Dabei können sehr abgedrehte, verspulte Sounds entstehen.
Mit Hilfe der beiden FAT-Regler lassen sich die Ausgangssignale der Oszillatoren jeweils bereits bis zu sieben Mal duplizieren und übereinander schichten – was einer Art Unisono-Funktion auf Oszillator-Ebene entspricht. Hier wird es schon bannig fett!
Zusätzlich zu den beiden Haupt-Oszillatoren hat Dune einen Suboszillator, der stets eine Oktave tiefer als Oszillator 1 spielt (Sinus, Square und Dreieck). Alle Oszillatoren schwingen frei, solange man in der Modulationsmatrix keine Start-Phasenlage definiert. Dann nämlich wird die Phase mit jeder Note auf den eingestellten Wert zurückgesetzt.
„Modulationsmatrix“, das Wort fiel jetzt bereits das zweite Mal. An dieser Stelle macht es Sinn, kurz auf das besondere Bedienkonzept des Dune einzugehen. Die maßgebliche Bedienung erfolgt natürlich ganz normal über das herkömmliche Panel des Synths. Es gibt aber nicht wenige Spezialfunktionen, die man nur über die Modulationsmatrix erreichen kann. Welche das sind, ist clever gelöst, doch hierzu später ein bisschen mehr …
Erst einmal zurück zur Oszillator-Sektion. Es gibt es einen Noise-Generator, dessen Bassbereich mit einem Hochpassfilter beschnitten werden kann. So lassen sich zum Beispiel prima Hihats schnitzen – und im Zusammenhang mit der Unisono-Funktion auch derbe Stereo-Hihats!
Oszillator 1 kann Oszillator 2 synchronisieren und auch seine Frequenz modulieren. Für die FM stehen drei verschiedene Modi, darunter auch Filter-FM, zur Verfügung. Wilden Säge-Sounds sind also keine Grenzen gesetzt. Darüber hinaus können sich Oszillator 1 & 2 ringmodulieren.
Filter
Dune verfügt über mehrere Filter, die sich in verschiedenen Sektionen befinden. Das HPF am Noise-Generator wurde bereits erwähnt. Darüber hinaus befindet sich etwas versteckt ein Multimode-Filter im „Distortion“-Bereich. So können die bei der Verzerrung erzeugten Obertöne noch einmal gefiltert werden. Vorbildlich! In der eigentlichen Hauptfilter-Sektion oben rechts in der Ecke des Panels werkelt ein resonanzfähiges Dual-Multimode-Filter-Modul. Und nun auf Deutsch: Hier verbergen sich gleich zwei Multimode-Filter, die in Reihe geschaltet oder parallel betrieben werden können. Die Filter-Kombinationen sind vom Hersteller vorgegeben. Es sind also keine beliebigen Verschaltungen möglich, und es gibt nur einen Cutoff-Regler, was die Synthese enorm vereinfacht, denn das manuelle Nachregeln zweier unabhängiger Filter beim Sweepen wird schnell zu einem gepflegten Eiertanz. Beim Dune wählt man einfach Bandsperre 12dB / LPF 12 dB in Reihe an, sweept durch – yeah passt – geschmeidig – sahnemäßig. Oder wie wäre es mit einem HPF 12 dB und einem LPF 12 dB parallel? Es gibt darüber hinaus ein Filtermodell, dessen Verhalten erfolgreich der Charakteristik typischer Analogfilter nachempfunden wurde („Ladder“ 12 dB und 24 dB). Hinzu kommen diverse Sättigungs- und Bitcrush-Algorithmen, die das Filter von schön bis brutal übersteuern können.
In der Filter-Sektion befindet sich zudem ein Offset-Regler, dem je nach angewählter Filterkombination eine andere Funktion zugeordnet ist. Neulinge sollten die jeweilige Funktion anfangs im Manual nachschlagen. Sie wirkt schon beim ersten Antesten hinreißend durchdacht.
