Gemischtes Doppel
Schon ein Klassiker ist die Aufgabenstellung eine Spur (egal ob Gesang, Rap, Solo etc.) zu doppeln, wenn die Sängerin/Sänger oder der Instrumentalist bereits über alle Berge ist und nicht mehr zur Verfügung steht. Hier bietet RevoicePro 3 ebenso eine Lösung an.
Die Bedienung ist simpel und das Ergebnis ist sehr gut. Hier ein Beispiel mit einer Gesangsspur, die zweimal gedoppelt (einmal nach links, einmal nach rechts) wurde:
Sicherlich ist diese Methode klanglich eine gute Wahl und bietet viele Möglichkeiten, jedoch sehe ich hier keinen expliziten Kaufgrund. Mit einem guten Mod-Delay oder einem Tool wie Melodyne sind ebenso gute Ergebnisse zu erzielen.
Sound & Praxis
Alles in allem ist dieses Tool wahrlich eine Offenbarung. Was hier fast komplett automatisch bzw. halbautomatisch vonstatten geht, ist im Sequencer eine „Point’n’Click“-Aktion der Extraklasse. Wer solche akkuraten Ergebnisse komplett manuell erzielen möchte, wird ein Vielfaches an Zeit brauchen. Spätestens dann ist der Preis von rund 600,- Euro als geschenkt zu bezeichnen. Warum hat das nicht jede DAW bereits an Bord?
Bei der Bedienung und Nutzerführung werde ich allerdings ein wenig einsilbig. Es ist sehr gewöhnungsbedürftig. „Installieren und gleich loslegen“ ist für Neulinge nicht möglich. Die Befehle sind teilweise etwas versteckt und die Philosophie ist nicht selbsterklärend. So ist das Anwenden eines Prozesses erst nach Lektüre der sehr guten Hilfe zielorientiert möglich. Auch die manuellen Editierfunktionen (Warp) sind umfänglich, aber nicht so intuitiv wie es bei Melodyne, VariAudio oder vergleichbaren Tools und Funktionen gelöst ist. Ich hatte mich viel öfter „verklickt“ als dies beim Einstieg in die anderen Tools mit ähnlichen Funktionen passierte.
Für die Gesangsaufnahmen standen uns freundlicherweise die beiden Sänger aus dem derzeitigen Live-Gesangsmikrofon Special von unserem Autor Armin Bauer zur Verfügung. Wie man sehr gut hören kann haben sie sogar extra nicht sauber bzw. schief gesungen Das stellte sich als gar nicht so einfach heraus.
Akina Ingold studiert an der Pop-Akademie in Mannheim und ist mit ihrer eigenen Band unterwegs. Patrick Heck wurde die Musik quasi in die Wiege gelegt, er ist mit verschiedenen Formationen unterwegs. Danke an die beiden und vor allem an Armin Bauer, der die Aufnahmen für uns betreute.