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Test: Synergy SYN-30 Head, Gitarrenverstärker

(ID: 221738)

1.) Metropoulos Metro-Plexi

Gearge Metropoulos gilt als einer der bekanntesten Marshall Schrauber, sowohl was die Reparatur, als auch die Modifikation angeht. Sein großer Favorit ist der Marshall Superlead, somit basiert sein Modul auch auf einem getunten Superlead von 1968.

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Synergy Metro Plex

Synergy Metro Plex

Der blaue Kanal erzeugt einen sehr authentischen „Mitten-Nöck“, wie man ihn von den Superleads her kennt. Ich habe ihn mit meinem Superlead von 1976 verglichen, der aufgrund der EL34 Endröhren noch mal etwas mehr „beißt“, aber in Sachen Klangkultur hinterlässt as Modul einen hervorragenden Eindruck.

 

Der rote Kanal geht aufgrund des höheren Gains deutlich weicher und höhenärmer zu Gange, ohne jedoch muffig zu klingen. Für kräftige Hardrock Attacken und kräftige Leads wie geschaffen, ein wirklich sehr guter Marshall-based aufgeblasener Sound. Hätten in den Achtzigern, als die Marshall-Tuner ihr Hochzeit hatten, doch nur alle getuneten Amps so geklungen.

 

2.) Diezel VH-4

Das Original des VH-4 gilt sowohl vom Klang als auch vom Transportgewicht als einer der Schwergewichte Deutschlands. Gerade im Bereich des „Scoop-Metals“ hat Diezel einen hervorragenden Ruf, bei dem ein nicht zu unterschätzender Erwartungsdruck auf dem Modul lastet.

Beide Kanäle klingen für sich genommen wirklich gut, allerdings ist es keine exakte Replika des VH-4. Zu stark wirkt sich das Endstufen Konzept  des Original Diezels auf den Klang aus. Es wäre allerdings auch eine Anmaßung, den Klang eines fast 3.000 € teuren Heads 1:1 aus einem knapp 400,- € Modul zaubern zu können. Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, das Modul klingt sehr gut, nur nicht wirklich nach einem VH-4.

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3.) T/DLX

Es war zu erwarten, dass die Schwergewichte des Trademark Handels ihre Original Schriftzüge nicht zum Abdruck auf einem Modul freigeben. So auch Fender, welcher mit seiner hohen Anzahl von Brown, Black und Tweed Modellen eine ganze Armada von Legenden im Clean und Crunch Bereich geschaffen haben. Das verwendete Modul lehnt sich an die Deluxe Version des Blackface an, sofern man es den mit Engelszungen formulierten und von 10 Anwälten überprüften Beschreibungen des Werbetextes entnehmen kann. Wehe dem, der ein nur ein Trademark-geschütztes Wort schreibt oder anderweitig verwertet, er würde mit Urheberrechtsklagen überzogen werden, auf dass nur noch ein Häufchen Asche übrig bleibt.

Der blaue Kanal generiert sehr schön die Frische, die dem Klassiker zugrunde liegt, wobei er fast noch ein Schippe drauf legt. „Sparkling“ wäre wohl die beste Bezeichnung. Ein Clean Sound, der sich problemlos durch setzt und sowohl im Single Coil wie auch im Humbucker Lager für Freude sorgen wird.

 

Auch der rote Kanal trifft den harten Crunch der Fender Abteilung sehr gut, welcher im Americana, Blues und Country Bereich schon Legenden geschaffen hat. Vergleichsweise wenig Kompression und ein stets weicher Grundklang sorgen für ein breites Einsatzgebiet im Rock und Pop Bereich. Ein echtes Highlight!

 

4.) Friedman BE

Der (nicht mehr ganz so) neue Stern am Amp Himmel ist mit gleich 3 Modulen im Synergy Setup vertreten und kann sich den Luxus leisten, einfach „nur“ sehr gute Sounds zu produzieren, ohne sich an den Erfolgen vergangener Dekaden messen lassen zu müssen. Mit dem BE Modul zeigt sich einmal mehr, warum unzählige Marshall User zu Friedman gewechselt sind, um dem Marshall-On-Steroids Sound zu frönen.

Sowohl der blaue, als auch er rote Kanal zeigen die Klangkultur, die Friedman in die Oberliga des Verstärkerbereichs katapultiert hat. Volles Volumen ohne Muff mit frischen Höhen ohne zu kratzen. Ein schwerwiegendes Unterfangen, welches nicht leicht umzusetzen ist. Friedman ist es gelungen.

 

5.) Friedman DS

Wer auf den typischen Marshall Mastervolume mit Overdrive Pedal Sound steht, wie er gerne in den Achtzigern praktiziert wurde, ist bei dem Dirty Shirley Modul genau an der richtigen Adresse. Der Sound ist höhenreich und vergleichsweise offen und unkomprimiert, sodass er sich sowohl im Rhythmus- als auch im Solospiel auch bei starkem Gain immer noch gut im Bandkontext durchsetzt.