Hüllkurven
Der Dune verfügt über drei Hüllkurven, eine für das Filter, eine für die Amplitude und eine für ein frei zuweisbares Modulationsziel. Die Hüllkurven „Filter“ und „Modulation“ sind als klassische ADSR-EGs ausgelegt. Die Amplituden-Hüllkurve verfügt darüber hinaus über die zusätzlichen Parameter „Hold“ und „Spike“, welche lediglich über die Modulationsmatrix zugeordnet werden können. „Spike“ (wahlweise „Softspike“ oder „Hardspike“) erzeugt in der Attackphase einen ordentlichen Hubbel, der für mehr Druck bei perkussiven Sounds sorgt.
LFOs
Neben den drei Hüllkurven verrichten im Dune drei (fast) identisch ausgestattete LFOs mit den Wellenformen Sägezahn, Rechteck, Sinus und Random ihren Dienst. Diese lassen sich zum Songtempo synchronisieren und auf Wunsch mit jeder Note neu auslösen. Die Phasenlage beim Einstarten kann über die Modulationsmatrix festgelegt werden, wie auch noch eine Menge weiterer cooler Funktionen, deren Erwähnung hier den Rahmen definitiv sprengen würde. Vielleicht eine: LFO 1 kann (wie übrigens die Oszillatoren auch) in einen „One Shot“-Modus versetzt und als vierte Hüllkurve missbraucht werden. Andere Hersteller nennen diese Funktion entsprechend Envelope-Modus. Und wem das nicht hat reicht, der kann die Geometrie der LFO-Wellenformen mit dem Skew-Regler manipulieren, hui, besser geht es eigentlich nicht. Irgendwie erinnern die LFOs irgendwie an die komfortablen Dingerchen im Virus …
Unisono
Uff, über diesen Bereich könnte man ein ganzes Buch schreiben. Fassen wir uns kurz: Im Grunde erzeugt bereits der oben erwähnte FAT-Regler einen typischen Unisono-Effekt, diesen aber mono auf Oszillator-Ebene. Darüber hinaus verfügt der Dune wie eingangs gewarnt über eine ausgesprochen umfassende Unisono-Sektion, die sich dem Übereinanderschichten von bis zu acht Stimmen widmet. Diese können zunächst einmal gegeneinander verstimmt und im Panorama aufgespreizt werden. So weit, so gut. Das können zumindest einige andere Synths wie der Access Virus oder der U-he Zebra auch. Einzigartig ist die Möglichkeit, die „Voices“, also die einzelnen Unisono-Stimmen, unabhängig voneinander mit zahlreichen Parametern zu verbiegen. So können ihnen unter anderem eigene Filter- oder Hüllkurven-Parameter-Stellungen zugewiesen werden. Man könnte da fast sagen, auf jede Voice wirke auf Wunsch ein eigener subtraktiver Synthesizer. Zugewiesen werden die Voice-Parameter ausschließlich über – da ist sie wieder – die Modulationsmatrix, und das ist gut so, denn die Parameterflut würde das Panel gehörig aus dem Leim gehen lassen.
Darüber hinaus lässt sich der Spieß auch umdrehen. Typische Synthese-Modulationen können in der Modulations-Matrix auch auf einzelne Voices beschränkt werden. So kann man zum Beispiel festlegen, dass LFO 1 nur die Tonhöhe der Voices 1+3+5 modulieren soll. Dann könnte man folglich die Voices 2+4+6 zum Beispiel gegenläufig von LFO 2 modulieren lassen. 1+3+5 platziere ich im Panorama links, 2+4+6 rechts und so weiter … na das wird was! Unisono bekommt hier eine neue Bedeutung – oder besser: Dune entfernt sich von der Bedeutung des Wortes und schafft wie bereits angedroht eine neue Syntheseform. Das klingt beim ersten Mal Lesen kompliziert, ist aber nachher in der Praxis total einleuchtend und einfach!
