Nur für die Vitrine?
Mit ziemlicher Sicherheit präsentiert der japanische Hersteller Takamine jedes Jahr ein ganz besonderes Instrument. Handgearbeitet, streng limitiert und zumeist luxuriös ausgestattet lauten die Attribute dieser Gitarren, die zudem noch in einem edlen Case plus Zubehör den neuen Besitzer erreichen. Dass diese Limited Edition Instrumente weit mehr sind als nur bloße Ausstellungsstücke für die Glasvitrine, zumindest könnten die aufgerufenen Preise diesen Eindruck erwecken, bewiesen bereits einige der Vorgänger, die sich in unserer Redaktion bereits zum Check vorstellten. Der Übersicht halber findet ihr am Ende dieses Artikels mal eine Zusammenfassung der bisher von uns getesteten Limited Edition Instrumente aus dem Hause Takamine.
So, widmen wir uns aber nun unserer heutigen Kandidatin, der just vorgestellten Takamine Limited 2015 Renge-SO, die auf den ersten Blick genau so unspektakulär rüberkommt wie ihre Vorgänger.
Facts & Features
Das Design der Takamine Limited Edition Instrumente war schon immer geprägt von dezentem Understatement. Und so wirkt auch das 2015er Modell auf den ersten Blick eher unspektakulär, lediglich die aufwendigen und handgearbeiteten Verzierungen des Griffbretts erwecken den Eindruck, man habe es hier mit einem besonderen Instrument zu tun. Diese Griffbrett-Inlays symbolisieren auch zugleich auch das Thema, das die Takamine Limited 2015 Renge-SO trägt: „Renge-SO“ ist eine Blume, die am Fuße jenes Berges wächst, der Takamine einst den Namen gab. Die Abbildung der kompletten Pflanze wurde auf das Schlagbrett gesetzt, das, wie der gesamte Korpus, in glänzendem Tiefschwarz erscheint.
Die Hölzer des Korpus sind bis auf die Zargen aus massiven Stücken gefertigt. Für die Decke wurde Fichte verwendet, der Boden besteht aus Rosewood, die Zargen müssen allerdings mit laminiertem Rosewood auskommen. Sowohl der Boden als auch die Decke werden von einem cremefarbenen Binding umschlossen, das sich auch an den Seiten des Halses bis hinauf zur Kopfplatte fortsetzt. Diese trägt, neben dem Takamine-Schriftzug in stark eingefärbtem Perlmutt, sechs vollgekapselte Gotoh-Mechaniken, deren Perlmutt-Flügel optisch stimmig in das Gesamtbild passen und die sich zudem während der Testdauer unauffällig (und bei Bedarf solide) zeigten.
Ich fände den Klang der Gitarre mit ‚gut‘ unterbewertet. Das Beispiel ‚EQ flat mit CoolTube‘ ist nach meinem Ermessen sehr ansprechend. Aber ich muss dazu sagen, dass ich eine Piezo-Allergie habe ;-) Der Boost gefällt mir weniger, weil er leicht zu Verzerrungen führen kann – die Rockmusikanten freiliche lieben werden oder zumindest können. Ich würde sie primär fürs Picking und Solospiel empfehlen, Spielweisen, bei denen der vermisste „Schimmer“ sich in Grenzen halten könnte. Die Hölzer gefallen mir auch. Am meisten stört mich das Dekor ;-)
Stephan, erlaube eine kleine Korrektur. Die Renge hat einen etwas vekleinerten Jumbo, einen sog. „Nex-Body“ und keine „Dreadnought-„Bauform.
Und in der TatEine Saitenlage >2.5mm bei einer Takamine dieser Preisklasse ist sehr ungewöhnlich und sicher nicht der Standard.
@Nelion5189 Hey Nelion,
vielen Dank für deine Ergänzungen, Nex-Body muss es heißen, klaro! Und wegen der Saitenlage sehe ich genau so: In dieser Preisklasse sollte eigentlich alles stimmen … da muss man im Vertrieb, oder allerspätestens beim Händler vor dem Verkauf, auch einfach noch mal genauer hinschauen.
Viele Grüße :)
Stephan