Synergy Friedman DS

Synergy Friedman DS

 

Ach ja, der Cleansound des Heads! Bei allem Modul-Gehudel wäre dies ja fast vergessen worden. Der Sound ist gut, sogar sehr gut. Im Fender Style gehalten hat er einen angenehm warmen Grundklang mit sehr viel Headroom.

 

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Fazit

Das Synergy SYN-30 Head bietet eine hervorragende Basis für das hauseigene Vorstufen-Modulsystem. Alle getesteten Module überzeugen mit sehr guten bis hervorragende Basissounds, welche eine große Flexibilität ermöglichen. Finanziell lohnt sich das System allerdings erst bei mehreren Modulen. Der Basis Head plus einem Modul liegt bei knapp 2.100 €, was zwar im Anbetracht der Preise der kopierten Originale immer noch günstig, aber im Vergleich zu anderen sehr gut klingenden 3-kanaligen Amps sportlich zu sehen ist.

Das ganze kehrt sich natürlich mit jedem weiteren Modul um, sprich, einen sehr gut klingenden 3-kanaligen Amp für jeweils knapp 400,- € zu bekommen ist sehr preisgünstig!

Ein sehr gut klingendes, innovatives System, eine echte, analoge Alternative zum Kemper.

Die Soundfiles wurden mit einer Framus Panthera II Axel Ritt Custom, einem Marshall 4×12 Cabinet mit 65 Watt Celestion Speaker und einem SM57 aufgenommen. Es wurde keine zusätzlichen Filter- oder Raumeinstellungen vorgenommen.

Plus

  • Konzept
  • Klang
  • Flexibilität
  • Verarbeitung

Minus

  • Impedanzwahlschallter rutscht durch

Preis

  • Synergy SYN-30 Head: 1.699,- Euro
  • jedes Modul: 399,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    „…und entlastet den Käufer von dem ethischen Problem des gestohlenen Profiles von Kemper.“

    Kemper hat doch keine Profile gestohlen. Wenn ich es richtig verstehe ist der Kemper Amp nichts weiter, als ein Geräte-Sampler (der vermutlich auf Impulse Responses basiert)?

    Wenn also Kemper ihn mit Profilen bekannter Amps ausliefert sind diese doch genausowenig „gestohlen“, wie Sounds bei Sample Bibliotheken klassischer Instrumente, Synthies, oder Effektgeräte.

    Das Konzept von Synergy sieht sehr interessant aus, vielleicht werden modulare Amps ja Schule machen.

    • Profilbild
      Axel Ritt RED

      @funkymothers: dass wir uns nicht missverstehen, die Ingenieursleistung hinter dem Kemper sucht ihresgleichen und ist die größte Sensation im Gitarrenbereich der letzten 50 Jahre, ABER sobald man ein Profile mit dem Kemper erstellt, welches sehr nah an das Original heran kommt und man hat den „gesampelten“ Amp vorher nicht gekauft, geht der Entwickler des Amps, der sehr viel Zeit, Geld und Leidenschaft in sein Produkt gesteckt hat, leer aus.

      „Gestohlen“ ist evtl. etwas hart formuliert, allerdings verhält es sich mit Kemper Profiling wie seiner Zeit mit den Anfängen von Napster und der MP3 Problematik. Künstler, oder hier Entwickler, werden für ihre Leistung nicht bezahlt, was schlicht und ergreifend in dieser Form nicht in Ordnung ist.

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Interessanter Ansatz, könnte mir durchaus vorstellen, dass dieses modulare Amp-system Chancen am Markt hat. Ob sich allerdings ein potentieller Käufer auch aufgrund ethischer Bedenken zum Erwerb entschliesst, wage ich zu bezweifeln.

    Wie der Erstkommentator ja schon anmerkt, dieses ganze Profiling-Gedöns betrifft doch nicht nur Amps (auch wenn der Begriff „Profiling“ ja wohl in erster Linie mit Kemper in Verbindung gebracht wird), sondern auch Mic-Emulationen von allen möglichen Herstellern, Effektgeräten, die ihrerseits bestimmte Effektgeräte emulieren, Guitar Modellings und was weiß ich noch alles. Ein Gutteil aktuellen Gear-Porns hat doch was mit „klingt zwar nicht ganz wie Neve, Pultec, Lexicon, Neumann blabla ist aber verdammt nah dran“ zu tun. Egal ob jetzt mit gesampleten Impulsantworten, treffend programmierten Presets oder nachgebauter Hardware. Der Markt ist da, und die Technik ist dazu von cleveren Hard- und Softwareleuten ausbaldowert worden. In Zukunft kommen da sicher noch ganz andere Sachen, vielleicht Profile von ganzen Instrumentalisten oder Komponisten selbst.

    Klar, natürlich sollte man das alles nicht unhinterfragt lassen, wie Du es in Deinem Artikel ja auch tust. Aber der Zug lässt sich da wohl nicht mehr aufhalten.

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