Modulationsmatrix
Sie bildet das Herz des Dune und wurde bisher gefühlt bereits an die zehn Mal erwähnt, denn sie ist integraler Bestandteil der erweiterten Synthese des Softsynths. Sie verfügt über zwei Mal zwölf Modulations-Slots. Es können folglich 24 Modulations-Quellen und Ziele festgelegt werden. Wie bereits erwähnt, kann eine Modulation entweder auf alle Voices oder aber lediglich auf ausgewählte Voices wirken. Neben den üblichen Modulationen und Hüllkurven-Zuweisungen gibt es eine ganze Reihe weiterer Funktionen, die nur über die Modulationsmatrix umgesetzt werden können, wie zum Beispiel die eingangs erwähnten Triggerphasenlagen der Oszillatoren oder der LFOs. Alle Modulations-Zuweisungen finden zentral hier statt. Man muss nicht in den LFOs oder bei der (virtuellen) Verstärkung rumpulen, um bei Presets störende Modulationen zu recherchieren und abzuschalten.
Arpeggiator
Der Arpeggiator des Dune ist programmierbar und darf aufgrund seiner Architektur getrost als ausgewachsener Step-Sequencer bezeichnet werden. Auch ihm könnte man ein eigenes Buch widmen, aber in der Kürze liegt die Würze: Er enthält bis zu 64 Steps, denen ein beliebiger Notenwert zugeordnet werden kann. Er arbeitet auf Wunsch temposynchron und verfügt sowohl über eine Swing-Funktion als auch über eine Notenlängenanpassung, die aber lediglich auf alle Arp-Noten gemeinsam wirkt. Aber dafür gibt es ja 64 Steps! Interessant sind die verschiedenen Modi, die nicht nur Einzelnoten-Arpeggios („Simple“, „Dynamic“) und Akkorde (Chord), sondern auch eine Mischung aus beiden Varianten erlaubt („Duophonic“), bei der sehr interessante Licks entstehen können. Über die Zuweisung von „Arp Vel“ kann darüber hinaus ein beliebiger Parameter rhythmisch vom Arpeggiator moduliert werden. Dadurch kommt man die die komfortable Lage, coole Effekte erzielen zu können, wie zum Beispiel die wunderbaren Filterhouse- oder Detroit-Tech-Pads im „Chord“-Modus. Leider gibt es kein Lauflicht, dass bei der Programmierung die aktuelle Arp-Position offenbart.
Effekt-Sektion
Hinter der virtuellen Einspieltastatur befindet sich ein großer, aber sehr übersichtlicher Effektbereich, der mit einem Klick auf den Schriftzug „Keyboard“ sichtbar gemacht wird. Hier befinden sich zwei identische vollparametrische EQ-Bänder mit den Charakteristiken „Peak“, „Hi Shelf“ und „Low Shelf“, ein Distortion-Effekt mit mehreren Verzerrern, die zum Teil analoge Röhren simulieren, ein Modulations-Effekt für Chorus-, Phaser- oder Flangereffekte sowie die Klassiker Delay („Simple“, „Pingpong“, „Multitap“, „Diffuse“) und Hall („Diffuse 1+2“, „Room“, „Hall“, „Cathedral“).
Bewertung
Das Team von Synapse meint es bitter ernst mit Dune und setzt auf gnadenlose Qualität in jeglicher Hinsicht. Nach 14-tägigem Rumgefummel ist bei der Version 1.0 kein einziger Bug aufgefallen, weder auf OSX (Apple Logic 8.02) noch auf Windows (Ableton Live 7.1.18). Das Konzept inklusive Bedienung ist von vorn bis hinten exakt durchdacht und der Sound des Dunes in höchstem Maße ästhetisch. Der Synth klingt warm, fett, brillant, musikalisch und präzise zugleich. Nicht nur optisch und architektonisch erinnert er an einen Virus, auch der Klang ähnelt dem Klassiker von Access. Allerdings steht der Unisono-Stereo-Sound des Dune auch ohne Verwendung der zahlreichen Voicemodulationen wesentlich besser im Mix als beim vermuteten Vorbild. Dafür klingen beim Virus der Hall und auch der sehr charakterstarke Phaser besser.
Die Hüllkurven des Dune sind sehr schnell, greifen aber stets musikalisch und ohne nervige unerwünschte Knackser zu. Das Multimode-Dual-Filter ist im virtuell-analogen Bereich wie man so schön sagt „State Of The Art“. Mit ihm lassen sich herrliche Sweeps umsetzen. Hier scheint eine sehr wirksame Parameter-Glättung am Werk zu sein. Toll, wie ein Bandpass-Filter in ein Lowpass-Filter übergeht, oder ein Lowpass-Filter über ein Bandpass-Filter in ein Hochpass-Filter. Dass für beide Filter nur ein Cutoff zur Verfügung steht, stört überhaupt nicht, im Gegenteil. Bei den Patches setzt Synapse mehr auf Klasse als auf Masse! Die vorprogrammierten Sounds sind hervorragend uns lassen sich mit wenigen Handgriffen für eigene Bedürfnisse zuschnippeln. Dabei geht der Dune sehr sorgsam mit Rechenleistung und vor allem mit dem RAM um. Eine Instanz benötigt lediglich knapp über zwölf MB. Saubere Programmierung, das merkt man auch wirklich an jeder Ecke!
Finde das der Synth sehr flach klingt ohne Fleisch.
Da spielen LennarDigital Sylenth1 & u-he Zebra
schon in einer ganz andern Liga.
Hi Steve,
ich besitze beide Plug-Ins (Dune & Sylenth1)und verwende inzwischen überwiegend den Dune / liebe das Teil.
Meine Meinung:
Bezüglich Presets (Sylenth1 zu sehr auf Trance ausgerichtet), Bedienoberfläche & Updatepolitik (wann gab es für den Sylenth1 das letzte Update?) ziehe ich den Dune inzwischen vor auch wenn der Sylenth1 gleich danach an zweiter Stelle auf meiner Favoritenliste folgt.
Was den Klang angeht:
Ich verpasse dem Dune den nötigen „crunch“ / Druck mit Bitcrusher + Ohmboyz Ohmicide.
Damit ist das Teil unschlagbar & klingt fast wie ein analoger :-)
Achja, was an beiden noch Lobend zu erwähnen ist, wäre der Serial Only Kopierschutz, welche dem Käufer lästige Challenge / Response oder Dongles erspart.
//cheers Philipp
@Philipp @Doc
„Unterhalb der eingestrichenen Oktave haben die Teile alle keine „Eier“.
Merke, Du solltest keine „Stimmenverdoppelungen……..usw “ ausschalten.
Was ist denn eine eingestrichene Oktave ??
Wenn ich mir das Patch 016 DOOM SDX anhöre, kann ich nichts von dünnen quäkigen Hupen bemerken. Das macht mein Virus / Minimoog auch nicht besser!!
@canin Die Diskussion wird es wohl noch in 100 Jahren geben früher war eben alles besser. Also zum reinen rumspielen und Klangtüfteln mag es sein das der Spassfaktor an einem echten Hardware Analog Synth etwas höher ist. Klanglich mag das auch in manchen Fällen so sein das die analogen etwas besser klingen. Wobei das auch nicht für alle analogen Gilt es gibt auch einige die wirklich nicht sehr toll klingen. Aber spätestens im Mix ist es doch für 90 % der selbsternannten Synthesizer Experten auch nicht mehr zu erkennen. Wahrscheinlich nicht mal im Blindtest.
Beim ersten, kurzen Anpröblen hat er mich ja nicht beeindruckt, aber nachdem auf Rothenbergsche Bewertungen normalerweise Verlass ist, habe ich mir die Demo nochmals genauer angehört, und muss sagen, dass die Grundqualität des Synths wirklich erste Sahne ist.
Tipps für die Demo:
Die „Trance“-Sounds einfach überspringen, die kann eh jeder Synth.
Reverb wegklicken (verhallte Presets sind leider eine generelle Unsitte).
Das Ding klingt jedenfalls wirklich voll und sauber (auch ohne Dauereinsatz von Unisono), das ist sicher nochmals eine (halbe) Qualitätsstufe über den aktuellen Vorzeige-Softies. Man hat beim Rumtüdeln auf dem Keyboard wirklich das Gefühl, etwas „organisches“ zu hören, und nicht die aufgehübschte „knapp daneben“-Simulation der meisten Softwaresynthies.
Schön, dass eine solche Qualitätsverbesserung heute offenbar auch noch rein softwaremäßig möglich ist, ohne einfach die CPU-Belastung um eine Zehnerpotenz raufzuschrauben.
Vielleicht gibts die Engine ja auch noch mal mit einem etwas exotischeren Konzept (semimodular, komplexe Hüllkurven…)
@GeorgK Tatsächlich wären bei mir Hüllkurven-Multis und die eine oder andere Multi-Stage-Hüllkurve auch ganz oben auf dem Wunschzettel..
Nach langer (sehr langer) Abstinenz im Musikbereich bin ich die Tage auch mal wieder hier gelandet und lese mit großem Interesse diesen Test. Aufgrund dessen natürlich die Demo gezogen und muss sagen: „ich bin total platt, wie gut einige Synth Plugs klingen“! (so auch der Sylenth).
Mega Hammer (zumindest für mich, der früher nur mit Hardware Analog Synth´s gearbeitet hat)
Zumindest von den Demos her, gefällt mir der vorher getestete PolyKB deutlich besser. Deswegen wundern mich hier die Lobeshymnen, wo es doch beim PolyKB relativ still ist. Hat jemand mal beide gegengetestet ? Ich hab im Moment nicht die Zeit, mich ausführlich damit zu beschäftigen.
@J Diesen werde ich jetzt auch mal vornehmen und vergleichen. Beim testen gehe ich aber gerne her und schraube selbst mit einem Init Sound herum. Der Grundklang ist Topp im Vergleich z.B. mit einem Pro One (der bei mir längere Zeit ein ungenutztes Dasein fristete ;-) )
@J Na klar, ich habe ja beide genau für Euch getestet. Also der Unterschied zwischen einem PolyKB und einem Dune ist etwa so groß wie zwischen einem Fender Rhodes und einem Nord Electro :-). Der PolyKB ist ein dicker virtueller Vintage-Nachbau – ein tolles Instrument für Mucker und Synth-Fans. Er klingt super, warm, fett, ist dabei aber recht sperrig und hungrig. Dune hingegen ist ein gertenschlanker Profi-VA-Synth für Produzenten. Sein Sound ist vielleicht etwas kühler als beim PolyKB, aber sehr sauber, berechenbar, vielschichtig, drahtig und eben daher sehr gut in Mixe integrierbar. Beide Instrumente haben sicher ihre Vorteile, aber der Nutzwert von Dune als universeller Synthesizer ist höher.
Also für mich ist der DUNE eher ein 300 Gramm Argentinisches Rindersteak. J
Ein wirklich toller neuer Synth für den Rechner für kleines Geld.
Im Vergleich zu anderen Instrumenten klingt der DUNE „In Your Face“. Es kommt einem
so vor, als wäre schon ein Compressor in der Stereosumme, ohne dabei den nötigen
Druck und Wärme zu verlieren. Gerade die Bässe (meine 8“ Monitore haben kräftig vibriert) und Arps klingen toll und stehen einem Analogen in nichts nach.
Der Klang an sich dürfe wie bei allen anderen Synths Geschmacksfrage bleiben, also mir gefällt er.
Nachdem ich jetzt doch etwas Zeit gefunden habe, mich mit Dune zu beschäftigen, kann ich nur bestätigen was vor mir gesagt wurde. Dune klingt durchweg fantastisch (vor allem Filter 1 klingt sehr kräftig), braucht kaum CPU Leistung und die Bedienung ist fast ideal gelöst. Einzig dieses Modmatrix System konnte mich noch nie wirklich begeistern. Auch wenn das Prinzip dahinter so einfach wie möglich ist, find ich es nicht besonders ergonomisch im Vergleich zum Rest. Das hätte man durchaus noch alles auf einem Screen unterbringen können. Ich verstehe manchmal dieses Platzbedarfsminimalismus nicht. Wenn ich Sounds schraube, tu ich doch nur das, und hab im daneben nicht noch zig andere Plugins oder Tools auf, die ich gleichzeitig im Blick haben muss ?
Nun ja, nur eine kleine Kritik von mir, die eher allgemein ist, und für Dune kaum ins Gewicht fällt.
Also ich hab ihn gestern getestet und ich glaube einen neuen lieblings VA zu haben. Der absolute megahammer. Insbesondere der magere CPU bedarf ist genial (hatte so einen Sound bis jetzt erst beim ACE gefunden, den ich aber maximal 2 mal einsetzten kann).
Ich habe so etwas schon länger vermisst. Ein ganz einfacher Synth ohne viel Schnickschnack, aber mit riesigem Potenzial. Er kommt mir ein bisschen vor wie der Operator in Ableton. Alles ist sofort klar, keine lästigen Untermenus, alles sofort und einfach erschliessbar. Insbesondere die tatsache, dass ich mich nicht mit einem Vintage Desin beschäftigen muss, tut gut.
Nochmals zusammengefasst:
Hammer in your face sound, einfach zu bedienen, preis, gute integration in den Mix, CPU sparend
Scheint ganz gut zu sein, aber ich behaupte mal: wer Sylenth hat, braucht Dune eigentlich nicht. Wer Sylenth noch nicht hat, der hat die Qual der Wahl.
@Nostradamus beides zusammen ist auch nicht schlecht :-)
„In der Liga des Dune spielt eigentlich, wenn überhaupt, nur Hardware, die mindestens zehn Mal so teuer ist.“
Solche Aussagen kann ich nicht ganz nachvollziehen. Bei rein elektronischen Sounds kann, wenn überhaupt, dann nur noch echt analoge Hardware überhaupt noch mit den heutigen Softsynths mithalten, ansonsten kann Hardware bei den Synths schon seit Jahren nicht mehr mit Software mithalten. Meinen Virus z.B. habe ich übrigens schon seit Jahren nicht mehr angefasst :-)
Sorry, aber der Virus ist selber nur Software mit ein paar Knöpfen.
Und was heißt mithalten. Funktionen die kein Mensch braucht. Sorry, aber die ganzen Softsynths haben die elektronische Musik kein Stück weitergebracht, da die Dinger schlicht keinen Charakter haben und die ganze Programmierung nur noch Trial and Error ist bzw. Preset Surfing.
Ein Synth muss musikalisch sein, und sieht es bei den Software Synths ganz bitter aus…
„Funktionen die kein Mensch braucht“
Also aus meiner Sicht dürften diese Synths noch weitaus üppiger ausgestattet sein als sie es heute meistens sind. Man könnte noch so vieles machen, was die erzeugbare Vielfalt an Sounds deutlich erweitern würden. Bei Hardware ist das deutlich schwieriger und nur mit viel grösserem Kostenaufwand umsetzbar.
„…da die Dinger schlicht keinen Charakter haben und die ganze Programmierung nur noch Trial and Error ist bzw. Preset Surfing.
Ein Synth muss musikalisch sein, und sieht es bei den Software Synths ganz bitter aus…“
Bin mir jetzt nicht ganz sicher, was du damit meinst?
Die Bedienung hat übrigens für mich nichts mit dem erzeugbaren Sound zu tun, für mich hat der Sound eine höhere Priorität als die Bedienung und heute wo es Controller wie die Novation’s mit Automap gibt, hat sich die ganze Diskussion mit der Bedienung von Software eigentlich auch mehr oder weniger erledigt. An mehr als einem Gerät gleichzeitig schraubt man mit nur zwei Händen ja eher auch bei Hardware nicht herum.
Na das unterschreib ich doch direkt.
@ MBI Dein Post war gemeint.
Dank der Diskussionen habe ich mich dazu entschlossen Dune nun auch auf den Rechner zu packen. Ich bin begeistert. DUNE klingt fantastisch und ist extrem vielseitig. Hardware-Synths ist er vollkommen ebenbürtig mit Ausnahme gut klingender, analoger Klangerzeuger. Meinen Andromeda oder Juno 60 ersetzt so schnell kein VA, egal ob in Hard- oder Software gegossen, aber ein Virus lässt sich mit Dune jederzeit gebührend ersetzen.
Scheint ja ein sehr interessantes VST – Teil zu sein, hmmm … ich suche ja schon länger nach guten VST – Instrumenten. Vielleicht eine Überlegung wert! Ich finde ihn nur ein wenig teuer, aber der Preis scheint gerechtfertig zu sein.
Der Dune ist schon ziemlich gut und er ist eigentlich für viele der Nachfolger vom Sylenth.
Die Entwicklung vom Sylenth ist leider tot. Seit 2008 wurde da nix mehr gemacht ausser einer Beta die bis heute eine Beta ist. Laut Lennard ist auch nicht geplant eine Version2 zu machen, maximal mit ein paar Bugfixes kann man da wohl irgendwann in den nächsten Jahren rechnen.
Wer „Sylenth mit mehr Features“ will, kommt um den Dune nicht herum. Punkt.
Durch den guten Unison kann er auch recht gut den „signature“ Sound vom Access Virus nachbilden.
Sehr angenehm das die Presets beim Dune nicht so sehr in die Trance Richtung gehen wie beim Sylenth. Die meisten Presets Sounds klingen schon eher nach analoger Hardware.
naja, anhand der duennen obigen Soundbeispiele wuerde ich sagen, ich kann super drauf verzichten.
Man schliese nie von den Presets auf den Synth aber in diesem Fall gebe ich Dir Recht. Keine Ahnung warum alle so auf diese Software abgehen.
Interessant ist, wie Dune sich im Vergleich zu den Topprodukten PolyKB II, OP-X II Pro (IMHO der beste Softsynth), und dem neuen Imposcar II schlägt. Dann gibt es da noch Aalto und Synthix. ;)
Hmm, vielleicht die Soundbeispiele mal über einen guten Studio-Kopfhörer mit sauberer Bassabbildung checken. Ist ja immer Geschmackssache, ob es gefällt, aber „dünn“ sind sie nicht.
Der Dune klingt sicher gut, aber dass er im Ranking über dem Zebra steht, ist eher ein Witz.
Toller Synth, aber Zebra ist klar besser.
Ich hab mir den Dune gekauft als er rauskam und hab mich viel mit dem auseinander gesetzt und mir dabei auch Zeit gelassen. Und finde irgendwie nichts neues oder gar innovatives was diesem Dune Plugin seid Ewigkeiten den Nr 1 Platz beschert?
Mein Standard Synth Setup besteht aus mehreren Instanzen: Sylenth, Vanguard, Omnisphere, Synplant und Surge.
Nach langem Testen von DUNE hab ich keinen Bereich gefunden, in welchem der mir irgendwas bringen würde, was die anderen nicht auch tun!
Presets:
Ich nutz selten Presets und ein paar gute hat er schon drin. Natürlich durfte man sich erst mal wieder ein Init Patch googlen … das scheint modern zu sein, dass man ne init Funktion gar nicht mehr reinbaut … ja ich weiß kann man sich selber bauen ..
Klang:
Der kann drücken, der kann auch schweben – aber trotzdem find ich den Klang nicht gut. Das ist schwer zu beschreiben, denn das Ding ist weder seidig brilliant noch wuchtig / warm tief – irgendwie liegt da ein ganz seltsamer Plastikklang drauf … was wohl am Filter liegt?
Gut, für so moderne Krachsounds ist das mit dem Unison Modus bestimmt ne feine Sache …
Arpeggiator:
Ich nutze Arps sehr gerne! Und dieser Arp hier hat mehr Features wie manch andere, allerdings ist das auch wieder so ne Fuzzelvariante mit step-by-step Nummern rauf und runterschieben … da bin ich schneller in der Piano Rolle meines Sequenzers oder im Omnisphere.
Vielleicht wäre es anders, wenn man dem Ding, noch ein paar hundert Phrasen mehr spendiert hätte anstatt den paar die drin sind? Könnte man doch auch mal als kleines Extra Package anbieten? Wäre bestimmt ein toller Mehrwert?
Mod Matrix:
Wenn man das Gehype so liest, teilweise auch in Foren … da frag ich mich, ob man sich schon mal den Albino 3 angeschaut hat. Der hat neben den weit ausgefuchsteren Hüllkurven auch ne Mod Matrix! Also das gibt es schon seit zig Jahren und ist absolut nix neues? Auch im z3ta 2 wird man ein sehr ausgefuchstes Werkzeug dieser Art finden!
Effekte:
typisches Standardzeug und nix großartiges!
Bedienung:
Da kann man beim DUNE nicht meckern, der ist strukturiert und übersichtlich und lässt sich on the fly bedienen! Das ist sehr gut ohne Frage!
Stabilität:
Auch die ist sehr gut, mir ist das Ding noch nie abgestürzt! Spitze!
Zusammenfassend:
Der DUNE ist nicht schlecht aber der ist auch nicht besonders gut! Und ich wurde den Sylenth weiterhin absolut vorziehen, denn richtig, da gibts schon lange kein Update mehr aber der klingt vergleichsweise zig mal besser und vor allem klarer / brillianter und dick ohne Ende!
Ob der DUNE der wahre verdiente Platz 1 ist und somit als Richtwert für künftige VST Synths steht … oder gar noch die Virus Alternative ist, als die er zum Teil angepriesen wird … ne echt nicht! Da reicht einfaches Vergleichen schon völlig aus um einzusehen, dass er das nicht ist!
Hier frage ich mich echt, was das soll? Ein bisschen Hyperei ist ja OK aber wenn da sogar von Leuten, die sich scheinbar ja richtig auskennen, Lobeshymnen fallen und das Ding hier als DER Synth und DIE Hardwarealternative angepriesen wird … ???
Der Dune hat mit den gleichen Problemen zu kämpfen wie viele Plug Ins und Virt. Synths.
Unterhalb der eingestrichenen Oktave haben die Teile alle keine „Eier“.
Das allerdings merkt man erst wenn die ganzen Effekte, Stimmenverdoppelungen, Bassboosts und EQs ausgeschaltet sind.
Dann sind es einfach dünne quäkige Hupen die das Ohr beleidigen.
Naja, muss hier mal vehement wiedersprechen. Du vergleichst hier nämlich (wie es so oft geschieht) Birnen mit Äpfeln. Der Dune ist ungefähr so analog wie ein Taschenrechner, nämlich mal gar nicht, liegt vor allem am, wie du auch beschreibst, recht digital klingenden Filter. Nun ist das, für sich gesehen, ja nicht zwingendermaßen etwas schlechtes. Sag mir einen Analogen der so stimmstabil ist wie ein Virtuell-Analoger, und der Dune ist in der Hinsicht phänomenal. Selten, auch bei Software-Synthis, so einen sauberen Klang gehört. Außerdem muss der Analogsynth der so eine fette, breite Supersaw macht, erst noch erfunden werden, es sei denn man samplet und layert dann 32 Stimmen übereinander. ;)
Was ich damit sagen will ist, es kommt doch immer auch auf den Einsatzbereich an. Nenn mit einen Musiker der nur einen Synthesizer benutzt. Deshalb denke ich auch ein Synthesizer muss nicht immer zwingendermaßen alles beherrschen. Kommt doch z.B. auch auf das Genre an. Im Trance-Bereich wirst du heutzutage wahrscheinlich kaum eine Produktion finden in der NICHT mit Software-Synths gearbeitet wurde, während du z.B. im Ambient- oder Minimaltechno-Bereich wahrscheinlich noch relativ viele Leute finden wirst die mit Analogen arbeiten.
Hallo,
ich habe mir gerade die Demo-Version von Synapse Dune runtergeladen und bin von dem Klang doch ziemlich angetan. Schön druckvoll und keineswegs dünn, wie hier Einige geschrieben haben.
Dass man für OSC1 Und OSC2 64 Wellenformen zur Verfügung hat, ist auch sehr schön, auch wenn die Darstellung einen Tick schneller gehen könnte.
Der Dune ist wirklich ein Musterbeispiel für einen Superprogramierten Software Synthesizer klanglich TOP und sehr sehr Recourcenschonend optisch auch sehr ansprechend alles hat seinen Platz. Das einzige was ich zu bemängeln hätte die Filter sind mir manchmal ein wenig zu brav.